Hausärzte in MV wollen gegen Corona impfen
10. März 2021Der Hausärzteverband Mecklenburg-Vorpommern will sofort in die Corona-Schutzimpfungen eingebunden werden. Verbandsvorstand Stefan Zutz wartet auf ein konkretes Angebot der Landesregierung.
Während in Thüringen und Rheinland-Pfalz Hausärzte bereits flächendeckend impfen, gebe es in Mecklenburg-Vorpommern noch keine Abstimmung mit der Staatskanzlei von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) oder dem Gesundheitsministerium, kritisierte der Hausärzteverband. Verbandschef Stefan Zutz forderte, das Impfen einschließlich der Terminvergabe in allen Praxen zu ermöglichen. Zuversichtlich stimmte es ihn, dass der Landkreis Rostock ab Ende des Monats eine Zusammenarbeit wie in der Modellregion Nordwestmecklenburg aufnehmen wolle. Dort werden seit Mitte Januar bereits Hausarztpraxen als dezentrale Außenstellen der Impfzentren genutzt.
Corona-Impfstoff reicht angeblich nicht aus
Das Gesundheitsministerium Mecklenburg-Vorpommerns gab zu Bedenken, dass es zurzeit nicht genügend Impfstoff gibt und die Ärzte zudem in das Meldesystem des Robert-Koch-Instituts eingebunden werden müssen. Außerdem müssten als Voraussetzung für die Einbindung der Hausärzte zunächst die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Für die sei der Bund zuständig. Unterdessen verzögert sich die Entscheidung dazu. Die Gesundheitsminister der Länder wollten eine gemeinsame Empfehlung in dieser Frage erarbeiten, die endgültige Entscheidung solle aber erst in einer Spitzenrunde von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder fallen, sagte der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Diese Runde solle „zeitnah“ noch vor der für 22. März geplanten Ministerpräsidentenkonferenz stattfinden. Hintergrund ist laut Seibert die ungelöste Frage der Aufteilung des Impfstoffs zwischen den öffentlichen Impfzentren und den Hausarztpraxen.