Corona-Auflagen machen Hoteliers Kopfzerbrechen
17. Mai 2020Kurz bevor Hotels, Pensionen und Ferienwohnungsvermieter von Montag an zumindest wieder Gäste aus Mecklenburg-Vorpommern empfangen dürfen, sind viele Vermieter verunsichert.
Sie wissen noch nicht, wie sie die Corona-Schutzkonzepte umsetzen sollen. In manchen Fällen sind die Listen der zu beachtenden Auflagen zehn Seiten lang. Sie zu erfüllen, braucht es voraussichtlich mehr Zeit und mehr Personal als üblich.
Lange lüften, wenn der Gast abreist
Nachdem Gäste abgereist sind müssen zum Beispiel Ferienhäuser und -wohnungen zwei Stunden lang gelüftet werden, bevor jemand das Haus betreten darf. Das Geschirr muss nach der Reinigung im Geschirrspüler komplett abgetrocknet sein. Alle Griffe, Wasserkocher, Geländer und Bettrahmen müssen zusätzlich desinfiziert werden. Die nachfolgenden Gäste müssen das aus einem Putzplan ersehen können. In den Bädern sollten nur Papiertücher benutzt werden. Handtücher müssen gegebenenfalls bei 60 Grad mit einem bleichmittelhaltigem Vollwaschmittel gewaschen werden. Die Urlauber müssen Masken, Handschuhe und Taschentücher selbst in fest verschlossenen Beuteln entsorgen.
Herkunft der Urlauber überprüfen
Auch dürfen die Unterkünfte nur zu 60 Prozent ausgelastet sein und keine Urlauber aus Risikogebieten aufnehmen. Täglich müssen die Vermieter also im Internet nachschauen, wo die Risikogebiete liegen, und dies mit den Buchungen abgleichen, sofern sie die Heimat-Postleitzahl der anreisewilligen Gäste haben. Liegt deren Heimat in einem Risikogebiet, muss der Vermieter ihnen eigentlich absagen. Aber auch Gäste, deren Heimatregion zum Risikogebiet erklärt werden, während sie längst angereist sind, müssen zum Arzt geschickt werden.
Es fehlt an Personal
Dabei fehlt es mancherorts an Personal. Gemeinden suchen Saisonkräfte, die Kurtaxe oder Strandkorbmiete kassieren. Auch die Dienstleister suchen händeringend Putzkräfte. Viele von ihren Stammkräften haben sich inzwischen einen anderen Job gesucht, weil sie nicht wussten, ob und wann sie wieder in den Hotels oder Pensionen Geld verdienen können. Die Auflagen werden für die Vermieter auch zum finanziellen Problem. Die Extra-Kosten für Materialien und Personal sind nur schwer auf den Zimmerpreis umzulegen, wenn die Urlauber vor Monaten zu festen Preisen gebucht haben.