Fan-Rückkehr: Hansa, Empor und Seawolves einen Schritt weiter
12. März 2021Der FC Hansa Rostock, die Handballer von Empor Rostock und die Basketballer der Rostock Seawolves sind ihrem Ziel näher gekommen, bald Heimspiele mit Zuschauern austragen zu dürfen. Das erklärte Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen.
Die Vertreter der Vereine hatten sich am Donnerstagabend mit Madsen zu einer Beratung über weitere Schritte bei der Umsetzung von Heimspielen mit Zuschauern zusammengefunden. „Die Vereine haben sich richtig gute Konzepte ausgedacht und uns diese heute Abend präsentiert, und ich als Oberbürgermeister kann mir das auf jeden Fall gut vorstellen. Jetzt gilt es, diese morgen im Gesundheitsamt durchzuprüfen und dann natürlich auch grünes Licht von der Landesregierung zu bekommen, um das als Teil vom Rostocker Pilot zuzulassen“, sagte der 48 Jahre alte parteilose Däne dem NDR. Madsen wolle rasch mit den Prüfergebnissen in Gespräche mit der Landesregierung gehen, sagte Stadtsprecher Ulrich Kunze am Freitag.
Rostocker Modell mit mehreren Facetten
Neben der Rückkehr der Fans zu den Heimspielen der drei Clubs will Madsen auch geimpfte Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen ins Volkstheater einladen. Die Kontaktverfolgung sei gewährleistet – mit der Handy-App Luca. Wer kein Handy hat, kann demnach einen Schlüsselanhänger mit QR-Code nutzen.
Hintergrund des Vorstoßes ist, dass sich die Schweriner Landesregierung Pilotprojekte in Gebieten mit niedrigen Corona-Inzidenzzahlen vorstellen kann. „Es besteht die Hoffnung, dass uns die Landesregierung auf diesem Gebiet Fortschritte ermöglicht“, sagte Kunze. Die Inzidenz in Rostock lag in den vergangenen Wochen stets deutlich unter 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) will sich heute Nachmittag in einer Online-Pressekonferenz zur Luca-App äußern.
Hansa plant mit nur 777 Zuschauern
Im Fall von Hansa Rostock sei es weiterhin sehr gut möglich, dass schon im kommenden Drittliga-Heimspiel am 20. März gegen den Halleschen FC wieder Zuschauer dabeisein könnten, so Madsen. „Das ist das, worauf wir setzen“, sagte der Oberbürgermeister. „Wir hätten die obere Grenze bei 3.000 Zuschauern gesetzt. Hansa hat aber ein Konzept vorgestellt, wo wir in Richtung 777 Besucher im Ostseestadion gehen. Damit man sicher ist, dass all das, was man sich vornimmt, sicher und ordentlich umgesetzt werden kann.“
Madsen: „Rostock hat die Chance“
Bei den Hallensportarten werde die Zuschauerzahl noch geringer ausfallen. „Dort werden es sicherlich nur 350 bis 500 – je nachdem, was vom Konzept umsetzbar ist“, sagte Madsen. Es gehe bei dieser geringen Anzahl nicht vordergründig darum, sofort wieder hohe Einnahmen zu generieren. „Es geht nicht um wirtschaftlich, es geht um wissenschaftlich. Wir wollen Daten sammeln, wir wollen gucken: Was ist möglich, wie ist es möglich?“, sagte Madsen. „Rostock hat die Chance, diesen Weg vorwegzugehen. Und heute ist hoffentlich der erste kleine Baustein im Bereich von Kultur und Sport – und wir hoffen, dass es gelingt.“