News zu Corona in Deutschland vom 3. April

News zu Corona in Deutschland vom 3. April

3. April 2021 Aus Von mvp-web
16:14:53
Alle News zur Corona-Pandemie: Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz verringerte sich zuletzt leicht von 134,0 auf 131,4. Die Intensivbetten sind so stark ausgelastet wie zu den Spitzenzeiten im Frühjahr 2020 – über 3000 Patienten werden dort behandelt.

Lauterbach: „Wahrscheinlich hilft nur ein härterer Lockdown als vor einem Jahr“

16.57 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich auf Twitter für einen strikteren Lockdown als im April 2020 ausgesprochen. Er begründet seine Aussage mit der britischen Corona-Mutation B.1.1.7. Würden sich Menschen mit der Virus-Version infizieren, könne die Quelle der Ansteckung meist nicht ausgemacht werden, so Lauterbach. Er schreibt: „Für Ansteckung genügen wohl auch flüchtige Begegnungen. Daher hilft wahrscheinlich nur ein härterer Lockdown als vor 1 Jahr.“

16.43 Uhr: Die Polizei hat in der Eifel eine illegale Feier in einer früheren Radarstation des US-Militärs aufgelöst. Hinweise über soziale Medien hatten die Beamten in der Nacht zu Samstag auf die Spur der gegen Corona-Beschränkungen verstoßenden Partygesellschaft gebracht, wie die Polizei mitteilte. In der ehemaligen Air Station bei Prüm (Eifelkreis Bitburg-Prüm) trafen sie auf 20 Menschen, die in dem schallgedämmten Gebäude mit Laser-Show, Nebelmaschine und Alkohol feierten. Gegen die Gäste wurden Anzeigen wegen Hausfriedensbruch und Verstößen gegen die Corona-Bestimmungen erstattet.

Hunderte Autofahrer aus Mecklenburg-Vorpommern weggeschickt

15.53 Uhr: Die Polizei hat in Mecklenburg-Vorpommern fast 350 Menschen wegen verbotener touristischer Einreisen des Landes verwiesen. Insgesamt seien am Karfreitag 343 Menschen in 189 Fahrzeugen aufgefordert worden, das Land wieder zu verlassen, weil sie keinen triftigen Grund für ihren Aufenthalt hätten darlegen können, teilten die Polizeipräsidien Rostock und Neubrandenburg mit. Tourismus, auch Tagesausflüge, sind wegen der Corona-Pandemie im Nordosten nicht zulässig. Besuche der Kernfamilie, also etwa von Eltern und Kindern, sind hingegen weiterhin erlaubt.

Virologe: Eingreifen der Bundesregierung nur Frage der Zeit

15.28 Uhr: Der Infektionsmediziner Helmut Fickenscher hält angesichts der stark steigenden Corona-Zahlen in Deutschland und der Haltung einiger Länder ein Eingreifen des Bundes für absehbar. „Für Deutschland insgesamt sehe ich Handlungsbedarf“, sagte der Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten der Deutschen Presse-Agentur. „Die großen Warnrufe sind da nicht so wirklich falsch.“ Kanzlerin Angela Merkel hatte erklärt, sie denke über klarere Vorgaben an die Länder nach. Sie werde nicht zuschauen, bis es 100 000 Neuinfektionen am Tag gebe. Die gesetzlich geforderte Eindämmung des Infektionsgeschehens sei nicht erreicht.

Schleswig-Holstein habe mit der niedrigsten Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland noch eine sehr klare Sonderrolle, sagte Fickenscher, der in Kiel am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein das Institut für Infektionsmedizin leitet. „Wenn aber Entscheidungen bundesweiter Tragweite notwendig sein sollten, wird sich Schleswig-Holstein nicht verschließen können.“

Die letzten Beratungen der Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten seien ja eher ungünstig verlaufen, sagte der Virologe. „Das ist schon etwas alarmierend und wenn man sich nicht einigen kann, dann ist es schwer, dieses Gremium als Entscheidungsgremium zu nutzen.“ In dieser Bredouille stecke jetzt wohl die Bundesregierung. „Und wenn das Saarland das ganze Bundesland zur Modellregion machen will, ist das eine „besondere Provokationslage.“

Jetzt Modellprojekte zu planen, wie sie auch Schleswig-Holstein ab 19. April für Tourismus, Kultur und Sport vorsieht, ist für Fickenscher „letztendlich eine optimistische Sichtweise“. Bei steigenden Inzidenzen sei auch deren Nutzen sehr begrenzt. „Ich halte es für möglich, dass die Basis für die Modellprojekte in Kürze vorerst ausgesetzt wird, sollte sich die Bundesregierung für konsequentere Maßnahmen entscheiden.“

Regierungssprecher droht Bundesländern – doch keine Ausgangssperre am Tag?

13.14 Uhr: Die Bundesregierung erwägt, bundeseinheitliche Vorgaben zu machen, um die Dritte Welle der Corona-Pandemie zu brechen. Das sagte ein Regierungssprecher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Samstag. „Die Länder haben das ganze Instrumentarium zur Verfügung, und wir beobachten, dass in vielen Ländern jetzt auch zusätzliche Maßnahmen umgesetzt werden“, sagte er dem RND. „Parallel dazu wird überlegt, ob und wie der Bund einheitliche Vorgaben machen soll, falls das Vorgehen der Länder nicht ausreicht, um die Dritte Welle zu stoppen.“ Er reagierte damit auf einen Bericht der „Bild“-Zeitung.

Das Blatt hatte geschrieben, Kanzlerin Angela Merkel erwäge nach Ostern härtere Maßnahmen. Konkret soll es laut „Bild“-Angaben um weitgehende Schulschließungen, schärfere Ausgangsbeschränkungen (womöglich auch am Tag) und vor allem einen bundesweit einheitlichen Lockdown gehen. Dabei ist zumindest die Erwägung von Ausgangsbeschränkungen am Tage nach RND-Informationen falsch.

Merkel hatte in der ARD-Sendung „Anne Will“ am vorigen Sonntag erklärt, sie werde nicht tatenlos zusehen, bis die Corona-Infektionszahlen auf 100.000 pro Tag steigen. Dabei sagte sie unter anderem, vielleicht werde es notwendig sein, „das Infektionsschutzgesetz noch mal anzupacken und ganz spezifisch zu sagen, was muss in welchem Fall geschehen“.

Zwar verwies die Kanzlerin auch darauf, dass Bund und Länder immer nur gemeinsam handeln könnten. Mehrere Ministerpräsidenten wiesen ihre Äußerungen allerdings zurück.

München zieht die Notbremse

11.05 Uhr: In München gelten ab Ostersonntag schärfere Corona-Regeln. Dazu zählt eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 22.00 Uhr und 5.00 Uhr. Museen, der Zoo und viele Geschäfte müssen wieder schließen. Auch Kontakte müssen eingeschränkt werden. Weil in den vergangenen drei Tagen der Wert von 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche überschritten wurde, greift die sogenannte Corona-Notbremse – obgleich das Robert Koch-Institut (RKI) am frühen Samstagmorgen für München eine Sieben-Tage-Inzidenz von 98,8 meldete.

Bayernweit sind die Neuinfektionen weiter angestiegen, die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Samstag bei 137,2 (Vortag: 104,3). Weiterhin hat ein Großteil der bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte den Inzidenzwert von 100 überschritten. Spitzenreiter am Samstag war die Stadt Hof mit 395 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern binnen einer Woche.

Mecklenburg-Vorpommern weist Touristen aus

An der B96 vor Neustrelitz kontrolliert die Polizei, ob das Verbot touristischer Einreisen eingehalten wird. Mit stationären und mobilen Kontrollen will die Polizei während der Ostertage den touristischen Reiseverkehr nach Mecklenburg-Vorpommern unterbinden, der coronabedingt nicht gestattet ist

09.33 Uhr: Bei verstärkten Verkehrskontrollen über Ostern sind in Mecklenburg-Vorpommern die Insassen von 82 Fahrzeugen wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln des Landes verwiesen worden. Bei den Überprüfungen am Freitag in Neubrandenburg (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) ging es unter anderem um verbotene touristische Einreisen, wie die Polizei mitteilte.

Demnach wurden 152 Menschen aufgefordert, das Bundesland wieder zu verlassen, weil sie keinen triftigen Grund für ihren Aufenthalt darlegen konnten. Insgesamt wurden 800 Fahrzeuge von der Polizei überprüft. Die verstärkten Kontrollen finden über die Osterfeiertage statt.

Argentiniens Präsident trotz Impfung positiv auf Corona getestet

07.17 Uhr: Der argentinische Präsident Alberto Fernández ist trotz einer Impfung positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er habe leichtes Fieber und Kopfschmerzen gehabt und daher einen Antigen-Schnelltest gemacht, schrieb der 62-Jährige am Samstag im Onlinedienst Twitter. Dieser sei positiv ausgefallen. Er habe sich außerdem einem PCR-Test unterzogen, dessen Ergebnis noch nicht vorliege. PCR-Tests, die anders als die Schnelltests in Laboren ausgewertet, gelten als zuverlässiger.

Fernández hatte am Freitag seinen 62. Geburtstag gefeiert. Er sei wohlauf, „auch wenn ich meinen Geburtstag gerne ohne diese Nachricht beendet hätte“, schrieb er auf Twitter. Er habe sich vorsorglich isoliert. Der argentinische Staatschef wurde bereits vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die zweite Dosis der russischen Vakzins Sputnik V erhielt er nach Angaben aus dem Präsidentenpalast am 11. Februar.

RKI registriert mehr als 18.000 Neuinfektionen an einem Feiertag – Inzidenz sinkt leicht

Samstag, 03. April, 06.58 Uhr: In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 18.000 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 18.129 neue Ansteckungsfälle und 120 neue Todesfälle registriert. Vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 20.472 Neuinfektionen und 157 neue Todesfälle verzeichnet.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz verringerte sich im Vergleich zum Vortag leicht von 134,0 auf 131,4. Die Sieben-Tage-Inzidenz, welche die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt, stieg zuletzt stetig an, nachdem sie im Februar zwischenzeitlich auf unter 60 gefallen war. In den vergangenen Tagen blieb sie etwa gleich.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie erhöhte sich nach Angaben des RKI auf 2.873.190. Insgesamt 76.895 Infizierte starben.