Weiterhin knapp 1000 Tote täglich: In Deutschland steigt die Fallsterblichkeitsrate
3. Februar 2021
In Deutschland steigt die Fallsterblichkeit. Sie gibt an, wie viele Infizierte in der Regel im Zusammenhang mit Covid-19 sterben. Bundesweit lag sie während der gesamten Pandemie generell auf einem eher niedrigen Niveau, seit einigen Wochen steigt ihre Kurve jedoch merklich an. Und das, obwohl sich die Situation generell zu entspannen scheint.
Täglich gemeldete Sterbefälle weiter auf hohem Niveau
Während beinahe alle Zahlen sinken, bewegen sich die täglich neu gemeldeten Sterbefälle weiter auf einem konstant hohen Niveau. Durchschnittlich meldete das RKI in den vergangenen sieben Tagen 712 Tote im Zusammenhang mit Covid-19 täglich. Am 14. Januar erreichte diese Zahl mit 896 (eigene Berechnungen) ihren Höhepunkt.
Neuinfektionen gehen zurück
Gleichzeitig ist der 7-Tage-Durchschnitt bei den Neuinfektionen kontinuierlich zurückgegangen. Er erreichte seinen Höhepunkt am 22. Dezember 2020 mit durchschnittlich 25.524 neuen Fällen täglich. Am Mittwochmorgen liegt der Mittelwert bei 10.930 Fällen – also bei deutlich weniger als der Hälfte.
In den meisten Ländern sinkt die Fallsterblichkeit – in Deutschland steigt sie wieder
Das Zusammenspiel dieser beider Kurven ergibt die sogenannte Fallsterblichkeitsrate. Sie erreichte ihren Höhepunkt während der gesamten Pandemie in Deutschland im Juni, als sie 4,7 Prozent betrug. Generell lag sie laut „Our World in Data“ hierzulande lange auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau, sank letztlich zu Beginn der zweiten Welle sogar leicht ab.
Doch seit Mitte November steigt die Kurve merklich an und zeichnet somit einen gänzlich anderen Trend als die Raten anderer Länder, die als noch stärker von der Pandemie betroffen gelten als Deutschland. So steigen beispielsweise in Spanien aktuell die Fallzahlen wieder, aber die Anzahl der neuen Todesfälle sinkt. Auch in den USA und Italien sind die täglich gemeldeten Neuinfektionen weiterhin hoch, aber die Sterbefälle sind im Verlauf der vergangenen Wochen gesunken.
Die aktuellen Fallsterblichkeitsraten laut „Our World in Data“ im Vergleich:
- Deutschland: 2,6 Prozent (gestiegen von 1,5 Prozent am 29. November)
- Italien: 3,5 Prozent (gesunken von mehr als 14 Prozent im August)
- Großbritannien: 2,8 Prozent (gesunken von mehr als 14 Prozent im Juli)
- Frankreich: 2,4 Prozent
- Spanien: 2,1 Prozent
- USA: 1,7 Prozent
Mittwoch, 3. Februar 2021: Die Corona-Trends für Deutschland
- Neuinfektionen: 9705; Gesamt: 2237790
- Neue Todesfälle: 975; Gesamt: 58956
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Mittwochmorgen 9705 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 und 975 Todesfälle im Zusammenhang mit der dadurch ausgelösten Krankheit Covid-19. Als genesen gelten derzeit 1.973.200 Menschen, aktive Fälle gibt es laut RKI noch 206.100.
Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz liegt inzwischen bei 82,9 Fällen pro 100.000 Einwohner – sie ist im Vergleich zum Dienstag (90,0) noch einmal deutlich gefallen. Ebenso gefallen sind die beiden R-Werte: So liegt das 4-Tage-R laut dem RKI-Lagebericht von Dienstagabend ebenso wie das 7-Tage-R bei 0,85. Der R-Wert gibt an, wie viele weitere Personen ein Infizierter in der Regel ansteckt.
Die meisten Impfungen gab es nach wie vor in Mecklenburg-Vorpommern, wo die Impfquote bei 3,6 Prozent der Bevölkerung liegt. Schlusslicht bildet Niedersachsen mit einer Impfquote von 2,0 Prozent.