Erstes Bundesland lockert Regeln deutlich: Schleswig-Holstein öffnet Gartenbaucenter, Zoos und Blumenläden ab 1. März

11. Februar 2021 Aus Von mvp-web

Top Corona-News am 11. Februar 2021

  • Bundesregierung führt Grenzkontrollen nach Tschechien und Tirol ein (17.49 Uhr)
  • Schleswig-Holstein lockert Corona-Regeln zum 1. März deutlich (12.53 Uhr)
  • Söder erwägt Grenzschließungen wegen Corona-Mutationen (06.07 Uhr)

59 Mitarbeiter in Husumer Schlachthof positiv auf Corona getestet

19.56 Uhr: Nach einem Corona-Ausbruch in einem Schlachthof in Husum (Schleswig-Holstein) hat nun der Kreis Nordfriesland mitgeteilt, dass bereits 59 der insgesamt 332 Mitarbeiter positiv getestet wurden. Betroffen seien neben der Stammbelegschaft mit rund 207 Beschäftigten auch ein externes Unternehmen mit insgesamt 105 Angestellten sowie 20 Mitarbeiter des Kreis-Veterinäramtes. 30 Prozent der Test-Ergebnisse stehen demnach noch aus.

Bereits am Dienstag, nach Bekanntwerden des Corona-Ausbruchs in dem Betrieb, ordnete das Gesundheitsamt für alle Mitarbeiter Quarantäne an. Der Kreis prüfe nun, ob die Schließung des Betriebs bis zum 14. Februar angeordnet werden müsse, hieß es weiter.

„Einigermaßen erstaunt“: Blumen-Streit entzweit Nord-Bundesländer

19.20 Uhr: Während sich die Niedersachsen schon zum Valentinstag von Floristen gebundene Blumen schenken können und Schleswig-Holsteins Zoos, Blumengeschäfte und Gartencenter zum 1. März öffnen, ist man in Hamburg genervt. Um Lockerungen zu verkünden, sei jetzt nicht die Zeit, sagt Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und verweist auf die unsichere Corona-Lage und Risiken durch Virusmutanten. In der Hansestadt bleiben die Blumenläden erst einmal dicht, auch die Zoos und die Gartencenter – zumindest bis zum 7. März. Die Entscheidungen der Regierungen in Kiel und Hannover machen es dem Senat aber nicht einfacher, den Bürgern die Verlängerung des harten Lockdowns zu verkaufen.

Tschentscher wird deshalb am Donnerstag nach einer Sitzung seines rot-grünen Senats auch nicht müde, die Notwendigkeit einer einheitlichen und konsequenten Umsetzung der Bund-Länder-Beschlüsse vom Vortag zu betonen, um „Brüche“ an den Landesgrenzen zu vermeiden. Die Lockerungen im Norden und Süden kommentiert er nicht. Seine Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank wird da deutlicher: Sie sei „einigermaßen erstaunt über das Agieren einiger Landesregierungen in unserer Nachbarschaft“, sagt die Grünen-Politikerin und warnt vor einer „Art Lockerungskakophonie.“

Ganz unvorbereitet kamen die Lockerungen für die Hamburger aber nicht. Die Regelungsunterschiede seien am Donnerstagmorgen zwischen den Chefs der Staatskanzleien (CdS) aus Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein erörtert worden, sagt der Kieler CdS Dirk Schrödter. „Hamburg kannte die Entscheidung aus Schleswig-Holstein.“

Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte bereits am Mittwochabend angekündigt, die Blumenläden noch rechtzeitig vor dem für die Branche wichtigen Valentinstag am 14. Februar wieder zu öffnen. „Auch viele Bundesländer um uns herum haben bereits den Blumenverkauf zugelassen und gerade in Grenzbereichen ist es schwer vermittelbar, wenn die anderen aufhaben, aber wir in Niedersachsen nicht“, sagt er am Donnerstag dem Sender ffn. In Mecklenburg-Vorpommern etwa wurden die Blumenläden im zweiten Lockdown gar nicht geschlossen. Und Weil schiebt nach: „Natürlich hoffen wir auch, dass das ein kleiner Stimmungs-Aufheller ist.“

Im Hamburger Rathaus dürften sich seine Hoffnungen kaum erfüllen. Schon die Zustimmung zur bundesweiten Öffnung der Friseure am 1. März sei Tschentscher nicht leichtgefallen, heißt es im Rathaus. Und das nicht nur, weil der Bürgermeister mangels üppiger Haarpracht selbst nicht von dem Problem geschlossener Friseursalons betroffen ist.

Es sei Eltern kaum vermittelbar, „nun auch noch die Primeln den Kindern vorzuziehen“, hört man auf den Senatsfluren. Denn während in Schleswig-Holstein die Grundschulen und Kitas schon eine Woche vor Öffnung der Blumenläden wieder in den Regelbetrieb gehen, ändert sich auch in diesem Bereich in Hamburg erst einmal nichts. Das liegt jedoch weniger an dem Willen, den Kindern eine gewisse Rückkehr zur Normalität zu ermöglichen, als vielmehr an den Frühjahrsferien, die in Hamburg bereits am 1. März beginnen. Eine Öffnung für nur wenige Tage macht da einfach kein Sinn.

Bundesregierung führt Grenzkontrollen nach Tschechien und Tirol ein

17.49 Uhr: Nach der Ausbreitung des mutierten Coronavirus in Tschechien und Teilen Österreichs hat die Bundesregierung neue Einreisebeschränkungen und Grenzkontrollen beschlossen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums wurden Tschechien und Tirol am Donnerstag als sogenannte Virusmutationsgebiete eingestuft.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) habe entschieden, ab Sonntag neben den seit der Flüchtlingskrise bestehenden Binnengrenzkontrollen zu Österreich auch an den Grenzen zu Tschechien vorübergehende Grenzkontrollen einzuführen, teilte ein Sprecher mit. Die Bundesregierung stimme sich derzeit mit allen beteiligten Partnern ab, „insbesondere zu etwaigen Ausnahmetatbeständen und wird hierüber zeitnah informieren“. Die Wiedereinführung von Binnengrenzkontrollen sei erforderlich, um den Viruseintrag nach Deutschland möglichst zu unterbinden.

„Der Freistaat Bayern und der Freistaat Sachsen haben heute die Bundesregierung gebeten, Tirol und grenznahe Gebiete Tschechiens als Virusmutationsgebiete einzustufen und stationäre Grenzkontrollen vorzunehmen“, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) der „Süddeutschen Zeitung“.

Unter den bislang als Virusmutationsgebiete eingestuften Staaten, für die ein Beförderungsverbot nach Deutschland gilt, ist bislang kein Nachbarland. Aus den bereits festgelegten Mutationsgebieten im Ausland dürfen derzeit fast nur noch Deutsche und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland einreisen. Außerdem gibt es Sonderregeln für medizinisches Personal, Transit-Passagiere und den Warenverkehr.

Tschechien war bereits als Hochrisikogebiet eingestuft. Es solle nun – wie etwa Großbritannien – zum Virusvarianten-Gebiet erklärt werden, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Reisende aus Tschechien müssen schon jetzt bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorlegen. Die Ausweisung als Virus-Variantengebiet würde die Reisemöglichkeiten noch weiter einengen.

Die ansteckendere Coronavirus-Variante aus Großbritannien hat nach Angaben Söder in einigen ostbayerischen Regionen bei Pendlern aus Tschechien bereits die Oberhand gewonnen. Der Anteil der mutierten Variante betrage bei positiven Fällen von Pendlern aus Tschechien bereits 40 bis 70 Prozent. Sachsen hatte zuvor angesichts drastischer Corona-Zahlen in Tschechien bereits vor der Entscheidung der Bundesregierung eine deutliche Einschränkung des Pendlerverkehrs angekündigt.

Tschechien kündigte seinerseits an, ab Freitag drei Grenzbezirke von der Außenwelt abzuschotten. Betroffen sind die Bezirke Cheb (Eger) und Sokolov (Falkenau) an der Grenze zu Bayern sowie Trutnov (Trautenau) im Dreiländereck zu Polen und Sachsen. Wer dort wohne, dürfe den jeweiligen Bezirk nicht mehr verlassen, sagte Gesundheitsminister Jan Blatny in Prag. Leute von außerhalb würden nicht hereingelassen. Ausnahmen gelten unter anderem für den Weg zur Arbeitsstätte.

Tschechien ist stark von der Corona-Krise betroffen. Landesweit meldeten die Behörden am Donnerstag 9446 neue Fälle. Der EU-Mitgliedstaat hat rund 10,7 Millionen Einwohner.

Vechta: Hausarzt behandelte weiterhin Patienten, obwohl er Corona-Symptome zeigte

15.35 Uhr: In Vechta (Niedersachsen) hat ein Hausarzt weiterhin Patienten behandelt, obwohl er Corona-Symptome aufwies. Das Gesundheitsamt muss nun rund 200 Personen überprüfen, die der corona-infizierte Arzt im entsprechenden Zeitraum untersuchte.

Der Leiter des niedersächsischen Krisenstabs, Helge Scholz, bewertete den Vorfall als „peinlich“. „Da fällt einem nicht mehr viel zu ein“, sagte er im Gesundheitsausschuss des Landtages am Donnerstag.

Mit seinem fahrlässigen Verhalten habe der Arzt nach Einschätzungen des Krisenstabs einen Corona-Ausbruch und einen rasanten Anstieg der Neuinfektionszahlen im Kreis Vechta provoziert. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt dort aktuell bei 183,5.

Das Infektionsgeschehen sei zudem durch eine junge Mutter, die nach der Geburt Besuch von Familie und Freunden empfing, sowie Mitarbeiter einer Behindertenwerkstatt, die sich im familiären Kreis infizierten, beschleunigt worden.

Zoos, Gartenbaucenter, Blumenläden: Schleswig-Holstein lockert Corona-Regeln zum 1. März deutlich

12.53 Uhr: Zoos, Wildparks, Gartenbaucenter und Blumenläden sollen in Schleswig-Holstein zum 1. März öffnen. Das kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Donnerstag im Landtag an. Gleiches gelte für bestimmte Sportmöglichkeiten auch innen sowie neben Friseursalons auch für Nagelstudios.

Praktische Fahrschulstunden für berufsspezische Ausbildung sollen Günther zufolge ab 22. Februar möglich sein, analog zu Regelungen in anderen Ländern. Darauf hatte sich die Jamaika-Koalition am Mittwochabend nach der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) verständigt. Der Gesundheitsschutz der Menschen sei weiterhin das Wichtigste, sagte Günther.

Generell hatten Bund und Länder am Mittwoch die Verlängerung des Corona-Lockdowns mit geschlossenen Geschäften, Gaststätten und Freizeiteinrichtungen bis 7. März beschlossen. Länder haben aber auch eigene Regelungsmöglichkeiten.

So sollen Grundschulen und Kitas in Schleswig-Holstein am 22. Februar in den regulären Präsenzbetrieb zurückkehren. Dies soll einhergehen mit einer erweiterten Teststrategie des Landes. Lehrkräfte und andere an Schulen und in Kitas Beschäftigte sollen sich regelmäßig testen lassen können.

Schleswig-Holstein lag mit Stand Mittwochabend bei 60,2 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Das war im Länderranking der sechste Platz.

Französische Ordensfrau feiert 117. Geburtstag nach Corona-Infektion

12.42 Uhr: Mit 117 Jahren führt sie die Liste der ältesten Frauen Europas an – und hat gerade erst eine Infektion mit dem Coronavirus überstanden. Schwester André feiert am Donnerstag ihren Geburtstag in einem Altersheim in Toulon in Südfrankreich. Sie habe am Morgen mit ihrer Familie per Videokonferenz sprechen können, sagte David Tavella, Kommunikationsdirektor des Heims in Paris. Später sei der Bischof von Toulon gekommen. Schwester André habe dann an einer Messe in der Kapelle der Einrichtung teilgenommen.

Schwester André ist am 11. Februar 1904 als Lucile Randon in Alès geboren. Die Gerentology Research Group listet sie als älteste lebende Europäerin. Der Vereinigung von Forscherinnen und Forschern zufolge ist aktuell nur die Japanerin Kane Tanaka mit 118 Jahren noch älter. Schwester André hat mit ihren 117 Jahren bereits zwei Weltkriege und auch den Ausbruch der Spanischen Grippe erlebt.

Dobrindt meldet Zweifel an baldigen Schulöffnungen an

11.50 Uhr: CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat Bedenken gegen baldige Schulöffnungen in dieser Phase der Corona-Pandemie angemeldet. Er verstehe, dass es Druck und enorme Belastungen für Familien gebe, sagte Dobrindt im Bundestag. Er habe aber Zweifel, dass diese Maßnahme zum jetzigen Zeitpunkt die richtige sei. Es gelte, alles daran zu setzen, dass dies nicht weitere Perspektiven der Öffnung der Wirtschaft verbaue.

Dobrindt unterstrich das Ziel, bei den Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen deutlich unter die Schwelle von 50 zu kommen, um Erfolge nicht zu verspielen. „Die 50 war immer die Zahl, wo man bei wachsender Infektion den Einstieg in den Lockdown gewählt hat. Sie kann nicht gleichzeitig die Zahl des Ausstiegs aus dem Lockdown sein.“ Ansonsten drohe ein „andauernder Achterbahneffekt“.

Merkel räumt Fehler bei Corona-Bekämpfung ein

11.30 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Fehler bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie eingeräumt und zugleich die am Vortag beschlossene Lockdown-Verlängerung verteidigt. Die erste Welle im vergangenen Frühjahr habe Deutschland weit weniger hart getroffen als viele andere Staaten, sagte die CDU-Politikerin im Bundestag. „Dann waren wir nicht vorsichtig genug und nicht schnell genug.“

Man habe auf die Anzeichen der zweiten Welle und die Warnungen verschiedener Wissenschaftler „nicht früh und nicht konsequent genug das öffentliche Leben wieder heruntergefahren“. Die weitgehende Verlängerung der einschneidenden Maßnahmen gegen die Pandemie nannte Merkel in ihrer Regierungserklärung „geeignet, erforderlich und verhältnismäßig“.

Expertin: Corona-Varianten werden uns noch 10 Jahre beschäftigen

10.42 Uhr: Die Mikrobiologin Sharon Peacock geht davon aus, dass Varianten des Coronavirus Sars-CoV-2 die Welt auch noch Anfang der 2030er Jahr beschäftigen werden. „Sobald wir das Virus unter Kontrolle haben oder es selbst so mutiert, dass es nicht mehr virulent ist und Krankheit hervorruft, können wir aufhören, uns zu sorgen“, sagte Peacock, die das britische Programm zur Sequenzierung von Coronavirus-Proben leitet, im BBC-„Newscast“. „Aber wenn ich in die Zukunft schaue, denke ich, dass wir das [Sequenzieren] Jahre lang machen werden. Wir werden das meiner Meinung nach auch noch in zehn Jahren machen.“

Es sei normal und in den meisten Fällen unbedenklich, dass Viren Mutationen entwickeln. Nur sehr wenige riefen spezielle Eigenschaften hervor, die den Erreger etwa ansteckender machen oder die Immunantwort auf das Virus einschränken könnten. Diese gelte es zu beobachten und früh zu erkennen.

Die Biologin der Universität Cambridge geht zudem davon aus, dass die zunächst in Großbritannien entdeckte Corona-Variante B.1.1.7 schon bald die dominante Variante nicht nur im Vereinigten Königreich sein wird. „Sie wird aller Wahrscheinlichkeit nach durch die ganze Welt schwappen.“ Schon jetzt ist die ansteckendere Variante in mehr als 50 Ländern nachgewiesen worden.

Corona-Fallzahlen in USA sinken: 28.000 Neuinfektionen weniger als vor einer Woche

10.27 Uhr: In den USA ist die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen weiter rückläufig. Mit 93.166 neuen Fällen am Mittwoch meldeten die Behörden rund 28.000 weniger als am selben Tag der Vorwoche, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Donnerstagmorgen (MEZ) hervorging. Der bisherige Tagesrekord wurde am 2. Januar mit 300.282 neuen Fällen gemeldet. Am Mittwoch verzeichneten die Behörden zudem 3219 Tote mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion. Am selben Tag in der Vorwoche waren es noch 3912. Der bisherige Höchstwert wurde am 12. Januar mit 4432 Toten registriert.

Angesichts sinkender Zahlen haben einige Bundesstaaten erste Lockerungen ihrer Corona-Auflagen angekündigt. Der Bundesstaat New York wird nach Angaben von Gouverneur Andrew Cuomo seine Stadien ab Ende Februar wieder für Großveranstaltungen öffnen.

Fällt bei Klub-WM-Finale aus: Bayern-Star Thomas Müller positiv auf Corona getestet

10.00 Uhr: Bayern-Profi Thomas Müller wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Das berichtet der Sender „Sky“. Demnach sei der Stürmer am Mittwoch beim Training positiv getestet worden. Er fällt damit beim Klub-Finale gegen UANL Tigres aus.

Eine offizielle Bestätigung des Vereins soll demnach in Kürze folgen. Zuletzt haben sich auch seine Teamkollegen Javi Martínez und Leon Goretzka mit dem Virus infiziert.

FDP-Mann Kubicki wirft Ministerpräsidenten und Kanzlerin „offenen Rechtsbruch“ vor

09.17 Uhr: Der stellvertretende FDP-Chef und Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki wirft den Ministerpräsidenten und der Kanzlerin Rechtsbruch vor und warnt vor Klagen. „Dass wir die Maßnahmen, die die MPK für eine 200er-Inzidenz eingeführt hat, nahezu unverändert bis zum Inzidenzwert von 35 beibehalten sollen, ist unverantwortlich und ein offener Rechtsbruch“, sagte Kubicki dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag).

Der FDP-Politiker sagte, die verfassungsmäßigen Kompetenzen gerieten „komplett unter die Räder“. Kubicki befand: „Dass plötzlich die MPK über die Impfreihenfolge befinden soll, ist evident verfassungswidrig. Dies gehört eindeutig in die Zuständigkeit des Bundestages.“ Er setzte hinzu: „Und dass auf einmal die infektionsschutzrechtlich verankerten Inzidenz-Schwellenwerte keine Rolle mehr spielen, zeigt eine Ignoranz gegenüber dem Gesetzgeber, die mit Sicherheit gerichtliche Auseinandersetzungen provozieren wird.“

Söder erwägt Grenzschließungen wegen Corona-Mutationen

06.07 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus eine Schließung der Grenze zu Tschechien nicht ausgeschlossen. „Sollte Tschechien nicht in der Lage sein, seine Notmaßnahmen zu verlängern, dann muss auch klar sein, dass Tschechien ein Mutationsgebiet ist und dann muss auch die Grenzschließung ein Thema sein“, sagte Söder am Mittwochabend im ZDF-„heute-journal“.

Das gelte auch für Österreich. „Wir sind bei Österreich sehr verunsichert“, sagte Söder. Die Regierung in Wien habe im von der südafrikanischen Virusvariante stark betroffenen Bundesland Tirol Quarantänemaßnahmen verhängt. „In Tirol, so hört man, interessiert das niemanden“, sagte Söder. „Ich bin schon besorgt, dass da ein zweites Ischgl droht.“

Wenn die Gebiete als Mutationsgebiete definiert würden, gäbe es kaum noch Reisemöglichkeiten, sagte Söder. Bereits jetzt sei der Grenzübertritt von nach Tschechien nur noch zur Arbeit möglich.