Söder kündigt weitere Öffnungen in Bayern an – und fordert „Millionen Schnelltests pro Tag“
22. Februar 2021Top-News zur Corona-Pandemie vom 22. Februar
- Weil bringt „Restaurant-Besuche und manches mehr“ für Geimpfte ins Spiel (18.24 Uhr)
- Trotz Merkel-Plan: Seibert dämpft Hoffnung auf baldige Lockerungen (17.04 Uhr)
- Söder kündigt weitere Öffnungen in Bayern an – und fordert „Millionen Schnelltests pro Tag“ (10.14 Uhr)
- Bericht: Merkel plädiert für Öffnungsplan in vier Schritten (09.55 Uhr)
- Weltärztepräsident warnt vor Lockerung von Corona-Auflagen in Deutschland (06.13 Uhr)
Weil bringt „Restaurant-Besuche und manches mehr“ für Geimpfte ins Spiel
18.24 Uhr: Wer gegen Corona geimpft oder negativ auf das Virus getestet ist, könnte nach Worten von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) mehr Freiheiten bekommen. „Immer mehr Menschen werden nach und nach geimpft werden“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). „Wenn dann auch keine Ansteckungsgefahr mehr bestehen sollte, könnte auch ein Restaurantbesuch und manches mehr möglich sein.“
Als zweiten Weg nannte Weil Tests, die ein negatives Ergebnis aufweisen. Wenn die neue Schnelltest-Generation leichter handhabbar und zugleich zuverlässig sei, ergäben sich daraus ganz neue Perspektiven, so Weil. Dies sei zwar noch Zukunftsmusik, dennoch seien beide Wege zu mehr Freiheiten absehbar.
Beide sollten aus Sicht Weils zeitgleich eröffnet werden. Dann gäbe es eine Alternative für diejenigen, die noch nicht geimpft werden könnten, und keine Diskussion über Privilegien. „Und am besten werden beide Wege durch eine bundesweite App zusammengeführt, etwa die vorhandene Corona-Warn-App.“
Merkel kassiert Spahn-Plan ein: Doch keine kostenlosen Schnelltests ab März
Demnach habe Spahn Fragen von Merkel, Kanzleramtschef Helge Braun und Finanzminister Scholz zu seinem Konzept nicht angemessen beantworten können. Daraufhin habe die Kanzlerin den Plan vorerst gestoppt. Neues Zieldatum sei nun der 8. März, heißt es.
Das könne auch bedeuten, dass baldige Lockerungen wieder verschoben werden. Denn das Kanzleramt mache größere Öffnungen dem Bericht nach mitunter von der Verfügbarkeit von Massen-Schnelltests abhängig.
Die Verschiebung des Startdatums sorgt dem Bericht nach für große Verstimmung bei einigen Länderchefs. Die SPD-geführten Länder hätten sich verärgert gezeigt, dass der 1. März nicht gehalten werden könne, heißt es. Besonders, weil das Bundesgesundheitsministerium das Datum selbst verkündet hatte.
Trotz Merkel-Plan: Seibert dämpft Hoffnung auf baldige Lockerungen
17.04 Uhr: Die Bundesregierung dämpft angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen die Hoffnung auf baldige Lockerungen. Es gebe derzeit schon erhebliche Öffnungsschritte besonders bei Kitas und Schulen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. „Wir müssen sehr genau hinschauen, wie sich das auswirkt“, hob er hervor.
Seibert wies darauf hin, dass die Zeit sinkender Infektionszahlen offensichtlich „im Moment vorbei“ sei. Zwar solle weiterhin mit den Ländern über eine „vernünftige Öffnungsstrategie“ beraten werden, sagte Seibert mit Blick auf das nächste Bund-Länder-Spitzentreffen am 3. März. Es müsse aber berücksichtigt werden, dass derzeit „die erste Öffnungswelle rollt“. Neben Kitas und Schulen verwies Seibert auch auf die Öffnung von Gartencentern und Baumärkten in mehreren Bundesländern sowie demnächst der Friseursalons. Dies bedeute bereits „ein erhebliches Mehr an Kontakten“.
Kanzlerin Angela Merkel hatte zuvor für eine neue vorsichtige Strategie bei möglichen Öffnungen plädiert. Öffnungsschritte müssten gekoppelt mit vermehrten Tests klug eingeführt werden, sagte Merkel am Montag nach Angaben von Teilnehmern in Online-Beratungen des CDU-Präsidiums. Die Sehnsucht der Bürger nach einer Öffnungsstrategie sei groß, das verstehe sie.
Merkel machte demnach deutlich, dass sie drei Bereiche sehe, für die man Pakete einer Öffnungsstrategie schnüren müsse. So gehe es zum einen um den Bereich der persönlichen Kontakte, zum zweiten um das Thema Schulen und Berufsschulen sowie um ein drittes Paket mit Sportgruppen, Restaurants und Kultur. Ziel sei es, Pakete zu schnüren, um Öffnung möglich zu machen und dann anzupassen, wurde sie zitiert.
Boris Johnson: Britische Regierung will sämtliche Corona-Beschränkungen bis Ende Juni aufheben
16.52 Uhr: Die britische Regierung will bis zum 21. Juni alle Beschränkungen in der Coronavirus-Pandemie in England aufheben. Das sagte der britische Premierminister Boris Johnson am Montag bei der Vorstellung seines Lockdown-Fahrplans im britischen Unterhaus in London.
Der Lockdown soll in mehreren Schritten im Abstand von fünf Wochen aufgehoben werden. Voraussetzung ist demnach jedoch, dass sich die positiven Trends bei der Reduzierung von Infektionszahlen und der Impfkampagne fortsetzen ließen und keine neue Virus-Variante die Lage verändere. Ausschlaggebend seien nicht die vorgesehenen Zeitpunkte, sondern die Daten aus der Pandemie, sagte Johnson.
Bereits am 8. März sollen in dem größten britischen Landesteil alle Schulen wieder geöffnet werden. Die Landesteile Schottland und Wales setzen hingegen auf eine graduelle Öffnung der Schulen, die bereits in dieser Woche begonnen hat. Auch soziale Kontakte sollen in England von der zweiten März-Woche wieder mehr als bisher erlaubt sein. Beispielsweise dürfen Heimbewohner wieder Besucher empfangen.
Der nächste Schritt soll am 29. März erfolgen. Bis zu sechs Personen oder zwei Haushalte dürfen sich dann wieder im Freien treffen. Auch Sport-Einrichtungen im Freien wie Tennis- oder Golfplätze dürfen dann wieder öffnen.
Vom 12. April an sollen Läden, Museen, Büchereien wieder Besucher empfangen dürfen. Auch Pubs und Restaurants sollen dann wieder öffnen, wenn auch nur für den Betrieb in Außenbereichen.
Frühestens am 17. Mai sollen auch wieder Kinobesuche und Hotelübernachtungen möglich sein, sowie Vereinssport in Innenräumen. Bis zu 30 Menschen dürfen sich wieder zu Hochzeiten oder anderen wichtigen Veranstaltungen treffen. Eventuell könnten auch internationale Reisen wieder erlaubt werden. Bis zu 10.000 Menschen könnten beispielsweise in Fußballstadien zusammenkommen.
Die Infektionszahlen in Großbritannien sind in den vergangenen Wochen dramatisch gesunken. Gleichzeitig wurden in dem Land bereits mehr als 17,5 Millionen Menschen mit einer ersten Dosis gegen das Coronavirus geimpft.
CDU-General rechtfertig Präsenz-Parteitag: „Waren rechtlich dazu gezwungen“
13.34 Uhr: Nach der Empörung über den Landesparteitag der CDU Sachsen-Anhalt hat sich Generalsekretär Sven Schulze zu den Vorwürfen geäußert. Rund 100 Funktionäre hatten sich bei der Präsenz-Veranstaltung versammelt, während Restaurants, Friseure und viele Geschäfte im Einzelhandel weiterhin geschlossen sind, um Kontakte zu reduzieren. „Ich kann Ihnen eines fest versichern: Wenn es rechtlich erlaubt gewesen wäre, dann hätten wir den Nominierungsparteitag online abgehalten“, sagte Schulze der „Bild“-Zeitung. Das Landesgesetz schreibe einen Präsenzparteitag vor, um Kandidaten für die Landtagswahl zu nominieren.
„Wir haben den Parteitag in den vergangenen Wochen mehrfach verschoben, waren aber jetzt dazu gezwungen, die Nominierung abzuschließen“, erklärte der CDU-Mann. Er wies zudem auf das umfangreiche Hygienekonzept hin, das im Vorhinein erarbeitet worden sei. Gleichzeitig sprach sich Schulze für Lockerungen aus. „Die Menschen brauchen endlich wieder eine Perspektive, wir müssen nach so vielen Monaten des Lockdowns endlich über Öffnungen sprechen! Die CDU in Sachsen Anhalt wird für eine Öffnung kämpfen!“, sagte er der „Bild“.
Öffnung der Geschäfte in Deutschland? FOCUS Online beantwortet Ihre Fragen!
Seit nunmehr drei Monaten lebt Deutschland im Lockdown. Nur langsam wagt sich die Politik an das heikle Thema Öffnungen. Ab 1. März dürfen Friseure den Betrieb wieder aufnehmen, in Sachen Schulen und Kitas entscheiden die Bundesländer individuell.
Ein großes Fragezeichen steht weiterhin hinter dem Einzelhandel, der unter der Last des Lockdowns zu kollabieren droht. Erste Bundesländer haben deswegen in ihren Lockerungsstrategien Öffnungsszenarien für den Handel entwickelt. Bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 3. März wird das Thema eine zentrale Rolle einnehmen.
Wir möchten Ihnen schon jetzt die Möglichkeit geben, uns Ihre Fragen rund um das Thema Shopping und Geschäftsöffnungen zu schicken. Was beschäftigt Sie, wo wünschen Sie sich mehr Klarheit, was sollen wir genauer erklären? Schicken Sie uns Ihre Fragen an meine-frage@focus.de, gerne mit vollständigem Namen, Alter und Wohnort. Wir bemühen uns, möglichst viele der Einsendungen zu beantworten und darüber zu berichten. Dabei werden wir auch den Absender der Frage veröffentlichen.
Söder kündigt weitere Öffnungen in Bayern an – und fordert „Millionen Schnelltests pro Tag“
10.14 Uhr: In Bayern sollen ab nächster Woche weitere Läden öffnen dürfen. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag an. Demnach sollen neben Friseursalons auch Fußpflegepraxen, Gärtnereien, Gartenmärkte und Blumenläden öffnen dürfen. CSU-Chef Markus Söder sieht die wachsende Gefahr einer dritten Corona-Welle in Deutschland.
Wenn die als deutlich ansteckender geltende britsche Virusvariante die dominante werde, dann werde es immer schwieriger, die richtige Balance zu bekommen, sagte der bayerische Ministerpräsident am Montag vor einer Sitzung des CSU-Vorstands in München. Seit Jahresbeginn habe sich der Anteil der nachgewiesenen britischen Virusmutationen im Freistaat von 5 auf 28 Prozent erhöht. Noch vor einer Woche habe der Anteil bei 20 Prozent gelegen.