Johnson & Johnson-Impfstoff Hohe Wirksamkeit und eine Dosis genügt
24. Februar 2021Stand: 24.02.2021 17:05 Uhr
Eine einzige Impfdosis könnte schon bald vor dem Coronavirus schützen: Der Impfstoff von Johnson & Johnson sei nicht nur wirksam und sicher, es genüge auch eine Spritze, bestätigt die US-Arzneimittelbehörde FDA.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA bescheinigt dem Corona-Impfstoff des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson eine sehr hohe Wirksamkeit. In einer großen klinischen Studie habe das Mittel in den USA schwere Erkrankungen zu 85,9 Prozent verhindert. In Studien in Südafrika und Brasilien lag die Wirksamkeit demnach bei 81,7 beziehungsweise 87,6 Prozent. Damit scheint das Vakzin auch gut gegen die südafrikanische und die brasilianische Virus-Variante zu wirken, die als deutlich ansteckender gelten.
Nur eine Injektion nötig
Der Impfstoff von Johnson & Johnson hat eine geringere Wirksamkeit als die in den USA bereits zugelassenen Vakzine von BioNTech/Pfizer und Moderna, könnte die Impfkampagne nach Angaben von Experten aber deutlich vereinfachen und beschleunigen: Im Gegensatz zu den anderen Impfstoffen ist im Fall des Präparats von Johnson & Johnson nur eine Injektion nötig.
Außerdem kann das Mittel leichter transportiert und aufbewahrt werden: Nach Unternehmensangaben ist es mindestens drei Monate lang bei Temperaturen zwischen zwei und acht Grad haltbar. Der BioNTech-Impfstoff benötigt bei längerer Lagerung eine extrem niedrige Temperatur von minus 70 Grad.
Zulassungsanträge sind gestellt
Der Impfstoff von Johnson & Johnson nutzt ein sogenanntes Adenovirus als Vektor. Dieses löst normalerweise eine gewöhnliche Erkältung aus, wurde jedoch so verändert, dass es sich nicht vermehren kann. Über den Vektor werden genetische Anweisungen an die Zellen übermittelt, ein bestimmtes Protein des Coronavirus zu produzieren. Auf diese Weise wird das Immunsystem auf die Bekämpfung des echten Coronavirus vorbereitet.
Johnson & Johnson hatte Anfang Februar einen Antrag auf Notfallzulassung seines Impfstoffs in den USA gestellt. Am Freitag berät ein Expertenausschuss der FDA über die Zulassung. Bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA reichte das Unternehmen in der vergangenen Woche einen Antrag auf „bedingte Zulassung“ ein.