RKI registriert 9557 Corona-Neuinfektionen und 300 neue Todesfälle
6. März 2021Top-News zu Corona in Deutschland vom 6. März
- Ab sofort: Britische Unternehmen können kostenlose Covid-Schnelltests beantragen (11.35 Uhr)
- Heidelberger Chefvirologe warnt vor neuer Mutationsgefahr (08.29 Uhr)
- RKI registriert 9557 Corona-Neuinfektionen und 300 neue Todesfälle (7.17 Uhr)
Schwesig kritisiert Bund scharf wegen fehlender Corona-Selbsttests
20.15 Uhr: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat den Bund für fehlende Corona-Selbsttests verantwortlich gemacht und scharf kritisiert. „Ich will an dieser Stelle nicht verhehlen, dass ich sehr verärgert bin darüber, dass der Bund es zulässt, dass zunächst Aldi und Co. Selbsttests verramschen können und wir die Selbsttests erst Mitte März geliefert bekommen“, sagte Schwesig am Samstag in Schwerin. Mecklenburg-Vorpommern habe bereits vor der Ministerpräsidentenkonferenz zwei Millionen dieser Selbsttests geordert, „weil wir geahnt haben, dass wir uns nicht auf den Bund verlassen können“, sagte sie. Das Land hat rund 1,6 Millionen Einwohner.
Es könne in der Corona-Pandemie nicht sein, dass der Markt über den Schutz für Kinder und Jugendliche bestimme. Dies hätte der Staat tun müssen, sagte Schwesig. Mit mehr Selbsttests seien Lockerungen in Kitas und Schulen eher möglich.
Medienbericht: Mindestens 29.000 Corona-Tote in deutschen Alten- und Pflegeheimen
16.00 Uhr: In deutschen Alten- und Pflegeheimen sollen mindestens 29.000 Bewohner an den Folgen einer Covid-19 Erkrankung gestorben sein. Dies geht am Samstag aus einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) hervor. Die Zahl ergebe sich aus einer Umfrage unter den Gesundheits- und Sozialministerien der Bundesländer. Weil es in den Landesstatistiken womöglich Lücken gebe, könnten die Todeszahlen jedoch noch höher liegen.
Hamburg hält mit einem Anteil von 60 Prozent den größten Teil der Corona-Todesopfer in Heimen inne, heißt es in dem Bericht weiter. Darauf folge Bayern mit 54 Prozent und sowie das Saarland mit bis zu 47 Prozent. Das Bundesland Baden-Württemberg hat einen Anteil von 39 Prozent von an Corona verstorbenen Heimbewohnern zu beklagen. Dagegen betrage der Prozentsatz in Niedersachsen 35, in Sachsen-Anhalt 29 sowie 25 in Sachsen.
Im Januar 2021 seien die Werte der an Covid-19 Verstorbenen besonders hoch gewesen. In dem Monat hätten die Einrichtungen den Tod von rund 9500 Heimbewohnern gemeldet, die am Coronavirus erkrankt waren. Teilweise seien in den Zahlen auch die aus Gemeinschaftsunterkünften für Obdachlose, Asylbewerber und aus anderen Heimen enthalten. Der Großteil betreffe aber die Alten- und Pflegeheime. Insgesamt vermeldete das Robert Koch-Institut bis Samstag 71.804 Corona-Tote.
NRW nimmt schwerkranke Corona-Patienten aus der Slowakei auf
15.52 Uhr: Nordrhein-Westfalen nimmt kurzfristig schwerkranke Covid-19-Patienten aus der besonders von der Pandemie betroffenen Slowakei auf. Am Samstag wurden am Flughafen Dortmund die ersten beiden Patienten erwartet, die mit einer Chartermaschine nach Deutschland kommen sollten, teilte die Landesregierung mit. Sie sollen am Klinikum Dortmund behandelt werden. In den nächsten Tagen könnten weitere Patienten kommen. Insgesamt habe NRW der Slowakei zehn Plätze zur Behandlung von Covid-19-Patienten angeboten.
Die Slowakei ist besonders von der Corona-Pandemie betroffen. Bezogen auf die Bevölkerungszahl hat das Land mittlerweile die höchste Zahl an Corona-Toten weltweit, und die Zahl der Neuinfektionen stieg zuletzt weiter. „Nordrhein-Westfalen hat die Kapazitäten, Patienten aufzunehmen“, sagte NRW-Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner. „Gerade in der Krise gilt es, Solidarität zu beweisen.“
Der slowakische Außenminister Ivan Korcok dankte Nordrhein-Westfalen bei Twitter. „In Zeiten der höchsten Not weiß man, wo man Freunde hat.“
Selbsttests bei Aldi ausverkauft
12.03 Uhr: Auf seiner Internetseite teilt Aldi mit, dass die Selbsttests in den Filialen allesamt ausverkauft sind. Nachschub sei unterwegs.
Ab sofort: Britische Unternehmen können kostenlose Covid-Schnelltests beantragen
11.35 Uhr: Unternehmen in Großbritannien können nun kostenlose Corona-Schnelltests für ihre Beschäftigten beantragen. Auch Firmen mit weniger als 50 Angestellten könnten sich bis Ende März für das Angebot registrieren, teilte das Gesundheitsministerium am Samstag in London mit. Die Tests zeigten spätestens nach einer halben Stunde ein Ergebnis. Sie würden dabei helfen, positiv Getestete sofort zu isolieren und Infektionsketten zu durchbrechen.
Das Angebot ist zunächst bis Ende Juni kostenlos. In Deutschland ringen Wirtschaft und Politik derzeit darum, wie allen Beschäftigten in den Betrieben Corona-Schnelltests angeboten werden können.
„Regelmäßige Tests am Arbeitsplatz spielen eine zentrale Rolle bei unserem Rückweg in ein normales Leben“, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock. Die Tests könnten den Unterschied ausmachen, ob Arbeitsplätze offen bleiben können, betonte das Ministerium.
An diesem Montag sollen im größten britischen Landesteil England die Schulen wieder öffnen. Familien mit Schulkindern werden wöchentlich zwei Schnelltests pro Haushaltsmitglied angeboten.
Kunden stehen Schlange bei Aldi für erste Schnelltests
08.49 Uhr: Der großflächige Verkauf von Corona-Selbsttests im Einzelhandel ist an diesem Samstag gestartet. Die Schwesterunternehmen Aldi Nord und Aldi Süd bieten nach eigenen Angaben Tests als Aktionsware direkt an der Kasse an – doch wahrscheinlich sind die meisten – wenn nicht sogar alle – schon wieder ausverkauft.
Schon frühmorgens standen vor etlichen Filialen in Deutschland die Kunden Schlange, um die begehrten Tests zu ergattern.
Bei Aldi ist die Abgabemenge der in Deutschland produzierten Tests zunächst auf eine Packung pro Kunde begrenzt. Eine Packung kostet rund 25 Euro. Sie enthält fünf Tests.
Aldi Nord und Aldi Süd wiesen selbst darauf hin, dass die Aktionsware bei einer sehr hohen Nachfrage auch schon am ersten Aktionstag vergriffen sein könnte. Dies sei aber eine erste Charge, mehr Ware sei bereits unterwegs, sagte ein Sprecher von Aldi Süd der dpa am Freitag.
Auf Twitter posteten Kunden, die rechtzeitig kamen, Fotos der Schnelltests. Eine Filiale in Timmendorfer Strand hatte bereits um 7.12 Uhr alle Tests verkauft.
Auch der Konkurrent Lidl und die Supermärkte von Rewe und Edeka wollen bald mit Angeboten nachziehen. Die Drogeriemarkt-Ketten Rossmann und dm wollen mit dem Verkauf am Dienstag beginnen. Apotheken wollen die Produkte ebenfalls anbieten.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hatte am 24. Februar die ersten Sonderzulassungen für Tests zur Eigenanwendung durch Laien erteilt. Bislang gibt es sieben Sonderzulassungen. Den regulären Weg, Medizinprodukte auf den Markt zu bringen, stellt die CE-Kennzeichnung durch Zertifizierungsstellen dar. Das Bundesinstitut geht davon aus, dass Hersteller auch den regulären Weg nutzen werden.
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Wegen Teilimmunität: Heidelberger Chefvirologe warnt vor neuer Mutationsgefahr
08.29 Uhr: Der Chefvirologe am Heidelberger Universitätsklinikum, Hans-Georg Kräusslich, hat Sorge, dass sich in der Phase zwischen Erst- und Zweitimpfung weitere Corona-Varianten bilden könnten. Mit Blick auf die von Bund und Ländern geplanten Lockerungen sagte er der „Rhein-Neckar-Zeitung“ (Samstag): „Besorgniserregend wäre insbesondere, wenn wir in den nächsten Wochen in eine Situation kämen, dass zahlreiche Menschen nach der Erstimpfung einen inkompletten Schutz haben und gleichzeitig sehr viele Infektionen stattfinden. Das wäre eine Brutstätte für die Selektion von Varianten, die möglicherweise dem Impfstoff entkommen könnten.“
Wenn sich viele Menschen infizieren würden, die teilimmun, aber noch nicht richtig immun sind, dann sei die Warscheinlichkeit, dass sich das Virus dort festsetzen kann und resistente Varianten auftreten, höher, sagte der Virologe.
RKI registriert 9557 Corona-Neuinfektionen und 300 neue Todesfälle
Samstag, 6. März, 7.17 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9557 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 300 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Samstag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9762 Neuinfektionen und 369 neue Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 03.11 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2 492 079 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2 299 400 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 71 804.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitagabend bei 1,04 (Vortag 0,99). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 104 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
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