Tourismus-Branche in MV durch Corona-Krise hart getroffen

16. Februar 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 16.02.2021 13:51 Uhr

Die Corona-Krise hat dem Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern hart zugesetzt – aktuelle Daten des Statistischen Landesamtes machen das ganze Ausmaß deutlich.

Orte an der Mecklenburgische Ostseeküste wie Boltenhagen, Rerik und Kühlungsborn sind besonders betroffen. Im vergangenen Jahr sind dorthin 32 Prozent weniger Gäste gekommen als vor der Corona-Krise im Jahr 2019. Ein deutliches Minus verzeichnen auch die Städte Rostock und Schwerin. Landesweit haben alle Regionen im Schnitt 28 Prozent weniger Gäste beherbergt.

Rügen und die Seenplatte stehen etwas besser da

Auf Rügen fällt das Minus mit 23 Prozent etwas geringer aus – auch in der Mecklenburgischen Schweiz und auf der Seenplatte liegt es unter dem Landesschnitt. Die Zahlen belegen: Der Tourismus im Land ist bei der Zahl der Gäste auf den Stand von 2006 zurückgefallen.

Massiver Rückgang von Gästen aus dem Ausland

Am meisten zurückgegangen ist das Geschäft mit Urlaubern aus dem Ausland: es kamen 58 Prozent weniger als im Jahr 2019. Die sinkende Zahl der Gäste spiegelt sich auch in den Übernachtungen wider: 2020 gab es davon 28 Millionen, fast 19 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Campingplätze verzeichnen dickes Plus

Während Hotels, Ferienwohnungen und Pensionen in Mecklenburg-Vorpommern im abgelaufenen Jahr Verluste schreiben, stehen die Campingplätze als Krisengewinner mit einem dicken Besucher-Plus dar. Besonders an der Mecklenburgischen Seenplatte konnten die Campingplätze von den wegen der Corona-Pandemie verhängten Reisebeschränkungen in Südeuropa profitieren. Laut Statistik übernachteten knapp 1,3 Millionen Gäste auf Campingplätzen an der Seenplatte. Das entspricht einem Plus von rund 22 Prozent.

Campingplätze im Binnenland profitieren besonders

Nach Angaben des Tourismusverbandes Mecklenburgische Seenplatte, wurde jeder auch noch so kleine Campingplatz gefunden. So zählte etwa auch der Campingplatz in Penzlin rund 18.000 Gäste. Die Betreiber im Binnenland profitierten dabei nach Angaben des Landesverbands der Campingwirtschaft MV insbesondere davon, dass viele Plätze an der Küste belegt waren und sich deshalb viele Urlauber im Binnenland umschauten.

Mehr als fünf Millionen Camping-Übernachtungen in MV

Insgesamt wurden in Mecklenburg-Vorpommern auf den rund 200 Campingplätzen 5,6 Millionen Übernachtungen gezählt. Das waren zehn Prozent mehr als 2019. Die Hygienekonzepte hätten sich bewährt, es habe keinen Corona-Ausbruch auf einem Campingplatz gegeben, hieß es.