Corona: Lage der Schweinebauern in MV spitzt sich zu
2. Juli 2020
Die Situation für Schweinehalter in Mecklenburg-Vorpommern, deren Tiere schlachtreif sind, spitzt sich zu. Ursache ist der Lockdown im Schlachtbetrieb des Fleischunternehmens Tönnies im Kreis Gütersloh, der jüngst um eine Woche verlängert wurde. Betroffen sind vor allem jene Schweinehalter, die ihre Tiere in Weißenfels in Sachsen-Anhalt schlachten lassen. Der Betrieb dort gehört auch zu Tönnies. Der Konzern weicht nun auf andere seiner Schlachthöfe aus. Deswegen ist Weißenfels nun voll ausgelastet.
Die Schweine werden schwerer, der Platz kleiner
Schweine aus Mecklenburg-Vorpommern werden teilweise zeitlich verzögert abgeholt. Die Folge: Die Tiere werden von Tag zu Tag schwerer, die Kapazitäten in den Buchten geringer. Mögliche tierschutzrechtliche Konsequenzen drohen, denn es ist gesetzlich festgeschrieben, wie viel Platz ein Schwein im Stall mindestens haben muss.
Appell an Veterinärämter
Der Schweinekontroll- und Beratungsring und die Qualitäts-Schlachtschweine-Erzeugergemeinschaft von Mecklenburg-Vorpommern appellieren an die zuständigen Veterinärämter, den Schweinehaltern entgegenzukommen und diese unverschuldete Situation nicht zu sanktionieren. Hat ein Schwein zu wenig Platz im Stall, verstößt dies gegen die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung. Es drohen Bußgelder.