Sprunghafter Anstieg: Länder melden rund 7000 Neuinfektionen mehr als vor einer Woche

Sprunghafter Anstieg: Länder melden rund 7000 Neuinfektionen mehr als vor einer Woche

13. April 2021 Aus Von mvp-web

20.23 Uhr: Die Gesundheitsämter der Bundesländer haben am Dienstag binnen 24 Stunden 14.738 Corona-Neuinfektionen gemeldet, wie eine Auswertung von FOCUS Online zeigt. Damit meldeten die Länder rund 7100 mehr Neuinfektionen mehr als am Dienstag der vergangenen Woche, als die Länder unmittelbar nach Ostern nur 7621 Corona-Fälle übermittelt hatten.

Zudem gab es nach Angaben der Länder binnen 24 Stunden 326 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Vor genau einer Woche lag diese Zahl bei 161 Todesfällen. Seit Beginn der Pandemie starben somit bundesweit 78.897 Menschen an oder mit dem Coronavirus.

Vor allem im Saarland gab es am Dienstag im Vergleich zu den Vorwochen relativ viele Neuinfektionen. Dort wurden 205 neue Fälle gemeldet. Hatte das Bundesland vergangene Woche noch eine Inzidenz von 89, so ist sie jetzt bei 119. Einen sprunghaften Anstieg bei den Neuinfektionen verzeichnete auch Mecklenburg-Vorpommern, das am Dienstag 506 neue Corona-Fälle und damit einen Höchststand bei den Tageszuwächsen vermeldete. Die bisher höchste Neuinfektionszahl in Mecklenburg-Vorpommern gab es mit 491 Fällen am 5. Januar.

Die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen stieg am Dienstag leicht an. Laut DIVI-Intensivregister werden aktuell 4688 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt. Das sind 26 Patienten mehr im Vergleich zum Vortag.

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 3.031.189, 78.897 Todesfälle

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg 392.677 (+3244), 8981 Todesfälle (+35)
  • Bayern 532.844 (+1812), 13.561 Todesfälle (+48)
  • Berlin 154.671 (+677), 3128 Todesfälle (+1)
  • Brandenburg 93.342 (+318), 3372 Todesfälle (+3)
  • Bremen 22.594 (+110), 428 Todesfälle (+3)
  • Hamburg 66.195 (+269), 1412 Todesfälle (+0)
  • Hessen 234.519 (+707), 6521 Todesfälle (+33)
  • Mecklenburg-Vorpommern 34.526 (+506), 916 Todesfälle (+2)
  • Niedersachsen 212.475 (+615), 5047 Todesfälle (+29)
  • Nordrhein-Westfalen 652.737 (+2803), 14.656 Todesfälle (+68)
  • Rheinland-Pfalz 125.378 (+658), 3414 Todesfälle (+9)
  • Saarland 33.866 (+205), 954 Todesfälle (+4)
  • Sachsen 237.981 (+1477), 8607 Todesfälle (+39)
  • Sachsen-Anhalt 80.251 (+543), 2903 Todesfälle (+26)
  • Schleswig-Holstein 53.729 (+403), 1469 Todesfälle (+3)
  • Thüringen 103.095 (+391), 3525 Todesfälle (+23)

Gesamtstand (13.04.2021, 20.21 Uhr): 3.031.189 Fälle (+14.738), 78.897 Todesfälle (+326)

Vortag (12.04.2021, 19.30 Uhr): 3.016.451 Fälle (+10.147), 78.571 Todesfälle (+157)

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 2.700.200 (+16.300). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei etwa 256.690.

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (7-Tage-R-Wert): 1,08 (Vortag: 1,09)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 4688 (+26)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2666 (+4)

Anzahl Geimpfter (und Impfquote) laut RKI (Stand 13.04): 13.567.817 Menschen haben bereits eine Erstimpfung erhalten (16,3 Prozent) und 5.117.056 Menschen eine Zweitimpfung (6,2 Prozent)

7-Tage-Inzidenz steigt bundesweit – Entwicklung im Saarland „besonders stark“

19.58 Uhr: In den meisten Bundesländern ist eine Zunahme der Sieben-Tage-Inzidenz zu beobachten. Das schreibt das Robert-Koch-Institut in seinem aktuellen Lagebericht. Im Saarland sei diese Entwicklung jedoch besonders stark. Hatte das Bundesland vergangene Woche noch eine Inzidenz von 89, so ist sie jetzt bei 119.

Seit Dienstag läuft im Saarland nahe der französischen Grenze ein Corona-Modellprojekt, das auf Öffnungen auf der Basis von Schnelltests setzt. Neben der Außengastronomie durften unter anderem auch Fitnessstudios und Theater wieder öffnen – für jene, die einen tagesaktuellen negativen Test dabeihaben. Mit dem Modell will die Landesregierung den Bürgern wieder mehr Freiheiten ermöglichen.

Drosten hält weitere Maßnahmen neben Corona-Notbremse für nötig

19.51 Uhr: Wegen der Lage auf den Intensivstationen erwartet der Virologe Christian Drosten, dass zusätzlich zur geplanten bundesweiten Corona-Notbremse weitere Maßnahmen nötig sein werden. „Ich denke, dass man anhand der sich jetzt einstellenden Situation in den Krankenhäusern auch noch mal anders reagieren muss“, sagte der Corona-Experte von der Berliner Charité am Dienstag im Podcast „Coronavirus-Update“ bei NDR-Info. Dies müsse sicherlich in „allernächster Zeit“ geschehen. „Ich erwarte jetzt nicht ohne weiteres, dass man damit die Situation in der Intensivmedizin kontrollieren kann“, sagte Drosten mit Blick auf die Entscheidung.

Das Bundeskabinett hat am Dienstag eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen. Damit müssen sich die Menschen in weiten Teilen Deutschlands auf Ausgangsbeschränkungen und geschlossene Läden nach bundesweit verbindlichen Vorgaben einstellen. Kommende Woche sollen die Neuerungen erst vom Parlament beschlossen werden und dann den Bundesrat passieren – trotz deutlicher Kritik einiger Länder und der Opposition im Bundestag.

Über die eingeschränkte Aussagekraft der Corona-Meldezahlen nach Ostern sagte Drosten: „Wir müssen wahrscheinlich bis Ende dieser Woche warten, um wieder realistische Zahlen zu sehen.“ Er befürchte, dass man dann wieder in einem Bereich zwischen 20 000 und 30 000 täglich gemeldeten Neuinfektionen landen werde. Durch die Osterferien sieht der Virologe allerdings für die Schulen zunächst einen „nachhaltigen Entschleunigungseffekt“, wie er sagte.