Informationen zur Coronavirus-Impfung vom 3. April 2021

Informationen zur Coronavirus-Impfung vom 3. April 2021

3. April 2021 Aus Von mvp-web
16:25:15
Seit Mittwoch darf der Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca nur noch Über-60-Jährigen verabreicht werden. US-Impfstoffhersteller Johnson & Johnson testet unterdessen den Impfstoff an Jugendlichen.

RKI-Chef Wieler mit Astrazeneca geimpft: „Bin froh und glücklich“

18.03 Uhr: Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, und Regierungssprecher Steffen Seibert haben sich mit dem Impfstoff von Astrazeneca gegen das Coronavirus impfen lassen. „Ich bin froh und glücklich, dass ich heute Vormittag mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft wurde“, hieß es in einer Erklärung Wielers, die das RKI am Samstag auf Twitter verbreitete. Seibert schrieb auf Twitter von „Osterglück“.

Wieler bedankte sich bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Berliner Impfhotline und des Impfzentrums. „Mit jeder Impfung rückt das Pandemie-Ende näher“, betonte er. Das RKI zeigte auch ein Schwarz-Weiß-Foto von der Impfung. Seibert teilte auf Twitter ein Foto seiner Impfbescheinigung. „Erstgeimpft mit Astrazeneca“, schrieb er dazu. „Danke an alle im Impfzentrum Flughafen Tegel, die dort so eine freundliche und positive Atmosphäre schaffen.“

Beide Männer sind 60 Jahre alt. In Berlin und vielen anderen Bundesländern können sich jetzt Menschen ab 60 mit dem Astrazeneca-Produkt impfen lassen, obwohl sie in der Impfreihenfolge eigentlich weiter hinten stehen. Hintergrund ist die Entscheidung, diesen Impfstoff nicht mehr für Menschen unter 60 zu verwenden. Zuvor waren Fälle von Hirnvenen-Thrombosen insbesondere bei jüngeren Frauen in zeitlichem Zusammenhang zur Impfung aufgetreten.

Frankreich meldet drei neue Thrombose-Fälle nach Astrazeneca-Impfung

16.32 Uhr: Frankreichs Medikamentenbehörde hat drei neue Fälle mit Thrombosen an „atypischen“ Stellen nach einer Impfung mit dem Covid-Impfstoff von Astrazeneca festgestellt. In der Woche zwischen dem 19. und 25. März seien diese Blutgerinnsel-Fälle im Zusammenhang mit dem Impfstoff gemeldet worden, teilte die Behörde ASNM mit.

Seit Beginn der Impfung seien in Frankreich damit zwölf Fälle, darunter vier Todesfälle, aufgetreten. Bei den gemeldeten Fällen traten die Thrombosen meist im Hirn innerhalb von neun Tagen nach der Impfung auf. Betroffen sind hauptsächlich Frauen. In neun Fällen waren die geimpften Personen jünger als 55 Jahre, in drei Fällen älter.

Frankreichs oberste Gesundheitsbehörde empfiehlt die Impfung mit Astrazeneca bereits nach dem kurzzeitigen Impfstopp Mitte März nur noch für Menschen über 55 Jahre. Bis zum 25. März wurde das Präparat von Astrazeneca in Frankreich gut 1,9 Millionen Mal gespritzt.

Zwölf Prozent der Deutschen mindestens einmal geimpft

12.59 Uhr: Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sind über zwölf Prozent der Deutschen mindestens einmal geimpft worden. Das seien mehr als zehn Millionen Bürgerinnen und Bürger, twitterte der CDU-Politiker am Samstag. 4,3 Millionen Menschen haben demnach bereits die zweite Impfung erhalten.

Allein am Freitag wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts und des Gesundheitsministeriums rund 217 000 Dosen geimpft. Bisher wurden Spahn zufolge knapp 10,7 Millionen Dosen des Pfizer/Biontech-Impfstoffs verabreicht, 0,7 Millionen Dosen von Moderna und 2,9 Millionen Dosen Astrazeneca.

Impf-Ansturm in NRW zwingt Server in die Knie

12.52 Uhr: Ansturm auf die Impf-Termine für die Altersgruppe 60 plus hat schon am frühen Samstagmorgen zu überlasteten Leitungen am Telefon und im Internet geführt. Während viele sich vergeblich die Finger wund wählten, kamen die ersten erfolgreichen Termin-Jäger hingegen schon am selben Tag an ihre Impfung.

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe teilte mit, innerhalb der ersten Stunde seien bereits rund 40.000 Impftermine an über 60-Jährige vergeben worden. „14 Impfungen wurden bereits durchgeführt.“ Laut NRW-Gesundheitsministerium waren beim ersten Aufschlag im Bereich der KV Nordrhein am frühen Morgen zunächst 13.000 Termine vergeben worden.

Die Gruppe ab 60 Jahren kommt außerhalb der üblichen Reihenfolge zum Zuge, nachdem die Ständige Impfkommission empfohlen hatte, das Präparat von Astrazeneca für Jüngere nicht mehr einzusetzen. Hintergrund sind Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen.

Damit wurden allein in NRW kurzfristig 450.000 Impfdosen frei. Laut Gesundheitsministerium kommen in NRW potenziell rund 3,8 Millionen Menschen zwischen 60 und 79 Jahren infrage, die nun versuchen können, sich für diese Astrazeneca-Charge anzumelden.

Allerdings meldete das Ministerium schon kurz nach Öffnung der Leitungen per Twitter, die Buchungssysteme der beiden Kassenärztlichen Vereinigungen seien überlastet: „Für die Unannehmlichkeiten bitten wir um Verständnis“. Eine Terminvergabe sei aber weiterhin möglich.

„Die Terminbuchungsplattform der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) läuft stabil“, teilte deren Pressestelle am Vormittag mit. „Aktuell kann es jedoch zu leichten Verzögerungen beim Versand der Registrierungs- und Bestätigungsmails kommen.“ Die KVWL bitte die Bürger um Geduld. „Eine erneute Registrierung sollte zunächst nicht vorgenommen werden.“

Niederlande setzen Impfungen mit Astrazeneca-Präparat aus

11.56 Uhr: Die Niederlande haben die Impfung mit dem Präparat des Herstellers Astrazeneca vorläufig eingestellt. Zunächst hatte das Gesundheitsministerium am Freitagabend beschlossen, Personen im Alter unter 60 Jahren nicht mehr mit dem Präparat von Astrazeneca zu impfen. Auslöser waren Fälle von schweren Nebenwirkungen bei Frauen. Am Samstag entschieden die Gesundheitsämter nach Beratung mit dem Ministerium, alle Astrazeneca-Impfungen auszusetzen, um Verschwendung vorzubeugen.

Noch rund 700 Personen in der Altersgruppe über 60 sollten in den nächsten Tagen mit Astrazeneca geimpft werden. Da nicht garantiert werden konnte, dass bei wenigen Personen pro Impfzentrum tatsächlich der gesamte Impfstoff aus einer Ampulle auch genutzt werden konnte, hat man diese Termine vorläufig abgesagt. Der Impfstopp soll vorläufig bis zum 7. April gelten.

Grund für den vorläufigen Impfstopp sind fünf Thrombose-Meldungen bei Frauen im Alter von 25 bis 65 Jahre nach Impfung. Eine Person war gestorben. Es wird nach Angaben der Behörden noch untersucht, ob es einen Zusammenhang mit der Impfung gibt. Bisher wurden in den Niederlanden rund 400 000 Personen mit dem Präparat von Astrazeneca geimpft.

Bundesagentur will bei Impfung von Arbeitslosen helfen

Samstag, 3. April, 08.32 Uhr: Die Bundesagentur für Arbeit hat sich zur Mithilfe bei Corona-Impfungen von Arbeitslosen bereit erklärt. „Wir beschäftigen rund 300 Ärzte, die sonst für die Untersuchung der Arbeitslosen da sind. Hinzu kommen die vertraglich gebundenen Betriebsärzte. Wir sind in der Fläche breit vertreten und könnten hier richtig Strecke machen“, sagte Vorstandsmitglied Christiane Schönefeld der „Rheinischen Post“ (Samstag) aus Düsseldorf.

Schönefeld sagte, die Agentur wolle baldmöglichst ihren etwa 100.000 Beschäftigten eine Impfung anbieten. Sollte es gewünscht werden, könnte man auch Arbeitslose impfen. „Wir werden uns in solch einer Situation keiner unkonventionellen Lösung verschließen, wenn wir gebraucht werden.“ Im März waren in Deutschland etwa 2,8 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet.