Einzelhandel im ganzen Land kann wieder loslegen

6. März 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 06.03.2021 19:14 Uhr

Der Einzelhandel kann in Mecklenburg-Vorpommern am Montag wieder öffnen, solange der Landesinzidenzwert unter 100 liegt. Das ist eines der Ergebnisse des

Wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sagte, ist eine Terminabsprache zwischen Geschäft und Kunden Voraussetzung für den Besuch im Einzelhandel. In Rostock und Vorpommern-Rügen, wo die Inzidenz unter 50 liegt, ist der Einkauf ohne Termin möglich. Dort sollen aber nur die Einheimischen zum Shoppen kommen, appellierte Schwesig. „Wenn in meiner Region der Einzelhandel noch nicht geöffnet ist, dann muss ich das Termin-Shopping vor Ort nutzen.“ Zum Einkaufen in einen anderen Kreis zu fahren, sei nicht erlaubt – könne jedoch auch nicht flächendeckend kontrolliert werden. Führen zudem einzelne Lockerungen zu einem starken Anstieg der Infektionszahlen in einer Region, werden automatisch alle schon erfolgten Erleichterungen wieder gestrichen.

Wieder möglich: Kosmetik, Tattoo und Massage

Die landesweiten Öffnungen gelten, solange die landesweite Inzidenz unter 100 liegt, auch für die Außenbereiche der Zoos, für Buchhandlungen, für körpernahe Dienstleistungen wie Massage-Praxen, Kosmetik-, Nagel-, Sonnen- und Tattoo-Studios sowie Fahrschulen. In diesen Bereichen muss eine medizinische Maske getragen werden. Falls dies nicht möglich ist, müssen die Kunden – nach einer Übergangsfrist bis zum 15. März – einen Schnell- oder Selbsttest vorlegen.

Land kauft Lizenz für die Luca-App

Außerdem werden die Kontaktbeschränkungen gelockert. Es können sich wieder fünf Personen aus zwei Haushalten treffen. Kinder bis 14 Jahre werden nicht mitgezählt. Zudem soll jeder Bürger in Mecklenburg-Vorpommern pro Woche einen Corona-Selbsttest kostenlos über die Test-Zentren und die Apotheken bekommen. Um Kontakte besser nachverfolgen zu können, hat Mecklenburg-Vorpommern die Lizenz für die „Luca-App“ erworben. Mit ihr können Kunden auf der einen sowie Geschäfte und andere Einrichtungen auf der anderen Seite registrieren, wer dort war. Erst im Fall einer Corona-Infektion wird der Nutzer über die App informiert. Laut Ministerpräsidentin Schwesig sollen dadurch die Gesundheitsämter entlastet und eine schnelle Auswertung der Kontaktketten ermöglicht werden. Mecklenburg-Vorpommern habe eine landesweite Lizenz erworben. Als erste Städte wollen Rostock und Schwerin die App nutzen. Menschen, die kein Smartphone besitzen, können sich mit einem Chip ausweisen.

Wieder mehr Präsenzunterricht an den Schulen

Schülerinnen und Schüler der Klassen sieben bis elf können im Kreis Vorpommern-Rügen und in der Stadt Rostock von Montag an wieder zur Schule gehen – zunächst im Wechselunterricht. Ausschlaggebend ist die stabile Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50. Auch Kinder- und Jugendsport ist in diesen beiden Kreisen wieder erlaubt. In allen anderen Landkreisen bleibt es zunächst dabei, dass nur Schülerinnen und Schüler der Klassen eins bis sechs und Abschlussklassen zur Schule gehen können. Schnell- und Selbsttests an Schulen geplant. In Kreisen mit einer Inzidenz zwischen 50 und 100 sollen die höheren Klassen ab dem 22. März zurück in die Schulen kommen. Damit dies wieder möglich wird, setzt die Landesregierung auf Selbst- und Schnelltests. Zwei Millionen Selbsttests hat das Land laut Ministerpräsidentin Schwesig bestellt, die Mitte März ankommen sollen. Schulkinder und Lehrkräfte sollen damit die Möglichkeit bekommen, sich ein bis zwei Mal pro Woche auf das Coronavirus zu testen. „Es ist wirklich höchste Zeit, dass sowohl die Kleinen als auch die Großen wieder ein Schulangebot bekommen“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin (SPD). Ob und wie das auch in Regionen mit einer Inzidenz von über 100 wieder möglich sein wird, darüber werde in der kommenden Woche beraten.

Landtags-Mehrheit stützt Regierungskurs

Für den Tourismus hat der MV-Gipfel keine Öffnungsschritte beschlossen. Das soll am 22. März geschehen. Bund und Länder hatten am vergangen Mittwoch vereinbart, den Lockdown bis zum 28. März weitgehend zu verlängern, aber in vielen Bereichen vorsichtige Lockerungen zu wagen. Eine Mehrheit aus SPD, CDU und Linkspartei im Landtag in Schwerin unterstützte am Freitag den Weg.

Gastronomen demonstrieren in Waren

In Waren demonstrierten am Sonnabendmittag etwa 100 Gastronomen und Hotelbetreiber unter dem Motto“Die Koffer sind gepackt“ für eine Perspektive raus aus der coronabedingten Schließung ihrer Betriebe. „Wann dürfen wir öffnen? Wann dürfen die Mitarbeiter wieder in die Unternehmen zurückkommen?“ fragte Sandra Kallisch-Puchelt, Vorsitzende des Dehoga-Regionalverbandes, vor dem Protest. Nach der Bund-Länder-Konferenz gibt es für die Hotellerie weiterhin keinen Termin für