Mecklenburg-Vorpommern verschärft Maßnahmen
27. März 202119:28:17
Angesichts stark gestiegener Infektionszahlen werden die Corona-Maßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern teilweise verschärft. In Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 sind künftig nächtliche Ausgangsbeschränkungen möglich.
Die wichtigsten Beschlüsse des MV-Gipfels vom Sonnabend sind:
- Ausgangssperren bei Inzidenzen über 100
- Mehr Tests auch in Betrieben
- Keine Reisen nach MV möglich
Wenn die Corona-Infektionen lokal nicht begrenzt sind, sollen in Gebieten mit einer Inzidenz über 100 nachts Ausgangsbeschränkungen eingeführt werden, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach dem MV-Gipfel. Es sei wichtig, das Infektionsgeschehen im privaten Bereich einzudämmen. Zwischen 21 und 6 Uhr morgens sollen die Menschen ihre Wohnung oder ihr Haus nur mit triftigem Grund verlassen, wenn der zuständige Landrat oder Oberbürgermeister dies anordnet.
Mehr Tests, damit Geschäfte geöffnet bleiben können
Andererseits wolle das Land durch mehr Corona-Schnelltests ermöglichen, dass Geschäfte mit „Click & Meet“ geöffnet bleiben beziehungsweise schnell wieder öffnen können. Nach der alten Strategie hätte das Land wegen der hohen Inzidenz die „Notbremse“ ziehen müssen, sagte Schwesig. Dies wollte man vermeiden. Weitere Öffnungen für Gastronomie und Tourismus seien aber wegen der Besorgnis erregenden Infektionslage nicht möglich.
Friseurbesuch nur mit negativem Test
Vom kommenden Mittwoch an ist der Friseurbesuch in Mecklenburg-Vorpommern nur noch mit einem negativen Corona-Schnelltest möglich. Vom 6. April an muss auch beim Shoppen ein Negativ-Test vorgezeigt werden, wie Schwesig sagte. In Rostock soll dies erst ab dem 10. April gelten. Die Landesregierung will dafür sorgen, dass die Möglichkeiten, sich kostenlos auf Corona testen zu lassen, ausgeweitet werden. In Kitas und Schulen soll künftig zweimal in der Woche getestet werden. Das Land werde zwei Millionen zusätzliche Corona-Tests kaufen.
Wirtschaft sagt Corona-Tests zu
Außerdem hat sich die Wirtschaft verpflichtet, mehr Tests für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzubieten. In der kommenden Woche soll geklärt werden, wie im Betrieb durchgeführte Tests auch außerhalb des Arbeitsbereiches akzeptiert werden können. Der Geschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände, Sven Müller, betonte, gerade kleine Unternehmen könnten nur Tests für ihre Mitarbeiter anbieten, wenn die Logistik stimme. Außerdem mahnte er die zusätzlichen Hilfen an, die die Bundesregierung am vergangenen Montag für all die Branchen versprochen hatte, die noch nicht öffnen können.
Zusätzliche Einschränkungen ab einer 150er Inzidenz
In Regionen Mecklenburg-Vorpommerns mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 150 soll es zusätzliche Einschränkungen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie geben. Dazu zählen etwa Schließungen von Zoos, Tierparks, Museen und Fahrschulen, wie aus dem Beschlusspapier des Corona-Gipfels hervorgeht.
Einheimische können innerhalb von MV Ausflüge machen
Touristische Reisen oder Tagesausflüge nach Mecklenburg-Vorpommern sind weiterhin nicht möglich. Einheimische können laut Schwesig innerhalb des Landes natürlich Ausflüge unternehmen – auch zu Ostern. Als Kontaktbeschränkung gilt weiterhin, dass sich maximal fünf Personen aus zwei verschiedenen Haushalten treffen dürfen.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in dieser Woche stark angestiegen im Nordosten. An mehreren Tagen wurden zuletzt jeweils mehr als 300 Neuinfektionen gemeldet. Der landesweite Inzidenzwert kletterte auf mehr als 100. Mittlerweile liegt keine der beiden kreisfreien Städte beziehungsweise keiner der sechs Landkreise mehr unter dem wichtigen Schwellenwert von 50.