MV bleibt auf AstraZeneca-Impfstoff sitzen
2. März 2021Die Nachfrage nach dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca bleibt in Mecklenburg-Vorpommern weiter hinter dem Angebot zurück. Im Kreis Nordwestmecklenburg sind in dieser Woche auch noch Biontech-Termine frei.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es weiterhin Probleme, den Corona-Impfstoff von AstraZeneca zu verimpfen. So werden nicht alle angebotenen Impftermine auch angenommen. Im Landkreis Nordwestmecklenburg wurden am Montag nur 26 von 150 möglichen Terminen zur Impfung mit dem Mittel von AstraZeneca gebucht. Auch Schwerin und der Landkreis Rostock melden ähnliche Schwierigkeiten bei der Vergabe. Insgesamt hat Mecklenburg-Vorpommern erst etwas über 4.000 Impfungen mit dem Mittel des britisch-schwedischen Herstellers an das Robert Koch-Institut gemeldet. Dabei sollten allein am vergangenen Wochenende laut Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) 12.000 neue Dosen mit dem AstraZeneca-Impfstoff geliefert worden sein.
Badenschier erwartet Entscheidung vom Land
In Schwerin wurden von 70 Terminen laut Pressestelle am Montag nur 40 genutzt. Im Landkreis Rostock waren bis zum Nachmittag von den 150 möglichen Impfterminen für Dienstag erst 50 über das Call-Center des Landes vergeben, wie eine Kreissprecherin berichtete. Im Krankenhaus Ludwigslust waren laut Kreisverwaltung 70 Impfungen möglich, nur 29 konnten aber tatsächlich erfolgen. Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) beklagte: „Das Impftempo verlangsamt sich immer weiter, weil wir in der Priorität eins nicht genügend Impfwillige unter 65 Jahren finden. Wir erwarten jetzt eine schnelle Entscheidung des Landes, um mit den Impfungen in der nächsten Prioritätsstufe starten zu können.“ Neben der Impfreihenfolge müsse auch das Impftempo im Blick behalten werden. „Jeder Geimpfte trägt zum Schutz der Gemeinschaft bei.“
Ludwigslust-Parchim will Personal an Grundschulen und Kitas impfen
Der Landkreis Ludwigslust-Parchim geht schon weiter und will ab Freitag Kita-Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen einen Impftermin anbieten. Am Wochenende hatte der Landkreis Kitas als neue Corona-Hotspots ausgemacht. Dafür soll die Hälfte des verfügbaren AstraZeneca-Impfstoffs genutzt werden. Hintergrund: Seit der Öffnung der Kitas vor zwei Wochen sind bereits zwölf Einrichtungen von Infektionen betroffen. Auch Mutationen seien nachgewiesen worden, wie Landrat Stefan Sternberg (SPD) erklärte. Seit der vergangenen Woche werde die Impfbereitschaft an Grundschulen und Kitas abgefragt.
Glawe: Wer Impfung ausschlägt, muss warten
Gesundheitsminister Glawe erklärte, das Land wolle im Verlauf dieses Monats die Terminvergabe für die unter 65-Jährigen der Prioritätsgruppe 2 öffnen. Glawe betonte auch, die Impfungen seien freiwillig und die Coronavirus-Impfverordnung des Bundes sehe keine Wahlmöglichkeit beim Impfstoff vor. Wer die Impfung ausschlage, so Glawe, der müsse am Ende warten.
Freie Impftermine in Nordwestmecklenburg
Derweil gibt es im Landkreis Nordwestmecklenburg noch freie Impftermine. Wie der Landkreis über die Facebook-Seite mitteilt, sind für Mittwoch und Donnerstag in den Impfzentren Wismar und Grevesmühlen noch mehr als 200 Termine zu vergeben. Wer schon eine Impfberechtigung zugesandt bekommen hat, kann nun kurzfristig einen Impftermin über die Landes-Hotline vereinbaren. Geimpft wird der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer.