Vertrag mit Moderna 300 Millionen weitere Impfdosen für EU

Vertrag mit Moderna 300 Millionen weitere Impfdosen für EU

17. Februar 2021 Aus Von mvp-web

Stand: 17.02.2021 15:01 Uhr

Corona-Impfstoff ist überall in der Europäischen Union knapp. Nun legt die EU-Kommission einen weiteren Vertrag über eine große Nachbestellung bei Moderna vor. 300 Millionen Dosen sollen bis Ende 2022 geliefert werden.

Die EU-Kommission hat einen Vertrag über bis zu 300 Millionen weitere Impfstoffdosen des US-Herstellers Moderna ausgehandelt. Dies teilte Kommissionschefin Ursula von der Leyen mit. Nach Angaben des Unternehmens sollen 150 Millionen Dosen im dritten und vierten Quartal dieses Jahres geliefert werden. Zudem besteht eine Option auf weitere 150 Millionen Dosen für 2022.

Die EU-Kommission hatte im vergangenen Jahr zunächst 160 Millionen Impfdosen bei Moderna geordert. Die jetzt nachbestellte Menge kommt hinzu. Der Vertrag wurde heute vom Kollegium der Kommissare gebilligt. Nun haben die EU-Staaten einige Tage Zeit, mögliche Einwände zu erheben.

Zehn Millionen Dosen bis Ende März

Der Moderna-Impfstoff ist eines von drei Vakzinen, die bereits in der EU zugelassen sind. Die Arzneimittelbehörde EMA gab am 6. Januar grünes Licht. Seither wird er auch in Deutschland verwendet. Es handelt sich wie beim Vakzin von BioNtech/Pfizer um einen mRNA-Impfstoff. Beide haben eine Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent. Im Vergleich zum Impfstoff von Pfizer/BioNtech gilt das Moderna-Mittel als etwas leichter handhabbar, da es nicht so stark gekühlt werden muss. Der Hersteller sitzt in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts, produziert aber auch in der EU.

Seit dem Start der Impfkampagne in der EU am 27. Dezember gibt es unter anderem in Deutschland Kritik, dass zu wenig Impfstoff vorhanden sei. Mit der Nachbestellung wächst die Chance, dass sich die Lage schrittweise entspannt. Auch Moderna hatte allerdings zeitweilig Lieferengpässe angezeigt. Die für das erste Quartal avisierten zehn Millionen Dosen sollen dennoch bis Ende März ausgeliefert werden. Modernas Vakzin braucht zwei Impfdosen im Abstand von vier Wochen, um wirksam zu sein.

225 Millionen Euro für Erforschung der Mutanten

Um die Virusmutationen besser in den Griff zu bekommen, plant die EU-Kommission, die Erforschung und Beobachtung von Corona-Mutationen zu fördern. Mindestens 75 Millionen Euro sollen die EU-Länder für den Aufbau von Test-Kapazitäten erhalten. 150 Millionen Euro sind zudem für für Forschung und den wissenschaftlichen Austausch vorgesehen.  „Neue Varianten des Virus entwickeln sich schnell und wir müssen unsere Antwort darauf noch schneller anpassen“, sagte von der Leyen.

Ihre Behörde strebt demnach an, dass mindestens fünf Prozent aller positiven Corona-Tests genomsequenziert werden, um die Verbreitung neuer Varianten im Blick zu haben. Brüssel will außerdem eng mit den Impfstoffherstellern kooperieren, um die Wirksamkeit ihrer Vakzine zu gewährleisten.