News zu Corona in Deutschland vom 31. März

News zu Corona in Deutschland vom 31. März

31. März 2021 Aus Von mvp-web

13:00:32

Alle News zur Corona-Pandemie: Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz steigt weiter. Aktuell liegt sie bei 134,4. Die Intensivbetten sind so stark ausgelastet wie zu den Spitzenzeiten im Frühjahr 2020 – über 3000 Patienten werden dort behandelt.

Macron verkündet landesweiten Corona-Lockdown

20.16 Uhr: Macron verhängt den Knallhart-Lockdown in Frankreich. Schulen in Frankreich werden für drei Wochen geschlossen, die bisher in 19 Departements geltenden strengeren Regeln werden nun auf das ganze Land ausgedehnt. Das bedeutet: Läden werden geschlossen, Menschen dürfen sich ohne triftigen Grund nicht weiter als 10 Kilometer von ihrem Wohnort entfernen. Der Lockdown werde insgesamt um vier weiter Wochen verlängert.Landesweit gibt es nächtliche Ausgangsbeschränkungen.

Die Corona-Situation in Frankreich hat sich noch einmal deutlich verschärft. Vor allem Krankenhäuser im Großraum Paris schlugen massiv Alarm, weil die Intensivstationen überfüllt sind. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche lag landesweit zuletzt bei gut 375. Deutschland hatte Frankreich vergangene Woche als Hochinzidenzgebiet eingestuft und die Einreisebestimmungen verschärft. In dem Land mit rund 67 Millionen Einwohnern starben bisher mehr als 95.000 erkrankte Menschen.

Fallzahlen in Tübingen schnellen weiter in die Höhe

19.23 Uhr: In der Modellkommune Tübingen mit Lockerungen und massenhaften Tests sind die Corona-Fallzahlen auch am Mittwoch stark gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt legte nach Angaben des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums auf 89,6 Fälle je 100.000 Einwohner und binnen einer Woche zu. Am Vortag hatte der Wert noch bei 78,7 gelegen.

Seit vergangenen Freitag hat sich die Inzidenz in der Stadt Tübingen damit mehr als verdoppelt. Zum Vergleich: am 18. März betrug sie noch 19,7.

Auch die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen legte zu: Am Mittwoch (Stand 16.00 Uhr) erreichte sie den Wert von 129,8 Ansteckungen, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte.

Rheinland-Pfalz verkündet neue Regelung: Shopping auch bei Inzidenz von über 200 noch erlaubt

18.38 Uhr: Städte und Kreise mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 200 müssen von Donnerstag an in Rheinland-Pfalz strenge Regeln beachten. Öffnen dürfen sie aber trotzdem, wenn auch mit Einschränkungen.

Der Einzelhandel – Buchläden, Baumärkte, Blumengeschäfte, Gärtnereien und Gartenbaumärkte – darf, wenn die Inzidenz von 200 an drei Tagen überschritten ist, nur noch für Kunden mit Termin öffnen, wie das Gesundheitsministerium in Mainz am Mittwoch mitteilte. Dabei werden nach vorheriger Vereinbarung Einzeltermine vergeben, bei denen ausschließlich Personen aus einem Hausstand gleichzeitig Zutritt gewährt wird. Es gilt zudem die Pflicht zur Kontakterfassung.

Die Regelungen für Friseure, Fahr- und Musikschulen werden um die Testpflicht ergänzt. Gruppenunterricht ist verboten. Sport im Freien ist nur alleine oder mit Menschen des eigenen Hausstandes zulässig. Bei Fahrten im privaten Auto mit Menschen aus verschiedenen Hausständen gilt für die Mitfahrer eine Maskenpflicht.

In Worms waren es dem Ministerium zufolge am Mittwoch bereits vier Tage, im Kreis Neuwied drei und in Speyer zwei. Die höchste Inzidenz landesweit hatte Speyer mit 215,6. Danach folgen Worms (208,3), der Kreis Neuwied (207,9). Die Allgemeinverfügungen dürften erst aufgehoben werden, wenn die Sieben-Tages-Inzidenz des Kreises oder der Stadt mindestens 7 Tage in Folge unter 200 gelegen habe.

Verdacht auf Hochzeit bei Berliner Großfamilien: 150 Polizisten vor Ort

17.45 Uhr: Nach Hinweisen auf die Hochzeit eines Paares aus zwei arabischstämmigen Großfamilien ist die Berliner Polizei zu einem größeren Einsatz ausgerückt. 150 Einsatzkräfte hätten am Dienstag über mehrere Stunden die geplanten Feierlichkeiten beobachtet und begleitet, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch. Zuvor hatte der „Tagesspiegel“ berichtet.

Polizisten seien an Adressen in Neukölln, Buckow und Mariendorf gewesen, so die Sprecherin. Letztlich habe die große Feier an diesen drei Orten nicht stattgefunden, hieß es. Befürchtet worden war offensichtlich eine große Party mit Verstößen gegen die Corona-Regeln. Ob die Feier tatsächlich ausfiel, könne man aber nicht sagen, hieß es bei der Polizei.

Hamburger Senat beschließt nächtliche Ausgangsbeschränkung – Kitas wieder im Notbetrieb

14.17 Uhr: Angesichts der hohen Zahl von Corona-Neuinfektionen in Hamburg hat der Senat eine nächtliche Ausgangsbeschränkung beschlossen. Ab Karfreitag sollen die Hamburger zwischen 21.00 Uhr abends und 5.00 Uhr morgens zu Hause bleiben, wenn sie keinen triftigen Grund haben, ihre Wohnung zu verlassen, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Mittwoch.

Wochen-Inzidenz bei Kindern bis 14 Jahre steigt auf Rekordhoch

11.05 Uhr: Der Aufwärtstrend bei den nachgewiesenen Corona-Infektionen in der Altersgruppe der 0- bis 14-Jährigen hält an. In der Woche vom 22. bis 28. März 2021 stieg die Wochen-Inzidenz nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) auf 150,8 – und damit auf den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie.

Eine Ursache dafür könnte die deutlich gestiegene Anzahl der Testungen bei Kindern sein. Vor allem in den vergangenen vier Kalenderwochen stieg die Zahl der getesteten Personen in dieser Altersgruppe deutlich – was auch darauf zurückzuführen sein dürfte, dass regelmäßige Tests begleitend zu Schul- und Kita-Öffnnungen ab Ende Februar in vielen Bundesländern eingeführt wurden.

Kretschmer warnt vor baldiger Überlastung der Krankenhäuser

09.09 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat vor einer baldigen Überlastung der Krankenhäuser durch  Corona-Patienten gewarnt. „Der Blick in jedes andere Nachbarland Deutschlands zeigt, was passieren wird: Wir werden Zahlen bekommen von 500, 600, 700 Inzidenz, wenn wir es nicht anhalten“, sagte Kretschmer am Mittwoch in der Sendung „Frühstart“ der Sender RTL und ntv. Das schaffe aber kein Gesundheitssystem der Welt – auch nicht das deutsche.

Kretschmer sieht das Problem in der Bevölkerung, wo sich ein zu großer Teil der Bürger nicht mehr an die Corona-Maßnahmen halte. „Zu viele machen Kompromisse, zu viele gehen ihren eigenen Weg. Und das sieht man unmittelbar im Infektionsgeschehen.“ Kretschmer forderte mehr Eigenverantwortung der Bürger. Diese müsse bereits zu Ostern greifen, zu viel Sorglosigkeit führe zu weiter steigenden Infektionszahlen.

20 Menschen ohne Abstand: SPD-Politiker in NRW sollen gegen Corona-Regeln verstoßen haben

08.12 Uhr: In Nordrhein-Westfalen sorgt ein Treffen von SPD-Politikern mit vier Elternvertretern vor dem Landtag für Aufregung. CDU und FDP werfen den Sozialdemokraten vor, das Versammlungsverbot rund um das Parlament und die Abstandsregeln verletzt zu haben. SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty sieht den Versuch, die „Opposition einzuschüchtern“. CDU und FDP wollen die Aktion im Ältestenrat des Landtags thematisieren.

Im entsprechenden Antrag heißt es: Am 24. März um 9.30 Uhr habe „eine Versammlung von rund 20 Personen vor dem Landtagsgebäude innerhalb der Bannmeile stattgefunden“. Mehrere SPD-Abgeordnete inklusive der Landtags-Vizepräsidentin seien dabei gewesen. Abstandsregeln seien nicht eingehalten worden. Zweck des Treffens sei die „öffentlichkeitswirksame Entgegennahme von Unterschriften“ gewesen. Die hatte die Landeselternschaft der integrierten Schulen in NRW mitgebracht.

Amtsärzte fordern harten Lockdown

07.27 Uhr: Die deutschen Amtsärzte haben einen harten Lockdown gefordert. „Wir befinden uns mitten in der dritten Welle. Die Impfungen werden diese in den kommenden Wochen noch nicht brechen können“, sagte die Vorsitzendes des Bundesverbands der deutschen Amtsärzte, Ute Teichert, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ am Mittwoch. Daher sei es „entscheidend“, die Ansteckungszahlen zu senken. Dies sei aber nur mit einem „konsequenten Lockdown machbar.“

Teichert warnte vor Öffnungsschritten. „Lockerungen führen dazu, dass die Menschen viele Kontakte haben“, sagte sie. Verbunden mit den hohen Ansteckungszahlen werde es dann „schwierig bis unmöglich“, Kontakte zu verfolgen, und die Gefahr steige, dass die „Pandemie vollends außer Kontrolle“ gerate.

Der Lockdown allein reiche aber nicht aus, sagte Teichert weiter. „Parallel müssen wir konkrete Konzepte entwickeln, wie mit einer vernünftigen Test- und Impfstrategie und Apps zur digitalen Kontaktpersonenverfolgung wie der Luca-App Lockerungen möglich sind – aber erst, wenn die Fallzahlen unten sind.“ Zu dieser Strategie gehöre auch, genau zu erklären, wie Menschen und Institutionen vorgehen sollen, wenn ein Schnelltest eine Infektion anzeigt. „Der lapidare Hinweis ,Melden Sie sich bei Ihrem Hausarzt oder Gesundheitsamt‘ reicht nicht aus und lässt viele hilflos zurück.“

RKI meldet 17.000 Neuinfektionen, Inzidenz sinkt auf 132,3

Mittwoch, 31. März 2021, 06.07 Uhr: In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 17.000 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 17.051 neue Ansteckungsfälle registriert – das sind gut 1200 mehr als am Mittwoch vergangener Woche.

Die Sieben-Tage-Inzidenz sank gegenüber dem Vortag leicht auf 132,3. Die Sieben-Tage-Inzidenz, welche die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt, stieg zuletzt stetig an, nachdem sie im Februar zwischenzeitlich auf unter 60 gefallen war.

Das RKI meldete am Mittwoch außerdem 249 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie erhöhte sich den Angaben zufolge auf 2.808.873. Insgesamt 76.342 Infizierte starben.

Brasilien: Mehr als 80 Prozent der beatmeten Corona-Patienten gestorben

22.21 Uhr: Seit Beginn der zweiten Corona-Welle in Brasilien sind einer Studie zufolge mehr als 80 Prozent der Patienten, die intubiert werden mussten, gestorben. Die Sterblichkeitsrate seit dem 15. Februar liegt bei 83,5 Prozent und ist damit deutlich höher als in Ländern wie Mexiko, Großbritannien oder Deutschland, wie brasilianische Forscher am Dienstag mitteilten.

Die Studie gebe Aufschluss über den Zustand der Krankenhäuser in dem südamerikanischen Land: „Es zeigt die Zerbrechlichkeit des Gesundheitssystems, das bereits seit Jahren unter unzureichenden Investitionen litt und von der großen Anzahl der Fälle überrollt wurde“, sagte Fernando Bozza von der Fiocruz-Stiftung der Nachrichtenagentur AFP. Einige Krankenhäuser seien so überlastet, „dass sie Patienten außerhalb der Intensivstation intubieren müssen“.

Bozza und sein Forschungsteam hatten zusammen mit Wissenschaftlern von der Universität São Paulo Daten über Corona-Patienten in den Intensivstationen von öffentlichen und privaten Krankenhäusern ausgewertet. Dabei konzentrierten sich die Forscher auf Fälle von Patienten mit schwerer Atemnot, die intubiert werden mussten.

Große Unterschiede bestehen der Studie zufolge zwischen den Regionen sowie zwischen öffentlichen und privaten Krankenhäusern. Im ärmeren Regionen im Norden und Nordosten lag die Sterblichkeitsrate bei Intensivpatienten bei rund 90 Prozent, während sie im wohlhabenden Südosten bei knapp 80 Prozent lag – und im renommierten Sirio-Libanés-Krankenhaus in São Paulo bei nur 25 Prozent.

Eine frühere Studie mit 250.000 Patienten vom 15. Februar bis zum 15. August 2020 hatte ergeben, dass die Sterblichkeitsrate bei brasilianischen Patienten mit schwerer Atemnot bei 78,7 Prozent lag. Bereits damals überstieg sie deutlich vergleichbare Werte in Großbritannien (69 Prozent), Mexiko (knapp 74 Prozent) oder Deutschland (rund 53 Prozent).

In Brasilien hatten die Gesundheitsbehörden erst in der vergangenen Woche das Überschreiten der Schwelle von 100.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden und damit einen neuen Rekord vermelden müssen. Das südamerikanische Land verzeichnete seit Beginn der Pandemie fast 314.000 Corona-Tote. Nur in den USA wurden noch mehr Todesfälle registriert.