Nach Großeinsatz wegen Briten-Mutante in Hamm: Jetzt 80 Menschen in Quarantäne

16. Februar 2021 Aus Von mvp-web

Top Corona-News vom 16. Februar

  • Coronavirus-Infektion bei NRW-Innenminister Reul: Britische Mutation festgestellt (17.22 Uhr)
  • Britische Corona-Variante in Hamm – 80 Menschen unter Quarantäne (15.26 Uhr)
  • Durchsuchung bei zwei Ärzten wegen Attesten für Maskenverweigerer (15.10 Uhr)
  • Corona-Ausbruch in Osnabrücker Eisfabrik: Nun schon mehr als 200 Beschäftigte infiziert (14.49 Uhr:)
  • Bericht: Spahn plant Gratis-Schnelltests für Bürger (10.12 Uhr)
  • Industrieverband warnt vor Grenzschließungen: „Gefahr groß, dass Lieferketten abreißen“ (06.04 Uhr)

Südafrika-Variante des Coronavirus nun auch in Salzburg angekommen

18.27 Uhr: Die erstmals in Südafrika nachgewiesene Variante des Coronavirus ist nun auch im österreichischen Bundesland Salzburg angekommen. Ein 15-Jähriger in der Landeshauptstadt Salzburg ist positiv auf die Mutante getestet worden, wie die Stadt Salzburg am Dienstag mitteilte. Da sich der Verdacht beim Sohn nun „massiv erhärtet“ habe, wurde von den Behörden ein weiteres Screening der gesamten Familie angeordnet.

Es sei davon auszugehen, dass sich der hochgradige Mutationsverdacht bestätige, hieß es. Die Indexperson dürfte der Vater sein. Er hatte sich laut Mitteilung der Stadt kürzlich in Afrika aufgehalten und war per Flugzeug über Wien kommend nach Salzburg zurückgekehrt. Die Familie ist den Angaben zufolge „in streng überwachter Quarantäne“.

Die südafrikanische Variante des Coronavirus grassiert derzeit besonders stark in Tirol, das von Deutschland als Virusvariantengebiet eingestuft wurde. Deutschland hat deswegen zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung am Wochenende massive Grenzkontrollen an den Übergängen zu Tirol eingeführt.

Was tun, wenn Menschen nicht zum Impf-Termin erscheinen? Spahn macht Vorschlag

17.27 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat in einem Interview mit RTL/ntv Redaktion an Impfdrängler appelliert. Gerade junge Politiker sollten sich „zurückhalten“, weil sie eine „Vorbildfunktion“ hätten, so Spahn. Aber: „Es ist auch wichtig, dass wir den knappen Impfstoff nutzen und nicht wegwerfen“, betonte der CDU-Politiker. Seine Empfehlung: Die Impfzentren sollten für sich eine Impf-Reihenfolge beziehungsweise Liste mit Impf-Kandidaten festlegen, die sie im Falle eines Ausfalls anrufen und vorziehen könnten.

In dem Interview räumte Spahn zudem ein, bei seinem Management der Corona-Pandemie auch Fehler gemacht zu haben. Allerdings betonte Spahn, dass er sich nichts „verzeihen“ müsse. Das wäre nur der Fall gewesen, hätte er den Menschen „bewusst eine falsche Hoffnung“ gemacht oder gar bewusst eine Fehlentscheidung getroffen. „Das, soweit ich das überblicken kann für die letzten 12 Monate, war nicht der Fall. Habe ich immer richtig gelegen? Ohne Zweifel, nein“, sagte Spahn.

Coronavirus-Infektion bei NRW-Innenminister Reul: Britische Mutation festgestellt

17.22 Uhr: Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) hat sich mit der besonders ansteckenden britischen Variante des Corona-Virus infiziert. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte zuvor berichtet, dass Reul an einer mutierten Form des Virus erkrankt sei.

Ein sogenannter PCR-Test hatte am Dienstag die Corona-Infektion Reuls bestätigt. Am Montag hatte bereits ein Schnelltest angeschlagen. Wie ein Ministeriumssprecher am Dienstag sagte, hat Reul nur „leichte Erkältungssymptome“. Er befinde sich weiter in Quarantäne und führe seine Amtsgeschäfte von zu Hause aus.

Neben Reul befinden sich auch Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) in Quarantäne. Reker hat nach Angaben der Stadt inzwischen das negative Ergebnis eines PCR-Tests bekommen. Dennoch bleibe sie in Quarantäne, da sie mit einem Menschen Kontakt gehabt habe, der mit „einer Virusvariante“ infiziert sei. Den Namen Reul nannte die Stadt in ihrer Mitteilung nicht. Reker hatte gemeinsam mit dem Minister am Donnerstag an einem Pressetermin bei der Kölner Feuerwehr teilgenommen.

Ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums sagte am späten Dienstagnachmittag, dass auch Minister Laumann einen PCR-Test gemacht habe. Das Ergebnis stehe noch aus. Laumann habe keine Infektionssymptome und befinde sich weiter in Quarantäne.

Sachsen erweitert Einreisemöglichkeit für Berufspendler

15.57 Uhr: Sachsen erweitert die Einreisemöglichkeiten für Berufspendler aus Tschechien. Über eine entsprechende Änderung der Quarantäneverordnung informierte Sozialministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag in Dresden. Während bislang Pendler in den Bereichen Medizin und Pflege sowie Nutztierhaltung und Güterverkehr trotz verschärfter Kontrollen einreisen konnten, betrifft das nun auch andere Branchen. Die Regelung soll bereits ab Mittwoch gelten.

Bedingung ist ein negativer Corona-Test bei Einreise, eine tägliche Testung und eine amtliche Bescheinigung, die von den Landkreisen und kreisfreien Städten ausgestellt wird. Von der Quarantänepflicht sind auch Menschen befreit, die aus humanitären Gründen nach Sachsen einreisen – das betrifft etwa Verwandte ersten Grades bei einem Todesfall. Aus Angst vor der britischen Corona-Variante hatte die Bundesregierung Tschechien zum Virusvariantengebiet erklärt und seit Sonntag stationäre Grenzkontrollen eingeführt.

Bürgermeister in bayerischem Grenzort mahnt Lösung für Schüler an

15.44 Uhr: Nach dem Start strikter Grenzkontrollen zwischen Deutschland und Österreich hat der Bürgermeister im oberbayerischen Grenzort Kiefersfelden, Hajo Gruber, eine Lösung für Schüler angemahnt. Von mehreren Schülern sei ihm bekannt, dass sie nicht mehr zum Unterricht an ihre Schule ins österreichische Kufstein dürften, sagte Gruber am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. „Das ein wirkliches Problem, vor allem wenn die Schülerinnen und Schüler in der Abschlussklasse sind.“ Dort gebe es Präsenzunterricht – das bedeute für die deutschen Jugendlichen einen erheblichen Wettbewerbsnachteil.

Etwa ein Dutzend Mitarbeiter der Gemeinde Kiefersfelden, die jenseits der Grenze wohnten, hätten hingegen zur Arbeit kommen können, wenngleich mit einem gewissen bürokratischen Aufwand. Er unterstütze die Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie und der südafrikanischen Virus-Mutation vollkommen, soweit sie den nicht notwendigen Ausflugs- und Einkaufsverkehr beträfen, betonte Gruber. Zu den österreichischen Nachbarn gebe es ein sehr gutes Verhältnis. „Wir hier in der Region leben wirklich gut und freundschaftlich zusammen. Es ist wichtig, dass das nicht beschädigt wird. Die Region ist zusammengewachsen – und das soll auch so bleiben.“

Britische Corona-Variante in Hamm – 80 Menschen unter Quarantäne

15.26 Uhr: Nach dem Nachweis der britischen Variante des Coronavirus bei einem Bauarbeiter stehen 80 Bewohner im nordrhein-westfälischen Hamm unter Quarantäne. Nach Angaben der Stadt war am Montag ein bulgarischer Montage-Arbeiter positiv auf die ansteckendere Virusmutation mit der Bezeichnung B.1.1.7 getestet worden und befindet sich mit seiner Ehefrau und einer weiteren Familie seitdem in häuslicher Isolation.

Die vier Mehrfamilienhäuser an vier verschiedenen Standorten der Stadt sind vorerst abgeriegelt. Vier mobile Testteams waren auch am Dienstag unterwegs, um möglichst bei allen infrage kommenden Bewohnern und Kontaktpersonen PCR-Testungen vorzunehmen, die dann auf die britische Variante untersucht werden sollen.

Einsatzleiter Detlef Burrichter berichtete, am Montag seien bis zur Nacht bereits 79 PCR-Tests durchgeführt worden. Mit einem besonderen Analyse-Verfahren (Sequenzierung) werde nun untersucht, ob weitere Fälle der englischen Virus-Variante nachgewiesen werden können.

Der bereits an Covid-19 erkrankte Montage-Arbeiter und dessen Ehefrau sowie eine weitere ebenfalls erkrankte Familie im selben Wohnhaus seien in unterschiedlichen Wohnungen bereits isoliert worden, sagte Burrichter. Zunächst hieß es, bis zu 140 Menschen der bulgarischen Community könnten derzeit in den vier betreffenden Wohnhäusern leben. Es seien aber nur 80 Personen angetroffen worden. Bei den übrigen dort Gemeldeten geht die Stadt davon aus, dass sie sich derzeit im Ausland aufhalten.

Durchsuchung bei zwei Ärzten wegen Attesten für Maskenverweigerer

15.10 Uhr: Polizei und Staatsanwaltschaft haben Praxis- und Wohnräume von zwei Hamburger Ärzten durchsucht, die falsche Atteste für Maskenverweigerer ausgestellt haben sollen. Die Mediziner im Alter von 56 und 76 Jahren stehen im Verdacht, in mehreren Fällen gegen Paragraf 278 des Strafgesetzbuches verstoßen zu haben, wie ein Sprecher der Polizei am Dienstag sagte. Dieser stellt das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse unter Strafe. Die Staatsanwaltschaft habe die Beschlüsse beim Amtsgericht Hamburg erwirkt, die Durchsuchung fand am Dienstag statt.

Wer aus gesundheitlichen Gründen keinen medizinischen Mund-Nasenschutz tragen kann, kann mit einem ärztlichen Attest davon befreit werden. Vor beiden Praxen versammelten sich am Dienstagvormittag einige Menschen und demonstrierten ihre Solidarität mit den Ärzten.

Corona-Ausbruch in Osnabrücker Eisfabrik: Nun schon mehr als 200 Beschäftigte infiziert

14.49 Uhr: In einer Eiscremefabrik in Osnabrück ist es zu einem großen Corona-Ausbruch gekommen. Von insgesamt rund 600 Beschäftigten seien 210 positiv getestet worden, teilte am Dienstag ein Sprecher der Stadt mit. Seit dem Wochenende sei die Fabrik geschlossen, eine Spezialfirma habe das Unternehmen desinfiziert. Alle Beschäftigten einschließlich der Geschäftsführung seien in Quarantäne. Mindestens zwei Menschen haben sich demzufolge mit der britischen Mutante B.1.1.7 infiziert.

Das Gesundheitsamt habe die Kontaktnachverfolgung aufgenommen, sagte der Sprecher. Wie und warum es zum Ausbruch gekommen sei, stand zunächst nicht fest. Das müsse nun ermittelt werden. Nach Angaben des Betreibers Froneri handelt es sich beim Standort Osnabrück um eines der größten Eiscremewerke Europas.

Nordrhein-Westfalen: Ab 22. Februar Kindertagesbetreuung für alle

13.31 Uhr:  Ab dem 22. Februar können alle Kinder in Nordrhein-Westfalen wieder in die Kitas und die Tagespflege kommen. Das kündigte NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) am Dienstag in Düsseldorf an. Allerdings bleibt es zunächst bei einem landesweit pauschal um zehn Wochenstunden gekürzten Betreuungsangebot und bei festen Gruppen.

Wenn die Corona-Neuinfektionszahlen weiter sinken, dürften Kita-Leitungen und Träger voraussichtlich ab dem 8. März selbst entscheiden, ob sie die Kinder wieder im vollen Umfang betreuen. Wo das für den Infektionsschutz vor Ort weiter nötig sei, dürften Einrichtungen den Betreuungsumfang dann weiterhin um maximal zehn Wochenstunden kürzen. Diese Regelung soll zunächst bis Ostern gelten. Normalen Regelbetrieb könne es erst wieder geben, wenn ausreichend Corona-Selbsttests für jedermann zur Verfügung stünden, die Beschäftigten geimpft und die Neuinfektionszahlen ganz niedrig seien, erklärte Stamp.

In den vergangenen Wochen waren zwar die Kitas in NRW geöffnet. Der Minister hatte aber einen Appell an die Eltern gerichtet, ihre Kinder möglichst zu Hause betreuen. Diese Regelung gilt noch bis zum Sonntag.

Strenge Einreiseregeln für Menschen aus Corona-Mutationsgebieten sollen verlängert werden

10.50 Uhr: Die strengen Einreiseregeln für Menschen aus sogenannten Virusvariantengebieten sollen voraussichtlich um zwei Wochen verlängert werden. Das sieht ein Entwurf vor, über den das Bundeskabinett am Dienstagmittag entscheiden wollte. Das Verbot war zunächst nur bis zum 17. Februar verhängt worden. Es betrifft Länder, in denen sich mutierte Varianten des Coronavirus, die ansteckender sind, bereits stark verbreitet haben. Außerdem werden die dort zur Eindämmung der Pandemie ergriffenen Maßnahmen bei der Einstufung berücksichtigt.

Aus diesen Gebieten dürfen derzeit fast nur noch Deutsche und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland einreisen. Außerdem gibt es Sonderregeln für medizinisches Personal, Transit-Passagiere und den Warenverkehr. Nachdem zunächst unter anderem Großbritannien, Portugal und Südafrika in diese Kategorie gehörten, kamen am vergangenen Sonntag auch Tschechien und weite Teile des österreichischen Bundeslandes Tirol hinzu.

Um das Verbot auch für diese Nachbarregionen durchzusetzen, ordnete Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) in Absprache mit Bayern und Sachsen stationäre Kontrollen an diesen Grenzabschnitten an. Für Berufspendler aus bestimmten Branchen, die aus Tirol oder Tschechien einreisen wollen, gibt es Ausnahmen. Allerdings sind auch sie nicht von der Testpflicht entbunden.

Bericht: Spahn plant Gratis-Schnelltests für Bürger

10.12 Uhr: Ab dem 1. März soll jeder Bürger Anrecht auf kostenlose Corona-Schnelltests bekommen. Das sieht nach Informationen des „RedaktionsNetzwerks Deutschland“ (RND) eine Erweiterung der Nationalen Teststrategie vor, die Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dem Corona-Kabinett vorlegen will.  Spahn bestätigte den Plan am Vormittag auf Twitter.

Zur Begründung hieß es, Antigen-Schnelltests seien mittlerweile in ausreichender Menge am Markt verfügbar. Nach dem Vorschlag sollen die Kommunen vor Ort ihre Testzentren oder Apotheken vor Ort mit solchen kostenlosen Angeboten beauftragen. Die Kosten übernimmt der Bund.

„Es sind mittlerweile deutlich mehr Schnelltests am Markt verfügbar. Daher sollen alle Bürgerinnen und Bürger kostenlos von geschultem Personal mit Antigen-Schnelltests getestet werden können“, sagte Spahn dem RND.

Die Erweiterung der Teststrategie sieht zudem vor, dass auch Laien-Selbsttests direkt nach ihrer bald erwarteten Zulassung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) für alle zugänglich sein sollen. Um entsprechende Kontingente für den deutschen Markt zu sichern, steht Spahns Ministerium den Informationen zufolge bereits in Verhandlungen mit verschiedenen Herstellern. „Die neuen Laien-Schnelltests werden schnellstmöglich geprüft und zugelassen“, versicherte Spahn. „Diese Tests können zu einem sicheren Alltag beitragen, gerade auch in Schulen und Kitas“, betonte er.

Corona-Ausbruch in Eisfabrik: Mindestens 170 Beschäftigte sollen sich angesteckt haben

08.56 Uhr: In einer Eisfabrik in Osnabrück ist es zu einem größeren Corona-Ausbruch gekommen. Das Werk sei deswegen geschlossen worden, bestätigte ein Sprecher der Stadt am Dienstagmorgen. Das Gesundheitsamt sei dabei, die Mitarbeiter der Fabrik zu testen. Nach Angaben des Betreibers Froneri handelt es sich beim Standort Osnabrück um eines der größten Eiskremwerke Europas.

Mehrere Medien hatten berichtet, dass sich mindestens 170 Beschäftigte mit dem Coronavirus angesteckt hätten. Bei einigen von ihnen sei die sogenannte britische Mutante B.1.1.7 nachgewiesen worden, die als besonders ansteckend gilt. Osnabrücks Stadträtin Katharina Pötter nannte die Lage dem NDR zufolge „sehr besorgniserregend“. Dem Bericht zufolge sind 850 Mitarbeiter in Quarantäne. Das Werk bleibe mindestens bis 26. Februar geschlossen.

Nachweis von britischer Corona-Mutation – Großeinsatz in Hamm

08.24 Uhr: Der Nachweis der britischen Mutation des Corona-Virus hat in Hamm zu einem Großeinsatz der Polizei geführt. Eine Hundertschaft sei seit Montagabend im Einsatz, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstagmorgen. Nach Angaben der Stadt war ein Bauarbeiter auf Montage positiv auf die Variante B.1.1.7 getestet worden. Daraufhin seien vier Wohnhäuser im Hammer Westen und in Bockum-Hövel unter Quarantäne gestellt worden. Die Bewohner werden getestet. Laut „Bild“ sollen sich circa 130 Menschen einen Corona-Test unterziehen. Die Beamten überwachen unter anderem die Einhaltung der Quarantäne.

„Die britische Mutante des Corona-Virus ist hochansteckend. Um die Ausbreitung zu verhindern, waren diese Maßnahmen das Gebot der Stunde“, erklärt Oberbürgermeister Marc Herter in einer Pressemitteilung. „Das ist im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger geschehen, ebenso aber auch im Interesse der Betroffenen selbst.“

Die Testung in den vier Wohnhäusern war notwendig geworden, weil der getestete Bauarbeiter mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Kontakte zu Kollegen hatte, die in den anderen Hammer Immobilien wohnen. Der Arbeitsschutz der Bezirksregierung Arnsberg hat aus diesem Grund die Testungen begleitet. Die betroffenen Arbeitsstätten werden unterrichtet, sobald Erkenntnisse dazu vorliegen.

RKI-Zahlen: Gesundheitsämter melden fast 4000 Corona-Neuinfektionen und 528 Tote

08.13 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 3856 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 528 weitere Todesfälle verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI vom Dienstag hervorgeht. Die Daten geben den Stand des RKI von 00.00 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 3379 Neuinfektionen und 481 neue Todesfälle verzeichnet. Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33 777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Dienstagmorgen bundesweit bei 59 und damit ähnlich hoch wie am Montagmorgen. Vor vier Wochen, am 17. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 136 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die meisten Bundesländer verzeichnen laut RKI weiterhin sinkende Sieben-Tages-Inzidenzen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.342.843 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 16.02., 00.00 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 65 604.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montagabend bei 0,86 (Vortag 0,88). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 86 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Entspannte Verkehrslage an sächsisch-tschechischer Grenze

7.13 Uhr: An den sächsisch-tschechischen Grenzübergängen sind die Fahrbahnen am Dienstagmorgen frei. Die Verkehrslage an den Grenzkontrollen hat sich laut Angaben der Bundespolizei normalisiert. Es seien keine Staus zu verzeichnen. Man sei gut auf den kommenden Tag vorbereitet, so ein Sprecher der Bundespolizei in Pirna.

An der deutsch-tschechischen Grenze der Autobahn 17 von Prag nach Dresden hatte sich am Montagmorgen ein kilometerlanger Stau gebildet. Die Wartezeit betrug mehrere Stunden. Bereits am Sonntag hatten Reisende nach Inkrafttreten der Grenzkontrollen ein bis zwei Stunden für die Weiterreise gebraucht.

Industrieverband warnt vor Grenzschließungen: „Gefahr groß, dass Lieferketten abreißen“

Dienstag, 16. Februar, 06.04 Uhr: Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) hat vor schwerwiegenden Folgen der Grenzschließungen zu Tschechien und Tirol gewarnt. „Die Gefahr ist groß, dass in den nächsten Tagen überall in Europa Lieferketten abreißen“, sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagsausgaben). Grenzschließungen und Reisebeschränkungen im nationalen Alleingang beeinträchtigten auch den internationalen Güterverkehr und schadeten der deutschen Industrie massiv.

Schon jetzt verursachten die Grenzschließungen „chaotische Verhältnisse, die bei Unternehmen zu großer Unsicherheit in Bezug auf ihre Versorgungslage und Mitarbeiterverfügbarkeit führen“, erklärte Lang. Er rief die Bundesregierung dazu auf, die von der EU empfohlene Regelung der „Green Lanes“ zur Aufrechterhaltung des freien Güterverkehrs zu befolgen. „Grenzübergänge sollten weiterhin für alle Frachtfahrzeuge mit Gütern offenbleiben“, forderte er.

Um Transport und Produktion aufrechtzuerhalten, müssten für das Transportwesen „praxistaugliche Testmöglichkeiten in ganz Europa“ bereitgestellt werden, verlangte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie. Negative Tests bei Einreise von im Transportwesen und Güterverkehr tätigen Personal zu verlangen, ohne für ausreichende Testinfrastrukturen an den Grenzen zu sorgen, sei kurzsichtig und beeinträchtige die Versorgung von Bevölkerung und Industrie.

Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) forderte ebenfalls freie Fahrt für den Güterverkehr. Die Kontrollen bei Lastwagen-Fahrern seien „Blödsinn“, sagte Vorstandssprecher Dirk Engelhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Dienstagsausgaben). „Wenn ein Lkw-Fahrer im Transit durch Tirol isoliert im Fahrerhaus fährt, warum muss er sich dann negativ testen lassen?“, fragte Engelhardt, der an diesem Dienstag an dem Wirtschaftsgipfel teilnimmt, zu dem Bundesminister Peter Altmaier (CDU) mehr als 40 Organisationen eingeladen hat.

Altmaier müsse sich dafür einsetzen, dass die Bundesregierung Grenzkontrollen für Lastwagenfahrer sofort aufhebe, forderte Engelhardt. Sollten dennoch Corona-Tests als notwendig erachtet werden, müssten Selbsttests der Fahrer akzeptiert werden. Die Fahrer hätten unterwegs und an ihren Zielorten keinerlei Kontakt zu anderen Personen. Bei Tests von Lkw-Fahrern vor Weihnachten im englischen Dover seien nur 0,15 Prozent positiv getestet worden, sagte er.