Corona: Mutation nachgewiesen! 15 Bewohner sterben bei Ausbruch in Altenheim
31. Januar 2021Top-News zur Corona-Pandemie am 31. Januar 2021
- Covid-19-Hochrisikogebiet Portugal riegelt sich ab (13.53 Uhr)
- Mutiertes Virus nachgewiesen: 15 Bewohner sterben bei Corona-Ausbruch in Altenheim (11.53 Uhr)
- Perth verhängt Lockdown – wegen eines einzigen Corona-Falls (10.15 Uhr)
- Altmaier hält Lockdown auch bei Inzidenz unter 50 für denkbar (07.06 Uhr)
- RKI meldet 11.192 neue Corona-Infektionen am Morgen – 7-Inzidenz weiter unter 100 (06.58 Uhr)
Frankreich mit höchster Patientenzahl seit zwei Monaten
21.14 Uhr: Die Zahl der Corona-Patienten in französischen Krankenhäusern ist auf den höchsten Stand seit zwei Monaten gestiegen. Sie belief sich nach Behördenangaben auf 27.613. Das sind 331 mehr als am Vortag und so viele wie zuletzt Anfang Dezember.
Kuba registriert erstmals über 1000 Neuinfektionen pro Tag
21.08: Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie hat Kuba mehr als 1000 Neuinfektionen pro Tag registriert. 1012 neue Fälle wurden innerhalb von 24 Stunden festgestellt, wie das Gesundheitsministerium am Sonntag mitteilte. Die Karibikinsel ist bislang vergleichsweise glimpflich durch die Corona-Krise gekommen. Insgesamt haben sich nachweislich rund 26 000 Menschen mit dem Virus infiziert. 214 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.
Um eine weitere Ausbreitung des Virus zu bremsen, ordnete die Regierung in Havanna am Wochenende eine Reduzierung der Flüge aus den USA, Mexiko, Panama, Bahamas, der Dominikanischen Republik, Jamaika und Kolumbien an. Eintreffende Ausländer werden in bestimmten Hotels unter Quarantäne gestellt und innerhalb von fünf Tagen zwei Corona-Tests unterzogen. Eintreffende Kubaner werden in Quarantäne-Stationen isoliert.
Polizei beendet Gottesdienst mit 90 Personen ohne Maske und Abstand
18.44 Uhr: Etwa 90 singende Menschen ohne Masken und Mindestabstand – beim Gottesdienst einer freikirchlichen Gemeinde in Freudenstadt (Baden-Württemberg) haben die Besucher alle Corona-Regeln über Bord geworfen. Auch Anwesenheitslisten existierten bei dem Treffen der Gläubigen am Sonntag nicht, wie die Polizei mitteilte. Nachdem die Beamten die Personalien der Teilnehmer festgestellt hatten, wurde der Gottesdienst beendet. Die Beamten hatten die Zusammenkunft nach Hinweisen aus der Bevölkerung überprüft.
Erneut Proteste gegen Corona-Regeln in Niederlanden, jedoch weit friedlicher als zuvor
18.35 Uhr: Eine Woche nach schweren Ausschreitungen haben in den Niederlanden erneut hunderte Menschen gegen Corona-Schutzvorschriften der Regierung protestiert, allerdings insgesamt deutlich weniger aggressiv. In Amsterdam löste die Polizei am Sonntag eine verbotene Kundgebung mit rund 600 Teilnehmern – zumeist junge Männer – auf dem zentralen Platz vor dem Reichsmuseum auf, berichtete der Sender NOS. Zuvor seien Sicherheitskräfte mit Gegenständen beworfen worden. Mehr als 30 Menschen wurden zeitweilig in Gewahrsam genommen. Zudem nahm die Polizei nach eigenen Angaben in mehreren Orten Menschen fest, die in sozialen Netzwerken zu Krawallen aufgerufen haben sollen. Ihnen werde Unruhestiftung vorgeworfen.
Insgesamt verliefen die Protestaktionen jedoch weit friedlicher als am vergangenen Wochenende. In Apeldoorn, wo sich etwa 400 Menschen versammelten, verlief die Kundgebung friedlich, ähnlich in Eindhoven. Eine Woche zuvor waren in mehr als zehn niederländischen Städten Proteste gegen die Corona-Maßnahmen, vor allem gegen die abendliche Ausgangssperre, in Angriffe auf Polizisten, Zerstörungen und Plünderungen ausgeartet. Die Behörden sprachen von den schlimmsten Krawallen in 40 Jahren.
Mutiertes Briten-Virus nachgewiesen: 15 Bewohner sterben bei Corona-Ausbruch in Altenheim
TOPNEWS 11.53 Uhr: Nach einem Corona-Ausbruch in einem Seniorenzentrum in Leverkusen sind dort 15 Bewohner gestorben. Insgesamt hätten sich 47 ältere Menschen und 25 Mitarbeiter angesteckt, sagte eine Sprecherin der Stadt Leverkusen am Sonntag. In dem Seniorenheim sei die als besonders ansteckend geltende Mutation B 1.1.7 des Erregers Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. Diese Variante war zunächst in Großbritannien entdeckt worden.
Der erste Fall sei am 28. Dezember diagnostiziert worden, sagte die Sprecherin. Danach habe sich die Infektion sukzessive ausgebreitet. Im Nachhinein sei nachvollzogen worden, dass das Virus durch das Personal in das Seniorenheim eingetragen worden sei. Die Infektion sei bereits vor der ersten Impfung von Heimbewohnern und Mitarbeitern am 30. Dezember erfolgt.
Am Tag vor Silvester waren in der Senioreneinrichtung den Angaben zufolge 150 Personen geimpft worden. Die zweite Impfdosis hatten am 20. Januar 110 Menschen erhalten, 40 konnten nicht geimpft werden, weil sie sich angesteckt hatten.
Der Leiter des Leverkusener Gesundheitsamts, Martin Oehler, sagte der „Bild“-Zeitung: „Das Personal brachte das Virus ins Heim.“ Es müsse aber nicht unbedingt etwas falsch gemacht haben. „Denn nach allem, was wir bisher wissen, ist die Corona-Mutation B.1.1.7 so ansteckend, dass man schon nach wenigen Minuten Kontakt mit einem Infizierten selbst infiziert ist.“ Die Mitarbeiter würden seit dem Sommer wöchentlich mit einem PCR-Test überprüft und seit Dezember zusätzlich mit einem Schnelltest.
Weitere Corona-News:
Corona-Hochrisikogebiet Portugal riegelt sich ab
13.53 Uhr: Das Corona-Hochrisikogebiet Portugal hat sich zur Eindämmung der Pandemie abgeriegelt. Seit Sonntag ist in dem auch bei Deutschen beliebten Urlaubsland die Ein- und Ausreise ohne triftigen Grund untersagt. An der Landgrenze zum Nachbarn und EU-Partner Spanien wurden – wie bereits im Frühjahr 2020 – wieder Kontrollen eingeführt. An Häfen und Flughäfen wurden zudem nach dem Regierungsdekret die Kontrollen verschärft. Ausnahmen gelten unter anderem für Menschen, die zur Arbeit fahren, an ihren Hauptwohnsitz zurückkehren oder beruflich unterwegs sind, für den Warentransport sowie für medizinische Notfälle oder humanitäre Hilfe.
Die 1214 Kilometer lange Landgrenze zwischen Portugal und Spanien war wegen der Pandemie bereits erstmals am 17. März geschlossen worden. Erst am 1. Juli wurde sie im Zuge der seinerzeit stark rückläufiger Zahlen wieder geöffnet.
Die Bundesregierung erklärte Portugal zum Hochrisikogebiet und verhängte dann am Freitag für das Land am Südwestzipfel Europas und andere Länder mit gefährlichen Coronavirus-Varianten eine Einreisesperre, die zunächst bis zum 17. Februar gilt.
Zehntausende FFP2-Masken aus Transporter gestohlen
13.49 Uhr: Mehrere zehntausend FFP-2-Masken sollen aus einem Transporter in Berlin gestohlen worden sein. Ein Fuhrunternehmer habe am Samstag den Diebstahl im Neuköllner Ortsteil Britz gemeldet, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Der 57-Jährige hatte demnach die Lieferung am Freitag im Landkreis Dahme-Spreewald abgeholt, sie war für eine Firma in Bayern vorgesehen. Der Transporter sei verschlossen gewesen. Wie er geöffnet wurde, soll jetzt ermittelt werden. FFP2-Masken filtern Partikel besonders wirksam aus der Atemluft und bieten einen besseren Schutz gegen Corona als andere Masken.
Polizei löst illegale Partys auf – 200 Feiernde in Euskirchen
12.46 Uhr: Die Polizei hat in der Nacht zum Sonntag in Euskirchen eine in Corona-Zeiten illegale Feier mit rund 200 Gästen aufgelöst. Ein 23-Jähriger habe die Freiluftparty auf dem Gelände einer ehemaligen Raketenstation im Billiger Wald organisiert, teilte die Polizei am Sonntag mit. Einem Zeugen sei am Sonntagmorgen laute Musik aufgefallen, die aus dem Waldgebiet kam. Vor Ort sei eine größere Musikanlage gefunden worden. Viele Gäste flüchteten demnach in den Wald, die Personalien von 35 Teilnehmern wurden aufgenommen. Nach ersten Erkenntnissen seien viele der Teilnehmer wohl von außerhalb angereist. Auf die Partygäste kämen «erhebliche Bußgelder» zu, teilte die Polizei weiter mit.
Auch in Gelsenkirchen löste die Polizei am Wochenende illegale Partys auf. In der Nacht zum Samstag hatten sich in zwei Fällen Nachbarn über laute Musik beschwert, hieß es in einer Mitteilung. Beide Male trafen die Beamten demnach vor Ort mehrere Menschen aus verschiedenen Haushalten an. Gegen die Partygäste wurden Anzeigen gestellt.
Söder erhält überraschend FFP2-Gutscheine – und will sie zurückgeben
12.34 Uhr: Zu seiner großen Verwunderung hat auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder Gutscheine für vom Bund finanzierte FFP2-Masken erhalten. „Da war ich schon etwas überrascht“, sagte der CSU-Chef am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in München. Warum er sie erhalten habe, könne er nicht sagen. Der 54-Jährige betonte aber, dass er die Gutscheine nicht einlösen sondern zurückgeben werde.
Zum Schutz vor dem Coronavirus bekommen rund 34 Millionen Bürger über das Bundesprogramm Gutscheine für zwölf FFP2-Masken, die in der Apotheke eingelöst werden können. Die Bundesregierung hat dies als Schutz für Menschen mit besonders hohem Risiko beschlossen – dazu zählen Über-60-Jährige und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen. Nachdem nun der Versand der Coupons begonnen hat, wunderten sich aber viele Empfänger darüber, dass auch sie solche Gutscheine in ihrem Briefkasten mit einem Begleitschreiben finden.
Corona-Party in Berlin: Polizei löst Hochzeitsfeier mit mehr als 30 Gästen auf
12.26 Uhr: Die Polizei hat in Berlin-Staaken eine Hochzeitsfeier mit mehr als 30 Gästen aufgelöst. Einsatzkräfte waren am Samstagnachmittag wegen einer Ruhestörung zu einem Mehrfamilienhaus am Loschwitzer Weg gerufen worden, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Eine 26-jährige Frau habe die Tür der betroffenen Wohnung aufgemacht und gesagt, dass sie mit einigen Gästen eine Hochzeit feiere.
Den Angaben zufolge befanden sich in der Drei-Zimmer-Wohnung 33 Menschen, von denen einzelne beim Feststellen ihrer Personalien das Vorhandensein einer Pandemie abgestritten haben sollen. Alle Teilnehmer müssen sich nun wegen Verstößen gegen die Infektionsschutzverordnung verantworten.
Perth verhängt Lockdown – wegen eines einzigen Corona-Falls
10.15 Uhr: Nach einem einzigen Infektionsfall mit dem Coronavirus hat die australische Perth einen fünftägigen Lockdown für ihre knapp zwei Millionen Einwohner angekündigt. Die Schulen dürfen am Montag nicht wie geplant öffnen, alle Einwohner müssen ab Sonntagabend zu Hause zu bleiben. Sie dürfen nur noch das Haus verlassen, um zum Arzt, zum Einkaufen oder zur Arbeit zu gehen oder Sport zu treiben.
Betroffen sind alle Einwohner der Stadt Perth sowie der naheliegenden Regionen Peel und South West. Nach Angaben der Behörden war ein Wachmann in einem Quarantäne-Hotel positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er steckte sich vermutlich bei einem Reiserückkehrer an, der in dem Hotel untergebracht war, und offenbar mit der ansteckenderen Virus-Variante infiziert war, die zuerst in Großbritannien aufgetreten war.
Es handele sich um die erste Ansteckung innerhalb des Bundesstaats Western Australia seit zehn Monaten, erklärten die Behörden. „Unser Modell ist, sehr, sehr schnell und scharf damit umzugehen“, sagte der Regierungschef von Western Australia, Mark McGowan. Der Ausbruch solle unter Kontrolle gebracht und eine Ausbreitung in der Bevölkerung verhindert werden.
Altmaier hält Lockdown auch bei Inzidenz unter 50 für denkbar
07.06 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hält eine Verlängerung des Lockdowns auch bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 für denkbar. „Die aktuelle Entwicklung nährt die Hoffnung, dass wir uns relativ schnell einer Inzidenz von 50 nähern können“, sagte Altmaier der „Welt am Sonntag“. „Die Länge des Lockdowns hängt aber auch davon ab, inwieweit sich neue Mutationen des Coronavirus in Deutschland verbreiten.“
„Wir haben in Großbritannien gesehen, dass sich die neue Variante auch deshalb so schnell ausgebreitet hat, weil der dortige Lockdown damals weniger streng war, als es der heute in Deutschland geltende ist“, fügte der Minister hinzu.
Die Sieben-Tage-Inzidenz, die angibt, wie viele Menschen sich pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben, war am Donnerstag erstmals seit drei Monaten unter die Marke 100 gesunken. Am Wochenende ging der Wert weiter zurück. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Sonntagmorgen liegt er aktuell bei 90,2. Erklärtes Ziel der Bundesregierung ist es, den Wert auf unter 50 zu drücken. Der derzeitige harte Corona-Lockdown in ganz Deutschland gilt laut Beschluss von Bund und Ländern vorerst noch bis zum 14. Februar.
Lauterbach: Langfristige Covid-19-Folgen dramatisch unterschätzt
07.05 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat auf die drohende Gefahr für das Gesundheitswesen durch die sogenannten Long-Covid-Erkrankungen aufmerksam gemacht. „Die Bedeutung wird dramatisch unterschätzt“, sagte Lauterbach der dpa. Von Long-Covid können Menschen betroffen sein, die eine Infektion mit dem Sars-CoV-2-Virus durchlitten haben und noch Monate später an mindestens einem Symptom leiden. „Es stellt sich immer stärker heraus, dass Covid-19 eine Erkrankung des gesamten Gefäß- und Immunsystems ist“, betonte Lauterbach. Von Long-Covid kann bis zur Hälfte der zuvor in Kliniken behandelten Patienten betroffen sein. Er bezog sich auf chinesische Studien der ersten Pandemie-Welle.
Die Chefärztin der Median-Klinik in Heiligendamm, Jördis Frommhold, befürchtet, dass diese Menschen aus dem Blick der Öffentlichkeit und der Politik geraten und letztlich ihrem Schicksal überlassen werden. „Das kann sich zu einem volkswirtschaftlichen Problem entwickeln.“ Denn viele dieser Patienten standen zuvor mit beiden Beinen fest im Leben und der Arbeitswelt. Die Median-Klinik ist auf die Rehabilitation von Covid-19-Patienten spezialisiert.
RKI meldet 11.192 neue Corona-Infektionen – 7-Inzidenz weiter unter 100
Sonntag, 31. Januar, 06.58 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen innerhalb eines Tages 11.192 neue Corona-Infektionen gemeldet. Vor genau einer Woche waren es noch 12.257 gemeldete Neuinfektionen gewesen. Am Sonntag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Seit Beginn der Pandemie zählt das RKI 2.216.363 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland.
Die Zahl der gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus stieg um 399 auf insgesamt 56.945. (Stand: 31.01., 00.00 Uhr). Am Sonntag vor einer Woche waren 349 Fälle gemeldet worden, bei denen Patienten im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 56.945.
Der Höchststand von 1244 neuen Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstag bei 0,92 (Vortag 0,92). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 92 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.