Impfungen für Kinder erst 2022?
7. Februar 2021Stand: 07.02.2021 07:39 Uhr
Zuletzt hatte Gesundheitsminister Spahn Hoffnung gemacht, dass bereits Ende des Sommers ein Corona-Impfstoff für Kinder verfügbar sein könnte. Laut einem Experten der Impfkommission ist das wohl zu optimistisch.
Einige Hersteller haben damit begonnen, ihre Covid-19-Impfstoffe an Minderjährigen zu testen. Experten erwarten aber frühestens Ende dieses Jahres ihren Einsatz. Der Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Mainz und Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO), Fred Zepp, rechnet „frühestens Ende des Jahres, eher Anfang nächsten Jahres“ damit, dass Kinder in Deutschland geimpft werden könnten.
Zwischen Planung und Studienbeginn
Der Wirkstoff von BioNTech und Pfizer kann derzeit ab 16 Jahren verabreicht werden, die Impfstoffe von Moderna und AstraZeneca sind ab einem Alter von 18 Jahren zugelassen. BioNTech plant jedoch, die Impfstoffe an Kindern zwischen 0 und 15 Jahren zu testen. AstraZeneca will „in den kommenden Monaten“ 6- bis 18-Jährige in seine Studien einbeziehen, wie eine Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa sagte. Moderna hat schon im Dezember eine Studie mit 3000 Minderjährigen in den USA begonnen.
Studien mit Kindern unter 12 Jahren gehören nach Angaben des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller zu den Auflagen der EMA, die an die Bedingte Zulassungen für Erwachsene geknüpft sind. Spätester Abgabetermin der Ergebnisse sei Juli beziehungsweise Dezember 2024.
Spahn baut auf die Unternehmen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte sich zuletzt zuversichtlich geäußert, dass bis zu den Sommermonaten auch ein Impfstoff für Kinder und Jugendliche zur Verfügung steht. Spahn betonte, dass dies gerade für Kinder mit Vorerkrankungen wichtig sei.
Der CDU-Politiker versicherte, dass bereits mehrere Hersteller von Impfstoffen daran arbeiten würden, auch ein Vakzin für Kinder und Jugendliche zu entwickeln. Von drei bis vier Unternehmen wisse er das sicher. „Wir gehen davon aus, toi, toi, toi, wenn die Dinge gut laufen, dass wir im Sommer auch einen Impfstoff haben, der eben dann Kinder und Jugendliche schützen kann“, so Spahn.