MV-Schweinebauern: Probleme wegen Tönnies-Schließung
24. Juni 2020Die corona-bedingte Schließung des Schlachtbetriebes Tönnies im nordrhein-westfälischen Gütersloh wirkt sich auch in Mecklenburg-Vorpommern aus. Schweinebauern aus dem Nordosten haben erste Probleme, ihre Tiere loszuwerden.
Betroffen sind vor allem große Mastbetriebe, die ihre Schweine nach Perleberg in Brandenburg und Weißenfels in Sachsen-Anhalt liefern – als Alternative, seitdem in Teterow (Landkreis Rostock) keine Schweine mehr geschlachtet werden.
Ein Schlachthof geschlossen, ein anderer ausgelastet
Die Produktivgenossenschaft Leezen bei Schwerin wird derzeit knapp 260 Mastschweine nicht los. Diese werden sonst in den Fleischfabriken von Tönnies in Weißenfels und Rheda-Wiedenbrück geschlachtet. Der eine Schlachthof im Kreis Gütersloh sei nun zu, der andere voll ausgelastet, so Betriebsleiter Tony Roob. Wann seine Schweine wo geschlachtet werden können, sei völlig offen.
Zuchtsauen werden nicht abgeholt
Das Problem: Werden die Tiere zu schwer, fällt der Preis. Auch die Söhnholz-Schweinezucht KG in Neubukow (Landkreis Rostock) hat erste Probleme bekommen. Alte Zuchtsauen werden momentan nicht abgeholt. Sie wiegen am Ende um die 300 Kilogramm, weit über 100 Kilogramm mehr als Mastschweine. In Deutschland verarbeiten nur zwei spezielle Schlachthöfe diese Tiere – unter anderem Tönnies in Nordrhein-Westfalen.