Einreisekontrollen: Schon 1.200 Touristen nach Hause geschickt

Einreisekontrollen: Schon 1.200 Touristen nach Hause geschickt

5. April 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 05.04.2021 09:35 Uhr

Ohne triftigen Grund in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs? Die Polizei versucht das zu verhindern und setzt auf Kontrollen. Seit Karfreitag haben die Beamten schon mehr als 1.200 Menschen nach Hause geschickt.

Am Ostersonntag haben die Polizisten im Land ihre Kontrollen fortgesetzt, mit Blick auf das Einreiseverbot für Touristen und die Corona-Landesverordnung. Das Ergebnis: Fahrer und Beifahrer in 160 Autos und Wohnmobilen mussten ihre Pläne ändern und Mecklenburg-Vorpommern wieder verlassen. Kontrolliert wurden im Osten des Landes insgesamt 776 Fahrzeuge – eine Zahl der Gesamtkontrollen im westlichen Landesteil gab die Polizei nicht bekannt. Besonders viele Verstöße registrierten die Beamten in der Region um Wismar und rund um Röbel. Eine Botschaft hatten beide Polizeipräsidien: die Abgewiesenen zeigten sich am Ostersonntag in der Regel einsichtig und verhielten sich freundlich.

Kontrollen schon am Freitag und am Sonnabend

Die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern hatte allein am Karsamstag mehr als 500 Touristen abgewiesen, die zu wegen der Corona-Pandemie derzeit nicht erlaubten Tagesbesuchen in das Bundesland gekommen waren. Die Kontrollen erfolgten sowohl an den Landesgrenzen als auch mit mobilen Teams im Landesinneren. Im Bereich des Polizeipräsidiums Rostock, das für den westlichen Teil des Bundeslandes zuständig ist, wurden am Sonnabend 348 Menschen aufgefordert, Mecklenburg-Vorpommern wieder zu verlassen, wie die Polizei mitteilte. Weitere 193 Abweisungen gab es im östlichen Landesteil, wie das Polizeipräsidium Neubrandenburg erklärte. Allein in dessen Zuständigkeitsbereich wurden knapp 800 Fahrzeuge kontrolliert. Bereits am Karfreitag waren mehr als 340 Personen des Landes verwiesen worden.

Besuche der Kernfamilie erlaubt

Die Zurückgewiesenen waren mit Autos oder Wohnmobilen ins Land gekommen und konnten keinen „triftigen“ Grund für ihren Aufenthalt angeben. Dadurch verstießen sie gegen die Corona-Landesverordnung. Sie kamen vor allem aus den benachbarten Bundesländern, aber auch aus Hamburg, Berlin, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Viele der Kontrollierten wollten ihre Verwandten in Mecklenburg-Vorpommern besuchen. Wenn sie nachweisen konnten, dass sie zur Kernfamilie gehören, durften sie weiterfahren. Andere gaben zum Beispiel auf dem Weg nach Usedom an, sie wollten dort einen Freund abholen oder sie müssten als Kleinunternehmer auf der Insel arbeiten – ohne dies belegen zu können.

Polizei: Manchmal Diskussionen, meist aber Verständnis

Sie mussten genauso umkehren, wie viele Wohnmobilfahrer, die nicht nachweisen konnten, dass ihre Kernfamilie in Mecklenburg-Vorpommern lebt. Außerdem ist es Auswärtigen nur erlaubt, als Eigentümer ihre Zweitwohnungen aufzusuchen, oder als Dauercamper ihre Wohnwagen auf den Campingplatz zu bringen. Hier muss ein Vertrag vorliegen, der vor dem 31. August 2020 abgeschlossen wurde und über mindestens sechs Monate für das Jahr 2020 und 2021 gültig ist. Nach Angaben der Polizei gab es zwar hin und wieder Diskussionen, aber im Großen und Ganzen reagierten die Leute einsichtig.

Anzeigen wegen Verstößen gegen Corona-Regeln

Zudem wurden 19 Ordnungswidrigkeitsanzeigen erstattet. Meist ging es um die Nichteinhaltung der Kontaktbeschränkungen, auch kleinere Partys wurden geahndet. Schwerpunkte waren Wismar und Röbel an der Mecklenburgischen Seenplatte. Auch am Sonntag und Montag will die Polizei wieder Kontrollen durchführen. Neben festen Kontrollstellen an der Landesgrenze werde auch mobil im Landesinnern kontrolliert, hieß es.