Schutzmasken kaufen und richtig tragen

20. April 2020 Aus Von mvp-web

Zwar gibt es in Deutschland keine bundesweite Maskenpflicht, aber die Bundesregierung empfiehlt, beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr eine einfache Stoffmaske zu tragen. Außerdem haben einige Länder und Städte striktere Regelungen beschlossen. So gilt etwa in Sachsen bereits eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften, in Bayern und in Mecklenburg-Vorpommern ab 27. April.

Auch in Wolfsburg müssen Bürger ab sofort in Bussen, Arztpraxen und Läden eine Maske tragen. Wo können Verbraucher Schutzmasken kaufen? Welche verschiedenen Typen gibt es? Und was ist bei der Nutzung der Masken zu beachten?

Es gibt zwei große Gruppen von zugelassenen Schutzmasken: den einfachen Mund-Nasen-Schutz (MNS) und Atemschutzmasken.

MNS-Masken: Der Schutz des Anderen

Eine Schutzmaske liegt auf blauem Hintergrund. © colourbox

OP-Masken dürfen nur einmal gebraucht werden und sollten dann in einer verschlossenen Tüte im Hausmüll entsorgt werden.

Einen Mund-Nasen-Schutz haben bereits in der Zeit vor dem Coronavirus viele Ärzte und Zahnärzte verwendet. Er wird auch als Operations-, OP- oder MNS-Maske bezeichnet. Die Maske schützt Patienten und andere Menschen in der nahen Umgebung vor Tröpfchen, die der Maskenträger etwa beim Sprechen aus Mund und Nase abgibt. Den Träger selbst schützt ein Mund-Nasen-Schutz nur vor größeren Tröpfchen. Außerdem verhindert er, dass sich der Träger unbewusst mit schmutzigen Händen an Mund oder Nase fasst.

Atemschutzmasken: Was bedeuten FFP1, FFP2 und FFP3?

Ein Mann mit einer Atemschutzmaske der Kategorie FFP3. © dpa Foto: Christoph Schmidt

FFP-Masken haben einen integrierten Filter. Es gibt sie in drei Schutzklassen.

Atemschutzmasken, die auch partikelfiltrierende Halbmasken oder Feinstaubmasken genannt werden, haben eine deutlich weitreichendere Wirkung. Sie schützen den Träger vor kleinen Tröpfchen, sogenannten Aerosolen, Rauch und Feinstaub in der Atemluft. Eine europaweite Norm (EN 149) regelt die Qualität dieser Masken. Drei Schutzklassen definieren das Rückhaltevermögen: FFP1, FFP2 und FFP3. Dabei steht FFP für “Filtering Face Piece”. Zum Schutz vor dem Coronavirus sind mindestens Masken der Klasse FFP2, besser FFP3 notwendig.

Stoffmasken bieten nur eineb geringen Schutz

Einfache Stoffmasken, die unter Begriffen wie Community-, DIY- oder Behelfs-Masken genutzt werden, bieten je nach Ausführung nur einen geringen Schutz. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte weist darauf hin, dass sich Träger solcher Masken nicht darauf verlassen können, “dass diese sie oder andere vor einer Übertragung von SARS-CoV-2 schützen, da für diese Masken keine entsprechende Schutzwirkung nachgewiesen wurde.”

Welche Schutzmasken sollte man tragen?

Welche der genannten Maskentypen sind im Alltag die richtige Wahl? Das Robert-Koch-Institut empfiehlt eine Mund-Nasen-Bedeckung aus Stoff. Sie kann “ein zusätzlicher Baustein sein, um die Ausbreitungsgeschwindigkeit von COVID-19 in der Bevölkerung zu reduzieren”. Das gelte aber nur, wenn die Abstands-, Husten- und Niesregeln und eine gute Händehygiene eingehalten würden. OP- und FFP-Masken müssten Medizinern und Pflegepersonal vorbehalten bleiben.

Wo gibt es Schutzmasken zu kaufen?

Atemschutzmasken sind derzeit Mangelware. Allerdings lohnt es sich, trotzdem immer wieder bei Apotheken in der Nähe nachzufragen, denn neue Masken kommen in unregelmäßigen Abständen wieder ins Angebot.

Behelfsmasken aus Stoff bieten unter anderen viele Änderungs-Schneidereien an. Auch einige größere Firmen haben auf die Produktion von Stoff-Masken umgestellt, manche, etwa die Firma Goldeimer, die zu der Hamburger Non-Profit-Organisation Viva con Agua gehört, unterstützen mit den Einnahmen aus den Masken soziale Projekte.

Wer keine Schutzmaske findet oder Spaß am Nähen hat, kann die Maske auch selbst herstellen – etwa nach der Vorlage der Kostümabteilung des NDR.

Schutzmasken richtig tragen und abnehmen

Das Tragen von Schutzmasken ist nur dann sinnvoll, wenn sie richtig gehandhabt werden.

  • Auch mit Maske den Mindestabstand von 1,50 Metern zu anderen Menschen einhalten
  • Vor dem Anlegen die Hände waschen und die Innenseite der Maske nicht berühren
  • Die Maske sollte eng anliegen und durchgehend Mund und Nase bedecken. Während des Tragens nicht zurecht zupfen und auch nicht um den Hals tragen!
  • Ist die Maske durchfeuchtet, muss sie gewechselt werden.
  • Zum Abnehmen an den seitlichen Schnüren oder Laschen greifen und nicht die Vorderseite berühren. Nach dem Abnehmen immer gründlich die Hände waschen.
  • Die Maske sofort waschen oder bis zum Waschen in einem luftdicht geschlossenen Behälter aufbewahren.

Schutzmasken richtig reinigen

Stoffmasken nach dem Tragen am besten sofort reinigen – bei mindestens 60 Grad in der Waschmaschine. Das ECO-Programm ausschalten, da sonst womöglich keine ausreichend hohen Temperaturen erreicht werden. Alternativ die Maske in einem Topf auf dem Herd mindestens 5 Minuten lang in kochendes Wasser legen. Sind nach dem Waschen kleine Risse oder Beschädigungen zu erkennen, die Maske nicht wiederverwenden.

Auch mit dem Bügeleisen lassen sich die Viren abtöten, so Virologe Christian Drosten. Beim Bügeln darauf achten, dass der Stoff sowie Saum und Nahtstellen richtig heiß werden. Da nicht alle Stoffe das lange Erhitzen gut aushalten, empfiehlt es sich, das Bügeln nur zusätzlich zum Waschen anzuwenden.

Mund-Nasen-Masken aus Zellulose sollten nur einmal getragen werden, wegen der momentanen Knappheit kann man die Erreger aber durch etwa 30-minütiges Erhitzen im Backofen bei 70 Grad abtöten, empfiehlt Virologe Drosten. Das funktioniert nicht bei den FFP-Masken, da der Kunststofffilter durch die hohe Temperatur beschädigt würde. Das Sterilisieren einer Maske in der Mikrowelle ist nur bedingt zu empfehlen, da viele Masken Metallteile enthalten und daher nicht in die Mikrowelle dürfen, weil sie dort Feuer fangen.

Quelle: Stand: 20.04.2020 14:57 Uhr  – NDR Info