Ständige Impfkommission empfiehlt AstraZeneca-Impfstoff nur für Unter-65-Jährige

Ständige Impfkommission empfiehlt AstraZeneca-Impfstoff nur für Unter-65-Jährige

28. Januar 2021 Aus Von mvp-web

13.43 Uhr: Die Ständige Impfkommission („STIKO“) empfiehlt die Impfung gegen COVID-19. Für die Impfung soll einer der beiden zugelassenen Impfstoffe von BionTech/Pfizer oder AstraZeneca verwendet werden. Eine begonnene Impfserie soll mit demselben Produkt abgeschlossen werden. Die beiden Impfstoffe werden hinsichtlich Sicherheit und Wirksamkeit als gleichwertig beurteilt.

Der Impfstoff von Astra-Zeneca wird aktuell aufgrund der derzeit verfügbaren Daten nur für Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren empfohlen. Zur Beurteilung der Impfeffektivität ab 65 Jahren liegen aktuell keine ausreichenden Daten vor. Abgesehen von dieser Einschränkung wird dieser Impfstoff ebenfalls als gleichermaßen geeignet angesehen.

Bericht: Auch Berliner Pharmaunternehmen will nun Impfstoff herstellen

11.44 Uhr: Nach einem Bericht der „Berliner Morgenpost“ soll jetzt auch in der Hauptstadt ein Impfstoff gegen Covid-19 hergestellt werden. Das habe Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) im Abgeordnetenhaus mitgeteilt. Das Pharmaunternehmen „Berlin Chemie“ sei bereit, eine Impfstoffproduktion aufzubauen. Die Stadt Berlin wolle das Unternehmen dabei tatkräftig unterstützen. Es stünden eine Halle und Personal zur Verfügung. Kalayaci sagte: „Unsere Impfpaläste stehen leer. Wir könnten mehr impfen, aber dazu brauchen wir Impfstoff.“

Auf Twitter: Spahn fordert „extra Ministerpräsidentenkonferenz nur zum Impfen“

09.21 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schlägt auf Twitter eine eigene Impf-Konferenz für alle Ministerpräsidenten vor. Bund und Länder müssten angesichts der Krise zusammenhalten. Nur so könne man sich Vertrauen erarbeiten.

„Auf diesem Impfgipfel von Bund und Ländern sprechen wir über die Lage, die Ziele, das weitere Vorgehen, auch damit Europa seinen fairen Anteil erhält“, schreibt Spahn. „Und wir sollten dazu die Pharmaindustrie, die Hersteller von Impfstoffen in Deutschland, zu einem Expertengespräch einladen.“

Auf dem Gipfel müsse man klare Ziele und das weitere Vorgehen definieren, „damit auch Europa seinen fairen Anteil erhält“. Zudem solle man die Pharmaindustrie via Expertengesprächen miteinbeziehen. So könnten insbesondere deutsche Impfstoffunternehmen die komplexe Herstellung erklären. So könne man sehen, wo die Politik noch unterstützen könnte. Er fügt hinzu: „Eine Impfstoff-Produktion lässt sich nicht in vier Wochen aufbauen.“ Gelinge das in vier Wochen, so sei das „schon sehr schnell“. Die Qualität sei „zum Schutz der Bürger“ entscheidend.

Denn: „Sich informieren und abstimmen, dann einheitlich zu agieren und kommunizieren: Das hilft immer.“ Man gehe bei der Knappheit des Impfstoffes „noch durch mindestens zehn harte Wochen“. Diese Zeit solle man mit „gemeinsamen Arbeiten in der Sache verbringen“. Spahn schreibt: „Das dürfen die Bürger von uns in dieser schweren Zeit erwarten.“

Biontech: Impfstoff gegen wichtigste britische und südafrikanische Mutationen wirksam

Donnerstag, 28. Januar, 08.58 Uhr: Der Impfstoff von Biontech ist gegen die wichtigsten in Großbritannien und Südafrika aufgetauchten Virus-Mutanten wirksam. In-Vitro-Tests hätten gezeigt, dass die Entwicklung eines neuen Impfstoffs für diese Varianten des Coronavirus nicht notwendig sei, teilten das Mainzer Unternehmen und sein US-Partner Pfizer am Donnerstag mit. Die Virus-Varianten würden jedoch weiterhin auf mögliche Resistenz gegen den Impfstoff beobachtet.

Derzeit stehen insbesondere diese beiden Varianten (Großbritannien und Südafrika) im Fokus: Sie gelten als ansteckender im Vergleich zu früheren Formen. Auch für eine in Brasilien zirkulierende Variante wird das befürchtet.

Da die Suche nach Varianten hierzulande erst kürzlich ausgeweitet wurde, wird erst in einigen Wochen mit belastbareren Daten zum Vorkommen in Deutschland gerechnet. Bis Montag waren gut 70 Nachweise der Varianten aus Großbritannien, Südafrika und Brasilien beim RKI gemeldet. Allerdings gibt es hier Meldeverzögerungen.

Über die britische Variante B.1.1.7 hieß es zunächst, sie steigere die Übertragbarkeit um 50 bis 70 Prozent im Vergleich zu früheren Formen. Mittlerweile sei anhand einer robusteren Datenbasis davon auszugehen, dass der Wert eher bei circa 22 bis 35 Prozent liege, sagte der Berliner Virologe Christian Drosten kürzlich. Auch dieser Prozentsatz dürfte eine erheblich erschwerte Eindämmung der Pandemie bedeuten. Ob die Variante tatsächlich mit einer erhöhten Sterblichkeit einhergeht, wie jüngst vom britischen Premierminister Boris Johnson verkündet, gilt aber noch als fraglich.