Schwesig: „Wir brauchen Perspektivplan für ganz Deutschland“
28. Februar 2021Die Zahl der Corona-Infektionen soll bei der Frage nach Lockerungen in MV nicht mehr allein entscheidend sein. Das hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) auf ihrem Facebook-Kanal angekündigt.
Sie wolle sich am Mittwoch bei den Beratungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dafür einsetzten, dass auch bundesweit andere Indikatoren herangezogen werden. Da sieht Schwesig vor allem vier Bereiche. Neben den Ansteckungen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen – also dem Inzidenzwert sind das: Die Krankenhausauslastung, der Impffortschritt und eine Schnellteststrategie. Auf Landesebene sei man dabei, eine neue Bewertung mit diesen Kriterien zu erarbeiten. Schwesig fordert das auch bundesweit. Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen nannte im Interview mit NDR 1 Radio MV noch weitere Kriterien, die für Lockerungen entscheidend sein sollten: Die Altersverteilung bei den Infektionen, der Anteil von mutierten Virusvarianten, der R-Wert, die Auslastung des Gesundheitsamtes und ob Clusterbildungen, also viele Infektionen in einem Betrieb oder in einer Einrichtung, vorliegen.
MV: Erste Lockerungen treten am Montag in Kraft
Bei den Beratungen der Länderchefs mit Kanzlerin Merkel am Mittwoch werde Schwesig außerdem auf kostenlose Schnelltests drängen, wie sie von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angekündigt worden waren. Zunächst in Kitas und Schulen – aber auch in weiteren Bereichen. Einkaufen mit Terminvergabe hält Schwesig schnell für umsetzbar, von einer Rückkehr der Hansafans ins Ostseestadion sei man aber noch entfernt. Am Montag treten in Mecklenburg-Vorpommern erste Lockerungen in Kraft: Landesweit öffnen die Friseursalons und Gartenmärkte. In der Hansestadt Rostock und im Landkreis Vorpommern-Rügen außerdem auch Nagel- und Kosmetikstudios, sowie die Fußpflege.