13.435 Neu-Fälle in Deutschland – Hotspot in Thüringen mit Inzidenzwert über 500

17. März 2021 Aus Von mvp-web

Top-News zu Corona in Deutschland vom 17. März

  • RKI-Bericht macht Sorge: Anteil von Corona-Variante B.1.1.7 steigt auf 72 Prozent (18.43 Uhr)
  • Corona-Hotspot Greiz erlässt Ausgangsbeschränkung -Landrätin sauer (17.32 Uhr)
  • Inzidenz in Hamburg wieder über 100 gestiegen (12.28 Uhr)
  • Kitas in Duisburg gehen wieder in den Notbetrieb (13.22 Uhr)
  • Corona-Hotspot Greiz jetzt bei Inzidenz von 525 (11.53 Uhr)
  • RKI: 13.435 Neuinfektionen – deutlicher Anstieg im Vergleich zur Vorwoche (Mittwoch, 17. März 2021, 08.23 Uhr)

Apotheker haben sich „dumm und dämlich verdient“: Masken-Aktion von Spahn kommt Steuerzahler teuer zu stehen

20.22 Uhr: Die Rechnung kommt zum Schluss: Die kostenlose Abgabe von FFP2-Masken dürfte den Steuerzahler mehr als zwei Milliarden Euro kosten. Das zeigen jetzt Recherchen von WDR, NDR und „Süddeutscher Zeitung“. Demnach haben Apotheken mit der Masken-Aktion des Bunds große Gewinne gemacht. Pro FFP2-Maske, die im Einkauf nur zwischen ein und zwei Euro kosteten, bekamen sie sechs Euro erstattet. „Wir haben uns dumm und dämlich verdient“, wird der Berliner Apotheker Detlef Glass zitiert. Die Rechnung sei „sehr gut aufgegangen“, sagt Glass.

Dem Bericht zufolge hatten sich Fachabteilungen im Gesundheitsministerium mit Verweis auf „gravierende Finanzwirkungen“ gegen die Aktion ausgesprochen. Jedoch habe Gesundheitsminister Jens Spahn die Aktion gegen das Votum von Beamten persönlich durchgesetzt, wie interne Unterlagen zeigten.

Bereits Anfang November habe das Fachreferat demnach den Minister gewarnt und darauf verwiesen, dass viele Anspruchsberechtigte „durchaus in der Lage sind“, die Masken selbst zu finanzieren. Die Verteilaktion der FFP2-Masken über Apotheken sollte den besonders durch Corona gefährdeten Menschen über die Weihnachtstage etwas Erleichterung verschaffen.

RKI-Bericht macht Sorge: Anteil von Corona-Variante B.1.1.7 steigt auf 72 Prozent

18.43 Uhr: Die ansteckendere und wohl auch gefährlichere Corona-Variante B.1.1.7 verdrängt andere Formen des Virus in Deutschland immer mehr. Ihr Anteil betrage inzwischen 72 Prozent, heißt es in einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI). Sie werde also inzwischen in etwa drei von vier Proben gefunden. Die Ausbreitung der Variante B.1.351 (Erstnachweis in Südafrika) sei hingegen etwas rückläufig, die Variante P.1 (Erstnachweis in Brasilien) sei weiter nur vereinzelt in Deutschland nachgewiesen.

Vergangene Woche hatte das RKI noch von circa 55 Prozent B.1.1.7-Anteil gesprochen. Zu Beginn der RKI-Erhebung vor rund anderthalb Monaten lag der Anteil der Mutante noch bei sechs Prozent. Die rasche Zunahme war nach den Erfahrungen anderer Länder befürchtet worden. Aufgrund des nun hohen Anteils von B.1.1.7 sei weiter mit einem exponentiellen Anstieg der Corona-Fallzahlen in Deutschland zu rechnen, hieß es im RKI-Bericht.

Der Anteil von 72 Prozent bezieht sich auf Nachtestungen mehrerer Laborverbünde auf Schlüsselmutationen der Variante. Unter anderem weil nicht alle auf Sars-CoV-2 testenden Labore teilnehmen und nur eine Teilmenge der positiven Proben untersucht wird, sei der Wert nicht sicher verallgemeinerbar, schränkt das RKI ein.

Der Bericht stützt sich noch auf weitere Datenquellen: Blickt man zum Beispiel auf komplette Erbgutanalysen, die seltener durchgeführt werden, aber als eindeutiger Nachweis gelten, hat B.1.1.7 einen Anteil von rund 48 Prozent an den untersuchten Proben.

Hansa Rostock soll am Wochenende wieder vor Zuschauern spielen

18.19 Uhr: Trotz bundesweit steigender Corona-Infektionszahlen soll es im deutschen Profifußball erstmals wieder ein Spiel mit Zuschauern geben. Der Landesregierung werde vorgeschlagen, dass für das Heimspiel von Hansa Rostock am Sonnabend gegen den Halleschen FC 777 Zuschauer im 30.000 Zuschauer fassenden Ostseestadion zugelassen werden. Das teilte das Gesundheitsministerium in Schwerin am Mittwochabend nach Beratungen mit Verantwortlichen der Hansestadt mit.

Tschechiens Innenminister schließt Lockerungen zu Ostern aus

18.00 Uhr: Der tschechische Innenminister Jan Hamacek hat Forderungen nach Lockerungen der Corona-Maßnahmen über Ostern eine Absage erteilt. Familienbesuche seien ein „enormes Risiko“ für die ältere Generation, sagte der Sozialdemokrat am Mittwoch der Zeitung „Pravo“. Er verstehe, dass die Verärgerung enorm sei. Doch bis ein Großteil der Gesellschaft geimpft sei, müsse man an wirksamen Maßnahmen festhalten. Er bitte die Menschen, noch auszuharren.

In Tschechien dürfen die Bürgerinnen und Bürger ihren Bezirk seit Anfang des Monats nur in Ausnahmefällen verlassen. Die Bezirke entsprechen in ihrer Größe etwa den Landkreisen in Deutschland. Ursprünglich sollte dies nur bis zum 21. März gelten. Hamacek sprach sich nun für eine Verlängerung aus. Man könne sich nicht erlauben, die Mobilität der Bevölkerung zu erhöhen.

Mehr als 9000 Covid-19-Patienten werden stationär in den Krankenhäusern behandelt, wie am Mittwoch aus den Daten des Gesundheitsministeriums hervorging. Seit Beginn der Pandemie gab es in dem EU-Mitgliedstaat mehr als 23.900 Todesfälle. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich mehr als 700 Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Virus Sars-CoV-2 an. In Deutschland liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz nur bei 86,2.

Corona-Hotspot Greiz erlässt Ausgangsbeschränkung – Landrätin sauer: „Landkreis wurde genötigt“

17.32 Uhr: Im bundesweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Ostthüringer Landkreis Greiz gilt jetzt eine Ausgangsbeschränkung. Bewohner der Region dürfen nur noch aus triftigen Gründen ihre Wohnungen verlassen, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten neuen Verordnung des Kreises hervorgeht. Dazu zählen unter anderem Arztbesuche, Einkäufe, der Besuch der Schule oder Kita  die Berufsausübung. Die schärferen Regeln, zu denen auch ein Alkoholverbot an öffentlichen Orten gehört, gelten bis 31. März.

Landrätin Martina Schweinsburg ist allerdings nicht begeistert von den Maßnahmen. „Der Landkreis wurde zum Erlass dieser Allgemeinverfügung genötigt, wobei ich persönlich die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen nicht nachvollziehen kann“, sagte sie dem MDR. Als Landrätin sei sie aber weisungsgebunden.

In der Region gab es – Stand Mittwoch – 525,7 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen, wie die Thüringer Staatskanzlei mitteilte. Damit war der Landkreis erneut bundesweit das Gebiet mit der höchsten Inzidenz. Zum Vergleich: Deutschlandweit lag dieser Wert am Mittwoch bei 86,2, thüringenweit bei 173,1. Thüringen ist seit Wochen das am stärksten von der Pandemie betroffene Bundesland.

Seit Dienstag fahren Testbusse des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) durch den Landkreis Greiz, um die Menschen in der Region öfter auf eine Corona-Infektion zu testen. Termine sind dafür nicht nötig. Außerdem gibt es in dem Kreis zwei Testzentren. Dort bietet das DRK täglich kostenlose Schnelltests an. Ein weiteres Testzentrum soll am Freitag eröffnet werden.

Minister will Kita-Schließungen in Duisburg nicht zulassen

16.15 Uhr: Nordrhein-Westfalens Familienminister Joachim Stamp (FDP) will die angekündigten weitgehenden Schließungen der Duisburger Kitas nicht zulassen. «Das ist mit dem Land nicht abgestimmt», sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Er widersprach damit Angaben der Stadt Duisburg. Es könne jetzt nicht jeder Oberbürgermeister «nach Gutdünken» Maßnahmen verkünden.

Kitas in Duisburg gehen wieder in den Notbetrieb

13.22 Uhr: Wegen anhaltend hoher Corona-Neuinfektionen schränkt Duisburg die Betreuung der Kita-Kinder wieder drastisch ein. Voraussichtlich ab Freitag würden im Notbetrieb nur noch Kinder betreut, deren Eltern in systemrelevanten Berufen tätig sind oder die einen besonderen Betreuungsbedarf haben, sagte ein Sprecher der Stadt am Mittwoch. Die Maßnahme sei mit dem Land abgestimmt.

Inzidenz in Hamburg wieder über 100 gestiegen

12.28 Uhr: Die Corona-Inzidenz ist in Hamburg am Mittwoch über die 100er-Grenze gestiegen. 393 neue Infektionen kamen hinzu, pro 100.000 Einwohner gab es damit binnen sieben Tagen 100,9 Fälle, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Bleibt die Inzidenz drei Tage lang über 100, will der Senat die sogenannte Notbremse ziehen und Lockerungen zurücknehmen.

Corona-Hotspot Greiz jetzt bei Inzidenz von 525

11.53 Uhr: Im bundesweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Landkreis Greiz in Thüringen ist die Sieben-Tage-Inzidenz über den Wert von 500 gestiegen. In der Region gab es nach Daten vom Mittwoch 525,7 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen, wie die Thüringer Staatskanzlei am Mittwoch mitteilte. Damit war der Landkreis erneut bundesweit die Region mit der höchsten Inzidenz. Zum Vergleich: Deutschlandweit lag dieser Wert am Mittwoch bei 86,2, thüringenweit bei 173,1. Thüringen ist seit Wochen das am stärksten von der Pandemie betroffene Bundesland.

Seit Dienstag fahren Testbusse des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) durch den Landkreis Greiz, um die Menschen in der Region öfter auf eine Corona-Infektion zu testen. Termine sind dafür nicht nötig. Außerdem gibt es in dem Landkreis zwei Testzentren. Dort bietet das DRK täglich kostenlose Schnelltests an. Ein weiteres Testzentrum soll am Freitag eröffnet werden.

Vier Wochen vor Öffnung: Britische Pubs sind ausgebucht

08.23 Uhr: Vier Wochen vor der geplanten Öffnung der Außengastronomie in England melden zahlreiche Pubs bereits, dass sie komplett ausgebucht seien.  Viele Gaststätten und Pub-Ketten teilten mit, ihre Tische im Freien seien bereits auf Wochen reserviert. „Die Nachfrage ist geradezu explodiert“, sagte der Chef der City Pub Group, Clive Watson, der Nachrichtenagentur PA zufolge. Dem aktuellen Plan der britischen Regierung nach dürfen Restaurants und Kneipen in England vom 12. April an ihre Außenbereiche öffnen, vom 17. Mai an sind auch wieder Besuche in geschlossenen Räumen erlaubt.

Frühestens am 21. Juni sollen alle Corona-Restriktionen aufgehoben werden. Es gebe bereits zahlreiche Buchungen für Mai und sogar Nachfragen wegen größerer Veranstaltungen im Juni, sagte Watson. „Viele Leute sind noch zurückhaltend mit Reservierungen, und es gibt besondere Vorsicht bei größeren Veranstaltungen wie Hochzeiten,“ sagte er.

Auch die Pub-Kette Fuller’s berichtete von einer großen Nachfrage. Der Branchenverband UK Hospitality bestätigte den Eindruck. Viele Gaststätten würden bei Buchungen eine Anzahlung nehmen, kündigte Verbandschefin Kate Nicholls an. Damit solle das Risiko minimiert werden, dass bei Nichterscheinen kein Umsatz gemacht wird.

Die Gastronomie blickt wegen der Corona-Pandemie auf ein verheerendes Jahr zurück. Der Verband British Beer and Pub Association (BBPA) schätzt den Umsatzverlust auf 2,1 Milliarden Pints (je 0,568 Liter) Bier. „Unsere Branche wurde von Covid-19 und den Lockdowns zugrundegerichtet“, sagte BBPA-Chefin Emma McClarkin. „Für die britischen Pubs war es ein Jahr zum Vergessen.“

RKI: 13.435 Neuinfektionen – deutlicher Anstieg im Vergleich zur Vorwoche

Mittwoch, 17. März, 06.33 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 13.435 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Mittwoch hervor. Das sind deutlich mehr als die 9146 Neuinfektionen, die vor genau einer Woche gemeldet worden waren. Damals hatten zwar die Angaben aus Hamburg gefehlt, diese bewegen sich pro Tag im dreistelligen Bereich. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

Auch die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) stieg wieder deutlich an: Sie lag laut RKI am Mittwochmorgen bei 86,2 und damit höher als am Vortag (83,7). Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 249 weitere Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche waren es – ohne die Daten aus Hamburg – 300 gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.594.764 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.383.600 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 73.905.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstagabend bei 1,06 (Vortag 1,15). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 106 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.