Erneut mehr Fälle als in der Vorwoche: 6324 Neuinfektionen, 309 Tote

9. März 2021 Aus Von mvp-web

Top-News zu Corona in Deutschland vom 9. März

  • Bundesregierung stoppt fast alle Coronahilfen (16.31 Uhr)
  • Wirbel um Corona-Notbremse: Brandenburg weist Lauterbach-Kritik zurück (15.33 Uhr)
  • Sterbefallzahlen im Februar unter dem Durchschnitt der Vorjahre – trotz Corona (13.32 Uhr)
  • Lauterbach entsetzt über verschobene Corona-Bremse – nun wehrt sich Brandenburg (11.41 Uhr)
  • „Situation äußerst kritisch“: Lockdown in Estland (06.29 Uhr)

Skilifte in Nordrhein-Westfalen dürfen wieder öffnen

20.30 Uhr: Die neue Coronaschutz-Verordnung in NRW erlaubt seit Dienstag wieder den Betrieb von Skiliften, schreibt bei „der Beförderung und in Warteschlangen“ allerdings einen Mindestabstand von zwei Metern vor. Die entsprechende Anpassung des Regelwerks für die Pandemie wurde am Montagabend veröffentlicht.

Die Skilift-Betreiber im sauerländischen Winterberg hatten bereits angekündigt, direkt am Dienstag zu öffnen. „Ziel ist, die gesamte Hauptachse in Betrieb zu nehmen“, hatte das Skiliftkarussell Winterberg am Montagabend mitgeteilt. Am Dienstagvormittag waren nach Angaben auf der Betreiberwebseite 9 von 29 Liften in Betrieb.

Der Liftbetrieb starte auf der Grundlage eines umfangreichen Hygienekonzepts: Es umfasse eine starke Reduzierung der Besucherzahl. Wintersportler müssten ihre Tickets vor ihrem Besuch online unter www.skiliftkarussell.de kaufen und einen Termin buchen. Nur Besitzer von gültigen Tickets würden ins Skigebiet gelassen. Beim Anstehen und während der Liftfahrt gelte Abstands- und Maskenpflicht.

Schlampige Kontrollen: Einreise mit gefälschten negativen Testergebnissen leicht möglich

16.52 Uhr: Nur bei einem Bruchteil der aus dem Ausland einreisenden Personen wird kontrolliert, ob ein negatives Corona-Testergebnis vorliegt. Das zeigen Recherchen des ARD-Politikmagazins „Report Mainz“.

Zwischen dem 14. Januar und dem 17. Februar 2021 hat die Bundespolizei an deutschen Flughäfen lediglich bei rund 176.000 Reisenden überprüft, ob ein negatives Corona-Test-Zertifikat vorliegt. Dabei sind seit Jahresbeginn bis Mitte Februar mehr als 1,5 Millionen Menschen aus einem Risiko-, Hochrisiko- oder Virusvariantengebiet nach Deutschland eingereist und haben sich über eine Einreisemeldung registriert. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag hervor, die „Report Mainz“ vorliegt.

Bernd Reuther, FDP-Bundestagsabgeordneter, kritisiert im Interview die Kontrolle und Testung von Reisenden. „Unsere Anfrage hat klar gezeigt, dass die Bundesregierung überhaupt keine Strategie oder Konzept hat, was die Reiserückkehrer angeht. Es wird nur jeder sechste oder siebte, je nachdem wie man es liest, überhaupt kontrolliert, ob er einen negativen Test vorzuweisen hat.“ Wenn man in den kommenden Monaten das Reisen normalisieren wolle, müsse gewährleistet sein, dass wirklich jeder kontrolliert werde, so Reuther.

Betrüger erschlichen sich Millionen mit falschen Identitäten: Bundesregierung stoppt fast alle Coronahilfen

16.31 Uhr: Die Bundesregierung hat Ende voriger Woche bundesweit Zahlungen aus mehreren Corona-Hilfsprogrammen gestoppt. Betroffen sind November- und Dezemberhilfen sowie Überbrückungshilfen I bis III. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin „Business Insider“ unter Verweis auf Bundesregierungskreise.

Hintergrund sind Betrugsermittlungen. Nach Informationen von „Business Insider“ haben Unbekannte demnach mit falschen Identitäten sich beim Wirtschaftsministerium als prüfende Dritte registriert und dann für echte Unternehmen Hilfen beantragt. Das Geld floss jedoch nicht dorthin, sondern auf Konten der Betrüger. Offenbar fiel die Masche bis vorige Woche weder dem Bund noch den Ländern auf, die die Anträge eigentlich regulär prüfen sollen.

Wie hoch der Schaden ist, ist noch unklar, dürfte aber weit in die Millionen gehen, heißt es. Als der Betrug im Wirtschaftsministerium vorigen Donnerstag auffiel, schaltete das Haus von Peter Altmaier (CDU) noch am Freitag nicht nur die Ermittlungsbehörden ein, sondern stoppte auch sämtliche Abschlagszahlungen der betroffenen Coronahilfen.

Auf Anfrage bestätigt eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums, dass mehrere Hilfsprogramme betroffen sind und es den Verdacht auf Täuschung und Betrug gibt. „Es besteht in einigen Fällen der Verdacht, dass unrechtmäßig staatliche Hilfsgelder erschlichen wurden“, so die Sprecherin. Weiter: „Wir haben unmittelbar nach Kenntnis von Unregelmäßigkeiten die zuständigen Stellen und strafrechtlichen Ermittlungsbehörden informiert. Diese haben bereits Ermittlungen aufgenommen. Zudem werden die Abschlagszahlungen derzeit einer Prüfung unterzogen. Nähere Einzelheiten kann ich angesichts der aktuell laufenden Ermittlungen nicht mitteilen.“

Virologin Brinkmann: „Die Intensivstationen werden uns vollaufen“

16.08 Uhr: Die Virologin Melanie Brinkmann hat die aktuelle Corona-Politik von Bund und Ländern scharf kritisiert. „Was uns gerade präsentiert wird, ist eine intellektuelle Beleidigung an alle und keine Perspektive“, sagte die Forscherin der TU Braunschweig dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Dienstag. „Wir lockern jetzt bei zu hoher Inzidenz, haben aber keine Folge-Strategie um eine dritte Welle zu verhindern.“

Der Lockdown der vergangenen Monate sei nicht genutzt worden, um neue Maßnahmen wie effizientere Kontaktnachverfolgung, zügiges Impfen, intelligentes Testen zu implementieren, kritisierte Brinkmann. Diese Maßnahmen müssten umgesetzt sein, bevor man Lockerungen zulassen könne. „Ich fühle mich da als Bürgerin mit alten Eltern einerseits und drei schulpflichtigen Kindern andererseits im Stich gelassen“, sagte Brinkmann, die auch am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) arbeitet und die Regierungen von Bund und Ländern berät.

Sie sei desillusioniert, wie schlecht die Pandemiebekämpfung in Deutschland gelinge. „Eigentlich will ich solche Sätze von mir gar nicht zitiert haben. Schließlich bin ich Wissenschaftlerin. Aber ich bin auch Bürgerin. Ich halte es für eine sehr schlechte Idee, bei den aktuell hohen Inzidenzen in Deutschland die Schulen aufzumachen – ohne Testkonzept. Wer die Dynamik des Virus verstanden hat, kann darüber nur entsetzt sein.“

Mit den Beschlüssen der vorigen Woche „werden wir in die nächste Welle rauschen“, warnte Brinkmann. „Und wir werden wieder schließen müssen, weil uns die Intensivstationen volllaufen werden. Dann aber nicht mehr mit den über 80-Jährigen, denn die sind ja nun geimpft. Aber mit den 50- bis 80-Jährigen. Und deren Gesamtzahl ist weitaus größer.“ Dennoch sei im Kampf gegen das Coronavirus „das Rennen noch nicht verloren. Wir müssen jetzt nur unseren Raketenantrieb zünden.“

Wirbel um Corona-Notbremse: Brandenburg weist Lauterbach-Kritik zurück

15.33 Uhr: Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat das Fehlen einer automatischen Notbremse für Corona-Lockerungen bei steigenden Infektionen gegen Kritik verteidigt. „Das ist ein Sturm im Wasserglas“, teilte Woidke mit. „Wir gehen einen ausgewogenen Weg, der verschiedene Aspekte berücksichtigt und auf der MPK-Rahmenvereinbarung vom 3. März beruht.“ Bund und Länder hatten bei der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) beschlossen, dass die strengeren Corona-Regeln gelten und die jüngsten Lockerungen zurückgenommen werden, wenn der Wert neuer Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche über 100 steigt.

In der Brandenburger Corona-Verordnung steht nicht explizit, dass ab einem Wert von über 100 neuen Infektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche quasi automatisch Lockerungen wieder ausgesetzt werden. Darin ist geregelt, dass Landkreise und kreisfreie Städte ab einem Inzidenz-Wert von 200 für mindestens drei Tage wieder schärfere Schutzvorkehrungen gegen das Coronavirus anordnen und die Öffnungen und Lockerungen für private Treffen zurücknehmen.

Woidke wies die Kritik zurück. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach kritisierte die Regelung hingegen scharf und schrieb am Montag bei Twitter: „Das ist mittelgradig unglaublich. Lockerungen werden beschlossen, wie in MPK vereinbart, aber Notbremse wird von 100 auf 200 (!) erhöht. Ist das ernst gemeint?“ Er warnte, wenn dies alle Bundesländer machten, werde es eine schwere dritte Pandemiewelle geben und einen langen Lockdown.

Norweger im Ausland sollen zu Ostern nicht heimkommen

15.15 Uhr: In Norwegen ruft die Regierung wegen steigender Corona-Fallzahlen zum Verzicht auf Reisen an den Oster-Feiertagen auf. „In den letzten Wochen sind die Zahlen wieder hochgegangen und die infektiöseren Varianten werden bald die dominierende Virusvariante sein“, sagte Ministerpräsidentin Erna Solberg am Dienstag im Parlament. Ebenso appellierte sie an Norweger im Ausland, an Ostern nicht nach Hause zu kommen. Die Reproduktionszahl liegt in Norwegen derzeit bei 1,3. Das heißt, dass 100 Erkrankte statistisch gesehen 130 andere Menschen anstecken.

Es gebe lokale Ausbrüche in Kindergärten, Schulen und auf Baustellen, so Solberg. Viele Kommunen hätte strenge Beschränkungen eingeführt. Man wisse jedoch noch nicht, welchen Effekt diese hätten. Deshalb wolle sie mit weiteren nationalen Regeln warten. Gleichzeitig warnte sie, dass kurzfristig strengere Maßnahmen in Kraft treten könnten. Dazu zählten ein nationales Ausschankverbot für Alkohol, Begrenzung der privaten Kontakte und Fernunterricht für Schüler und Studenten.

Sterbefallzahlen im Februar unter dem Durchschnitt der Vorjahre – trotz Corona

13.32 Uhr: Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind im Februar 2021 in Deutschland 81.746 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt 3 % oder 2632 Fälle unter dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020 für diesen Monat. In der letzten Februarwoche (22. bis 28.02.) lagen die Sterbefallzahlen bereits 11 % oder 2266 Fälle unter diesem Vierjahresdurchschnitt für eine achte Kalenderwoche. Dies geht aus einer Sonderauswertung der vorläufigen Sterbefallzahlen hervor. Durch ein Hochrechnungsverfahren unvollständiger Meldungen können die ersten Sterbefallzahlen für Deutschland bereits nach etwa einer Woche veröffentlicht werden.

Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten COVID-19-Todesfälle ist derzeit bis einschließlich der 6. Kalenderwoche 2021 (8. bis 14. Februar) möglich. In dieser Woche gab es laut dem RKI 2396 COVID-19-Todesfälle. Die Zahl ist damit gegenüber der Vorwoche um 666 Fälle gesunken. Die gesamten Sterbefallzahlen gingen in der 6. Kalenderwoche weiter zurück und lagen 458 Fälle beziehungsweise 2 % über dem Durchschnitt der vier Vorjahre.

Laut aktuellem Influenza-Wochenbericht des RKI ist die Aktivität anderer Atemwegserkrankungen, die normalerweise mit einem Anstieg der Sterbefallzahlen am Jahresanfang zusammenhängt, in dieser Wintersaison auf einem vorher nie erreichten, niedrigen Niveau. Insbesondere in den Jahren 2017 und 2018 waren die Sterbefallzahlen durch starke Grippewellen in den ersten Monaten des Jahres deutlich erhöht. Diese Entwicklungen spiegeln sich auch im Durchschnitt der gesamten Sterbefallzahlen für die Vorjahre wider. Sie erklären, warum im Laufe des Februars die gesamten Sterbefallzahlen trotz der neu auftretenden COVID-19-Todesfälle unter den Durchschnitt der Vorjahre gefallen sind.

Tschechien bringt erstmals Covid-19-Patienten ins Ausland

12.01 Uhr: Erstmals wird ein Covid-19-Intensivpatient aus dem stark betroffenen Tschechien zur Behandlung ins Ausland gebracht. Ein Rettungswagen mit einer schwerstkranken Frau an Bord brach am Dienstagmorgen in Usti nad Orlici auf, wie das öffentlich-rechtliche Fernsehen CT berichtete. Ziel der zweieinhalbstündigen Fahrt sei das Krankenhaus in Raciborz in der polnischen Woiwodschaft Schlesien. Die 68 Jahre alte Patientin werde dabei von einem Notfallmediziner begleitet.

Die Regierung in Prag hatte lange gezögert, ausländische Hilfe anzunehmen. Auch andere Länder wie Deutschland und die Schweiz haben sich zur Aufnahme von Covid-19-Patienten bereiterklärt. Viele Krankenhäuser in Tschechien sind überlastet. Derzeit werden knapp 8500 Menschen stationär behandelt. Davon sind 1789 in einem ernsten Zustand oder müssen beatmet werden.

Die härteren Lockdown-Maßnahmen scheinen inzwischen Wirkung zu zeigen. Am Dienstag meldeten die Behörden 10 .466 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden. Das waren knapp 2000 weniger als am gleichen Tag vor einer Woche. Die Bürger dürfen ihren Bezirk seit Anfang März nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Bei Kontrollen an den Bezirksgrenzen verweigerte die Polizei nach Angaben eines Sprechers bisher mehr als 10.000 Fahrern die Weiterfahrt.

Die Regierung dämpfte Hoffnungen auf Lockerungen. Ostern werde „nicht in normaler Weise verlaufen“, betonte Innenminister Jan Hamacek. Innerhalb von 7 Tagen steckten sich knapp 800 Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Coronavirus an – mehr als zehn Mal so viele wie in Deutschland.

Italien produziert als erstes EU-Land Corona-Vakzin Sputnik V

11.57 Uhr: Italien wird als ersten EU-Land den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V produzieren. Das italienisch-schweizerische Pharma-Unternehmen Adienne werde das Vakzin ab Juli in der Lombardei herstellen, teilte der Sprecher der italienisch-russischen Handelskammer, Stefano Maggi, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP mit. Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hatte am Donnerstag ein Prüfverfahren zur EU-weiten Zulassung des russischen Impfstoffs gestartet.

Lauterbach entsetzt über verschobene Corona-Bremse – nun wehrt sich Brandenburg

11.41 Uhr: Die Brandenburger Landesregierung wehrt sich gegen scharfe Kritik und den Vorwurf, sie weiche im Alleingang die von Bund und Ländern vereinbarte „Corona-Notbremse“ auf. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach kritisierte am Montag bei Twitter, in der neuen Brandenburger Corona-Verordnung sei geregelt, dass Kreise und kreisfreie Städte erst ab einem Inzidenz-Wert von 200 für mindestens drei Tage wieder schärfere Maßnahmen anordnen. Dort steht – anders als von Bund und Ländern beschlossen – nicht explizit, dass ab einem Wert von über 100 neuen Infektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche quasi automatisch Lockerungen wieder ausgesetzt werden.

Regierungssprecher Florian Engels wies die Kritik zurück. Sollte sich der landesweite Wert einer Inzidenz von 100 beharrlich nähern, werde die Landesregierung entscheiden, welche konkreten Schritte ab Überschreiten der 100er-Linie über drei Tage ergriffen würden, teilte Engels mit. Dabei sollten auch andere Kriterien wie die Auslastung des Gesundheitssystems oder der Impfstatus berücksichtigt werden.

Lauterbach schrieb bei Twitter: „Das ist mittelgradig unglaublich. Lockerungen werden beschlossen, wie in MPK vereinbart, aber Notbremse wird von 100 auf 200 (!) erhöht. Ist das ernst gemeint?“ Er warnte, wenn dies alle Bundesländer machten, werde es eine schwere 3. Pandemiewelle geben und einen langen Lockdown.

Die Vorsitzende der Linkspartei, Janine Wissler, nannte die Brandenburger Regelung „ziemlichen Wahnsinn“. „Das gefährdet das Leben und die Gesundheit von Menschen“, sagte Wissler im „Frühstart“ von RTL/ntv. „Ich finde schon die Inzidenz von 100 als Notbremse ziemlich ungeeignet.“

Corona-Mutation B.1.525 bei Person in Berliner Testzentrum nachgewiesen

09.34 Uhr: Die Corona-Mutation B.1.525 ist nun auch hierzulande aufgetaucht – das teilte das Unternehmen Centogene mit. Dem Bericht zufolge wurde die Virus-Version im Testzentrum am Schönefelder Flughafen BER bei einer Person aus Sachsen festgestellt. Das erste Mal, dass B.1.525 in Deutschland nachgewiesen wurde, ist es jedoch nicht, wie Centogene korrigierte.

„Inzwischen wurden wir darauf hingewiesen, dass andere Forschungseinrichtungen die Variante bereits zuvor in Proben aus Deutschland entdeckt haben. Richtig ist: Die Variante B.1.525 wurde durch Centogene nun erstmals in einer durch das Unternehmen selbst entnommenen und analysierten Probe am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) nachgewiesen“, heißt es in einer weiteren Mitteilung.

Grundsätzlich ähnelt B.1.525 der britischen Corona-Mutation, die bereits in Deutschland grassiert. Allerdings gilt die neue Virus-Version als wesentlich ansteckender. Laut der „Pharmazeutischen Zeitung“ wurde B.1.525 inzwischen in 19 Ländern fast 280 Mal nachgewiesen. Auch in Italien und Dänemark wurde die neue Mutante bereits registriert.

Studie: Mehr Coronavirus-Infektionen bei stärkerem Pollenflug

08.36 Uhr: Starker Pollenflug kann einer Studie zufolge das Corona-Risiko erhöhen. Gebe es viele Pollen in der Außenluft, stiegen die Infektionszahlen, berichtet ein internationales Team unter Leitung von Forschern der Technischen Universität München (TUM) und des Helmholtz Zentrums München im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ („PNAS“).

An Orten ohne Lockdown-Regelungen stieg die Infektionsrate im Schnitt um vier Prozent, wenn sich die Anzahl der Pollen in der Luft um 100 pro Kubikmeter erhöhte. In manchen deutschen Städten seien im Untersuchungszeitraum zeitweise pro Tag bis zu 500 Pollen auf einen Kubikmeter gekommen – dabei stiegen die Infektionsraten um mehr als 20 Prozent.

Die Erklärung für die Beobachtung laut Forschern: Wenn Pollen fliegen, reagiert die Körperabwehr in abgeschwächter Form auf Viren der Atemwege. Der Körper produziere dann unter anderem weniger sogenannter antiviralen Interferone.

Die täglichen Infektionsraten korrelierten mit der Pollenzahl in Ländern mit und ohne Lockdown. Galten in den untersuchten Gebieten Lockdown-Regeln, halbierte sich die Zahl der Infektionen im Schnitt bei vergleichbarer Pollenkonzentration in der Luft.

Die Autoren hatten Daten zu Pollenbelastung und Sars-CoV-2-Infektionsraten aus 130 Regionen in 31 Ländern auf fünf Kontinenten analysiert. Sie berücksichtigten auch demografische Faktoren und Umweltbedingungen, darunter Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Bevölkerungsdichte und die Ausprägung des Lockdowns.