liveblog Nahost-Krieg ++ Israel meldet etwa 9.000 getötete Terroristen ++
15. Januar 2024Israel hat nach eigenen Angaben bislang etwa 9.000 Hamas-Terroristen getötet. China fordert eine internationale Friedenskonferenz für den Gazastreifen.
- Israel meldet 9.000 getötete Terroristen
- China fordert Friedenskonferenz für Gazastreifen
06:22 Uhr
Türkische Justiz ermittelt nach Torjubel gegen israelischen Fußballer
Die türkische Justiz ermittelt nach einem Torjubel gegen den israelischen Fußballprofi Sagiv Jehezkel. Das teilte Justizminister Yilmaz Tuncim Kurznachrichtendienst X mit. Erstligist Antalyaspor stellte den 28 Jahre alten Rechtsaußen nach dem 1:1 gegen Trabzonspor zudem frei, hieß es auf der Club-Homepage.
Jehezkel hatte nach seinem Ausgleichstor in der 68. Minute seinen bandagierten Arm in die Kameras gehalten. Darauf stand auf Englisch handschriftlich der Hinweis „100 Tage“ sowie das Datum 7.10. und ein Davidstern. Die Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft erfolgten wegen „öffentlicher Anstiftung zu Hass und Feindseligkeit“, hieß es in Tuncs Beitrag auf X.
Australiens Außenministerin fordert dauerhafte Waffenruhe
Die australische Außenministerin Penny Wong hat sich im Gaza-Krieg für eine dauerhafte Waffenruhe ausgesprochen. „Australien möchte Schritte in Richtung einer tragfähigen Waffenruhe sehen“, sagte Wong vor ihrem Abflug zu einer Reise nach Israel und Jordanien, ins Westjordanland und in die Vereinigten Arabischen Emirate.
Eine Waffenruhe dürfe niemals „einseitig“ sein, fügte sie nach Angaben der australischen Nachrichtenagentur AAP hinzu.
USA wehren erneut Rakete von Huthi-Milizen ab
Das US-Militär hat im Süden des Roten Meeres eigenen Angaben zufolge erneut eine Rakete der im Jemen basierten Huthi-Milizen abgewehrt. Die Huthi hätten den Anti-Schiffs-Marschflugkörper am Sonntag in Richtung eines Zerstörers der US-Marine abgefeuert, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs in der Nacht auf der Plattform X mit. Die Rakete sei in der Nähe der jemenitischen Küste von al-Hudaida von der US-Luftwaffe abgefangen worden.
Seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen vom Iran unterstützte Huthi-Rebellen immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Große Reedereien meiden zunehmend die Route. Wegen des Vorgehens der Huthi attackierten die USA und Großbritannien zuletzt Stellungen der Gruppe im Jemen, unterstützt von den Niederlanden, Kanada, Australien und Bahrain.
Israel meldet etwa 9.000 getötete Terroristen
Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben im Gaza-Krieg bisher etwa 9.000 Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Terrorgruppen „eliminiert“. Hinzu kämen mehr als 50 Kompaniechefs, 19 Battalions- und zwei Brigadekommandeure der Hamas, wie aus einer Datenauflistung der Armee hervorgeht, die anlässlich des 100. Kriegstags veröffentlicht wurde.
Auslöser des Kriegs war der Terrorangriff der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Israel am 7. Oktober. Mehr als 1.200 Menschen waren dabei getötet und mehr als 240 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. Israel reagierte auf den beispiellosen Überfall mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden dort inzwischen fast 24.000 Menschen getötet. Bei dieser unabhängig nicht überprüfbaren Zahl wird nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterschieden.
China fordert internationale Friedenskonferenz
Chinas Außenminister Wang Yi fordert angesichts der sich zuspitzenden Krise im Gazastreifen eine größere und effektivere internationale Friedenskonferenz sowie einen konkreten Zeitplan für die Umsetzung einer Zwei-Staaten-Lösung. Dies teilt das chinesische Außenministerium nach Gesprächen Wangs mit dem ägyptischen Außenminister Sameh Shoukry in Kairo mit. Unabhängig davon habe Wang auch Gespräche mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga geführt, bei denen beide Seiten sich auf mehrere Punkte zur Lösung der Krise verständigten.
Fünf Palästinenser im Westjordanland getötet
Israelische Soldaten haben im besetzten Westjordanland fünf Palästinenser getötet. Zwei von ihnen wurden nach israelischen und palästinensischen Angaben erschossen, nachdem sie mit ihrem Auto Absperrungen an einen Kontrollpunkt nahe der Stadt Hebron durchbrochen hatten. Die Soldaten hätten das Auto verfolgt, auf die „Terroristen geschossen und sie neutralisiert“, erklärte die israelische Armee. Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte den Tod der beiden Männer.
Bei einem weiteren Vorfall bei Ramallah wurden nach Angaben des Ministeriums zwei Teenager von israelischen Soldaten getötet. Die israelische Armee erklärte, zwei Angreifer hätten einen Sprengsatz auf Soldaten an einem Militärstützpunkt geworfen. Bei einem dritten Vorfall in einer Flüchtlingssiedlung bei Jericho wurde nach Angaben des Gesundheitsministeriums ein junger Mann von israelischen Soldaten erschossen. Nach Angaben aus Medizinerkreisen in Jericho wurde ein 16-Jähriger bei einer Razzia in der Siedlung getötet, bei der die israelische Armee einen Verdächtigen festnehmen wollte.