Mehr als 50.000 Corona-Tote in Deutschland – 18.875 NeuinfektionenInzidenz auf niedrigstem Stand seit November
21. Januar 2021Top-News zur Corona-Pandemie am 21. Januar 2021
- Merkel vor EU-Beratungen: Grenzkontrollen nur als letztes Mittel (15.01 Uhr)
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Baden-Württemberg schert bei Corona-Regeln aus: „Die Kanzlerin war nicht erfreut“ (13.33 Uhr)
- Spitzenpolitiker warnen vor EU-Corona-Gipfel vor neuen Grenzschließungen (10.25 Uhr)
- Viele Kommunen wollen mit höheren Steuern auf Corona-bedingte Einnahmeausfälle reagieren (07.10 Uhr)
- Ärztepräsident: „In Alten- und Pflegeheimen hätte man schon vor Monaten mehr tun können“ (06.23 Uhr)
- RKI meldet niedrigsten Inzidenzwert seit Anfang November (06.11 Uhr)
Ganz traurige Marke: Mehr als 50.000 Corona-Tote in Deutschland
21.20 Uhr: Seit Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland sind hierzulande insgesamt 50.408 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben. Am Donnerstag wurden 893 neue Todesfälle registriert. 18.875 neue positive Corona-Tests wurden zudem in Deutschland vermeldet. Ein positiver Trend an dieser Stelle: Vergangenen Donnerstag hatte es noch mehr als 23.000 neue Fälle gegeben. Beinahe 2,1 Millionen Deutsche haben sich mittlerweile mit dem Virus infiziert.
Der R-Wert war zuletzt mit 0,79 in Richtung der von der Bundesregierung ausgegebenen Wunschmarke von 0,7 gesunken. Am Donnerstag stieg der Wert leicht auf 0,84.
Bonn öffnet Schuhgeschäfte für Kinderschuhverkauf
18.19 Uhr: Schuhgeschäfte in Bonn dürfen trotz Corona-Lockdown wieder öffnen – allerdings nur um Kinderschuhe zu verkaufen. Das berichtet der WDR. Demnach habe die Bonner Stadtverwaltung am Donnerstag eine entsprechende Genehmigung erteilt.
Die Erklärung: Schuhgeschäfte seien seit Dezember zu, aber Kinderfüße wachsen weiter. Insbesondere die allerersten Schuhe müssten mit Fachberatung anprobiert werden, so die Stadt. Zudem sehe man die Genehmigung im Einklang mit der Corona-Schutzverordnung von NRW. Babyfachmärkte hätten auch nicht schließen müssen, der Verkauf von Kinderschuhen sei dem gleichzusetzen.
Dennoch gibt es strenge Hygienevorschriften. Kunden müsste in den Geschäfte Termine vereinbaren, außerdem sei es verboten, mehrere Kunden gleichzeitig im Geschäft zu bedienen.
Entwarnung in Garmisch-Partenkirchen: Corona-Variante keine neue Mutation
17.58 Uhr: Die am Klinikum in Garmisch-Partenkirchen entdeckte Variante des Coronavirus ist keine neue Mutation. Aus dem Zwischenbericht zur Untersuchung der Proben durch die Berliner Charité gehe hervor, dass es sich um eine erstmals im März 2020 identifizierte Variante handle, teilte das Klinikum am Donnerstag mit.
Über die klinische Relevanz der Coronavirus-Variante lassen sich demnach bislang keine Aussagen machen. Vor der Meldung aus Garmisch-Partenkirchen sei das Virus bislang nur bei 102 Patientenproben weltweit entdeckt worden. Allerdings gebe es laut Sequenzierungsbericht bislang keinen Hinweis darauf, dass sich die in Garmisch aufgetretene Mutation auf die Eigenschaften des Virus auswirkt.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden weltweit Veränderungen in den Erbgut-Sequenzen des Virus erfasst. Als für Europa relevant gelten derzeit vor allem zwei zunächst in Großbritannien und Südafrika nachgewiesene Varianten (B.1.1.7 und B.1.351), die nach derzeitigem Kenntnisstand merklich ansteckender sind als das Ursprungsvirus. In Garmisch entdeckt worden sind Erreger der Variante B.1.1.134.
Merkel vor EU-Beratungen: Grenzkontrollen nur als letztes Mittel
15.01 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel möchte neuerliche Grenzkontrollen in der Corona-Pandemie möglichst verhindern, schließt sie aber weiter nicht aus. Deutschland suche einen „kooperativen Ansatz“, schließe Kontrollen als „Ultima ratio“ aber nicht aus, sagte die CDU-Politikerin am Donnerstag vor Beratungen der europäischen Staats- und Regierungschefs.
Lange Staus an den Grenzen wie bei ersten Schließungen im Frühjahr werde es nicht geben, versicherte Merkel. „Der freie Warenverkehr steht jetzt hier überhaupt nicht zur Debatte“. Es gehe vielmehr um die Frage, was in Grenzregionen mit vielen Pendlern geschehe. Deutschland werde dazu beitragen, dass Pendler getestet werden könnten. Dazu sei man auch im Gespräch mit den Herkunftsländern.
Sie verlange als Kanzlerin von den Bürgerinnen und Bürgern im Land eine Menge, sagte Merkel: „geschlossene Schulen, geschlossene Geschäfte, geschlossene Restaurants, keine Kunstveranstaltungen“. Da könne sie nicht sehenden Auges zusehen, wenn woanders weniger strikt agiert werde und die Menschen zum Kaffeetrinken über die Grenzen führen. „Das würden die Bürger mit Recht nicht verstehen.“
Entscheidend sei, dass andere Länder bei hohen Ansteckungsraten auch handelten, so Merkel. „Ich bin verpflichtet, den hier lebenden Menschen zu sagen: Wir können uns nicht alle eure Anstrengungen dadurch zunichte machen lassen, dass woanders vielleicht etwas ganz anderes gilt.“ Mit Blick auf die deutschen Nachbarländer habe sie da aber aktuell wenig Bedenken.
Zum ersten Mal sollte es bei dem Gipfel am Donnerstagabend um Mutationen des Coronavirus gehen, die für deutlich ansteckender gehalten werden. Sie erwarte, dass man sich im Kreis der EU-Staaten auf gemeinsame Vorkehrungen bei Einreisen aus Großbritannien und Südafrika, wo diese Mutationen bereits weiter verbreitet sind, verständigen werde, sagte Merkel. Deutschland hat für Reisende aus diesen Ländern bereits eine Testpflicht eingeführt.
Grüne und Linke kritisieren Merkel: „Vom Licht am Ende des Tunnels zu reden, reicht nicht“
14.11 Uhr: Nach den aktuellen Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Corona-Pandemie vermissen Grüne und Linke weiter eine klare Perspektive zur Bewältigung der Krise. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt forderte am Donnerstag in Erfurt einen „verbindlichen Stufenplan“, der gemeinsam in Bundestag und Bundesrat besprochen werden solle. „Wir müssen wissen, was passiert wann“, sagte die Grünen-Politikerin.
Dabei gehe es aber nicht um ein bestimmtes Datum, sondern um die Frage, ab welchem Inzidenzwert Maßnahmen greifen oder gelockert werde, sagte Göring-Eckardt weiter. „Wir müssen wissen, worauf wir eigentlich hinarbeiten.“ Die Fraktionschefin bemängelte zudem, dass bislang keine Schnelltests zur Selbstanwendung zur Verfügung stehen. Sie könne nicht verstehen, warum Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nicht in der Lage sei, diese Schnelltests zu bestellen.
Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch warf Merkel vor, sie habe bei ihrem Auftritt vor der Bundespressekonferenz keine Strategie zur Bewältigung der Krise aufgezeigt. Es werde Klarheit darüber benötigt, bei welchen Werten genau was geschehe, sagte er in Berlin. „Vom Licht am Ende des Tunnels zu reden, reicht nicht“, betonte Bartsch. „Das Licht muss heller werden.“
Der Linken-Fraktionschef forderte Merkel auf, in der kommenden Woche im Bundestag dazu Stellung zu nehmen. Bartsch forderte zugleich ein Schutzkonzept für die Alten- und Pflegeheime: „Hier gibt es mit Abstand die meisten Todesfälle.“ Zudem fehlten ein Konzept für die Masken und eine Impfstrategie.
Baden-Württemberg schert bei Corona-Regeln aus: „Die Kanzlerin war nicht erfreut“
13.33 Uhr: Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat den baden-württembergischen Sonderweg in der Bildungspolitik verteidigt. „Selbstverständlich war die Kanzlerin nicht erfreut, was wir in Baden-Württemberg jetzt machen“, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag bei einer Sondersitzung des Landtags mit Blick auf die geplante schrittweise Öffnung von Grundschulen und Kitas ab 1. Februar im Südwesten. Politisch sei das nicht gerade der günstigste Augenblick, das zu machen, sagte Kretschmann. Aber in der Sache sei die schrittweise Schulöffnung zu vertreten. Dieses Vorgehen sieht Kretschmann auch vom Beschluss von Bund und Ländern gedeckt, der den Ländern Spielraum beim Präsenzunterricht lässt.
Die Menschen müssten darauf vertrauen, dass die Politik Entscheidungen aus Sachgründen treffe, nicht aus Wahlkampfgründen, sagte Kretschmann. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) und er lägen auch nicht weit auseinander in der Beurteilung der Sache. Er habe auch keinen Anlass, Eisenmann wahlkampftaktische Gründe in ihrem Kampf für offene Schulen zu unterstellen. Eisenmann hatte in den vergangenen Wochen massiv für die Öffnung der Schulen geworben – auch gegen den Widerstand von Kretschmann.Der Umgang mit den Schulen hatte bei den Beratungen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag lange Streit verursacht. Insbesondere Merkel hatte darauf gedrungen, Kitas und Schulen bis Mitte Februar noch geschlossen zu lassen.
Südafrikanische Mutation des Coronavirus erstmals in Sachsen entdeckt
13.16 Uhr: Erstmals ist in Sachsen eine südafrikanische Variante des Coronavirus aufgetreten. Die Mutation gilt als deutlich ansteckender als das bisher im Freistaat verbreitete Virus. Betroffen ist ein Patient, der ambulant am Leipziger Universitätsklinikum behandelt wurde. Das Virus sei im Zuge eines Routine-Screenings aller Patienten nachgewiesen worden, informierte das Universitätsklinikum am Donnerstag. Es handle sich um den ersten Nachweis dieser Virusvariante in Sachsen, bestätigte das Gesundheitsministerium auf Anfrage in Dresden.
Nach Bekanntwerden des Falles seien strenge Quarantäne-Maßnahmen verhängt und die Nachverfolgung des Infektionsweges eingeleitet worden. Laut Uniklinikum handelt es sich „mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit“ um den Stamm B.1.351. Diese Variante sei vor allem in Südafrika verbreitet. „Eine vollständige Sequenzierung des Virusgenoms der nun nachgewiesenen Virusvariante ist in Arbeit“, sagte die kommissarische Leiterin der Virologie am Uniklinikum, Corinna Pietsch. Es müsse geklärt werden, ob weitere Kontaktpersonen mit dem mutierten Virus infiziert seien.
„Daten aus anderen Ländern weisen darauf hin, dass diese Virusvariante ansteckender und damit letztendlich leider für die Bevölkerung auch gefährlicher ist, weil sich mehr Menschen infizieren und erkranken“, bemerkte Pietsch. Zudem gebe es Hinweise, dass die Wirksamkeit der Impfstoffe beeinträchtigt sein könnte.
Die Südafrika-Variante B.1.351 des Coronavirus war vor mehr als einer Woche erstmals in Baden-Württemberg nachgewiesen worden. Erkrankt war den Angaben zufolge eine Person, die mit ihrer Familie von einem längeren Aufenthalt in Südafrika zurückgekehrt war. In Sachsen war bereits Anfang des Monats eine neue Variante des Virus aus Großbritannien bei einem Patienten aus Dresden aufgetreten.
Studie: Corona-Fallzahlen in England sinken trotz Lockdown nicht – auch wegen Virusmutation
12.57 Uhr: Trotz des Lockdowns in Großbritannien nimmt die Zahl der Corona-Infektionen einer neuen Studie zufolge nicht ab, sondern hat zuletzt sogar noch zugelegt. Demnach wurde im größten Landesteil England zwischen dem 6. und 15. Januar jeder 63. Mensch positiv getestet, wie die Forscher des Imperial College London am Donnerstag mitteilten. Das waren 50 Prozent mehr als Anfang Dezember. Die Wissenschaftler werteten nach eigenen Angaben Abstriche von etwa 143 000 Menschen aus.
„Während der ersten zehn Tage des dritten Covid-Lockdowns in England im Januar 2021 war die Verbreitung von Sars-CoV-2 ohne Anzeichen eines Rückgangs sehr hoch“, betonten die Forscher. Der Infektiologe Steven Riley sagte dem Sender Sky News zufolge, der Lockdown mit weitreichenden Ausgangs- und Reisebeschränkungen sei offenbar nicht so wirkungsvoll wie noch im Frühjahr 2020. Die Ergebnisse zeigten zudem, dass die in Großbritannien entdeckte Virus-Variante schneller übertragen werde.
Nach Regierungsangaben hatte die Zahl der Neuinfektionen zuletzt abgenommen. Am Mittwoch wurden 38 905 neue Fälle gemeldet, deutlich weniger als in der Vorwoche. Allerdings war die Zahl der Todesfälle zuletzt stark gestiegen, auf den Tagesrekord von 1820 am Mittwoch. Die Forscher erklären sich die Unterschiede in den Zahlen damit, dass die Regierungsangaben von Tests aus der Zeit nach Weihnachten stammen. Ihre eigenen Untersuchungen seien aber vom Januar, als die Menschen nach den Feiertagen wieder mehr unterwegs waren. Aus der Regierung hieß es Medienberichten zufolge, die Studie spiegele nicht die Auswirkungen des Lockdowns wider.
Gesundheitsminister Spahn fordert Corona-Tests für Grenzpendler
11.13 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat verbindliche Corona-Tests für Pendler in deutschen Grenzregionen mit hohen Infektionszahlen gefordert. Man sehe in vielen Grenzregionen, dass das Infektionsgeschehen oft auf beiden Seiten hoch sei und es sich immer wieder gegenseitig wie in Tschechien „hochschaukeln“ würde, sagte Spahn am Donnerstag im SWR. „Darüber sind wir auch in Gesprächen mit der tschechischen Regierung, dass entweder in Tschechien oder in Deutschland oder abgestimmt im Wechsel mehrfach die Woche Tests bei den Grenzpendlern stattfinden.“ Die Tests müssten nicht „per se an der Grenze“ direkt sein.
Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) schloss im weiteren Kampf gegen die Ausbreitung der britischen Coronavirus-Mutation in Europa strengere Grenzkontrollen nicht aus. „Die Gefahr ist, wenn die Zahlen in einem Land hochgehen, dass diese Mutation zur Mehrheitsvariante wird und dann ist diese Infektion nicht mehr zu beherrschen“, sagte Braun im ARD-„Morgenmagazin“.
Wissenschaftler fordern erneuten Lockdown in Frankreich
11.03 Uhr: Frankreich steuert nach Ansicht von Wissenschaftlern auf einen weiteren Lockdown zu. Je früher die Entscheidung zu Ausgangsbeschränkungen getroffen werde, desto mehr wirke sich das auf den Verlauf der Covid-19-Epidemie aus, sagte Renaud Piarroux, Forscher am Pariser Institut Pierre Louis, dem Sender Franceinfo am Donnerstag. „Früher, effektiver, kürzer“, forderte er. Frankreich stehe nicht vor einem Rückgang oder einer Stabilisierung, sondern vor einem Anstieg der Fallzahlen. Besondere Gefahr gehe von der britischen Virus-Variante aus, die bis März dominierend sein könnte.
Die Infektiologin Odile Launay schlug im Sender BFM TV Beschränkungen vor allem für die Gefährdetsten vor, während diese auf ihre Impfung warteten. „Das würde ein gewisses wirtschaftliches Leben erlauben“, sagte Launay. „Wir sehen, in welch schwieriger Lage sich junge Menschen heute befinden.“ Es würde sich dann um einen relativ kurzen Zeitraum von Beschränkungen handeln, da die Älteren und andere Risikogruppen auch als erstes geimpft würden.
In Frankreich gab es bereits zweimal wochenlange strikte Ausgangsbeschränkungen – zuletzt von Ende Oktober bis Mitte Dezember. Mittlerweile haben im Land die Läden wieder geöffnet, die Schulen sind im Zuge der Beschränkungen im Herbst nicht geschlossen worden. Frankreich versucht nun stattdessen, mit abendlichen Ausgangssperren gegen die Ausbreitung des Virus zu kämpfen. Ab 18 Uhr dürfen die Menschen nicht mehr vor die Tür. Spazieren oder Sport an der frischen Luft sind verboten. Auch die Supermärkte schließen dann. Ausnahmen gelten zum Beispiel für den Arbeitsweg.
AfD demonstriert im Landtag gegen Lockdown und verweigert Masken
10.41 Uhr: Die AfD-Abgeordneten im baden-württembergischen Landtag haben mit einer Protestaktion zu Beginn der Corona-Sondersitzung für Unruhe gesorgt. Die Parlamentarier hielten am Donnerstag großflächige, weiße Plakate hoch mit der Aufschrift: „Grundrechte sind nicht verhandelbar!“ Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) forderte die Abgeordneten mehrfach auf, die Plakate herunterzunehmen. Sie erteilte einen Ordnungsruf an einen Abgeordneten. Fast alle AfD-Abgeordneten weigerten sich zudem am Donnerstag, im Plenum eine Maske zu tragen. Der Landtag kam am Donnerstag zu einer erneuten Sondersitzung zusammen, um die Verlängerung des Lockdowns zu debattieren.
Spitzenpolitiker warnen vor EU-Corona-Gipfel vor neuen Grenzschließungen
10.25 Uhr: Vor dem Corona-Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag haben sich mehrere Spitzenpolitiker gegen neue Grenzschließungen und Grenzkontrollen wegen der Corona-Pandemie ausgesprochen. „Die EU-Staaten drohen im Kampf gegen Covid wieder in nationales Kleinklein zu verfallen“, sagte die europapolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Bundestag, Franziska Brantner, der Nachrichtenagentur AFP.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) müsse sich beim Gipfeltreffen mit ihren EU-Kollegen für europäische Lösungen einsetzen, sagte Brantner. Wichtig seien etwa gemeinsame Regeln fürs Reisen basierend auf Teststrategien. „Grenzkontrollen sind keine Lösung, sondern erschweren nur die Situation in den Grenzgebieten“, betonte die Grünen-Politikerin.
Frankreich hatte am Mittwoch gefordert, „Gesundheitskontrollen“ an den Grenzen zwischen den Mitgliedstaaten einzuführen. Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) sagte der Deutschen Welle, dass Grenzschließungen in Europa „im Ergebnis der schlechte Weg“ wären. Im ARD-„Morgenmagazin“ forderte er entschlossene Eindämmungsmaßnahmen von allen Mitgliedstaaten. Falls ein deutsches Nachbarland dies nicht tue, seien „noch strengere Einreiseregeln an unseren Binnengrenzen nicht vermeidbar“.
Außenminister Maas will erneute Einschränkungen des Grenzverkehrs auf jeden Fall vermeiden. „Wir müssen alles daran setzen, um zu verhindern, dass es wieder zu Grenzkontrollen kommt und zu 50 Kilometer langen Staus an den Grenzen“, sagte Maas im „Morgenmagazin“.Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach sich bei der Testung von Pendlern für ein europaweit abgestimmtes Vorgehen aus- Es gebe bereits Gespräche mit den Regierungen Tschechiens und Polens, damit Tests von Grenzpendlern entweder dort oder in Deutschland oder im Wechsel regelmäßig stattfinden könnten, sagte Spahn im SWR.Der Fraktionschef der konservativen EVP im EU-Parlament, Weber, warnte vor den wirtschaftlichen Schäden durch Grenzschließungen innerhalb der EU. „Für die deutsche Industrie und den Handel würden Grenzschließungen große Einbußen bedeuten. Zudem würde das Gesundheitswesen in den Grenzräumen vor enorme Herausforderungen gestellt“, sagte der CSU-Politiker der „Rheinischen Post“. Das müsse unbedingt vermieden werden.
Umfrage: Mehrheit befürwortet verlängerten Lockdown
10.22 Uhr: Eine Mehrheit der Deutschen unterstützt laut einer aktuellen Umfrage die Entscheidung von Bund und Ländern, den Lockdown bis zum 14. Februar zu verlängern. 69 Prozent der Befragten halten die Maßnahme für angemessen, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten YouGov-Umfrage hervorgeht. Etwa ein Viertel (24 Prozent) sprach sich gegen die Verlängerung aus.
Einen Unterschied bei der Akzeptanz des verlängerten Lockdowns gibt es zwischen Ost und West: Während Westdeutsche ihn zu 70 Prozent unterstützen, halten ihn in Ostdeutschland 65 Prozent für angemessen. Zudem finden ihn Männer häufiger angemessen (72 Prozent) als Frauen (67 Prozent).
Auf Basis der YouGov Frage des Tages wurden 1340 Menschen in Deutschland ab 18 Jahren am 20. Januar 2021 befragt. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
Schweden verlängert Ausschankverbot – Lockerungen für Gymnasien
09.21 Uhr: Die Schweden dürfen in der Corona-Krise zwar weiter ins Restaurant gehen, in Lokalen am späteren Abend aber weiter keinen Alkohol trinken. Das Ausschankverbot für alkoholische Getränke nach 20.00 Uhr wird um zwei Wochen bis zum 7. Februar verlängert, wie Regierungschef Stefan Löfven am Donnerstagmorgen auf einer Pressekonferenz in Stockholm sagte.
Schwedische Gymnasien, denen bislang der Distanzunterricht ans Herz gelegt worden ist, dürfen zudem ab Montag bestimmten Unterricht teils wieder vor Ort in der Schule geben. Er solle eine Kombination aus Fern- und Präsenzunterricht darstellen, sagte Ausbildungsministerin Anna Ekström. Voraussetzung ist, dass die Infektionslage in der jeweiligen Region dies zulässt. Die Empfehlung zum Arbeiten im Homeoffice wird ebenso verlängert wie diejenige zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Stoßzeiten im öffentlichen Nahverkehr.
Die Schweden hatten im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus von Beginn an eine ganz andere Strategie gewählt als die meisten anderen europäischen Staaten: Statt strikter Corona-Maßnahmen entschloss sich das skandinavische EU-Land zu einem Sonderweg mit verhältnismäßig moderaten Beschränkungen des öffentlichen Lebens und eindringlichen Appellen an die Vernunft des einzelnen Bürgers.
Dieser Weg hat international zu viel Beachtung geführt, aber auch vergleichsweise hohe Infektions- und Todeszahlen mit sich gebracht. Seit Beginn der Pandemie gab es knapp 540 000 Corona-Infektionen und rund 10 800 Todesfälle in Verbindung mit solchen Infektionen in Schweden. Auf die Bevölkerung des Zehn-Millionen-Einwohner-Landes heruntergerechnet sind das deutlich höhere Corona-Zahlen gewesen als etwa in Deutschland oder dem übrigen Skandinavien. Die Anzahl der Neuinfektionen hat im Herbst stark zugenommen, geht seit dem Jahreswechsel aber zurück. Die Lage sei weiter instabil, sagte der Direktor der Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten, Johan Carlson.
Viele Kommunen wollen mit höheren Steuern auf Corona-bedingte Einnahmeausfälle reagieren
07.10 Uhr: Viele größere Städte und Gemeinden in Deutschland werden einer Umfrage zufolge noch lange mit den finanziellen Folgen der Corona-Krise zu kämpfen haben. Laut „Kommunenstudie 2020/21“ des Beratungsunternehmens EY rechnen sie mit sinkenden Einnahmen und steigenden Schulden – und nicht wenige wollen mit höheren Steuern und Gebühren darauf reagieren. Nur ein knappes Drittel beispielsweise geht davon aus, in diesem Jahr wieder im selben Umfang Gewerbesteuern einnehmen zu können wie vor der Corona-Krise. Fast zwei Drittel der befragten Städte und Gemeinden wollen Steuern und Abgaben erhöhen.
Dass die Kommunen finanziell bisher weitgehend unbeschadet durch die Krise gekommen seien, liege an umfassenden Hilfen von Bund und Ländern, heißt es in der Studie, die auf einer Umfrage unter 300 deutschen Kommunen mit mindestens 20.000 Einwohnern im November beruht.
„Die langfristigen Folgen der Pandemie für die öffentlichen Finanzen werden erheblich sein“, sagte Bernhard Lorentz, der bei EY den Bereich Government & Public Sector leitet. „Und Bund und Länder werden nicht dauerhaft in der Lage sein, kommunale Finanzlöcher zu stopfen. Alle Beteiligten stehen daher vor schwierigen Jahren und weiteren unpopulären Sparmaßnahmen.“
Ärztepräsident: „In Alten- und Pflegeheimen hätte man schon vor Monaten mehr tun können“
06.23 Uhr: Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, hat der Regierung vorgeworfen, zu wenig für den Schutz von Alten vor Corona in den Pflegeheimen getan zu haben. „In Alten- und Pflegeheimen hätte man schon vor Monaten mehr tun können. Wir haben zwar eine Teststrategie für diese Einrichtungen. Man muss die Heime aber auch personell in die Lage versetzen, die vorgesehenen Schnelltests bei Bewohnern, Beschäftigten und Besuchern regelmäßig vorzunehmen“, kritisierte Reinhardt im Interview mit der „Passauer Neuen Presse“ (Donnerstagausgabe). Die Bund-Länder-Beschlüsse zum Einsatz der Bundeswehr und freiwilliger Helfer könnten nun aber eine echte Entlastung sein.
Reinhardt plädierte dafür, Schulen und Kitas als erstes wieder zu öffnen. „Die Schließung von Kitas und Schulen ist sicher das sensibelste Thema. Für mich ist das der erste Bereich, der unter Einhaltung entsprechender Hygienevorgaben aufgemacht werden muss, sobald die Infektionslage dies zulässt“, sagte er. Der Kontakt zu Freunden, Lehrern und Erziehern sei für die körperliche und seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen enorm wichtig.
Die Krankenhäuser seien in der Corona-Krise weiter unter Druck, erklärte der Präsident der Bundesärztekammer. „Die Situation ist nach wie vor angespannt. Das gilt nicht nur für die Intensivstationen, die unverändert hoch belegt sind, sondern auch für die Normalstationen. Man darf auch nicht übersehen, dass neben Covid-19-Patienten auch viele andere Menschen mit schweren Erkrankungen versorgt werden müssen“, sagte er. Trotz einer gewissen Entlastung in den Kliniken könne von Entwarnung keine Rede sein.
Reinhardt warnte die Politik vor einer zu starken Fixierung auf den Corona-Inzidenzwert. „Man sollte den Inzidenzwert von 50 nicht fallen lassen. Aber zur Beurteilung der Gesamtlage muss man sich einen größeren Überblick aus vielen unterschiedlichen Aspekten verschaffen“, sagte er. „Wir müssen uns genau anschauen, wie die Infektionslage in den unterschiedlichen Altersgruppen ist, wie sich die Test-Positiv-Rate entwickelt und ob wir besonders auffällige Infektionscluster haben. Die Inzidenzentwicklung ist eine wichtige Größe, aber eben nicht die einzige.“
Corona-Pandemie: RKI meldet niedrigsten Inzidenzwert seit Anfang November
06.11 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Deutschland zuletzt deutlich gesunken. So gab das Robert Koch-Institut (RKI) die sogenannte 7-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 119,0 an – das ist der niedrigste Wert seit dem 1. November. Die 7-Tage-Inzidenz, also die Zahl der an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche, war in den vergangenen zehn Tagen kontinuierlich gesunken. Ihren bisherigen Höchstwert hatte sie kurz vor Weihnachten (22.12.) mit 197,6 erreicht.
Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch groß: Die höchsten Inzidenzen haben Thüringen mit 225,0 und Brandenburg mit 203,3. Den niedrigsten Wert hat Bremen mit 76,6.
Die deutschen Gesundheitsämter meldeten dem RKI am Donnerstagmorgen zudem 20.398 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. Außerdem wurden 1013 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI 25.164 Neuinfektionen und 1244 neue Todesfälle – der bisherige Höchststand – binnen 24 Stunden verzeichnet. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.
Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 2 088 400 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 21.01., 00.00 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 49.783. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1.762.200 an.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,87 (Vortag: ebenfalls 0,87). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 87 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Anmerkung der Redaktion: Die Zahlen, die das RKI am Morgen meldet, unterscheiden sich von denen, die FOCUS Online abends vermeldet. Das liegt an den unterschiedlichen Meldezeitpunkten.
Antikörper-Therapien gegen Corona: Noch kein Zulassungsprozess in EU
05.59 Uhr: In den USA bereits zugelassene Antikörper-Therapien gegen Covid-19 lassen in der EU weiter auf sich warten. Bislang läuft für keines der Mittel ein Zulassungsprozess bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA, wie aus Angaben auf der Behörden-Webseite hervorgeht. In den USA haben zwei solcher Therapien seit November eine Notfall-Zulassung. Sie basieren auf sogenannten monoklonalen Antikörper, die im Labor hergestellt werden und das Virus nach einer Infektion außer Gefecht setzen.
Die Mittel der Firmen Regeneron und Eli Lilly dürfen in den USA zur Behandlung von Patienten ab zwölf Jahren eingesetzt werden, bei denen das Risiko besteht, dass sie schwere Covid-19-Symptome entwickeln. Am stärksten profitieren Regeneron zufolge Probanden, deren Immunsystem noch keine eigenen Antikörper gegen das Virus gebildet hat.
Regeneron plant, gemeinsam mit dem Pharmakonzern Roche als Partner, auch in der EU Zulassungen zu beantragen, wie eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur sagte. Eli Lilly und andere Firmen dürften folgen.
Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek geht – auch wegen der komplizierten und teuren Produktion – absehbar davon aus, dass „das wahrscheinlich eher ein Einsatz ist, der sehr kontrolliert erfolgen wird, zum Beispiel bei Hochrisikopatienten, aber sicherlich nicht bei jedem durchführbar sein wird“.
Bundesagentur für Arbeit: Längerer Corona-Lockdown hat nur geringe Auswirkungen auf Arbeitsmarkt
04.07 Uhr: Die Verlängerung des Lockdowns hat nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit (BA) nur geringe Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. „Die Unternehmen halten an ihren Fachkräften fest – wahrscheinlich, weil sie fürchten, dass sie sie im Sommer nicht wiederbekommen, wenn sie ihre Leute jetzt entlassen würden“, sagte BA-Chef Detlef Scheele dem Nachrichtenportal „t-online“. Zurzeit sehe er keine „Abbruchkante“ durch die Corona-Maßnahmen. Die Arbeitgeber blickten nach seinem Eindruck derzeit relativ optimistisch in die Zukunft.
Der im Dezember verhängte harte Lockdown habe bislang zu keinem neuerlichen, erhöhten Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt – „und es deutet aktuell auch nichts darauf hin, dass es so kommt“, sagte Scheele. „Wir sehen derzeit lediglich den üblichen saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit.“ Dieser finde aber auf deutlich erhöhtem Niveau statt, denn bereits zu Beginn der Krise habe der Arbeitsmarkt einen erheblichen Einbruch erlitten. Grund zur Entwarnung gebe es deshalb nicht.
Gleichzeitig warnte der BA-Chef davor, dass wegen der Corona-Krise viele Schulabgänger in diesem Jahr keinen Ausbildungsplatz bekommen könnten. „Das Ausbildungsjahr 2021 wird schwierig. Corona verschärft die Situation auf dem Ausbildungsmarkt“, so Scheele. Was die Ausweichstrategie der jungen Leute ist, wisse man jetzt noch nicht. „Im Jahr 2020 gingen viele einfach länger zur Schule. Nun befürchten wir, dass von diesen viele im Jahr 2021 eine Ausbildung absolvieren möchten“, sagte er. „Für alle einen Platz zu finden, wird nicht leicht.“
Angst vor „Wucherpreisen“: Hausärzteverband fordert festen Preis für OP- und FFP2-Masken
03.50 Uhr: Der Deutsche Hausärzteverband hat vor Wucherpreisen für OP- und FFP2-Masken im Onlinehandel gewarnt und Festpreise gefordert. „Sinnvoll wäre, sicherzustellen, dass die Masken zu fairen Preisen verkauft werden“, sagte der Vorsitzende Ulrich Weigeldt dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Es muss verhindert werden, dass es wie im vergangenen Frühjahr bei Schutzmasken, Desinfektionsmittel und Toilettenpapier, zu Wucherpreisen komme, berichtet das RND. „Hierzu könnte beispielsweise ein Festpreis festgelegt werden, der nicht überschritten werden darf“, so Weigeldt weiter.
Er unterstützt die Pflicht, in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Geschäften besser schützende Masken zu tragen. „Wenn man sich für eine Maskenpflicht entscheidet, dann muss man es auch richtig machen“, sagte er. Sie könnten eine deutlich höhere Schutzwirkung bieten als Alltagsmasken, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass es zertifizierte Produkte seien, die richtig verwendet würden.
Sepsis-Stiftung: Corona-Todesfälle durch Blutvergiftung können oft verhindert werden
00.52 Uhr: Viele Corona-Patienten sterben nach Auskunft der deutschen Sepsis-Stiftung an einer unerkannten Blutvergiftung. Ein solcher Verlauf könne durch eine bessere Früherkennung und eine angepasste Behandlung oft verhindert werden. Nach wie vor gebe es eine weit verbreitete Unkenntnis über das Thema Sepsis in der Bevölkerung, aber zum Teil auch beim medizinischen oder pflegerischen Personal, sagte der Stiftungs-Vorsitzende Konrad Reinhart dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
„Ein großes Problem ist, dass viele Patienten, die sich mit einer unkomplizierten Covid-19-Erkrankung zu Hause kurieren wollen, nicht rechtzeitig bemerken, wenn diese in eine Sepsis übergeht“, erläuterte Reinhart. „Wer Anzeichen wie ein plötzliches extremes Krankheitsgefühl, Fieber, einen hohen Puls, Verwirrtheit oder Schüttelfrost bemerkt, sollte auf keinen Fall abwarten und sofort ein Krankenhaus aufsuchen oder den Notarzt rufen.“
Bei einer Sepsis – allgemein Blutvergiftung genannt – handelt es sich um eine Überreaktion des Immunsystems auf eine Infektion. Diese schädigt Organe und kann innerhalb von Stunden zum Tod führen.
Thüringens Innenminister: Corona-Krisenstab von Bund und Ländern
Donnerstag, 21. Januar, 00.49 Uhr: Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) hat die Einrichtung eines Corona-Krisenstabes aus Vertretern von Bund und Ländern gefordert. Als ständiges Gremium könnte der Krisenstab die Konferenz der Ministerpräsidenten unterstützten, sagte Maier dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Donnerstag). Der Krisenstab könnte Beschlüsse formulieren und so die Ministerpräsidenten davon weitgehend entlasten. Auch die Länderparlamente könnten dann vorher eingebunden werden.
Im Corona-Kabinett der Bundesregierung sind mehrere Bundesministerien vertreten. Viele Entscheidungen fallen allerdings auf Länderebene. Seit Beginn der Krise treffen regelmäßig die Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen, um die weiteren Schritte festzulegen. Diese Runde hat aber eigentlich keine Entscheidungsbefugnis.