„Pilot Rostock“ nimmt Fahrt auf
27. Februar 2021Pressemitteilung vom 26.02.2021 – Rathaus / Umwelt und Gesellschaft
OB Claus Ruhe Madsen: „Wir sind Gesundheitsamt“! – Allgemeinverfügung erlassen
Das unter der Überschrift „Pilot Rostock“ diskutierte Konzeptpapier für regionale Öffnungsschritte nach dem zweiten Lockdown nimmt Fahrt auf. Es greift das Angebot des MV-Gipfels vom 12. Februar 2021 auf, Konzepte für Modellregionen zu entwickeln, und berücksichtigt die Leitlinien für Modellregionen der Task Force Wirtschaft.
„Wir haben Rückenwind aus der Rostocker Bevölkerung und der Kommunalpolitik, aus Kammern, Verbänden und vom Verbraucherschutz sowie Unterstützung auf Landesebene erhalten“, so Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen. „Zahlreiche Partner gehen mit uns gemeinsam diesen Weg. Über diese breite Unterstützung freuen wir uns sehr.“
„Wir wollen Erkenntnisse gewinnen und Wissen sammeln, um in Zukunft datenbasiert agieren zu können, Erkenntnisse über Cluster in einzelnen Stadtteilen zu erhalten und erneute Schließungen möglichst zu verhindern“, beschreibt der Oberbürgermeister die Herausforderung. „Berichte zeigen, dass gerade die britische Mutation sich auch stark unter Kindern symptomlos verbreitet. Wir sind daher auf möglichst viele Tests angewiesen, um eine mögliche Ausweitung auf die unterschiedlichen Altersstufen zu dokumentieren, um Ansteckungen in den Familien zu verhindern und wieder soziale und sportliche Kontakte zu ermöglichen.“
Der Vorschlag zur Einführung der Kontakte-Nachverfolgungs-App luca hat großen Zuspruch erfahren. So wurden intensive Gespräche und Verhandlungen mit der Landesregierung im Rahmen der Task Force Wirtschaft und beim MV Gipfel geführt. Dabei geht es auch um die Öffnung von Geschäften mit Terminvergabe. „Wir hoffen, in den nächsten Tagen eine Einigung darüber zu erzielen, wann wir im Einzelhandel stufenweise wieder starten dürfen“, so der Oberbürgermeister.
Die Betreiberin der luca-App und die Stadtverwaltung schulen derzeit Friseure und Anbieter weiterer körpernaher Dienstleistungen in der Anwendung der App. „Momentan beteiligen sich die Friseure der Friseur-Innung Rostock-Bad Doberan an der Aktion mit luca, d.h. sie starten am Montag als erste Unternehmen in Rostock damit“, so Gabriela Glävke-Münkwitz, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Rostock – Bad Doberan. „Ich kann Ihnen mitteilen, dass die Saloninhaber sehr begeistert sind über diese Möglichkeit der Datenerfassung, schnell, unkompliziert und modern bzw. zeitgemäß! Die Inhaber, die ihre Salons im Umfeld von Rostock haben, sind ganz neidisch und warten jetzt schon sehnsüchtig auf die Datenerfassung mit der App in ihrer Region. Großes Lob an die Rostocker Stadtverwaltung, die so schnell bei der Realisierung dieses `Projektes´ unterstützt hat.“
Auch innerhalb der Stadtverwaltung wird die App künftig angewendet, zum Beispiel bei der Nutzung von Beratungsräumen, bei Gremiensitzungen und ggf. wieder möglichen Veranstaltungen. Die kommunalen Unternehmen sind aufgerufen, die luca-App einzusetzen.
Gerade in den Bereichen Kultur, Handel und Sport hilft luca, den Aufwand für Unternehmen, Vereine und Verwaltung bei der lückenlosen digitalen Kontaktenachverfolgung zu minimieren. „Bisher mussten Wenige viele Daten sammeln, jetzt können alle wenige Daten weitergeben“, so der OB. Der HC Empor setzt auf luca und mit dem FC Hansa werden derzeit Szenarien diskutiert, wie schrittweise wieder Zuschauer im Ostseestadion zugelassen werden könnten.
Zur Bestimmung der aktuellen Infektionsgeschehen und der sich daraus ergebenen Maßnahmen wird jetzt die Rostocker Ampel genutzt. Nach dem System wird der Wert der Sieben-Tag- Inzidenz um weitere Daten ergänzt.
„Die Pandemie belastet alle. Aber wir müssen gemeinsam durchhalten. Nur, wenn wir uns alle so gut wie bisher an die bestehenden Regeln halten, können wir bei der Landesregierung für weitere Öffnungen werben“, bittet Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen die Rostockerinnen und Rostocker.
Erste Öffnungen werden bereits am Montag (1. März 2021) erfolgen. „Nagel- und Kosmetikstudios sowie Fußpflegesalons können aufgrund der Inzidenzwerte zunächst nur für Einwohnerinnen und Einwohner von Gebieten öffnen, in denen die Siebentagesinzidenz dauerhaft unter 35 liegt und eine entsprechende Verfügung erlassen wurde.“
OB Claus Ruhe Madsen unterstreicht: „Der Rostocker Plan beinhaltet, Bildung und Kultur zu ermöglichen, Einzelhandel zunächst nach Terminvergaben und nach einzelnen Branchen zuzulassen, und auch wieder Leben zu ermöglichen. So möchte ich einige der bereits geimpften Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen in unser Volkstheater einladen!“
Am Montag gehen dazu die Gespräche auf Landesebene weiter.
„Uns ist klar, dass nicht alles und gleich zu 100 Prozent klappen wird“, so Claus Ruhe Madsen. „Dennoch sollten wir nach vorn schauen! Konzentrieren wir uns jetzt auf die Umsetzung und Erprobung von weiteren Lösungen, denn `Wir sind Gesundheitsamt´!“
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