Bettengrenze im Tourismus in MV wird aufgehoben / Öffnung von Bars und Kneipen ab Montag dem 15.06.2020 wieder bis 0 Uhr erlaubt
9. Juni 2020Die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern hat weitere Corona-Maßnahmen gelockert. Die Kapazitätsbegrenzung im Tourismus von 60 Prozent der Betten wird aufgehoben.
Künftig dürfen wieder sämtliche Betten an Gäste vermietet werden. Auch Campingplätze dürfen ihre Flächen wieder vollständig belegen. Das hat das Kabinett nach Beratungen mit Vertretern aus der Wirtschaft, von den Kommunen, Gewerkschaften sowie Sozialverbänden am Dienstag beschlossen, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) erklärte. „Aufgrund der beständig positiven Entwicklung der letzten Wochen und des Vorliegens überzeugender Schutz- und Hygienekonzepte können wir den Weg in eine neue Normalität fortsetzen“, so Schwesig. Das Land habe die Krise bislang gut bewältigt, die Infektionslage mit 13 Neuinfektionen innerhalb einer Woche sei beherrschbar.
Kabinett beschließt weitere Corona-Lockerungen
Mecklenburg-Vorpommern hat weiter Corona-Maßnahmen gelockert: Ab Montag dürfen Bars und Kneipen wieder öffnen. Außerdem fallen die Kapazitätsbeschränkungen im Tourismus.
Öffnung von Bars und Kneipen ab Montag wieder bis 0 Uhr erlaubt
Im Bereich der Gastronomie dürfen Bars und Kneipen unter Wahrung der Schutzmaßnahmen ab Montag wieder bis 0 Uhr öffnen, auch Restaurants dürfen unter Auflagen bis Mitternacht Gäste bewirten. Ebenso dürfen Spielhallen wieder öffnen. Diskotheken und Clubs bleiben aber vorerst noch geschlossen. Tagestouristen aus anderen Bundesländern dürfen weiterhin nicht nach Mecklenburg-Vorpommern. Dies werde stichprobenartig kontrolliert, erklärte Innenminister Lorenz Caffier (CDU). Auch Urlaubsgästen aus dem Ausland steht das Land bis auf Weiteres noch nicht offen.
Theater und Konzerthäuser dürfen ab Wochenende öffnen
Im Bereich Kultur und Freizeit stehen zum Wochenende Lockerungen bei Theatern und Konzerthäusern an. Sie dürfen für „kleine, feine Veranstaltungen“ wieder öffnen, wie Schwesig sagte. Dafür müssen sie Konzepte vorlegen, die einmalig genehmigt werden müssen. Den Anfang machen laut Schwesig die Festspiele MV am Sonnabend. Mitglieder der NDR Radiophilharmonie geben ein kammermusikalisches Konzert in der Neubrandenburger Konzertkirche, das live im Internet übertragen wird. Bei Veranstaltungen in Innenräumen dürfen wieder bis 100 Personen teilnehmen, bei Veranstaltungen im Freien bis 300 Personen. Bei häuslichen Familienfeiern wird die Personenzahl von 30 auf 50 Personen erhöht.
Hortbetreuung an jedem Tag in den Ferien
In den Ferien ab dem 22. Juni kehren die Horte zur Regelbetreuung zurück – täglich. Bisher gebe es einen Anspruch auf sechs Stunden Hortbetreuung. „Das wollen wir wieder schaffen zu gewährleisten“, so Schwesig. Eltern, die im Schichtdienst oder Tourismus arbeiten, können die Hortbetreuung – je nach Kapazität und nach Antragstellung – auf zehn Stunden erhöhen. Die Zusatzkosten trägt das Land. Im Freizeit- und Breitensport werden wieder Wettkämpfe erlaubt sein – zunächst aber nur bei Sportarten ohne direkten Körperkontakt wie etwa Tischtennis und Tennis und ohne Zuschauer. Hallen- und Spaßbäder sowie Freizeitparks, Zirkusse und Schaustellerbetriebe im Rahmen mobiler Freizeitparks dürfen auch wieder unter Auflagen öffnen, das Gleiche gilt für Wellness-Einrichtungen und Saunen.
Lockerungen bei Besuchen in Heimen
Auch bei Besuchen in Pflegeeinrichtungen gibt es Änderungen. Künftig dürfen zwei Personen für eine Stunde zu Besuch kommen. Außerdem dürfen die Heime Ausnahmeanträge stellen. Alle Schritte treten ab Montag (15. Juni) in Kraft. Einzige Ausnahme sind die Regelungen für Theater und Konzerthäuser, die bereits ab dem Wochenende (13. Juni) gelten. Am 30. Juni soll über die nächsten Lockerungsschritte beraten werden.
„Wieder mehr Normalität“
Vertreter von Wirtschaft und Kommunen begrüßten die jüngsten Lockerungen. „So kommt wieder mehr Normalität in unser Leben“, sagte Landrat Heiko Kärger (CDU, Mecklenburgische Seenplatte). Der Neubrandenburger IHK-Hauptgeschäftsführer Torsten Haasch wertete die Entscheidungen der Regierung als wichtige Schritte hin zu mehr Planungssicherheit für die Unternehmen. Dies sei insbesondere auch für die Tourismuswirtschaft wichtig, die nun am Beginn der Hauptsaison stehe und einer der wichtigsten Arbeitgeber im Land sei.