Pfingsten in MV: Tourismus-Branche zufrieden
2. Juni 2020Die Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern zeigt sich mit dem Pfingstwochenende zufrieden. Soweit es die Corona-Auflagen zuließen, seien die Betriebe gut gebucht gewesen.
In den allermeisten Häusern und auf den Campingplätzen seien die maximal erlaubten 60 Prozent Auslastung ausgereizt worden, sagte der Chef des Landestourismusverbandes, Tobias Woitendorf, im NDR 1 Radio MV Interview. Anbieter von Ferienwohnungen, für die diese Grenze nicht gilt, seien meist noch stärker gebucht gewesen.
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Hotelbesitzer, Campingplatzbetreiber, Bootsvermieter und auch Urlauber wissen nun wie der Betrieb im Corona-Modus läuft. Wie hat die Regelumsetzung funktioniert? Macht Urlaub so Spaß?
Rund 300.000 Gäste im Land
Insgesamt kamen am Pfingstwochenende etwa 300.000 Gäste nach Mecklenburg-Vorpommern und damit etwas weniger als in den Vorjahren. Die Urlauber seien traditionell meist aus den ostdeutschen Bundesländern und der näheren Umgebung angereist. Laut Woitendorf kamen dieses Jahr aber auch vermehrt Urlauber aus Süddeutschland und den westlichen Bundesländern – vermutlich wegen der weltweiten Reiseeinschränkungen. Der Landestourismusverband zeigte sich zuversichtlich, dass die Landesregierung in zwei Wochen weitere Lockerungen für den Tourismus beschließen wird.
Großer Andrang auch auf Campingplätzen
Die Corona-Regeln seien laut Woitendorf im Großen und Ganzen eingehalten und akzeptiert worden. Mitunter sei es in Restaurants schwierig gewesen, wenn der Andrang groß und keine Plätze frei gewesen seien. Woitendorf sprach jedoch von Einzelfällen. Auch der Sprecher des Campingverbandes, Gerd Scharmberg, zog eine positive Bilanz. Die Betreiber von Campingplätzen hätten ein wirklich gutes Pfingstgeschäft erlebt, sagte er. Die Nachfrage sei enorm gewesen. Einige Camper hätten abgewiesen werden müssen. Auch die Campingplätze müssen bislang ihre Stellplätze wegen Corona reduzieren.
In den touristischen Hotspots, vor allem an der Küste, herrschte reges Treiben. Bei teilweise kühlem und windigem Wetter, aber auch viel Sonnenschein, spazierten die Gäste am Strand oder radelten. Sie seien froh, dass sie wieder an die Ostsee könnten, sagte eine Mitarbeiterin der Kurverwaltung in Binz auf Rügen. Ins Meer trauten sich angesichts von 13 Grad Wassertemperatur nur einige ganz Mutige.
Anreise per Bahn, Flieger und mit dem Auto
Weil die Hotels derzeit nicht so viele Gäste beherbergen dürfen, hielt sich der Andrang bei der Anreise auf den Zufahrtsstraßen an die Urlaubsziele in Grenzen. Die Polizei berichtete bis zum Sonntag von ruhigem Reiseverkehr ohne Staus. Allerdings kam es am Pfingstmontag bei der Rückreise von den Inseln sowie auf einigen Autobahnabschnitten zu Staus und Behinderungen. In Heringsdorf auf Usedom und in Rostock-Laage landeten die ersten Ferienflieger aus Frankfurt am Main und München. Die Bahn stellte zusätzliche Züge zwischen Berlin und Stralsund zur Verfügung, auch damit der Hygiene-Abstand in den Wagen besser eingehalten werden kann.