Nordost-CDU: Basis präferiert Merz als Bundesvorsitzenden

15. Januar 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 15.01.2021 17:52:54 Uhr

Am Wochenende soll ein neuer CDU-Bundesvorsitzender gewählt werden. In der Nordost-CDU gibt es vor allem an der Basis große Unterstützung für Friedrich Merz.

In der CDU Mecklenburg-Vorpommerns gehen die Meinungen zum künftigen Bundesvorsitzenden der Partei auseinander. Nach Angaben von CDU-Landeschef Michael Sack tendiert sowohl die Mehrheit der 15 Delegierten als auch der Großteil der Parteibasis im Land zu Friedrich Merz. In der Führungsriege der Nordost-CDU gibt es aber starke Sympathien für Norbert Röttgen.

Breite Unterstützung für Friedrich Merz

Merz stehe für Wirtschaft und Innere Sicherheit, meinte Sack. Das treffe den Nerv der Basis. Der CDU-Landeschef kann den neuen Bundesvorsitzenden aber nicht selbst mitwählen, da er kein Delegierter ist – anders als der Schweriner Landtagsabgeordnete Sebastian Ehlers. Auch er ist für Merz. Es sei falsch diesen einfach als rückwärtsgewandt abzustempeln, meint Ehlers. Seine Abgeordneten-Kollegen Franz-Robert Liskow und Marc Reinhardt sehen es ebenso, auch der Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor ist Merz-Anhänger.

Vize-Landesvorsitzende präferiert Röttgen

Die stellvertretende CDU-Landesvorsitzende Ann Christin von Allwörden sieht das Rennen um den Bundesvorsitz weiterhin offen und damit auch Chancen für ihren Favoriten Norbert Röttgen. „Alle drei Kandidaten sind geeignet, die Partei zu führen und alle drei können auch Kanzler. Doch für mich verkörpert Norbert Röttgen am glaubwürdigsten den Anspruch, die CDU weiblicher, jünger, digitaler und moderner aufzustellen. Und das wird gebraucht, um für die Zukunft fit zu sein“, begründete die Stralsunder Landtagsabgeordnete ihre Unterstützung für den CDU-Außenexperten.

Nur 15 Delegierte aus Mecklenburg-Vorpommern

Von Allwörden ist allerdings keine Delegierte. Von den 15 Abgesandten sind nur drei Frauen, ein Anteil von 20 Prozent. Darunter ist allerdings auch Angela Merkel. Die Bundeskanzlerin hat sich in der Kandidaten-Frage nicht eingemischt – allerdings ließ sie erkennen, dass sie Nordrhein-Westfalens Regierungschef Armin Laschet bevorzugt.

Drei Männer treten für Nachfolge von Kramp-Karrenbauer an

Der Online-Parteitag der CDU beginnt am Freitagabend, am Sonnabend sollen die 1.001 Delegierten die Entscheidung darüber fällen, wer die Nachfolge von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer antritt. Das Gewicht der 15 Stimmen aus der Nordost-CDU ist dabei überschaubar, könnte bei einer knappen Stichwahl aber von Bedeutung sein. Neben Ex-Unionsfraktionschef Merz kandidieren Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet und der frühere Bundesumweltminister Norbert Röttgen.