Spahn stimmt Bürger auf Lockdown über Ostern hinaus ein

Spahn stimmt Bürger auf Lockdown über Ostern hinaus ein

27. März 2021 Aus Von mvp-web

Großbritannien will ab Herbst ältere Menschen und medizinisches Personal ein drittes Mal impfen lassen. SPD-Chef Walter-Borjans hat eine bundesweite Testpflicht für Unternehmen gefordert. Alle Entwicklungen im Live Blog.

  • Spahn: 100.000 Arztpraxen impfen ab Mai
  • RKI meldet 20.472 Neuinfektionen, Inzidenz: 124,9, 157 Todesfälle
  • Lauterbach will schnelle Neuberatungen über schärferen Lockdown
  • Bildungsministerin will eine Milliarde Euro für Corona-Nachhilfen ausgeben
  • SPD-Chef Walter-Borjans fordert bundesweite Testpflicht für Unternehmen
  • Frankreich weitet den Lockdown aus
  • Brasilien meldet neuen Höchstwert an Todesfällen


20:39 Uhr

Deutsche Luftwaffe bringt Beatmungsgeräte nach Brasilien

Angesichts der dramatischen Corona-Lage in Brasilien hat die deutsche Luftwaffe 80 Beatmungsgeräte in die Amazonas-Metropole Manaus gebracht. Sie stammen aus Beständen des Bundesgesundheitsministeriums und wurden im Auftrag des Auswärtigen Amtes nach Brasilien gebracht. Demnach folge die Spende einer Bitte um Hilfe der Regierung des Bundesstaates Amazonas an die internationale Gemeinschaft.

Das Gesundheitssystem in Manaus war im Januar kollabiert, der Sauerstoff ging aus. Brasilien hatte am Freitag mit 3650 einen Tageshöchstwert bei den Corona-Toten registriert. Zudem registrierte das Land vor kurzem erstmals mehr als 100.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag. Das Gesundheitssystem ist inzwischen vielerorts zusammengebrochen oder dabei zusammenzubrechen. Medikamente, unter anderem zur Intubation von Covid-19-Patienten, gehen zur Neige.


19:56 Uhr

Rock-Konzert in Barcelona mit 5000 Besuchern

Ein Rock-Konzert mit 5000 Gästen ist für den Abend in Barcelona geplant. Die Besucherinnen und Besucher mussten sich zuvor einem Corona-Test unterziehen. Damit soll untersucht werden, ob ein solches Vorgehen Infektionen bei großen Kulturveranstaltungen verhindern kann. Der Auftritt der spanischen Band Love of Lesbian hat eine Sondergenehmigung der Gesundheitsbehörden. Im Rest des Landes dürfen Personengruppen in geschlossenen Räumen aus höchstens vier Personen bestehen, doch die Konzertbesucherinnen und -besucher werden sich uneingeschränkt vermischen dürfen. Masken sind allerdings Pflicht.


19:50 Uhr

Hunderte ziehen ohne Corona-Maske durch Dresden

Etwa 600 Menschen sind nach Angaben der Polizei durch Dresden gezogen und haben sich dabei großteils nicht an die Corona-Vorschriften gehalten. „Aufgrund der Größenordnung der Protestierenden wurden umgehend mehr als 400 Beamte der Bereitschaftspolizei sowie der Bundespolizei, die in Chemnitz im Einsatz waren, zur Unterstützung gerufen“, erklärte die Polizei. Als die Einsatzkräfte eintrafen, flüchteten die Protestierenden den Angaben zufolge in verschiedene Richtungen. Die Polizei habe „zwei Wortführer der Protestaktion feststellen“ können. Gegen diese werde wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt.


19.07 Uhr

Chefarzt des Zittauer Klinikums stirbt an Covid-19

Das Coronavirus hat einen Helden der Pandemie gefordert: Der Chefarzt des Zittauer Klinikums, Wolfgang Eipperle, ist am 11. März auf tragische Weise gestorben. Wie die „Sächsische Zeitung“ berichtet, erlag der 61-Jährige einer Covid-19-Erkrankung. Eipperle selbst war erst im vergangenen Jahr an das Klinikum in Zittau gekommen und hatte während der zweiten Corona-Welle vielen Patienten geholfen und ihnen das Leben gerettet. Nun ist der Chefarzt selbst an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben.

Das Klinikum Oberlausitzer Bergland nahm in einer Traueranzeige Abschied von dem Chefarzt für Innere Medizin. Die gemeinsame Zusammenarbeit habe nur etwa zehn Monate gedauert. Die Klinik sei „tief betroffen“. Man habe Eipperle als stets um seine Patienten besorgten und freundlichen Arzt kennenlernen dürfen.

Die Stadt Zittau im äußersten Osten Sachsens war vor Weihnachten besonders stark von der zweiten Corona-Welle betroffen.


19:16 Uhr

Mecklenburg-Vorpommern verschärft Maßnahmen

Angesichts stark gestiegener Infektionszahlen werden die Corona-Maßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern teilweise verschärft. In Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 sind künftig nächtliche Ausgangsbeschränkungen möglich. Wenn die Corona-Infektionen als lokal nicht eingrenzbar eingeordnet werden, sollen dort von 21.00 bis 6.00 Uhr Ausgangsbeschränkungen eingeführt werden, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in Schwerin mitteilte.

In Regionen im Bundesland mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 150 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner sollen zusätzliche Einschränkungen gelten. Dazu zählen etwa Schließungen von Zoos, Tierparks, Museen und Fahrschulen, wie aus dem Beschlusspapier des Landes-Corona-Gipfels hervorgeht. Vom kommenden Mittwoch an ist der Friseurbesuch nur noch mit einem negativen Corona-Schnelltest möglich.

Vom 6. April an muss dann auch beim Shoppen ein Negativ-Test vorgezeigt werden, wie Schwesig erläuterte. In Rostock soll dies erst ab dem 10. April gelten. Dort ist die Sieben-Tage-Inzidenz landesweit am niedrigsten.


18:51 Uhr

Facebook sperrt Maduros Konto für einen Monat

Nachdem er mehrere „Wundermittel“ zum Schutz vor dem Coronavirus angepriesen hat, wird das Facebook-Konto von Venezuelas Präsident Nicolas Maduro vorübergehend gesperrt.

Ein Sprecher des US-Unternehmens teilte mit, dass das Konto Maduros wegen „Verstoßes gegen unsere Regeln gegen Falschinformationen über Covid-19“ für einen Monat „eingefroren“ werde. In dieser Zeit könne Maduro nichts mehr posten.

Venezuela hatte erst im Februar mit dem Impfen begonnen, Maduro selbst ließ sich Anfang März das russische Vakzin Sputnik V verabreichen. Er hat auf Facebook mehrmals von „Wundermitteln“ geschwärmt und wissenschaftlich nicht erprobte Medikationen empfohlen.


17:29 Uhr

Türkei meldet Jahresrekord bei Neuinfektionen

Die Türkei meldet mit 30.021 Neuinfektionen den höchsten Wert in diesem Jahr. Die Zahl der Todesfälle steigt um 151.


17:14 Uhr

BfArM-Präsident: Viele Selbsttests sehr zuverlässig

Die Qualität vieler Corona-Selbsttests ist in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. „Die Empfindlichkeit dieser Schnelltests ist immer besser geworden, und das ist die Voraussetzung dafür, dass wir sie jetzt in der Breite anwenden“, sagte der Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Karl Broich, bei einer Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung.

Bei 22 von dem Institut geprüften Produkten lägen die Gütekriterien Empfindlichkeit wie auch Spezifität – also die Zuverlässigkeit, Infektionen und Nicht-Infektionen zu erkennen – weit über 90 Prozent, betonte Broich. „Das Problem der falsch-positiven und falsch-negativen Testergebnisse ist dadurch deutlich geringer geworden.“ Allerdings habe das Institut bei seiner Prüfung auch Produkte aussortiert. Die zuverlässigen Schnelltests listet das BfArM auf seiner Website auf.


17:01 Uhr

Spahn für „richtiges Herunterfahren“

Angesichts schnell steigender Coronavirus-Infektionszahlen plädiert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn für einen erneuten Lockdown. „Wenn wir die Zahlen nehmen, brauchen wir noch einmal zehn, 14 Tage richtiges Herunterfahren unserer Kontakte und Mobilität“, sagte der Minister bei einer im Internet übertragenen Diskussionsrunde.  Dies sei ein Lockdown, „so wie wir es auch im letzten Jahr an Ostern erlebt haben“, sagte der Minister. Familie im großen Kreis „geht halt dieses Jahr noch nicht“. Wenn die dritte Welle bei den Infektionen gebrochen werden könne, seien dann Öffnungsschritte begleitet von Tests möglich. „Es gibt jetzt schon die Modelle, die zeigen, es geht“, sagte Spahn


16:33 Uhr

Kliniken: Impfstoff komplett für Erstimpfungen verbrauchen

Wegen der rasant steigenden Infektionszahlen fordert die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), dass der vorhandene Impfstoff zuvorderst für die Erstimpfung genutzt wird. „Wir müssen jetzt so viele Menschen wie möglich mit der Erstimpfung versorgen“ sagte der designierte Hauptgeschäftsführer Gerald Gaß dem «RedaktionsNetzwerk Deutschland» (Samstag). Der Zeitraum bis zur Zweitimpfung sollte maximal ausgeschöpft werden. Bei Astrazeneca seien das zehn bis zwölf Wochen, bei Biontech 42 Tage.

Auf diese Weise könnten die Krankenhäuser deutlich entlastet werden, sagte Gaß. „Denn die Erstimpfung bietet schon einen relativ guten Schutz. Großbritannien ist auch so vorgegangen und hat damit deutlich sinkende Inzidenzzahlen erreicht.“


16:11 Uhr

Lehrerverband: Zwei Milliarden werden für Schüler-Nachhilfe gebraucht

Das Aufholen coronabedingter Lernrückstände von Schülern erfordert nach Schätzungen des Deutschen Lehrerverbands (DL) rund zwei Milliarden Euro. DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger sagte, beim Großteil der Schülerinnen und Schüler könnten die coronabedingten Lerndefizite in den nächsten zwei Schuljahren wieder aufgeholt werden. Bei mindestens 20 Prozent der Schüler gehe er davon aus, dass wegen der Corona-Krise ein stark erhöhter Förderbedarf entstanden sei. „Da haben wir Bedenken, ob sie überhaupt noch den verpassten Stoff aufholen können.“

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatte zuvor angekündigt, eine Milliarde Euro für Nachhilfe in Kernfächern einzuplanen.


15:47 Uhr

Cichutek hofft auf drei neue Impfstoffe

Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) Klaus Cichutek sieht die derzeit laufende Prüfung neuer Covid-19-Impfstoffe mit Hoffnung. Derzeit prüfe die europäische Zulassungsbehörde EMA drei weitere Präparate in einem „Rolling-Review-Verfahren“, sagte Cichutek bei einer Online-Diskussionsveranstaltung mit Gesundheitsminister Jens Spahn. Dies seien ein mRNA-Impfstoff des Tübinger Unternehmens Curevac, das russische Präparat Sputnik V sowie ein Vakzin des Unternehmens Novovax.

Beim „Rolling-Review-Verfahren“ werden Testergebnisse bereits geprüft, auch wenn noch nicht alle Resultate vorliegen. Spahn ergänzte, voraussichtlich ab Mitte April werde der bereits zugelassene Impfstoff von Johnson & Johnson zum Einsatz kommen, allerdings anfangs noch in geringen Mengen.


15:47 Uhr

Tübinger Pandemiebeauftragte: Test-Projekt teuer und aufwendig

Das Testen auf Corona-Infektionen muss aus Sicht der Tübinger Pandemiebeauftragten Lisa Federle mittelfristig an die Bürger übertragen werden. Das bundesweit beachtete Modellprojekt in der Universitätsstadt sei sehr aufwendig und teuer. Jeder Test an einer der neun Teststationen in Tübingen koste den Steuerzahler 15 Euro, sagte Federle am Samstag bei einer Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung, bei der Bürgerinnen und Bürger unter anderem Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Fragen stellen konnten. Daher müsse man die Verantwortung für die Selbsttests „schon in die Hände der Bevölkerung geben“.

Tübingen testet seit knapp zwei Wochen, ob mehr Öffnungsschritte mit möglichst flächendeckendem Testen umsetzbar sind, ohne dass die Zahl der Corona-Fälle deutlich zunimmt. Menschen können in der Stadt kostenlose Tests machen, das Ergebnis wird bescheinigt. Mit dem Zertifikat können die als gesund getesteten Personen zum Beispiel in Modeläden einkaufen, zum Friseur oder auch in Theater und Museen gehen.

Auch in Tübingen stiegen die Corona-Zahlen zwar wieder, räumte Federle in der Video-Konferenz ein. Trotz der zahlreichen Tests sei der Anstieg aber nicht stärker als im Landesvergleich.


15:40 Uhr

Spahn: 100.000 Arztpraxen impfen ab Mai

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich zuversichtlich über das Fortschreiten des Impfkampagne gezeigt. Nach Ostern sollen zunächst 50.000 Arztpraxen in die Impfungen einbezogen werden, bis Anfang Mai sollen es 80.000 bis 100.000 sein, sagte er am Mittag bei einer Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung, bei der Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen konnten. Für April würden 15 Millionen Impfdosen erwartet, im ersten Quartal seien es insgesamt 19 Millionen gewesen.

Gleichzeitig räumte Spahn Probleme in den Abläufen ein. Der Berliner Arzt Hans-Joachim Hindenburg etwa beklagte übermäßige Bürokratie beim Impfen. „Für jeden Patienten muss ich vier Unterschriften leisten“, berichtete er. Anna Wessel, ebenfalls Medizinerin aus Berlin, sagte: „Wir laden Patienten ein, und gleichzeitig kriegen sie drei Tage später eine Einladung von den Impfzentren.“ Das schaffe Verwirrung. Spahn erwiderte: „Das werden wir nicht auflösen können.“ Denn in Deutschland gebe es keine zentrale Impfdatei.

Mit Blick auf das Infektionsgeschehen warnte Spahn, die Intensivstationen füllten sich derzeit wieder mit Covid-19-Patienten. Darunter seien aber weniger ältere Menschen. „Man sieht, impfen wirkt.“ Dennoch seien weitere Wochen zu überbrücken. «Das kann noch mal sehr, sehr schwierig werden bis weit über die Belastungsgrenze hinaus, wenn wir diese Welle nicht brechen», warnte er.


Spahn stimmt Bürger auf Lockdown über Ostern hinaus ein

15.17 Uhr: Wenige Tage vor Ostern hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Menschen in Deutschland auf die Fortsetzung des Corona-Lockdowns über die Feiertage hinaus eingestimmt. „Wenn wir die Zahlen nehmen, brauchen wir noch einmal zehn, 14 Tage richtiges Herunterfahren unserer Kontakte und Mobilität“, sagte der Minister am Samstag bei einer im Internet übertragenen Diskussionsrunde.

Dies sei ein Lockdown, „so wie wir es auch im letzten Jahr an Ostern erlebt haben“, sagte der Minister. Familie im großen Kreis „geht halt dieses Jahr noch nicht“. Wenn die dritte Welle bei den Infektionen gebrochen werden könne, seien dann Öffnungsschritte begleitet von Tests möglich. „Es gibt jetzt schon die Modelle, die zeigen, es geht“, sagte Spahn mit Blick auf das Beispiel Tübingen, wo es Öffnungsschritte flankiert von Tests gibt.

Voraussetzung sei, „das wir das Infektionsgeschehen unter Kontrolle kriegen“, fügte Spahn hinzu. Auch „die Intensivmedizin wird wieder voller mit Covid-19-Patienten“. Das Robert-Koch-Institut vermeldete am Samstag 20.472 neue Ansteckungen, das waren 4000 mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 124,9.

Spahn zeigte sich zuversichtlich über das Fortschreiten des Impfkampagne. Für April würden 15 Millionen Impfdosen erwartet, im gesamten ersten Quartal seien es insgesamt 19 Millionen gewesen. Es würden nun zunächst die Hausärzte einbezogen, danach könnten auch die Betriebsärzte hinzugezogen.

Der Gesundheitsminister verteidigte zudem das Festhalten an der Impfpriorisierung. Es wäre nicht richtig, mit der Impfung der Jüngeren zu beginnen, solange dies bei den Älteren noch nicht beendet sei. „Das rettet Menschenleben, das ist keine Bürokratie“, sagte der Minister.


15:02 Uhr

Wissler will Arbeitswelt stärker in die Pflicht nehmen

Aus Sicht der Linken-Co-Vorsitzenden Janine Wissler muss die Arbeitswelt stärker in die Anti-Corona-Maßnahmen einbezogen werden. „Im Moment ist es so, dass die Betriebsbeschränkungen am Betriebstor enden, aber die Corona-Infektionen enden nicht am Betriebstor“, sagte Wissler im „Interview der Woche“ des Deutschlandfunks. „Wir haben viele Menschen in diesem Land, die ganz normal zur Arbeit gehen, die jeden Tag in Großraumbüros fahren, in Call-Zentren, in Fertigungshallen. Und dort finden Infektionen statt.“ Busse und Bahnen seien voll.

„Ich finde, wenn die Zahlen weiter so in die Höhe gehen, dann muss man auch darüber reden, dass nicht dringend notwendige Produktion ein paar Tage stillgelegt werden muss, um einfach die Infektionsketten zu brechen“, sagte Wissler. Wenn man die Zahlen nicht runter bekomme und in eine Dauerschleife gerate, dann sei das auch wirtschaftlich kurzfristig gedacht.


14:42 Uhr

Kretschmann will Notbremse strikt durchsetzen

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann will bei der Corona-Notbremse in Hotspot-Regionen keine Verzögerung mehr zulassen. „Das wird strikt durchgesetzt. Da gibt es kein Vertun mehr“, sagte der Grünen-Regierungschef dem SWR. In der Landesregierung wächst offenbar der Ärger über Stadt- und Landkreise, die die Notbremse zunächst nicht konsequent anwenden, obwohl sie den Grenzwert von 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche schon mehr als drei Tage lang überschritten haben.

Viel schärfer als die Notbremse „können wir etwas gar nicht machen. Es sei denn, wir legen den ganzen industriellen Bereich auch noch lahm“, sagte Kretschmann. Der Hauptgeschäftsführer des Landkreistags, Alexis von Komorowski, entgegnete, die Landesregierung habe es in der Hand, „durch bessere Regelungen in der Corona-Verordnung die Unsicherheiten bei der Umsetzung der Notbremse zu beseitigen.“


14:07 Uhr

Lauterbach fordert zeitnah neue Corona-Beratungen

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ist dafür, dass sich die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten mit der Kanzlerin schneller als geplant wieder zusammensetzen, um die Corona-Maßnahmen nachzujustieren. „Wir müssen rasch nochmal neu verhandeln“, sagte Lauterbach dem „Tagesspiegel“. „Ohne einen scharfen Lockdown wird es nicht gehen“, betonte er und verteidigte seine Forderung nach bundesweiten Ausgangssperren.

„Ausgangsbeschränkungen ab 20 Uhr für zwei Wochen würden wirken – wir haben es in Frankreich, Großbritannien und Portugal gesehen.“ Außerdem kritisierte er, dass im politischen Berlin allgemein zu wenig über die Gefahren gesprochen werde, wie zum Beispiel die Stärke der dritten Welle, welche Altersgruppen das betrifft und wie gefährlich die Mutationen für die mittleren Altersgruppen seien.


12:52 Uhr

Sachsens Innenminister: Infektionsschutz auf Demos nicht immer durchsetzbar

Der sächsische Innenminister Roland Wöller hält den Infektionsschutz bei Corona-Protesten der „Querdenken“-Demonstrationen nicht unter allen Umständen für durchsetzbar. „Die Polizei muss erstens das Versammlungsrecht gewährleisten, zweitens Auflagen oder Verbote durchsetzen und drittens den Infektionsschutz berücksichtigen“, sagte Wöller der Chemnitzer „Freien Presse“. Dies seien „Dinge, die nicht überall, gleichzeitig und auf einmal derart möglich sind, dass eine gesamte Veranstaltung friedlich bleibt“.

Es könne die Konsequenz sein, dass Demonstranten unmaskiert blieben. Das Versammlungsrecht sei höher als der Infektionsschutz zu bewerten, sagte Wöller. Es sei „im Grundgesetz festgelegt und der Infektionsschutz einfach gesetzlich geregelt“.

Der Innenminister wies zudem Kritik an der Taktik der Polizei zurück: „Wenn Menschen anderer Gesinnung und extremer Einstellung sich in diesem Land frei bewegen, geht gern der Ruf in Richtung der Polizei, man müsste diese Demonstranten mit Zwang bekämpfen.“ Wöller nannte es Taktik, dass bei den „Querdenken“-Demonstrationen Rechtsextreme neben Senioren und Familien liefen. Die Polizei dürfe aber nicht in eine „Gewaltfalle“ tappen. Die Polizei werde „keine Wasserwerfer gegen Familien und Senioren bei diesen Demonstrationen einsetzen“.


12:23 Uhr

Saale-Orla-Kreis neuer Hotspot Nummer eins

Der thüringische Saale-Orla-Kreis hat den Kreis Greiz als Corona-Hotspot Nummer eins unter den Landkreisen bundesweit abgelöst. Der Sieben-Tage-Wert bei Neuinfektionen je 100.000 Einwohner lag im Saale-Orla-Kreis Stand 0.00 Uhr bei 514,2, wie aus einer Übersicht des Robert Koch-Instituts hervorgeht. Es folgen der Kreis Schwäbisch-Hall in Baden-Württemberg mit einer Inzidenz von 438,6 sowie der Thüringer Wartburgkreis (434,5) und der Kreis Greiz (421).

Die niedrigsten Sieben-Tage-Inzidenzen haben die Landkreise Ostfriesland in Niedersachsen mit 21,7, Plön in Schleswig-Holstein mit 24,9 und Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz mit 29,3.


11:33 Uhr

Brandenburg führt Luca-App ein

In Brandenburg können noch vor Ostern bis zu sechs Landkreise die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung nutzen, teilt das Bundesland mit. Bis etwa Ende April sollten es dann alle Landkreise und kreisfreien Städte sein. Mit der App fielen handschriftliche Kontaktlisten weg, sagt Gesundheitsministerin Ursula Nonnenmacher. Auch Gesundheitsämter könnten so entlastet werden.

Auch Niedersachsen setzt auf die Anwendung: In spätestens einem Monat sollen sämtliche 43 Gesundheitsämter im Land an das Luca-System angeschlossen sein, hat das Innenministerium am Abend mitgeteilt.


11:33 Uhr

Brandenburg führt Luca-App ein

In Brandenburg können noch vor Ostern bis zu sechs Landkreise die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung nutzen, teilt das Bundesland mit. Bis etwa Ende April sollten es dann alle Landkreise und kreisfreien Städte sein. Mit der App fielen handschriftliche Kontaktlisten weg, sagt Gesundheitsministerin Ursula Nonnenmacher. Auch Gesundheitsämter könnten so entlastet werden.

Auch Niedersachsen setzt auf die Anwendung: In spätestens einem Monat sollen sämtliche 43 Gesundheitsämter im Land an das Luca-System angeschlossen sein, hat das Innenministerium am Abend mitgeteilt.


10:15 Uhr

Britische Studie: Schwarze in Pandemie benachteiligt

Während der Corona-Pandemie ist in Großbritannien die Arbeitslosigkeit unter jungen Schwarzen, Asiaten und Angehörigen anderer Minderheiten einer Studie zufolge deutlich stärker gestiegen als bei Weißen. Die Quote bei den BAME (Black, Asians and minority ethnic) im Alter von 16 bis 24 Jahren sei von 18,2 auf 27,3 Prozent geschnellt, teilte die Gewerkschaft TUC mit. Bei gleichaltrigen Weißen habe sie sich nur von 10,1 auf 12,4 Prozent verändert. TUC-Generalsekretärin Frances O’Grady sagte, der unverhältnismäßige Effekt auf junge BAME-Mitglieder sei ein weiterer Beweis für Rassismus auf dem Arbeitsmarkt. „Covid hat jeden Zweifel daran beseitigt, dass Rassismus in unseren Arbeitsstätten und in der Gesellschaft existiert.“


09:45 Uhr

Großbritannien plant dritte Impfung

Zum Schutz gegen neue Varianten des Coronavirus sollen die Menschen in Großbritannien eine dritte Impfung erhalten. Über 70-Jährige könnten diese „Booster“-Impfung ab September bekommen, sagte der zuständige Staatssekretär Nadhim Zahawi der Zeitung „Daily Telegraph“. Auch medizinisches Personal und Pflegekräfte sollen dann ihre dritte Dosis innerhalb von zehn Monaten bekommen.

Damit reagiert die britische Regierung auf Virus-Mutationen: Die können können mittelfristig dazu führen, dass Impfstoffe nicht mehr wirken. Wer schon zwei Impfdosen erhalten hat, müsste dann noch ein weiteres Mal geimpft werden. Die Regierung hat angekündigt, dass alle Erwachsenen bis Ende Juli eine erste Dosis gegen das Coronavirus erhalten sollen. Über die Zeit danach hat sie aber noch keine konkreten Ankündigungen gemacht.


09:28 Uhr

Anonyme Alkoholiker spüren mehr Nachfrage

In Zeiten der Pandemie haben auch die Anonymen Alkoholiker (AA) ihre Treffen teilweise in das Internet verlegt. Das senkt die Hemmschwelle, sich zu beteiligen, sagt ein Sprecher der Selbsthilfegruppe. Zwar gebe es keine konkreten Zahlen, weil keine Mitgliederlisten geführt werden, jedoch sei ein Zulauf spürbar. Insbesondere mehr junge Menschen nähmen an den Online-Treffen teil.

Ganz grundsätzlich sei die Teilnehmerzahl in den vergangenen Jahren eher rückläufig gewesen. „Ich habe den Eindruck, wir wachsen jetzt.“ Dass die Menschen in der Pandemie wesentlich mehr trinken, denkt der Sprecher nicht. „Gesoffen wird mit und ohne Corona.“ Nun seien eben die Kneipe und die Pizzeria geschlossen und die Leute kauften sich Alkohol im Supermarkt.


08:05 Uhr

Frankreich: Lockdown für 23 Millionen Bürger

Wegen der dritten Corona-Welle weitet Frankreich seinen Lockdown aus: Fortan schließen in drei weiteren Départements die Geschäfte und die Bewegungsfreiheit der Bürgerinnen und Bürger wird eingeschränkt. Insgesamt betreffen die verschärften Corona-Auflagen 19 Verwaltungsbezirke mit mehr als 23 Millionen Menschen. Seit einer Woche gilt der Lockdown bereits im Pariser Großraum und Teilen Nord- und Südfrankreichs. Nung sind auch das Département Rhone um die Großstadt Lyon betroffen sowie die Verwaltungsbezirke Aube südöstlich von Paris und Nièvre südlich der Hauptstadt.


07:52 Uhr

Japan will weniger ausländische Olympia-Offizielle zulassen

Japans Regierung will die Zahl der offiziellen Olympia-Gäste bei den Sommerspielen in Tokio Medienberichten zufolge wegen der Corona-Pandemie deutlich einschränken. Wie der japanische Fernsehsender NHK unter Berufung auf das Internationale Olympische Komitee (IOC) berichtete, habe die japanische Regierung gegenüber dem IOC die Notwendigkeit geäußert, die Zahl der nicht unmittelbar mit der Austragung der Wettkämpfe befassten offiziellen Besucher signifikant zu reduzieren. Nach Informationen der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo soll die Zahl der offiziellen Olympia-Gäste um die Hälfte auf rund 30.000 Personen reduziert werden. Demnach werden schätzungsweise 90.000 Personen aus dem Ausland erwartet, einschließlich rund 30.000 Athleten, Trainer und Teammitglieder.


07:49 Uhr

Studie: 1,5 Milliarden für Schüler-Nachhilfe nötig

Das Aufholen coronabedingter Lernrückstände von Schülern erfordert nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zusätzliche öffentliche Mittel von rund 1,5 Milliarden Euro, wie die „Rheinische Post“ berichtet. Die Studie des arbeitgebernahen Instituts geht dem Bericht zufolge von rund 1,5 Millionen Schülern aus, bei denen durch die Krise ein stark erhöhter Förderbedarf entstanden ist. Die Autoren rechnen mit einem durchschnittlichen Förderbedarf von rund 100 Stunden pro betroffenem Schüler und kommen so auf die Milliardensumme. Das sei „gut angelegtes Geld, um die Verschärfung der Ungleichheit der Bildungschancen und deutlich größere Folgekosten zu vermeiden“. Über ein entsprechendes Förderprogramm beraten Bund und Länder bereits seit einigen Wochen.


07:12 Uhr

Maduros Facebook-Seite wegen möglicher Falschinformationen gesperrt

Facebook hat die Seite von Venezuelas Präsident Nicolas Maduro wegen möglicher Falschinformationen eingeschränkt. Der US-Konzern löschte ein Video, in dem Maduro ein Heilmittel für Covid-19 anpreist. Dies entspreche nicht den Vorschriften des sozialen Netzwerks, sagte eine Facebook-Sprecherin. „Wir halten uns an die Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO wonach es derzeit kein Mittel zur Heilung gibt.“ Für 30 Tage könne auf der Seite von Maduro nichts gepostet werden. Sie sei aber weiter zu lesen.


06:39 Uhr

Söder und Ramelow plädieren für Sputnik V

Aus den Ländern werden Forderungen laut, im Kampf gegen die Corona-Pandemie auch auf den russischen Impfstoff Sputnik V zu setzen. Es müsse „so schnell wie möglich über die Zulassung von Sputnik V entschieden werden“, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in einem Interview mit der „Passauer Neuen Presse“ und dem „Donaukurier“. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) beklagte in einem Interview mit der „Welt“ die Vorbehalte in Westdeutschland gegen den russischen Corona-Impfstoff.

  • Russischer Corona-Impfstoff Rufe nach Sputnik V aus Bayern und Thüringen


05:27 Uhr

RKI meldet 20.472 Neuinfektionen – Inzidenz bei 124,9

Das Robert-Koch-Institut hat am Morgen 20.472 Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 124,9 (Vortag: 119,1). Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 157 Menschen sind in den vergangenen 24 Stunden in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 75.780. Insgesamt wurden bislang mehr als 2.75 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.


04:15 Uhr

Großbritannien und EU wollen Impfstoff-Abkommen beschließen

Großbritannien steht kurz davor, ein Impfstoff-Abkommen mit der Europäischen Union (EU) zu beschließen. Wie die englische Tageszeitung „The Times“ berichtet, könnte die Vereinbarung die Gefahr eines Lieferstopps durch die EU beseitigen. Im Rahmen des Abkommens wolle die EU ihre Drohung, den Export von Pfizer-BioNTech-Impfstoffen nach Großbritannien zu verbieten, aufheben. Im Gegenzug sei die britische Regierung bereit, auf einige langfristige Lieferungen des AstraZeneca-Impfstoffs zu verzichten, der aus Holland exportiert werden sollte. Die britische Regierung, Pfizer-BioNTech und AstraZeneca waren bisher nicht für eine Stellungnahme erreichbar.


03:36 Uhr

Blatt: „Wir stehen erst am Anfang eines massiven Anstiegs von Intensivpatienten“

Intensivmediziner warnen angesichts steigender Infektionszahlen vor geplanten Lockdown-Lockerungen nach Ostern. „Die Beschlüsse für Modellprojekte nach Ostern sind völlig unpassend und müssen von Bund und Ländern sofort zurückgenommen werden“, sagt Christian Karagiannidis, der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters, in der „Rheinischen Post“. Es brauche eine Mischung aus hartem Lockdown, vielen Impfungen und Tests. Nur so lasse sich ein Überlaufen der Intensivstationen noch verhindern. Der Mediziner betonte, man stehe erst am Anfang eines massiven Anstiegs von Intensivpatienten. „Ich bitte die Politik, das Krankenhauspersonal nicht im Stich zu lassen.“


02:54 Uhr

Brasilien meldet neuen Höchstwert an Todesfällen

Brasilien meldet zum zweiten Mal in dieser Woche einen Rekord bei der Zahl neuer Todesfälle pro Tag. Das Gesundheitsministerium gibt 3650 weitere Tote und 84.245 Neuinfektionen bekannt.


01:47 Uhr

Ramelow für Anwesenheitspflicht bei Corona-Gipfeln

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) spricht sich dafür aus, künftige Corona-Gipfel mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Präsenzform durchzuführen. „Erstens: Anwesenheitspflicht – alle kommen ins Kanzleramt. Zweitens: Die Konferenz muss so vorbereitet sein, dass es in der Konferenz nur noch um zwei bis drei juristisch geprüfte Alternativen geht“, sagt Ramelow der Tageszeitung „Die Welt“. Der Politiker kritisiert, er würde die Entwürfe von Kanzleramt und SPD-Ländern zuerst in den Medien lesen, bevor er sie selbst erhalte. Am Ende sei die Osterruhe an rechtlichen Fragen gescheitert, die man in der Nacht nicht habe klären können.


01:36 Uhr

Bildungsministerin: Eine Milliarde Euro für Corona-Nachhilfe

Zur Unterstützung lernschwacher Schüler in der Corona-Pandemie will Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) eine Milliarde Euro für ein bundesweites Nachhilfeprogramm ausgeben. Nach dem Willen der Ministerin soll es dazu am Ende dieses Schuljahres in allen Bundesländern Lernstandserhebungen in den Kernfächern geben. „20 bis 25 Prozent der Schüler haben vermutlich große Lernrückstände – vielleicht sogar dramatische“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wenn wir ein Nachhilfeprogramm für die Kernfächer auflegen, brauchen wir dazu etwa eine Milliarde Euro.“


01:36 Uhr

SPD-Chef fordert bundesweite Testpflicht für Unternehmen

SPD-Chef Norbert Walter-Borjans will Unternehmen in Deutschland verpflichten, ihre Mitarbeiter auf das Coronavirus zu testen. „Es braucht sofort eine bundesweite Testpflicht für Unternehmen“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Zweimal pro Woche müssten die Arbeitgeber alle Angestellten testen. „Für einen freiwilligen Test-Appell ist es viel zu spät, weil einfach nicht alle Betriebe mitmachen.“ Sein Parteikollege und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil setzt dagegen auf eine Selbstverpflichtung der Betriebe. Das hatte Heil noch am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“ bekräftigt. „Aber wenn das nicht passiert, muss auch klar sein, werden wir ein verpflichtendes Testangebot machen“, wendete Heil ein.