RKI meldet 18.129 Neuinfektionen – 12 Prozent der Deutschen mindestens einmal geimpft

RKI meldet 18.129 Neuinfektionen – 12 Prozent der Deutschen mindestens einmal geimpft

3. April 2021 Aus Von mvp-web

Bildungsministerin Karliczek befürchtet angesichts steigender Fallzahlen schwierige Wochen für die Schulen in Deutschland. In Berlin und Hamburg gab es keine größeren Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen. Alle Entwicklungen im Liveblog.

  • RKI-Chef Wieler mit AstraZeneca geimpft
  • RKI: 18.129 Neuinfektionen in Deutschland
  • Hausärzteverband für baldige Abkehr von Impfreihenfolge
  • Niedersachsen wählt Kommunen für Öffnungsmodelle aus
  • Bundesagentur braucht wegen Kurzarbeit mehr Geld
  • Keine Vorkommnisse bei nächtlichen Ausgangssperren in Berlin und Hamburg
  • Rios Strände bleiben noch wochenlang gesperrt
  • Verfassungsgerichtspräsident Harberth äußert sich zu Rechten für Geimpfte

19:19 Uhr

Impfzentrum in Norditalien mit Brandsätzen attackiert

In der norditalienischen Stadt Brescia haben zwei Brandsätze Schaden an einem Corona-Impfzentrum angerichtet. Wie die Zeitung „Corriere della Sera“ berichtete, gab es bei dem Angriff am frühen Morgen keine Verletzten, die Schadenshöhe stand zunächst nicht fest. Die Impfungen sollen dem Blatt zufolge weiter gehen.

Zu der Tat bekannt hatte sich zunächst niemand. Der Präsident der Region Lombardei, in der Brescia liegt, äußerte sich auf Facebook und sprach von einem „niederträchtigen Angriff“.

Die beiden Molotow-Cocktails zerplatzen unter anderem an der Wand eines Zeltes und hinterließen große Brandflecken

19:02 Uhr

Fünf Millionen Briten komplett geimpft

In Großbritannien ist inzwischen die Impfung bei fünf Millionen Menschen abgeschlossen. Darunter seien die Hälfte aller Über-80-Jährigen, gab Gesundheitsminister Matt Hancock bekannt. Im Königreich leben etwa 66,7 Millionen Menschen.

Am Ostersamstag wurden dort zehn neue Todesfälle verzeichnet, der niedrigste Wert seit Anfang September. Die Zahl der Neuinfektionen blieb zum Vortag faktisch gleich. Eine dritte Welle vom Ausmaß wie in anderen großen europäischen Staaten ist in Großbritannien bislang ausgeblieben.

18:48 Uhr

Schweizer entzünden Kerzen für Opfer der Corona-Pandemie

Mit im ganzen Land entzündeten Kerzen hat die Schweiz ihrer mehr als 9500 Todesopfer der Corona-Pandemie gedacht. Mit den Lichtern sollte zugleich dem Gesundheitspersonal gedankt werden.

Das Aufflammen der Kerzen wurde auf einer Gedenkseite im Internet dokumentiert – und so ein virtueller Lichteratlas geschaffen. Als einer der ersten entzündete Bundespräsident Guy Parmelin eine Kerze. Sein „Licht des Dankes“ solle für jene brennen, die durch ihre Hilfe die Krise etwas erträglicher machten, schrieb er dazu im Internet. Zugleich solle es ein Funke der Hoffnung sein, die sich am Horizont abzeichne. Innerhalb weniger Stunden brannten bereits Hunderte Kerzen auf dem Lichteratlas.

15:12 Uhr

Bangladesch geht in siebentägigen Lockdown

Angesichts deutlich steigender Corona-Infektionszahlen hat die Regierung von Bangladesch einen siebentägigen landesweiten Lockdown beschlossen. Ausgenommen von der am Montag in Kraft tretenden Schließung sind Rettungsdienste, Mühlen und Fabriken – solange sie die Vorsichtsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie einhalten.

Bangladesch verzeichnete am Freitag mit 6830 Fällen den bisher höchsten Anstieg an Infektionen an einem Tag seit März 2020. Am Donnerstag verhängte die Regierung ein zweiwöchiges Einreiseverbot für Flugreisende aus Europa und zwölf anderen Ländern. Außerdem wurden wichtige Reiseziele geschlossen.

14:44 Uhr

Bundesregierung denkt weiter über stärkeres Eingreifen nach

Im Streit über das richtige Vorgehen in der Corona-Pandemie erwägt die Bundesregierung weiterhin, in Zukunft stärker einzugreifen. „Die Länder haben das ganze Instrumentarium zur Verfügung und wir beobachten, dass in vielen Ländern jetzt auch zusätzliche Maßnahmen umgesetzt werden“, sagte ein Regierungssprecher der Nachrichtenagentur AFP. „Parallel dazu wird überlegt, ob und wie der Bund einheitliche Vorgaben machen soll, falls das Vorgehen der Länder nicht ausreicht, um die dritte Welle zu stoppen.“ Zum zeitlichen Horizont der Erwägungen äußerte sich der Sprecher nicht.

14:34 Uhr

RKI-Chef Wieler geimpft: „Bin froh und glücklich“

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, hat seine erste Impfung erhalten. „Ich bin froh und glücklich, dass ich heute Vormittag mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft wurde“, hieß es in einer Erklärung Wielers, die das RKI auf Twitter verbreitete. Mit jeder Impfung rücke das Pandemie-Ende näher, so der 60-jährige Wieler. In Berlin und vielen anderen Bundesländern können sich jetzt Menschen ab 60 mit dem Astrazeneca-Produkt impfen lassen, obwohl sie in der Impfreihenfolge eigentlich weiter hinten stehen.

13:40 Uhr

Ansturm auf AstraZeneca für „60 plus“ in NRW

Der Ansturm auf die Impftermine für die über 60-Jährigen hat in Nordrhein-Westfalen schon am frühen Morgen zu überlasteten Leitungen am Telefon und im Internet geführt. Die ersten erfolgreichen Termin-Jäger kamen bereits heute an ihre Impfung. Die Gruppe ab 60 Jahren kommt außerhalb der üblichen Reihenfolge zum Zuge, nachdem die Ständige Impfkommission empfohlen hatte, das Präparat von AstraZeneca für Jüngere nicht mehr einzusetzen. Damit wurden allein in NRW kurzfristig 450.000 Impfdosen frei.

13:35 Uhr

Niedersachsen wählt Kommunen für Öffnungsmodelle aus

Die niedersächsische Landesregierung hat 14 Kommunen für Modellprojekte zur Öffnung von Läden, Kultur und Außengastronomie ausgewählt. Die Städte Aurich, Achim, Braunschweig, Buxtehude, Cuxhaven, Einbeck, Emden, Hann. Münden, Hildesheim, Lüneburg, Nienburg/Weser, Norden und Oldenburg sowie die Samtgemeinde Elbtalaue können nun sichere Zonen einrichten.

Einzelhandelsgeschäfte, Außenbereiche von Restaurants und Cafés, Fitnessstudios, Kinos, Theater oder Galerien dürfen mit klaren Regeln öffnen. Der Zutritt ist möglich, wenn ein negativer Corona-Test vorliegt und die von der Kommune vorgegebene App zur Kontaktnachverfolgung genutzt wird. Der Start der Modellprojekte nach Ostern ist unterschiedlich. Beabsichtigt sei weiterhin, insgesamt 25 Projekte zuzulassen. Elf Kommunen sollen in einer zweiten Runde berücksichtigt werden.

13:10 Uhr

München bleibt bei Notbremse

In München gelten ab Ostersonntag schärfere Corona-Regeln. Dazu zählt eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 22.00 Uhr und 5.00 Uhr. Museen, der Zoo und viele Geschäfte müssen wieder schließen. Auch Kontakte müssen eingeschränkt werden. Weil in den vergangenen drei Tagen der Wert von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche überschritten wurde, greift die sogenannte Corona-Notbremse. Am frühen Morgen hatte das Robert Koch-Institut für München zwar eine Sieben-Tage-Inzidenz von 98,8 gemeldet, die Stadt kündigte aber an, an der Regelung festzuhalten.

In ganz Bayern sind die Neuinfektionen weiter angestiegen, die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 137,2 (Vortag: 104,3). Außerdem hat ein Großteil der bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte den Inzidenzwert von 100 überschritten. Spitzenreiter am Samstag war die Stadt Hof mit 395 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen einer Woche.

12:56 Uhr

Inzwischen mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland mindestens einmal geimpft

Die Zahl der mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpften Deutschen hat die Marke von zehn Millionen überschritten. Das teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter mit. „Bis heute Morgen wurden über zwölf Prozent der Deutschen mindestens einmal geimpft“, fügte er hinzu. Laut Robert-Koch-Institut wurden mit Stand Samstagmorgen 10.046.898 Erstimpfungen verabreicht. 4.334.170 Menschen erhielten demnach auch bereits die zweite Impfung, die bei den bisher verwendeten Impfstoffen für den vollen Schutz notwendig ist. Der weit überwiegende Teil der Geimpften erhielt nach Spahns Angaben den Impfstoff von Biontech/Pfizer: Von diesem Produkt seien rund 10,7 Millionen Dosen verwendet worden. 2,9 Millionen Dosen entfielen auf den Impfstoff von Astrazeneca, das Vakzin von Moderna kam rund 700.000 Mal zum Einsatz.

11:59 Uhr

Niederlande setzten Impfung mit AstraZeneca vorläufig aus

Die Niederlande haben die Impfung mit dem Präparat des Herstellers Astrazeneca vorläufig eingestellt. Das Gesundheitsministerium hatte gestern Abend zunächst beschlossen, Personen im Alter unter 60 Jahren nicht mehr mit dem Präparat von Astrazeneca zu impfen. Auslöser waren Fälle von schweren Nebenwirkungen bei Frauen. Heute entschieden die Gesundheitsämter nach Beratung mit dem Ministerium, alle Astrazeneca-Impfungen auszusetzen, um Verschwendung vorzubeugen. Noch rund 700 Personen in der Altersgruppe über 60 sollten in den nächsten Tagen mit Astrazeneca geimpft werden. Da nicht garantiert werden konnte, dass bei wenigen Personen pro Impfzentrum tatsächlich der gesamte Impfstoff aus einer Ampulle auch genutzt werden konnte, hat man diese Termine vorläufig abgesagt. Der Impfstopp soll zunächst bis zum 7. April gelten.

Grund für den vorläufigen Stopp sind fünf Thrombose-Meldungen bei Frauen im Alter von 25 bis 65 Jahre nach Impfung. Eine Person war gestorben. Es wird nach Angaben der Behörden noch untersucht, ob es einen Zusammenhang mit der Impfung gibt. Bisher wurden in den Niederlanden rund 400.000 Menschen mit dem Präparat von Astrazeneca geimpft.

11:46 Uhr

Italien plant bis Ende April eine halbe Million Impfungen pro Tag

Italien will bis Ende April eine halbe Million Dosen pro Tag spritzen. In der letzten Aprilwoche solle es so weit sein, sagte der außerordentliche Kommissar für den Corona-Notfall, Francesco Figliuolo, im Interview der Zeitung „Corriere della Sera“. Im April würden stetig Impfstoff-Lieferungen erwartet. Wenn das Halbe-Million-Ziel bis Ende des Monats erreicht würde, könne die Impfkampagne im September abgeschlossen werden, erklärte der Armee-General weiter.

Italien will außerdem die Unternehmen in den Impfplan mit einbeziehen. Laut Figliuolo habe man bereits 420 Produktionsstätten gezählt, die Teil der Kampagne werden könnten. Viele Unternehmen wollen demnach ihre Arbeiter immunisieren. Gegen Ende Mai soll damit begonnen werden. Italien hatte zuletzt die Marke von 280.000 Corona-Impfungen am Tag erreicht.

11:42 Uhr

Dritter landesweiter Lockdown in Frankreich

In Frankreich ist zum dritten Mal ein landesweiter Lockdown in Kraft getreten. Angesichts der dritten Corona-Welle wurden die bereits in 19 Verwaltungsbezirken geltenden Beschränkungen für vier Wochen auf das ganze Land ausgeweitet. Damit gilt nun in ganz Frankreich unter anderem eine nächtliche Ausgangssperre ab 19 Uhr. Kindergärten und Schulen sollen für drei Wochen schließen, Hochschulen und Gymnasien für vier Wochen, davon sind jedoch zwei Wochen ohnehin Ferien. Auch die meisten Geschäfte müssen geschlossen bleiben. Während des Lockdowns gilt zudem für alle Bürger ein begrenzter Bewegungsradius von zehn Kilometern. Für Reisen über Ostern gilt allerdings ein Kulanzzeitraum, der am Montagabend endet. Viele Pariser verließen die Hauptstadt schon am Freitagabend, um den Lockdown in ihrem Ferienhaus oder bei Verwandten zu verbringen.

Angesichts des erneuten Lockdowns haben viele Bewohner von Paris die Stadt über die Osterfeiertage verlassen. Am Bahnhof Montparnasse herrschte reger Andrang.

11:26 Uhr

Mehr EU-Hilfe für Covax gefordert

Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) fordert mehr EU-Hilfen für die internationale Impfinitiative Covax. „60 Prozent der Dosen, die bestellt und gekauft wurden, stehen nur 16 Prozent der Weltbevölkerung zur Verfügung. Das ist nicht akzeptabel für die Menschen in Entwicklungsländern“, sagte Müller in einem Interview der „Neuen Zürcher Zeitung“. Ziel sei es, dort mindestens ein Fünftel der Bevölkerung bis Jahresende zu impfen. „Die EU muss ihre Hilfe für Covax aufstocken“, forderte der Minister.

Die Initiative Covax (Covid-19 Vaccines Global Access) wurde unter anderem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der EU-Kommission ins Leben gerufen. Die Institution kauft weltweit Impfdosen auf und stellt sie armen Ländern vergünstigt oder gratis zur Verfügung. Laut Müller beteiligen sich Deutschland und die EU daran mit jeweils einer Milliarde Euro. Angesichts des riesigen Programms zur wirtschaftlichen Erholung der EU-Staaten sei dies zu wenig, kritisierte er.

10:44 Uhr

Soziales Netzwerk schenkt allen Mitarbeitern eine Woche Corona-Auszeit

Das soziale Netzwerk LinkedIn schickt seine Belegschaft für eine Woche in den Urlaub. Wie das US-Unternehmen mitteilte, haben fast alle 15.900 Vollzeit-Beschäftigten ab kommendem Montag eine Woche frei, um sich nach mehr als einem Jahr im Corona-Homeoffice zu erholen und einen Burnout zu verhindern. Nur eine kleine Mannschaft soll den Betrieb aufrechterhalten und dann später eine Auszeit nehmen.

LinkedIn und viele andere US-Technologie-Unternehmen hatten ihre Angestellten schon kurz nach Beginn der Corona-Pandemie ins Homeoffice geschickt. Linkedin erwartet seine Beschäftigten erst ab September zurück in den Büros. Sie sollen aber weiterhin die Hälfte ihrer Arbeitszeit im Homeoffice ableisten dürfen. Twitter hat seinen Beschäftigten bereits ermöglicht, dauerhaft von zu Hause aus zu arbeiten.

10:29 Uhr

Ausgangssperren in der Region Hannover sollen gerichtlich geprüft werden

Nachdem das Verwaltungsgericht Hannover vier Eilanträgen gegen die nächtliche Ausgangssperre in der Region Hannover stattgegeben hat, will die Region vom Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg klären lassen, ob die Regelung weiterhin Bestand hat. Man wolle gegen die Entscheidungen beim OVG Beschwerde einlegen, teilte die Region mit. Das Verwaltungsgericht Hannover hatte die nächtliche Ausgangssperre für die Antragsteller aufgehoben, sie gelte aber weiterhin für alle anderen Menschen in der Region Hannover. Zur Begründung hieß es, die Ausgangssperre sei nicht vom Infektionsschutzgesetz gedeckt, das sehr hohe Anforderungen an die Rechtfertigung solcher Maßnahmen stelle. In der Region Hannover dürfen Wohnungen zwischen 22.00 und 5.00 Uhr derzeit nur in begründeten Ausnahmefällen verlassen werden.

10:27 Uhr

Mützenich fordert konkrete Vorschläge von Merkel

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich fordert von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) konkrete Vorschläge für eine Stärkung der Bundeskompetenzen in der Pandemiebekämpfung. Wenn die Bundeskanzlerin hier tätig werden wolle, „dann würde ich mir wünschen, dass sie nicht nur bei ‚Anne Will‘ auftritt, sondern konkrete, umsetzbare Vorschläge vorlegt“, sagte Mützenich der „Passauer Neuen Presse“. Merkel hatte am vergangenen Sonntag in der ARD-Sendung „Anne Will“ gesagt, die Länder müssten bei der Pandemiebekämpfung „nachlegen“. Sie kritisierte geplante Lockerungsschritte und stellte zugleich in den Raum, dass der Bund etwa über eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes selbst die Initiative ergreifen könnte. Er sei sehr verwundert über Merkels Aussagen gewesen, sagte Mützenich. „Das war größtenteils unaufrichtig und konfus“. Die Kanzlerin habe den Eindruck erweckt, „jetzt plötzlich das Infektionsschutzgesetz stärker zum Regelungsinstrument für ein bundeseinheitlicheres Vorgehen machen zu wollen“, sagte der SPD-Fraktionschef. „Dabei hat die SPD-Bundestagsfraktion im letzten Jahr genau das mehrfach vorgeschlagen und ist an der Union, insbesondere aber am Kanzleramt, gescheitert.“

Mützenich kritisiert Merkels Umgang mit der Debatte um die Kompetenzen in der Pandemiebekämpfung. Die SPD habe bereits mehrfach bundeseinheitliche Regelungen vorgeschlagen, sei aber an Union und Kanzleramt gescheitert.

10:14 Uhr

Polizei löst erneut Massentreffen in Brüssel auf

Den zweiten Tag in Folge hatten sich Hunderte Menschen in einem Park in der belgischen Hauptstadt Brüssel versammelt. Das Massentreffen wurde von der Polizei mit Wasserwerfern, Tränengas und einer Reiterstaffeln aufgelöst. Nach Medienberichten gab es auch Festnahmen.

10:08 Uhr

Corona-Pandemie sorgt für höheren Kaffeekonsum

Die Menschen in Deutschland haben im Corona-Jahr 2020 mehr Kaffee getrunken als im Jahr zuvor. Wegen der Einschränkungen durch die Pandemie und des vermehrten Homeoffice-Einsatzes hätten die Menschen den Konsum in die eigenen vier Wände verlagert, teilte der Deutsche Kaffeeverband in Hamburg mit. Insgesamt legte der Kaffeemarkt den Angaben zufolge 2020 um 1,5 Prozent zu. Das entspreche pro Kopf einer Steigerung von 20 Tassen Kaffee auf insgesamt 168 Liter.

So verbrauchten die Menschen den Angaben zufolge zu Hause 37.900 Tonnen Röstkaffee mehr als 2019. Das entspreche einer Steigerung von elf Prozent. Auf der anderen Seite ging der Konsum außerhalb der eigenen vier Wände etwa in der Gastronomie oder am Arbeitsplatz um 30.300 Tonnen zurück- ein Minus von 23 Prozent. Parallel zum größeren Kaffeedurst haben die Menschen auch ihre Kaffeemaschinen aufgerüstet. Inzwischen besitze fast jeder dritte Haushalt einen Vollautomaten. Damit stieg auch der Absatz von ganzen Kaffeebohnen. Nach wie vor am beliebtesten mit einem Marktanteil von 50 Prozent sei jedoch der klassische Filterkaffee. Auch alle weiteren Kaffee-Varianten für die Zubereitung zu Hause seien im Corona-Jahr 2020 vermehrt gekauft worden, wie zum Beispiel Kaffeemixgetränke in Pulverform, Kaffeepads, löslicher Kaffee sowie Kaffeekapseln.

08:17 Uhr

Karliczek schaut mit Sorge auf den Schulbetrieb

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek blickt vor dem Hintergrund steigender Corona-Zahlen mit großer Sorge auf den weiteren Schulbetrieb in Deutschland nach den Osterfeiertagen und -ferien. „Es wird überall eine Gratwanderung sein und sehr vom regionalen Infektionsverlauf gerade auch unter den Kindern und Jugendlichen abhängen“, sagte die CDU-Politikerin der Nachrichtenagentur dpa. „Es werden in den Schulen noch einmal ganz schwierige Wochen, in denen ein Präsenzunterricht leider immer wieder am seidenen Faden hängen wird.“

Karliczek fügte hinzu, es werde auch sehr von der Disziplin der gesamten Gesellschaft abhängen, wie es an den Schulen weitergehe. Sie sprach sich für Wechselunterricht „mit einem guten Test- und Hygienekonzept“ bei Inzidenzen bis 100 aus. Nach Ostern müssten Schüler zwei Mal pro Woche getestet werden. In einigen Bundesländern sind bereits entsprechende Testpflichten geplant. „Wo die Zahlen über 100 steigen, muss dies als lautes Warnsignal gesehen werden. Präsenzunterricht wird nur dann möglich sein, wenn die bekannten Maßnahmen zur Infektionsprävention ganz strikt eingehalten werden“, sagte Karliczek.

Nach wochenlangen Schließungen hatten im Februar zunächst die meisten Grundschulen schrittweise wieder ihren Betrieb aufgenommen, anschließend waren auch einige ältere Jahrgänge im sogenannten Wechselbetrieb zurückgekehrt. Manche Schüler haben aber seit Mitte Dezember ihre Schule nicht mehr von innen gesehen.

07:23 Uhr

Argentinischer Präsident positiv auf Corona getestet – trotz Impfung

Argentiniens Präsident Alberto Fernández ist nach eigenen Angaben positiv auf das Coronavirus getestet worden, obwohl ihm bereits vor Wochen der russische Impfstoff Sputnik V gespritzt wurde. Der ernüchternde Testbefund habe ihn ausgerechnet an seinem 62. Geburtstag ereilt, schrieb der Staatschef in der Nacht auf Twitter. Aufgrund seiner Kopfschmerzen und erhöhten Temperatur von 37,3 Grad habe er sich zunächst einem Antigen-Test unterzogen und nach dem positiven Ergebnis in Quarantäne begeben. Zur Bestätigung habe er einen genaueren PCR-Test vornehmen lassen, dessen Resultat noch ausstehe.

Fernández war nach Angaben seines Büros Anfang des Jahres in einer Klinik in Buenos Aires mit dem russischen Corona-Vakzin Sputnik V geimpft worden. Das Präparat ist in Deutschland und der Europäischen Union bislang nicht zugelassen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft derzeit einen Antrag auf Zulassung in der EU.

06:49 Uhr

RKI meldet 18.129 Neuinfektionen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 18.129 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 120 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 20.472 Neuinfektionen und 157 neue Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI bundesweit bei 131,4 – und damit etwas niedriger als am Vortag (134,0).

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Freitagnachmittag bei 1,03, am Vortag betrug der Wert noch 0.99. Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 103 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

06:28 Uhr

Kaum Erfolg bei Suche nach Corona-Medikamenten

Wissenschaftler dämpfen die Hoffnung auf einen baldigen Durchbruch bei der Suche nach Medikamenten gegen das Coronavirus. Man dürfe nicht sehr optimistisch sein, dass Arzneimittel in Kürze die Sterblichkeit bei intensivmedizinisch behandelten Patienten drastisch senken könnten, sagt Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. 95 oder eher sogar 99 Prozent der Medikamente seien in Studien durchgefallen. Bisher werden vor allem Mittel eingesetzt, um Symptome zu lindern. So kommt bei Klinik-Patienten vor allem das entzündungshemmende und lange bekannte Dexamethason zum Einsatz. Es soll eine überschießende Immunreaktion bremsen, die bei Covid häufig auftritt. Dexamethason gehört zu den laut nationaler Leitlinie empfohlenen Medikamenten.

05:29 Uhr

Keine Probleme bei Ausgangsbeschränkungen in Berlin und Hamburg

Bei der Kontrolle der neuerdings geltenden Ausgangsbeschränkungen in Hamburg und Berlin sind der Polizei in der Nacht keine nennenswerten Verstöße aufgefallen. In der Hansestadt hätten zahlreiche Beamten das Einhalten der Maßnahmen überprüft, teilte die Polizei mit. Die Bevölkerung haben sich anscheinend aber weitestgehend regelkonform verhalten. Auch in Berlin kam es zu keinen größeren Verstößen gegen die neuen geltenden Ausgangsbeschränkungen. Im Laufe des Tages sollen weitere Details bei einer Pressekonferenz des Berliner Innensenators mitgeteilt werden.

Wegen der Corona-Pandemie sind in Berlin und Hamburg seit Freitagabend nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Kraft. Die neuen Regeln gelten in Deutschlands größten Städten zwischen 21.00 und 5.00 Uhr.

03:41 Uhr

Existenzbedrohende Lage für viele Solo-Selbstständige

Für mehr als jeden dritten Solo-Selbstständigen in freien Berufen ist das Jahr 2020 laut einer Umfrage schlecht oder sehr schlecht verlaufen. Für fast jeden Fünften (19 Prozent) ist der bisher entstandene wirtschaftliche Schaden sogar existenzbedrohend. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Freie Berufe, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt.

„Teile der Freien Berufe arbeiten weit über Anschlag, um die Folgen der Pandemie abzuwehren, demgegenüber bleibt die Lage bei anderen Freiberuflern heikel“, sagte Wolfgang Ewer, Präsident des Bundesverbands der Freien Berufe den Zeitungen. Dem Bericht zufolge haben vier von zehn Freiberuflern 2020 Corona-Hilfen beantragt. Am häufigsten seien Solo-Selbstständige und kleine Unternehmen mit bis zu fünf Mitarbeitern auf Unterstützung angewiesen gewesen.

02:44 Uhr

Hausärzteverband für baldige Abkehr von Impfreihenfolge

Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, hält bei steigenden Impfstofflieferungen eine langsame Abkehr von der bisherigen Priorisierungsliste für sinnvoll. „Die Priorisierung war und ist eine gute Leitlinie für die Ärztinnen und Ärzte, solange der Impfstoff noch in geringen Mengen verfügbar ist“, sagte er der „Rheinischen Post“. „Allerdings werden wir bald nicht mehr so sehr auf Zahlen, sondern zunehmend auf die Gesundheit der Menschen schauen müssen.“

Bisher ist vor allem das Alter ein zentrales Kriterium bei der Impfreihenfolge. Nur besonders schwerwiegende Vorerkrankungen werden berücksichtigt. Zudem werden bestimmte Berufsgruppen wie Rettungssanitäter oder Erzieherinnen früher geimpft.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, sprach sich dafür aus, alle vorhandenen Dosen für Erstimpfungen zu verwenden. Ab Ende April würden angesichts der vom Bund zugesagten Liefermengen ausreichend Kapazitäten für die Zweitimpfungen zur Verfügung stehen.

02:44 Uhr

Bundesagentur braucht mehr Geld

Wegen des Lockdowns braucht die Bundesagentur für Arbeit (BA) mehr Geld vom Bund. „Dieses Jahr sind 3,3 Jahr Milliarden als Zuschuss eingeplant. Doch angesichts des anhaltenden Lockdowns ist schon jetzt abzusehen, dass wir damit nicht auskommen“, sagte Finanzvorständin Christiane Schönefeld der „Rheinischen Post“. Der Finanzbedarf für dieses Jahr könne um einige Milliarden Euro höher liegen, vor allem dann, wenn der Lockdown anhalte und die Ausgaben für das Kurzarbeitergeld dadurch weiter stiegen.

Seit dem Lockdown im Dezember habe die Bundesagentur für Arbeit pro Woche 500 Millionen Euro für Kurzarbeit ausgegeben. Für 2021 wären sechs Milliarden Euro an Kurzarbeitergeld (samt Sozialabgaben) eingeplant. Doch durch den langen Lockdown sei diese Summe bereits aufgebraucht.

Die Bundesagentur ist laut Schönefeld auch zu Corona-Impfungen von Arbeitslosen bereit. Die rund rund 300 Ärzte für die Untersuchung der Arbeitslosen und die Betriebsärzte „könnten hier richtig Strecke machen“. Man wolle auch so schnell wie möglich den etwa 100.000 Beschäftigten eine Impfung anbieten.

01:53 Uhr

Bürgermeister von Rio verlängert Beschränkungen

Wegen der anhaltend hohen Infektionszahlen hat der Bürgermeister der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro eine Verlängerung der Corona-Beschränkungen angeordnet. Die vor zwei Wochen ergriffenen Maßnahmen wirkten, sagte Eduardo Paes. Die Zahl der Ansteckungen sei aber weiterhin zu hoch. Er würde die Strände, Restaurants und Bars gerne wieder öffnen, dafür sei es aber noch zu früh, sagte Paes. Die Auslastung der Intensivstationen liege weiterhin bei über 90 Prozent.

Die berühmten Strände in Rio bleiben nach Angaben des Bürgermeisters bis zum 19. April geschlossen. Bis dahin bleibt auch die nächtliche Ausgangssperre in Kraft. Die Schulen in Rio können ab Dienstag wieder Präsenzunterricht anbieten. Geschäfte sowie Bars, Restaurants, Kinos und Theater dürfen erst ab Freitag wieder öffnen. Allerdings gelten dann eingeschränkte Öffnungszeiten.

Die Zahl der Corona-Toten in Brasilien war im März auf den mit Abstand höchsten Stand seit dem Beginn der Pandemie gestiegen. Binnen eines Monats wurden 66.573 Sterbefälle verzeichnet. Das waren mehr als doppelt so viele wie im vergangenen Juli, dem mit fast 33.000 Toten bisher schlimmsten Monat der Pandemie in dem südamerikanischen Land. Insgesamt wurden bereits mehr als 325.000 Corona-Tote in Brasilien gezählt.

01:14 Uhr

Verfassungsgerichtspräsident zu Rechten für Geimpfte

Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, hält mehr Freiheiten für Geimpfte dann für geboten, wenn sie nicht mehr ansteckend sind. Harbarth sagte der Funke Mediengruppe, jeder Mensch besitze die im Grundgesetz verbürgten Grundrechte. In der Pandemie kollidierten jedoch verschiedene Grundrechte wie etwa die Versammlungsfreiheit, das Recht auf Schulbesuch, die Berufsfreiheit oder das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit in einer bisher nicht gekannten Weise. Es gehe darum, die betroffenen Grundrechte in einen angemessenen Ausgleich zu bringen.

Für die Beurteilung der grundrechtlichen Auswirkungen der Impfungen sei voraussichtlich von Relevanz, ob eine Impfung nur vor eigener Erkrankung oder zuverlässig auch vor der Weitergabe des Virus an Dritte schütze.

00:49 Uhr

Kohl-Sohn verklagt Bundesregierung

Einer der Söhne des verstorbenen Altbundeskanzlers Helmut Kohl, Walter Kohl, hat wegen eines Geschäfts mit Corona-Schutzmasken Klage gegen die Bundesregierung eingereicht. Laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung verklagt er sie vor dem Landgericht Bonn auf annähernd 5,5 Millionen Euro.

Hintergrund sei eine Lieferung von einer Million FFP2-Schutzmasken im Frühjahr 2020. Damals habe sich die Firma Kohl Consult GmbH an einer Ausschreibung des Ministeriums beteiligt und den Auftrag erhalten, eine Million FFP2-Masken zum Stückpreis von 4,50 Euro zu liefern. Die Rechnung habe das Ministerium noch nicht beglichen.

Kohl sagte der „Bild“-Zeitung: „Ich verstehe nicht, warum Jens Spahn und sein Ministerium bewusst ihre eigenen Verträge brechen.“ Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte, zu Details laufender Verfahren äußere man sich nicht

00:23 Uhr

Randale in St. Gallen

Bei Protesten Hunderter Jugendlicher gegen staatliche Corona-Beschränkungen sind in St. Gallen in der Schweiz Polizisten mit Molotow-Cocktails, Flaschen und anderen Gegenständen beworfen worden. Die Beamten hätten am Freitagabend „aus Notwehr“ mit Gummischrot zurückgeschossen, schrieb die Stadtpolizei auf Twitter.

Auf von der Zeitung „Tagblatt“ veröffentlichten Videos war zu sehen, wie aus größeren Ansammlungen heraus Pyrotechnik gezündet wurde. Gegen 23.30 Uhr berichtete die Polizei, dass sie auch Reizgas gegen Randalierer eingesetzt habe.

00:10 Uhr

Steinmeier: „Müssen uns alle zusammenraufen“

Bundespräsident Steinmeier hat in seiner Osteransprache zu einem gemeinsamen Kraftakt aufgerufen, um die Pandemie zu bewältigen. Er räumte aber auch Fehler ein und sprach von einer „Krise des Vertrauens“. Wichtig seien verständliche Regeln.