News zu Corona in Deutschland vom 5. April

News zu Corona in Deutschland vom 5. April

5. April 2021 Aus Von mvp-web
11:39:05
Alle News zur Corona-Pandemie: In Hannover musste die Polizei das Wohnhaus von Ministerpräsident Weil vor sogenannten Querdenkern schützen. China meldet den größten Anstieg an Neuinfektionen seit mehr als zwei Monaten.

Laschet fordert neuen „Brücken-Lockdown“ und Blitz-Gipfel

14.30 Uhr: Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet hat sich angesichts der dritten Corona-Welle für einen harten und kurzen Lockdown im April ausgesprochen. Mit einem solchen „Brücken-Lockdown“ müsse die Zeit überbrückt werden, bis viele Menschen geimpft seien. Man müsse daher in „vielen Bereichen nachlegen und uns Richtung Lockdown bewegen“, erklärte Laschet.

Das bedeute:

  • Gebraucht würden weniger private Kontakte. Das könnten auch Ausgangsbeschränkungen in den Abend- und Nachtstunden bedeuten. Diese seien ein effektives Mittel, um Kontakte im privaten Raum zu reduzieren.
  • Zudem müsse man sich auf das Notwendige bei Kitas- und Schulen fokussieren – bei gleichzeitiger Absicherung durch flächendeckende und eng getaktete Tests.
  • Außerdem sprach Laschet von einer Home-Office-Offensive. „Es sind immer noch viel zu viele Menschen in Bewegung zum Arbeitsplatz“, sagte Laschet. In den zwei bis drei Wochen des Lockdowns müsse die Homeoffice-Offensive der Wirtschaft nochmals vorankommen. Dazu werde die Bundesregierung diese Woche nochmals mit den Wirtschaftsverbänden auch über Testungen sprechen.
  • Es müsse zudem bei der Schließung der Gastronomie bleiben, außerdem müsse es im gesamten Freizeitbereich nochmals eine Reduzierung geben.

Man sei in einer „Ausnahmesituation“, in der jetzt schnelles Handeln notwendig sei, so der CDU-Chef und NRW-Ministerpräsident.

Zudem fordert er, die nächste Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) vorzuziehen. Statt wie geplant am 12. April sollten Bund und Länder sich bereits diese Woche zum nächsten Corona-Gipfel treffen. Der Gipfel solle als Präsenz-Sitzung stattfinden. „Wir dürfen nicht wieder eine Ministerpräsidentenkonferenz erleben wie beim letzten Mal. Mit stundenlangen Diskussionen, mit stundenlangen Auszeiten“, so Laschet.

Gewerkschaft: Notfalls wegen Corona-Pandemie auf Abiturprüfungen verzichten

13.47 Uhr: Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert, wegen der Corona-Pandemie die Abiturprüfungen in diesem Jahr notfalls ausfallen zu lassen. „Sollte das Infektionsgeschehen so dramatisch ansteigen, wie die dritte Welle in anderen europäischen Nachbarstaaten befürchten lässt, müssen die Länder flexibel reagieren und von Prüfungen absehen“, sagte GEW-Chefin Marlis Tepe den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.

„Dann könnten zum Beispiel die Leistungen aus dem Unterricht zur Grundlage der Notengebung gemacht werden“, sagte Tepe. „Die GEW hat sich sehr dafür eingesetzt, dass die Kultusministerinnen und -minister erklärt haben, die Abiture mit verschiedenen Prüfungsformaten gegenseitig anzuerkennen.“ Diese Erklärung müsse eingehalten werden, sollten Prüfungen pandemiebedingt ausfallen müssen. Das Abitur 2021 brauche die volle Anerkennung und Wertschätzung.

Der hessische Kultusminister Alexander Lorz sagte im RND-Podcast „Die Schulstunde“, die Kultusministerkonferenz (KMK) gehe davon aus, dass die Abiturprüfungen in diesem Jahr überall stattfänden. Lorz, der die Unions-Länder in der KMK koordiniert, sagte, eine Absage von Prüfungen wäre zum Nachteil der Schüler: „Sie würden den Jugendlichen fürs Leben einen Malus mitgeben.“

Ischinger fällt hartes Urteil über Corona-Politik: „Deutschland macht sich lächerlich“

13.37 Uhr: Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat wegen der Defizite der deutschen Politik und Gesellschaft im Umgang mit der Corona-Pandemie mehr Mut zu Veränderung gefordert. Den Bürgern sei in der Krise „brutal vor Augen geführt“ worden, „dass Deutschland sich überbürokratisiert und die Digitalisierung auf vielen Feldern komplett verschlafen hat“, sagte Ischinger dem „Tagesspiegel“. Während andere Länder längst durchdigitalisiert seien, mache Deutschland sich „lächerlich“, meinte der frühere Spitzendiplomat und fügte hinzu: „Das ist zum Weinen.“

Ihn ärgere, „dass unsere Politiker nicht mehr Pragmatismus wagen“, sagte Ischinger. Die Schlussfolgerung könne nur lauten: „Wir müssen den Mut zu Veränderungen aufbringen.“ Wandel durchzusetzen, werde in Deutschland schwer werden, weil dort „Vollkaskomentalität weit verbreitet“ sei und viele „bloß kein Risiko eingehen“ wollten. „Diese Welt ist jedoch immer stärker von Risiken und rücksichtslos geführten Großmachtkonflikten geprägt“, warnte der frühere Botschafter und Staatssekretär im Auswärtigen Amt. Die nächste und übernächste Pandemie warte schon. Deshalb gelte: „Besser, wir schlagen jetzt die Pflöcke ein, damit wir beim nächsten Mal früher, entschlossener und effizienter reagieren können.“

Erstmals mehr als 100.000 Corona-Fälle an einem Tag in Indien

13.32 Uhr: In Indien sind erstmals an einem Tag mehr als 100.000 Corona-Neuinfektionen erfasst worden. Das geht aus Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums vom Montag hervor. Besonders betroffen ist der reichste Bundesstaat Maharastra mit der Finanzmetropole Mumbai, wo inzwischen ein Lockdown an Wochenenden angekündet worden war. Premierminister Narendra Modi hatte am Wochenende vor einem alarmierenden Anstieg der Fälle gewarnt.

Trotzdem leben viele Menschen wieder so, als gebe es keine Pandemie mehr. Es gibt auch vor den Parlamentswahlen in mehreren Bundesstaaten große Wahlveranstaltungen. Zum großen Pilgerfest Kumbh Mela strömen Hunderttausende Inder zum heiligen Fluss Ganges – oft ohne Masken, wie Aufnahmen vor Ort zeigen. Zudem könnten Virusmutationen zum Anstieg beitragen. Noch Anfang des Jahres gab es teilweise weniger als 10.000 erfasste Fälle an einem Tag, beim bisherigen Höchststand im vergangenen Sommer waren es teils knapp 100.000 pro Tag.

Indiens Impfkampagne liegt derzeit noch klar hinter dem von der Regierung angestrebten Ziel, bis Sommer 300 Millionen der mehr als 1,3 Milliarden Menschen im Land impfen zu lassen. Seit dem Impfstart im Januar wurden 79 Millionen Dosen verabreicht. Indien gilt auch als Apotheke der Welt. Das Land produziert viel Impfstoff für den Export. Aber angesichts der rasch steigenden Fallzahlen im Land wurde dieser nun eingeschränkt. Davon betroffen ist auch die UN-Initiative Covax, die ärmere Länder mit Impfdosen versorgen soll.

Tübinger Modellversuch läuft am Dienstag weiter

13.08 Uhr: Der Tübinger Corona-Modellversuch „Öffnen mit Sicherheit“ kann unter den Bedingungen des Osterwochenendes auch am Dienstag weitergehen, obwohl im Landkreis die Notbremse greift. Das teilte die Stadt am Montag mit. Ob der modifizierte Modellversuch in Tübingen auch über den Dienstag hinaus fortgesetzt werde, entscheide die Landesregierung am Dienstag, hieß es von Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne).

Die Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Corona-Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche – liegt in der Stadt Tübingen bei 89, im Landkreis bei 118,5. Zum Vergleich: Am 18. März betrug die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt noch 19,7.

Die Osterregelung besagt, dass Handel, Kultur und Gastronomie mit Testpflicht geöffnet bleiben. Dafür sind neun Teststationen in Betrieb. Tagestickets gebe es aber weiterhin nur für Menschen, die im Landkreis Tübingen wohnten oder in der Stadt Tübingen arbeiteten. „Die erweiterte Maskenpflicht und das Alkoholverbot gelten ebenfalls weiter“, sagte Palmer. Auswärtige Gäste erhalten seit dem vergangenen Donnerstag kein Tagesticket mehr.

Am 26. März hatte das Land dem Antrag zugestimmt, den Modellversuch bis zum 18. April zu verlängern und die Ticketausgabe an Auswärtige zu begrenzen und über Ostern auszusetzen. Seit dem 16. März können sich Menschen in Tübingen an mehreren Stationen kostenlos testen lassen – mit der Bescheinigung des Ergebnisses können sie dann in Läden, zum Friseur oder auch in Theater und Museen gehen. Die Stadt sah den Erfolg des Versuchs allerdings durch eine wachsende Zahl an Tagesgästen zunehmend gefährdet und Kritik wurde laut.

Nach drei Tagen Notbremse: München lockert wieder

13.00 Uhr: München lockert wieder. Die seit Ostersonntag in München geltenden schärferen Regeln werden ab Mittwoch wieder zurückgenommen. Nachdem in der bayerischen Landeshauptstadt an Karfreitag die kritische Inzidenzmarke von 100 am dritten Tag in Folge überschritten war, trat am Ostersonntag die Notbremse in Kraft.

Tatsächlich lag der Inzidenzwert aber von Karsamstag bis Ostermontag wieder drei Tage lang unter 100. Deshalb werden die verschärften Maßnahmen nach Angaben der Stadt ab Mittwoch wieder zurückgenommen. Die nächtliche Ausgangssperre entfällt, Geschäfte, Museen und der Tierpark dürfen wieder öffnen.

Polizei in England löst mehrere illegale Raves am Osterwochenende auf

12.07 Uhr: In England sind am Osterwochenende mehrere illegale Raves von der Polizei aufgelöst worden. In der Grafschaft Essex hatten sich rund 100 Feiernde versammelt, wie die Polizei mitteilte. Auch in den West Midlands löste die Polizei laut Nachrichtenagentur PA eine größere Veranstaltung in der Nacht zum Ostermontag auf und nahm einige Beteiligte fest. Einen geplanten Rave im südenglischen Kent verhinderte die Polizei, indem sie vorab Ausrüstung beschlagnahmte und die Veranstalter nach Hause schickte.

„Wir möchten, dass Menschen Spaß haben, aber nicht auf Kosten Anderer in der Gesellschaft“, sagte ein Sprecher der Polizei in Kent. Unter den aktuellen Corona-Beschränkungen dürfen sich in England maximal sechs Menschen draußen treffen, Großveranstaltungen sind bislang nicht erlaubt. Veranstaltern drohen Strafen von 10.000 Pfund (umgerechnet rund 11.800 Euro).

34-Jähriger ohne Maske bedroht Supermarkt-Mitarbeiter

11.20 Uhr: Weil er keine Corona-Schutzmaske tragen wollte, soll ein 34-Jähriger in Mengen den Sicherheitsmann eines Supermarktes mit einem Baseball-Schläger bedroht haben. Zuvor habe er in dem Laden ohne ersichtlichen Grund seine Maske abgenommen, teilte die Polizei am Sonntag mit. Als der Sicherheitsmann den 34-Jährigen auf die geltende Maskenpflicht hinwies, verhielt dieser sich den Angaben zufolge aggressiv. Danach verlagerte sich der Streit am Samstagnachmittag auf den Parkplatz des Lebensmittelgeschäfts im Kreis Sigmaringen.

Dort schubste der 34-Jährige den Sicherheitsmann und bedrohte ihn. Als dieser die Polizei rief, wollte der Angreifer mit seinem Wagen fliehen. Dabei touchierte er den Marktmitarbeiter am Knie. Der Mann blieb unverletzt. Gegen den 34-Jährigen wird nun ermittelt.

Deutschlands schlimmster Corona-Hotspot liegt nun in Bayern

09.45 Uhr: Deutschlands schlimmster Hotspot liegt nun in Bayern: Hof weist eine 7-Tage-Inzidenz von 469,2 auf (Stand, 05. April) und überholt damit den bisherigen Spitzenreiter Greiz (Thüringen), der nun bei 429,2 an zweiter Stelle liegt – am Tag zuvor hatte Greiz noch mit einer Inzidenz von 481,5 auf dem ersten Platz gelegen.

Von Samstag auf Ostersonntag hatte Hof über 70 Neuinfektionen gemeldet, was die Inzidenz in die Höhe schnellen ließ. Auf den Plätzen drei folgt die thüringische Stadt Gera (344,7), gefolgt vom Wartburgkreis (333,7), ebenfalls in Thüringen.

RKI registriert 8497 Corona-Neuinfektionen und 50 neue Todesfälle

08.14 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 8497 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 50 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI von Montagmorgen hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9872 Neuinfektionen und 43 neue Todesfälle verzeichnet. Das RKI weist darauf hin, dass rund um die Osterfeiertage vielerorts meist weniger Tests gemacht und gemeldet werden. Zudem könne es sein, dass nicht alle Gesundheitsämter und zuständigen Landesbehörden an allen Tagen an das RKI übermitteln. Die berichteten Fallzahlen dürften dadurch niedriger ausfallen und nur eine eingeschränkte Aussagekraft haben.

Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.10 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 128,0. Am Vortag gab das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 127,0 an, vor drei Wochen mit 82,9.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.893.883 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.581.500 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 77.013.

GEW: Notfalls wegen Corona-Pandemie auf Abiturprüfungen verzichten

09.33 Uhr: Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert, wegen der Corona-Pandemie die Abiturprüfungen in diesem Jahr notfalls ausfallen zu lassen. „Sollte das Infektionsgeschehen so dramatisch ansteigen, wie die dritte Welle in anderen europäischen Nachbarstaaten befürchten lässt, müssen die Länder flexibel reagieren und von Prüfungen absehen“, sagte GEW-Chefin Marlis Tepe den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.

„Dann könnten zum Beispiel die Leistungen aus dem Unterricht zur Grundlage der Notengebung gemacht werden“, sagte Tepe. „Die GEW hat sich sehr dafür eingesetzt, dass die Kultusministerinnen und -minister erklärt haben, die Abiture mit verschiedenen Prüfungsformaten gegenseitig anzuerkennen.“ Diese Erklärung müsse eingehalten werden, sollten Prüfungen pandemiebedingt ausfallen müssen. Das Abitur 2021 brauche die volle Anerkennung und Wertschätzung.

Der hessische Kultusminister Alexander Lorz sagte im RND-Podcast „Die Schulstunde“, die Kultusministerkonferenz (KMK) gehe davon aus, dass die Abiturprüfungen in diesem Jahr überall stattfänden. Lorz, der die Unions-Länder in der KMK koordiniert, sagte, eine Absage von Prüfungen wäre zum Nachteil der Schüler: „Sie würden den Jugendlichen fürs Leben einen Malus mitgeben.“

China meldet größten Anstieg der Corona-Neuinfektionen seit mehr als zwei Monaten

Montag, 5. April, 07.14 Uhr: China hat binnen 24 Stunden den größten Anstieg an neuen Infektionen seit mehr als zwei Monaten gemeldet. Wie die nationale Gesundheitskommission erklärt, seien 32 weitere bestätigte Fälle seien aufgetreten. Davon 15 in der Provinz Yunnan, die auf ein Cluster in der Stadt Ruili an der Grenze zu Myanmar zurückzuführen seien.

Weiterhin habe es 18 asymptomatische Fälle gegeben. China stuft asymptomatische Fälle nicht als bestätigte Fälle ein. Die Gesamtzahl der bestätigten Fälle auf dem chinesischen Festland steigt nach offiziellen Angaben auf 90.305. Die Zahl der Todesfälle liegt unverändert bei 4636.