Experten legen Plan vor: Ein Öffnungskonzept für Kultur und Sport

22. Februar 2021 Aus Von mvp-web

Stand: 22.02.2021 14:54 Uhr

Konzerte, Theater und Sportevents – das alles könnte laut Experten bald wieder möglich sein. Ein nun vorgestelltes Konzept wirbt mit Tests, Maskenpflicht und Alkoholverbot für eine schrittweise Rückkehr der Zuschauerinnen und Zuschauer.

Mit einem modularen Konzept wollen Wissenschaft, Sport und Kultur wieder mehr Zuschauerinnen und Zuschauer in ihre Spielstätten holen – von 25 Prozent Auslastung bis hin zu Vollbesetzung.

Unterstützt von zahlreichen Verbänden

„Wir wollen der Politik einen Weg aufzeigen, wie es zurück gehen könnte“, sagte der Berliner Gesundheitsökonom Florian Kainzinger in Berlin während der Präsentation des Konzepts, das von zahlreichen Verbänden unterstützt wird, darunter der Deutsche Bühnenverein, der Deutsche Kulturrat, der Deutsche Fußballbund sowie renommierte Konzerthäuser wie das Gewandhaus Leipzig und die Berliner Philharmoniker.

Ein „Basiskonzept“ für die Rückkehr von Zuschauern sieht für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen eine Auslastung von 25 bis 30 Prozent vor, wenn ein Hygiene- und Infektionsschutzkonzept vorliegt, Abstandsregeln eingehalten und durchgehend Masken getragen werden.

Zudem müssten personenbezogene Tickets ausgegeben sowie die An- und Abreise gesteuert werden, bei mehr als tausend Besuchern soll ein Alkoholverbot gelten.

40 Prozent Auslastung bei Open-Air-Veranstaltungen

Für Freiluftveranstaltungen geht das Konzept bei vergleichbaren Maßnahmen von einer möglichen Auslastung von bis zu 40 Prozent aus. Bei größeren Hallen mit moderner Lüftungstechnik und bei Freiluftveranstaltungen sind mehr Zuschauer möglich, wenn ein fachärztliches Hygienekonzept als einheitlicher Standard gilt. Eine Vollauslastung halten die Experten für möglich, wenn zusätzlich alle Zuschauer vor Ort getestet werden.

„Können nicht alles absperren“

Es gehe um eine Zusammenschau von verschiedenen Kriterien, „zentrale Frage ist die Belastung des Gesundheitswesens“, sagte Kainzinger. „Wir können nicht alles absperren, bis die letzte Person geimpft ist.“

Aus Sicht von Georg-Christian Zinn, Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin in Ingelheim, soll das Konzept „möglichst vielen Zuschauern die Möglichkeit geben, an den Veranstaltungen teilzunehmen“.

„Künstler brauchen Perspektive“

„Wir müssen Wege finden, das Leben auch mit Corona zu gestalten“, sagte auch Andrea Zietzschmann, Intendantin der Berliner Philharmoniker. Zudem bräuchten die Künstler nach einem Jahr weitgehend geschlossener Spielstätten eine Perspektive.

Mit dem Konzept gebe es erstmalig einen branchenübergreifenden, differenzierten Beitrag zur Diskussion um angemessene Wege aus dem Lockdown, erklärte Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats. „Wir wollen wieder öffnen und wir wollen die Menschen, die unsere Einrichtungen besuchen oder in ihnen arbeiten, vor dem Virus schützen.“ Beides sei machbar.