Kanzlerkandidat der Union CDU-Präsidium für Laschet
12. April 2021Stand: 12.04.2021 12:15 Uhr
CDU-Chef Laschet möchte Kanzlerkandidat werden. Nun erhält er Unterstützung: Das CDU-Präsidium stellte sich mit breiter Mehrheit hinter ihn. Für CSU-Chef Söder dürfte es schwer werden – auch wenn er Anhänger in der CDU hat.
Das CDU-Präsidium hat sich mit breiter Mehrheit hinter eine Kanzlerkandidatur von Parteichef Armin Laschet gestellt. Das bestätigte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier nach einer Sitzung des Präsidiums. Eine formelle Abstimmung gab es nicht – sie war auch nicht geplant.
Laschet sei von den Präsidiumsmitgliedern attestiert worden, „Meinungen zusammenzuführen, Haltung zu entwickeln und diese auch durchgehend zu vertreten“, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters aus Parteikreisen. Auch sei man sicher, dass Laschet in den kommenden Monaten die Union erfolgreich positionieren werde, um in der Auseinandersetzung mit den anderen Parteien erfolgreich den Wahlkampf zu bestreiten, hieß es weiter.
„Außergewöhnlich geeignet“
Die Vorstellung der CDU-Spitze sei es, nun eine gemeinsame Lösung mit der CSU in Wochenfrist hinzubekommen, sagte Bouffier. Das Präsidium habe Laschet deutlich gemacht, „dass wir ihn für außergewöhnlich geeignet halten und ihn gebeten, mit Markus Söder jetzt gemeinsam den weiteren Weg zu besprechen, wie wir das machen“. Laschet will sich gegen 14.00 Uhr in Berlin den Fragen der Medien stellen.
Söder hatte betont, er wolle nur kandidieren, „wenn die CDU bereit wäre, mich zu unterstützen“. Andernfalls bleibe er „ohne Groll“ zurück. Der CSU-Chef berät sich am Nachmittag ab 15.00 Uhr mit seinem Präsidium. Die Gespräche finden als Videokonferenz statt, um 16.30 Uhr will Söder eine Pressekonferenz in München geben.
Altmaier: Stimmung an der Basis wichtig
Bei der Entscheidung über den Kanzlerkandidaten der Union muss nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) die Stimmung an der Basis eine wichtige Rolle spielen. „Es kommt gar nicht so sehr darauf an, was die Präsidien der CDU und CSU sagen, weil Präsidien stehen ja immer zu ihren Vorleuten“, sagte er vor der Präsidiumssitzung den Sendern RTL und ntv.
Es komme nun darauf an, „dass wir eine Lösung finden, die von weiten Teilen der Union getragen werden kann“, sagte der Minister. Umfragen zufolge liegt Söder in der Kandidaten-Präferenz der Unionsanhänger deutlich vor Laschet.
Berliner CDU will Söder
Das Präsidium der Hauptstadt-CDU sprach sich indes einhellig für eine Kandidatur des bayerischen Ministerpräsidenten aus, wie der CDU-Landesvorsitzende Kai Wegner mitteilte. „Markus Söder ist der zupackende, erfolgreiche Krisenmanager, der Deutschland aus der Pandemie führen und das Land zukunftsfest machen kann“, erklärte er.
Beide hätten das Zeug zum Bundeskanzler, doch sein Landesverband sei überzeugt davon, dass „die Menschen noch stärker Markus Söder zutrauen, Deutschland gut zu führen.“
Der Hamburger Landesverband warnte vor Alleingängen der CDU. Eine Entscheidung müsse gemeinsam getroffen und abgestimmt werden, sagte der CDU-Landesvorsitzende Christoph Ploß. „Alles andere würde das Verhältnis zwischen den Unionsparteien nachhaltig beschädigen.“