Corona-Fälle in Physiopraxis – mehr als 400 Menschen in Quarantäne

17. Februar 2021 Aus Von mvp-web

Top-Corona-News vom 17. Februar

  • Weil sich britische Corona-Mutation ausbreitet: Ab Samstag Ausgangssperre in Flensburg (20.08 Uhr)
  • Corona-Fälle in Physiopraxis – mehr als 400 Menschen in Quarantäne (18.59 Uhr)
  • Corona-Pandemie-Lage außer Kontrolle: EU-Land ruft Nachbarn um Hilfe (15.39 Uhr)
  • RKI: Inzidenz sinkt bundesweit auf 57 (07.18 Uhr)
  • Sigmar Gabriel kritisiert Corona-Strategie (06.49 Uhr)

Weil sich britische Corona-Mutation ausbreitet: Ab Samstag Ausgangssperre in Flensburg

20.08 Uhr: Wegen hoher Corona-Infektionszahlen und der Ausbreitung der britischen Virusvariante gilt in Flensburg ab Samstag eine Ausgangssperre. Diese betreffe die Zeit zwischen 21.00 und 05.00 Uhr, sagte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Mittwoch. Außerdem dürften Angehörige eines Hausstandes dann keine anderen Menschen mehr treffen, weder draußen noch drinnen.

Während der nächtlichen Ausgangssperre dürfen Haus oder Wohnung laut der Landesregierung nur noch „aus triftigen Gründen“ verlassen werden, etwa für den Weg zur Arbeit. Bei Nichtbeachten der neuen Vorschrift würden Bußgelder fällig. Zugleich werden bisher schon geltende Maßnahmen von der Stadt Flensburg auf das gesamte Gebiet des Kreises Schleswig-Flensburg ausgedehnt. Dazu gehört etwa die Vorschrift, dass nur ein Mensch alleine einkaufen gehen darf, und die Pflicht zum Tragen von Masken auf Spielplätzen.

Im ganzen Kreis werden demnach anders als im Rest des Bundeslandes auch die Schulen nicht am 22. Februar wieder öffnen. In den Kitas bleibt es ebenfalls weiterhin bei einer Notbetreuung. Die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) erklärte, die aktuelle Situation in der Stadt sei „besorgniserregend“. Mit der „stetig hohen Inzidenzzahl und einem Anteil von Mutationen bei den Infektionen von deutlich über 33 Prozent ist beherztes Handeln gefordert“. Die Sieben-Tages-Inzidenz in der Stadt lag zuletzt bei 181,9 und damit weit über dem Landesschnitt.

Corona-Fälle in Physiopraxis – mehr als 400 Menschen in Quarantäne

18.59 Uhr: Nach mehreren Corona-Fällen in einer Physiopraxis in Wedel (Schleswig-Holstein) sind mehr als 400 Menschen als Kontaktpersonen in Quarantäne. Der Weg der Infektionen sei noch unklar, teilte der Kreis am Mittwochabend mit. Bislang seien fünf Mitarbeiter und sechs Patienten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Praxis bleibe zunächst für zwei Wochen geschlossen.

Corona-Mutante in Dänemark in fast 50 Prozent aller sequenzierten Proben gefunden

18.02 Uhr: Wie schnell der Anteil der britischen Variante des Coronavirus an den gesamten Neuinfektionen zunehmen kann, ist am nördlichsten Nachbarn der Bundesrepublik zu sehen: In Dänemark ist die zuerst in England aufgetauchte Virus-Mutante zuletzt in fast jeder zweiten analysierten Corona-Probe gefunden worden. Wie aus einer am Mittwoch aktualisierten Auflistung des Gesundheitsinstituts SSI hervorging, wurde die Variante B.1.1.7 in den ersten drei Tagen der vergangenen Woche in zunächst 47,5 Prozent der sequenzierten positiven Proben identifiziert. Das sind die aktuellsten verfügbaren Zahlen, sie werden laufend aktualisiert und können sich somit noch ändern.

Damit geht der rapide Anstieg des B.1.1.7-Anteils unter den dänischen Corona-Fällen unvermindert weiter: Als die ersten Fälle der Variante in Dänemark auftauchten, wurde sie nur in 0,3 Prozent der analysierten Proben gefunden. Zum Jahreswechsel waren es um die 2 Prozent, seitdem ging es steil bergauf: In der letzten Januar-Woche waren es bereits 19,6, in der ersten Februar-Woche dann 30,7 Prozent.

Insgesamt wurde die Virus-Variante bislang bei 2510 Menschen in Dänemark nachgewiesen. Hinzu kommen neun Fälle der zunächst in Südafrika aufgetauchten Variante B.1.351. Generell ist die Zahl der dänischen Neuinfektionen seit Mitte Dezember deutlich zurückgegangen.

Auch in Deutschland breiten sich die ansteckenderen Corona-Varianten aus: Nach neuen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) stieg der Anteil der britischen Variante binnen zwei Wochen von knapp 6 auf mehr als 22 Prozent. Das teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Mittwoch in Berlin mit. «Wir müssen damit rechnen, dass die Variante bald auch bei uns die dominierende werden könnte», sagte er. Der Anteil der britischen Variante verdoppele sich etwa jede Woche.

Nach Parteitag ermittelt Landkreis wegen Corona-Verstößen gegen AfD-Politiker

16.24 Uhr: Nach dem AfD-Parteitag am Samstag in Grimmen ermittelt der Landkreis Vorpommern-Rügen wegen möglicher Verstöße gegen die Corona-Landesverordnung. Im Rahmen der Ermittlungen erfolgten nun die Anhörungen der Beteiligten, sagte der Sprecher des Landkreises Vorpommern-Rügen, Olaf Manzke, am Mittwoch. Sollten Bußgelder erlassen werden, könnten sich diese im vierstelligen Bereich bewegen.

Rund 100 Mitglieder des AfD-Kreisverbandes hatte sich in Grimmen getroffen, um über die Direktkandidatur im Wahlkreis Vorpommern-Rügen/Vorpommern-Greifswald I für die Bundestagswahl zu entscheiden. NDR-Fernsehbilder zeigen die Teilnehmer, wie sie sich ohne Maske im Saal bewegen.

Wie Manzke weiter sagte, müssen Veranstalter bei der Anmeldung einer solchen Veranstaltung ein Hygienekonzept besitzen und dies auf Verlangen vorlegen. Dazu gehöre unter anderem die Wahrung des Sicherheitsabstandes von 1,50 Meter und das Tragen von Masken bis zum Sitzplatz. „Wenn jemand aufsteht, muss er eine Maske aufziehen.“ Über die Hintergründe gebe es noch keine Erkenntnisse, möglicherweise habe sich der Veranstalter nicht genügend mit der Corona-Verordnung auseinandergesetzt.

Bei der Abstimmung hatte sich der Bundestagsabgeordnete Leif-Erik Holm knapp gegen seinen Mitbewerber Dario Seifert durchgesetzt. Eine der Abstimmungen soll laut Holm dadurch erfolgt sein, dass sich die Teilnehmer entsprechend ihres Stimmverhaltens auf die linke beziehungsweise rechte Seite des Saales bewegten.

Corona-Pandemie-Lage außer Kontrolle: EU-Land ruft Nachbarn um Hilfe

15.39 Uhr: In der Slowakei hat sich die Corona-Situation so dramatisch zugespitzt, dass das Land nun die EU um Hilfe bitten will. Wie die staatliche Nachrichtenagentur TASR berichtete, beschloss die Regierung in Bratislava am Mittwoch ein offizielles Hilfegesuch im Rahmen der EU-Mechanismen für gegenseitigen Beistand in zivilen Notsituationen. Konkret geht es demnach um die Entsendung von zehn Ärzten und 25 Krankenschwestern aus den EU-Partnerländern. Sollte sich die Lage weiter verschlimmern, wäre auch eine Aufstockung dieses Kontingents vorstellbar, heißt es in dem Vorschlag des slowakischen Gesundheitsministeriums.

Die Slowakei war glimpflicher als die meisten anderen EU-Staaten durch die erste Pandemiewelle im Frühling 2020 gekommen und bestätigte bis Herbst nur 28 Corona-Tote. Etwa seit Oktober steigen aber die Infektionszahlen ebenso wie die Zahl der bestätigten Corona-Toten so dramatisch an, dass Experten vor einem drohenden Kollaps des Gesundheitssystems warnen. Zudem dominiert mittlerweile die sogenannte britische Variante B.1.1.7 des Coronavirus bei den bestätigten positiven Corona-Fällen.

Bis Mittwoch kletterte die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen seit Ausbruch der Pandemie in dem 5,5 Millionen Einwohner zählenden Land auf 282.864 nach PCR-Tests. Als Corona-Tote zählten die Gesundheitsbehörden in Bratislava bis Mittwoch 6168 Menschen.

Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in der Slowakei binnen 14 Tagen bei 496,4. Die vom ECDC angegebene Zahl von 220,7 Toten pro 100 000 Einwohner im selben Zeitraum war in der EU bereits die zweithöchste hinter Portugal mit 353,5. Nach kurzfristigeren Berechnungen dürfte die Slowakei sogar schon Portugal überholt haben.

Wegen Grenzkontrollen: Mega-Stau vor tschechischer Corona-Teststelle

14.59 Uhr: In Tschechien sorgen die strengen deutschen Grenzkontrollen und Einreiseregeln für teils erhebliche Komplikationen. Viele Lkw-Fahrer haben den erforderlichen negativen Corona-Test nicht dabei. Vor einem Testzentrum in Rozvadov an der Autobahn D5/E50 Prag-Nürnberg bildete sich am Mittwoch ein zwölf Kilometer langer Lkw-Rückstau auf der rechten Fahrspur. Zeitweise standen nach Angaben der Feuerwehr bis zu 1000 Menschen in der Schlange vor den beiden Zelten, in denen getestet wird.

„Wir versuchen, die Situation zu retten“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Manche Lkw-Fahrer im Transitverkehr sprächen weder Englisch noch Tschechisch oder Deutsch. Der tschechische Spediteursverband Cesmad Bohemia beklagte, dass mehr als die Hälfte aller grenzüberschreitenden Lieferungen verspätet eintreffe. Das sei ein riesiges Problem, sagte Sprecher Martin Felix. Er forderte, dass ein Test pro Woche genügen sollte.

Wegen der neuen Virus-Varianten dürfen seit Sonntag aus Tschechien nur noch Deutsche sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland einreisen. Ausnahmen gibt es für Pendler systemrelevanter Berufe und Lastwagenfahrer. Sie müssen sich digital anmelden und an der Grenze einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf.

Erste wissenschaftliche Studie mit gezielter Corona-Infizierung genehmigt

14.56 Uhr: In Großbritannien haben die Behörden eine wissenschaftliche Studie genehmigt, für die Freiwillige mit dem Coronavirus infiziert werden sollen. An der weltweit ersten Studie dieser Art dürfen bis zu 90 Probanden im Alter von 18 bis 30 Jahren teilnehmen, teilte das Wirtschaftsministerium in London am Mittwoch mit. Die gezielte Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 müsse in einer „kontrollierten Umgebung“ erfolgen.

Die Studie soll die Frage klären, welche Virenmenge mindestens notwendig ist, um infiziert zu werden. Die Ergebnisse der Versuche sollen bei der Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten gegen Covid-19 helfen. Die Regierung fördert die Studie des Londoner Imperial College in Zusammenarbeit mit dem Londoner Royal Free Hospital mit 33,6 Millionen Pfund (38,6 Millionen Euro).

Nach der ersten Studienphase sollen Freiwillige Corona-Impfstoffe erhalten, die sich in klinischen Tests als wirksam erwiesen haben. Auf diese Weise sollen die wirksamsten Vakzine ermittelt werden, wie Chris Chiu vom Imperial College darlegte. Um die Sicherheit der Probanden zu gewährleisten, sollen während der Studie rund um die Uhr Sanitäter und Ärzte bereitstehen. „Während es sehr positive Fortschritte bei der Impfstoffentwicklung gab, wollen wir die die besten und wirksamsten Impfstoffe für die langfristige Nutzung finden“, erklärte Wirtschafts-Staatssekretär Kwasi Kwarteng. Die nun genehmigte Studie könne bei einer schnelleren Entwicklung neuer Corona-Impfstoffe helfen.

20 bis 30 Prozent: Weniger Patienten wegen Corona im Krankenhaus als bislang angenommen

13.04 Uhr: Die Anzahl von Personen, die wegen Corona im Krankenhaus behandelt werden müssen, wird nach Recherchen der „Zeit“ überschätzt: Zwischen 20 und 30 Prozent der Menschen, die die offizielle Statistik führt, sind nicht wegen Corona in stationärer Behandlung, sondern wurden zufällig positiv getestet. Etwa Schwangere, die zur Entbindung kommen, oder verunfallte Personen. Auch bei der viel diskutierten Zahl von Patienten auf Intensivstationen gibt das Robert-Koch-Institut zu hohe Werte an: Auf den Intensivstationen werden zehn Prozent der als Corona-Fälle gemeldeten Patienten wegen einer anderen Ursache behandelt. Das bestätigt auf ZEIT-Anfrage der Deutsche Verband der Intensivmediziner (Divi).

Die „Zeit“ hat bundesweit 20 Krankenhäuser nach ihren konkreten Zahlen gefragt. Viele wollten diese nicht veröffentlicht sehen, bestätigten aber die rund 20 bis 30 Prozent an Doppeldiagnosen mit Corona.

Auch die Barmer-Krankenkasse beobachtet die Doppeldiagnosen. „Wir sehen einen nennenswerten Anteil von Krankenhausfällen, die ursächlich aufgrund einer anderen Erkrankung als Corona behandelt wurden und die dennoch in der Statistik unter ‚Corona-Patient‘ laufen“, sagt Uwe Repschläger, Finanzleiter der Barmer. Er kann für seine Aussage auf Daten von 20.000 stationär behandelte Corona-Patienten zurückgreifen.

Verantwortlich für dieses Graufeld ist das deutsche Meldesystem: Alle neuen Patienten werden systematisch bei der Aufnahme ins Krankenhaus auf das Virus getestet und bei einem positiven Befund über das Gesundheitsamt an das Robert-Koch-Institut gemeldet. Für die Krankenhäuser selbst ist die Unterscheidung nicht erheblich: Ein Corona-Patient muss, ob er nun mit oder wegen Corona behandelt wird, in ein Isolierzimmer verlegt werden. Pfleger und Ärzte müssen sich bei seiner Behandlung besonders schützen. Politisch aber ist die Zahl der schweren Corona-Verläufe ein wichtiger Indikator.

„Auf Grundlage der Schätzung einzelner Kliniken kann ein evidenzbasiertes Institut keine Bereinigung von Fällen vornehmen“, sagt das RKI auf Anfrage der „Zeit“. Das harte Kriterium sei ein positiver PCR-Test.

Gesundheitsminister Jens Spahn: Mutierte Corona-Variante in Deutschland weit verbreitet

11.35 Uhr: Die ansteckenderen Varianten des Coronavirus breiten sich in Deutschland schnell aus. Nach neuen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) stieg der Anteil der in Großbritannien entdeckten Mutation binnen zwei Wochen von knapp 6 auf mehr als 22 Prozent. Das teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Mittwoch in Berlin mit. «Wir müssen damit rechnen, dass die Variante bald auch bei uns die dominierende werden könnte», sagte Spahn. Bei allen Öffnungsschritten aus dem Lockdown sei daher große Vorsicht geboten.

Der Anteil der britischen Variante verdoppele sich etwa jede Woche, so Spahn. Die zunächst in Südafrika aufgetretene Mutation habe in Deutschland ferner einen Anteil von 1,5 Prozent erreicht.

Dennoch bezeichnete Spahn es als «bis hierhin ermutigend», dass die Infektionszahlen insgesamt gesunken seien. Das zeige ja, dass die Schutzmaßnahmen wirkten.

Zuletzt meldeten die Gesundheitsämter dem RKI binnen eines Tages 7556 Corona-Neuinfektionen. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 560 weitere Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 57,0.

Um die Verbreitung der Mutationen zu ermitteln, wertete das RKI 23 000 positive Testergebnisse in einer repräsentativen Stichprobe und weitere Daten aus, wie Spahn mitteilte. Weitere Details wollte das RKI noch am Mittwoch mitteilen. An diesem Freitag wollen RKI-Chef Lothar Wieler und Spahn weitere Einschätzungen abgeben.

Die britische Virusvariante gilt nach Schätzungen als um mindestens 35 Prozent ansteckender als die herkömmliche. Bei den Analysen werden nicht alle Corona-Tests auf Varianten untersucht. Experten hatten auf regionale Unterschiede und mögliche Lücken hingewiesen.

WHO meldet: Weltweit immer weniger gemeldete Corona-Infektionen

10.19 Uhr: Die Zahl der neu gemeldeten Corona-Infektionen geht weltweit weiter zurück. In der vergangenen Woche (bis 14. Februar) waren es noch 2,7 Millionen Neuinfektionen, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf berichtete. Das war ein Rückgang um 16 Prozent zur Vorwoche. Anfang Januar wurden der WHO noch mehr als fünf Millionen neue Infektionen pro Woche gemeldet.

Die WHO geht davon aus, dass die Entwicklung auf die strikten Maßnahmen in vielen Ländern zurückzuführen ist, wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus vergangene Woche sagte. Er verband dies mit einer Warnung: „Jetzt ist für kein Land der richtige Zeitpunkt, um Maßnahmen zu lockern, ebenso nicht für einzelne Menschen, in ihrer Wachsamkeit nachzulassen», sagte er vergangenen Freitag.

Auch die Zahl der gemeldeten Todesfälle geht weiter zurück: Vergangene Woche waren es weltweit noch 81 000, zehn Prozent weniger als in der Woche davor. Mitte Januar waren der WHO noch fast 100 000 neue Todesfälle pro Woche gemeldet worden. Seit Beginn der Pandemie Anfang 2020 wurden der WHO bis zum 16. Februar dieses Jahres 108,8 Millionen Sars-CoV-2-Infektionen und 2,4 Millionen Todesfälle gemeldet. Vielfach wird eine hohe Dunkelziffer nicht erfasster Fälle angenommen.

Augsburger Chef-Pathologe: Menschen sterben an, nicht mit Corona

07.40 Uhr: In den allermeisten Fällen, in denen mit Corona infizierte Menschen sterben, ist das Virus dem Chef-Pathologen der Uniklinik Augsburg zufolge auch Grund für ihren Tod. „Die meisten könnten noch leben, wenn sie sich nicht mit dem Coronavirus infiziert hätten“, sagte der Direktor des Instituts für Pathologie und Molekulare Diagnostik, Bruno Märkl der „Augsburger Allgemeinen“ (Mittwoch).

Das Klinikum hat bereits mehr als 100 verstorbene Covid-19-Patienten obduziert, wie dort bestätigt wurde. Die Annahme, tödliche Verläufe träfen nur ältere Menschen mit schweren Vorerkrankungen, die ohnehin bald gestorben wären, „das sehen wir überhaupt nicht“, sagte Märkl der Zeitung. „Ich wünschte, ich könnte diejenigen, die an der Gefährlichkeit lauthals zweifeln, einladen, mir bei einer solchen Obduktion über die Schultern zu schauen – sie würden schnell verstummen.“ Letzten Endes sei es ein „inneres Ersticken“, an dem die Patienten sterben.

RKI meldet 7556 Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 57

07.18 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 7556 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 560 weitere Todesfälle verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI vom Mittwoch hervorgeht. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 06.45 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 8072 Neuinfektionen und 813 neue Todesfälle verzeichnet. In diesen Zahlen waren etwa 600 Nachmeldungen von Neuinfektionen aus Nordrhein-Westfalen enthalten, die am Vortag gefehlt hatten. Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33 777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 57,0. Vor vier Wochen, am 17. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 136 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die meisten Bundesländer verzeichnen laut RKI weiterhin sinkende Sieben-Tages-Inzidenzen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2 350 399 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 17.02., 04.36 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 66 164.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstagabend bei 0,84 (Vortag 0,86). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 84 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.