Neben den sogenannten PCR-Tests, deren Ergebnis erst nach mehreren Stunden vorliegt, gibt es Schnelltests, die schon nach wenigen Minuten anzeigen, ob man sich mit Corona infiziert hat. Diese Antigen-Tests lässt man in der Regel von geschultem Fachpersonal vornehmen, denn ein Stäbchen wird dabei tief in den Hals-Nasenraum eingeführt. Doch jetzt sind auch in Deutschland die ersten Corona-Tests verfügbar, die in der Handhabung einfacher sind und deshalb auch selbst durchgeführt werden können.
Welche Selbsttests gibt es?
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat inzwischen mehreren sogenannten „Tests zur Eigenanwendung durch Laien“ eine Sondergenehmigung erteilt. Mitte Februar hatten rund 30 Anbieter entsprechende Anträge gestellt. Bisher haben sieben Tests die Genehmigung bekommen. Jeder dieser Tests hat vom Institut eine „BfArM-AT-Nummer“ erhalten. Unter den Anbietern der bisher zugelassenen Tests befinden sich auch solche der breiten Öffentlichkeit bekannte Namen wie Siemens Healthineers und Roche.
Wo sind die Tests erhältlich?
Der Discounter Aldi bietet Corona-Selbsttests seit Samstag in seinen Filialen an. Vielerorts waren sie aber bereits nach kurzer Zeit ausverkauft, obwohl die Abgabemenge der in Deutschland produzierten Tests zunächst auf eine Packung pro Kunde begrenzt ist. Vor vielen Märkten bildeten sich Warteschlangen. Aldi Nord und Aldi Süd hatten vorab darauf hingewiesen, dass die Aktionsware schon am ersten Aktionstag vergriffen sein könnte. Dies sei aber eine erste Charge, mehr Ware sei bereits unterwegs.
Der Konkurrent Lidl hat am Samstag ebenfalls mit dem Verkauf von Corona-Selbsttests für den privaten Verbrauch begonnen – allerdings zunächst nur über seinen Onlineshop. „In Kürze“ würden Corona-Selbsttests zudem in allen Lidl-Filialen verkauft, teilte das Unternehmen mit.
Die Supermärkte von Rewe und Edeka wollen bald mit dem Verkauf von Selbsttests beginnen. Die Drogeriemarkt-Ketten Rossmann und dm planen den Start für Dienstag. Apotheken wollen die Produkte ebenfalls anbieten.
Was kosten die Selbsttests?
Die Discount-Kette Aldi Süd hat ihre Preise bereits bekannt gegeben. Sie bietet das Produkt „Aesku Rapid“ der deutschen Aesku Group an. Eine Packung mit fünf Tests wird 24,99 Euro kosten. Die Abgabe ist zunächst auf eine Packung pro Person begrenzt.
Im Online-Shop von Lidl sind die Tests über lidl.de seit Samstag „versandkostenfrei für 21,99 Euro pro 5er-Packung für den privaten Gebrauch“ erhältlich.
Generell gehen Fachleute davon aus, dass die Selbsttests zu Preisen zwischen fünf und zehn Euro pro Test und als Packungen mit mehreren Tests in den Handel kommen werden.
Unterschied: Antigen-Test – Antikörper-Test
Im Handel sind bereits jetzt sogenannte „Antikörper-Schnelltests“ erhältlich. Zu Preisen um die 50 Euro kann ein solcher Test erworben und zuhause durchgeführt werden. Dabei entnimmt man sich eine geringe Blutmenge aus der Fingerspitze. Zur Auswertung muss die Testprobe anschließend in ein Labor eingesandt werden. Corona-Antikörper-Tests erfassen jedoch nicht das Virus selbst, sondern die Immunreaktion des Körpers auf einen Erreger. Einige Tage nach einer Infektion bilden sich Antikörper, die sich im Blut gut nachweisen lassen.
Das genau ist der Haken an diesen Tests: Sie arbeiten mit einer mehrtägigen zeitlichen Verzögerung, zeigen keine akute, sondern eine bereits durchgemachte Corona-Infektion und sind daher als Ersatz für PCR-Tests im Gegensatz zu den Antigen-Tests nicht geeignet.