Informationen zur Coronavirus-Impfung vom 24. Februar 2021

24. Februar 2021 Aus Von mvp-web
15:16:56
Die Impfkampagne in Deutschland läuft, doch gegenüber dem Astrazeneca-Impfstoff besteht Skepsis. Viele Deutsche wollen sich mit dem schwedisch-britischen Vakzin nicht impfen lassen. Söder hat nun dazu aufgerufen, die Impfreihenfolge zu überdenken.

Bericht: Merkel spricht sich gegen Bevorzugung von Geimpften aus

14.43 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich in einem Gespräch mit der „FAZ“ gegen eine Vorzugsbehandlung für Geimpfte ausgesprochen: „Solange die Zahl der Geimpften noch so viel kleiner ist als die derjenigen, die auf die Impfung warten, sollte der Staat beide Gruppen nicht unterschiedlich behandeln.“

Merkel betonte die Wichtigkeit der Impf-Priorisierung. Erst wenn es mehr Impfstoff geben würde, könne man den Impfvorgang flexibler handhaben: „Wenn wir genügend Menschen ein Impfangebot gemacht haben werden und sich einige partout nicht impfen lassen wollen, wird man überlegen müssen, ob es in bestimmten Bereichen Öffnungen und Zugänge nur für Geimpfte geben soll. Aber da sind wir noch nicht.“ Zudem müsse man sicher gehen, dass Geimpfte nicht mehr ansteckend seien.

Merkel selbst wolle sich erst impfen lassen, „wenn sie nach der von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Priorisierung an der Reihe ist“. Diejenigen, die in ihrem Beruf weniger leicht Abstand halten können, sollten neben „besonders vulnerablen und den älteren Menschen“ vor ihr geimpft werden. Auch Menschen mit besonderen Vorerkrankungen zählte die Kanzlerin dabei auf. Dies sei eine „sinnvolle Reihenfolge“, an die sich Merkel auch halten wolle. Gleichzeitig merkte sie an: „Ich möchte Corona nicht bekommen und tue vieles, um es zu verhindern.“

Merkel zeigte sich weiter zuversichtlich, was die Impfbereitschaft der Deutschen angeht. Diese sei kein Grund, „pessimistisch zu sein.“ Gegen eine Impfpflicht sprach sie sich klar aus: „Davon rate ich ab. Wir haben zugesagt, dass es keine Impfflicht geben wird. Ich halte das bei der insgesamt hohen Impfbereitschaft auch nicht für notwendig.“

Kassenärzte mahnen: Impfstoff nicht unverimpft liegen lassen

11.31 Uhr: Deutschlands Kassenärzte haben die Bundesländer gemahnt, Impfstoffe gegen Corona nicht unverimpft liegenzulassen. Es gebe einen „Impfstau“ in den Impfzentren der Länder, kritisierte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, am Mittwoch in Berlin. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden bis Dienstag nur rund 239.000 Dosen des Herstellers Astrazeneca gespritzt. Dem Gesundheitsministerium zufolge sind aber bereits mehr als 1,4 Millionen Astrazeneca-Dosen an die 16 Bundesländer geliefert. KBV-Vizechef Stephan Hofmeister mahnte: „Unverimpft sollte der Impfstoff nicht herumliegen. Er muss verimpft werden.“

Umfrage aus dem November zeigt: Rund ein Drittel will sich nicht impfen lassen

11.22 Uhr: Gegen die Einschränkung von Freiheitsrechten in der Pandemie und gegenüber einer Corona-Impfung hat bei einer Umfrage Ende November 2020 ein Drittel der Befragten deutliche Vorbehalte geäußert. 33 Prozent der Bürger in Deutschland lehnte Eingriffe in die Freiheitsrechte zur Pandemie-Bekämpfung «eher» oder «voll und ganz» ab. Und 34 Prozent wollten sich nicht impfen lassen, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten repräsentativen Befragung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung hervorgeht.

Für die Erhebung hatte das Norstat Institut in der letzten Novemberwoche 2020 mehr als 1000 Erwachsene befragt. Damals gab es allerdings noch keine Diskussion in der breiten Öffentlichkeit über die Gefahr von Mutationen. Nach Einschätzung der Stiftung in Gütersloh fiel die ablehnende Haltung damals gegenüber Impfung und Freiheits-Einschränkungen unter besonders leistungs- und erfolgsorientierten Menschen überdurchschnittlich hoch aus.

Rollende Impfstation macht für drei Tage im Vogtland Halt

07.20 Uhr: Der Testlauf einer rollenden Impfstation in Sachsen wird fortgesetzt. Am Mittwoch macht die mobile Einheit des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) für drei Tage Halt in Adorf (Vogtlandkreis). Die Impfung ist vorgesehen für über 80-Jährige, die nicht in einer Pflegeeinrichtung leben, aber mobil eingeschränkt sind. „Wir stellen an den drei Tagen insgesamt 360 Impfdosen zur Verfügung“, erläuterte Kai Kranich, Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Sachsen. Am vergangenen Wochenende sei der Einsatz mobiler Stationen in Bannewitz (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) und Großhartmannsdorf (Mittelsachsen) bereits ein großer Erfolg gewesen.

Neben Adorf haben die obervogtländischen Städte Bad Elster, Bad Brambach, Markneukirchen, Schöneck und Klingenthal die Impfung in dem zur Arztpraxis umgebauten Sattelauflieger organisiert. „Das Impfzentrum in Eich ist für viele Menschen mit fast 90 Minuten Fahrtzeit zu weit weg. Daher sind wir froh, dass zumindest ein kleiner Anteil der über 80-Jährigen hier geimpft wird“, sagte Adorfs Bürgermeister Rico Schmidt. In Zusammenarbeit mit den Pflegediensten habe man sich zunächst auf die Menschen konzentriert, die am wenigsten mobil sind, erklärte der SPD-Politiker.

Jede der sechs Gemeinden habe 60 Impftermine vergeben. „Es hätten aber auch deutlich mehr sein können. Bei uns leben mehr als 500 über 80-Jährige, in Klingenthal sind es wohl um die 900“, erläuterte Schmidt. Es wurden auch Wartelisten erstellt, für den Fall, dass jemand kurzfristig absagen muss. „Ohne Termin und schriftlicher Benachrichtigung sollte aber niemand kommen.“

Impfstoffe lassen sich schnell an neue Corona-Varianten anpassen

07.01 Uhr: Die aktuellen Corona-Impfstoffe können nach Expertenangaben relativ rasch an mögliche neue Virusvarianten angepasst werden. Die Impfstoffe könnten dann entweder eine neue oder eine zusätzliche Komponente enthalten, sagte Klaus Cichutek, Präsident des für Impfstoffe zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) in einem Pressebriefing des Science Media Center. Es gebe Vorschläge der EU-Kommission für gesetzliche Regelungen. „Wenn die durchkommen, werden sie so ein, dass man hier keine Neuzulassung braucht.“

Nach einem neuen Plan seien nur wenige Voraussetzungen für die Genehmigung eines angepassten Impfstoffs nötig. Die Herstellung des neuen Impfstoffs müsse genauso verlaufen wie die des Ausgangsproduktes. Die üblichen Labor- und Tierversuche seien nicht nötig und auch keine großen Studien mit mehreren Tausend Teilnehmern. Bei dem Test werde mit Hilfe von Blutuntersuchungen die Reaktion des Immunsystems geprüft. Dabei müsse gezeigt werden, dass der neue Impfstoff gegen die Variante ungefähr so wirksam sei wie das Original gegen das Ausgangsvirus.

Zumindest bei mRNA-Impfstoffen sei eine Umstellung des Konstrukts innerhalb von sechs Wochen möglich und die Herstellung von Millionen Dosen innerhalb weiterer sechs Wochen, sagte Cichutek. In der Zeit könne bereits die limitierte Prüfung beginnen. Wann das starten werde, sei noch nicht absehbar. Die Zulassung neuer Impfstoffe werde nötig, „wenn tatsächlich die Effektivität der vorhandenen Impfstoffe, die genutzt werden, stark zurückgeht und man da einen starken Einbruch vernimmt“, sagte Cichutek.

Von der Leyen erklärt Streit mit Astrazeneca für beendet

Mittwoch, 24. Februar, 06.19 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den Streit mit dem Corona-Impfstoffhersteller Astrazeneca um Lieferverzögerungen für beendet erklärt. „Die Impfstoffhersteller sind in dieser Pandemie unsere Partner, und auch sie standen noch nie vor solch einer Herausforderung“, sagte von der Leyen der „Augsburger Allgemeinen“ (Mittwochsausgabe).

Am Donnerstag wird sich ein weiterer Video-Gipfel der Staats- und Regierungschefs der EU mit dem Kampf gegen die Corona-Pandemie befassen. Von der Leyen sagte in dem Interview mit Blick auf das zweite Quartal voraus, dass sich die Corona-Lage wegen der steigenden Zahl der Impfstoff-Lieferungen „spürbar bessern“ werde.