Was an Pfingsten alles möglich ist

Was an Pfingsten alles möglich ist

22. Mai 2021 Aus Von mvp-web

Stand: 21.05.2021 05:00 Uhr

Camping an der Nordsee, Shopping in Hamburg, Biergarten in Bayern: Die Pfingsttage geben einen Vorgeschmack, wie das Leben nach der Pandemie wieder aussehen kann – inklusive Staus. Ein Überblick.

Wie ist die Corona-Lage?

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen geht zurück. Mehrere Bundesländer haben inzwischen die 50er-Marke bei der Sieben-Tage-Inzidenz unterschritten. Das Robert Koch-Institut meldete am Donnerstag nur noch 60 Landkreise und Städte, die über 100 liegen. Ab diesem Schwellenwert greift die Bundesnotbremse. Nicht nur die nördlichen Urlaubsregionen haben deshalb Öffnungen erlaubt.

Dennoch warnen Politik und Wissenschaft vor Leichtsinn. Regierungssprecher Steffen Seibert erinnerte zu Wochenbeginn daran, dass die Sieben-Tage-Inzidenz im vergangenen Jahr zu diesem Zeitpunkt bei gerade fünf lag – derzeit liegt sie bundesweit bei rund 68. „Wir haben noch nicht die Voraussetzungen dafür erreicht, einen genauso entspannten Sommer wie letztes Jahr zu genießen.“

Und der Deutsche Städtetag appellierte an die Menschen, auch über Pfingsten vorsichtig zu sein. Die aktuellen Lockerungen seien „Lockerungen auf Bewährung“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der „Rheinischen Post“.

Was ist Pfingsten in den Urlaubsregionen erlaubt?

Am einfachsten dürfte der Urlaub an der Nord- und Ostsee werden. Schleswig-Holstein verzeichnet weiterhin bundesweit die geringste Sieben-Tage-Inzidenz. Nach der Beschränkung auf Modellregionen sind seit Montag auch landesweit Lockerungen in Kraft. Das heißt: Hotels, Pensionen und andere Beherbergungsbetriebe dürfen unter Auflagen auch für touristische Übernachtungen wieder öffnen. Lokale dürfen nun auch ihre Innenbereiche wieder öffnen, Ausflugsschiffe wieder Gäste an Bord nehmen. Dafür sind in der Regel tagesaktuelle Corona-Tests notwendig. Strenge Kontrollen sind angekündigt, vor allem im Kreis Nordfriesland, wo es mehrere Restaurants mit den Corona-Regeln nicht so genau genommen haben.


Die aktuellen Corona-Regeln in MV

Einige Corona-Schutzmaßnahmen gelten bundesweit einheitlich. In anderen Punkten jedoch hat Mecklenburg-Vorpommern eigene Regelungen Stand 20.05.2021


Coronavirus Was an Pfingsten alles möglich ist

Stand: 21.05.2021 05:00 Uhr

Camping an der Nordsee, Shopping in Hamburg, Biergarten in Bayern: Die Pfingsttage geben einen Vorgeschmack, wie das Leben nach der Pandemie wieder aussehen kann – inklusive Staus. Ein Überblick.

Wie ist die Corona-Lage?

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen geht zurück. Mehrere Bundesländer haben inzwischen die 50er-Marke bei der Sieben-Tage-Inzidenz unterschritten. Das Robert Koch-Institut meldete am Donnerstag nur noch 60 Landkreise und Städte, die über 100 liegen. Ab diesem Schwellenwert greift die Bundesnotbremse. Nicht nur die nördlichen Urlaubsregionen haben deshalb Öffnungen erlaubt.

Dennoch warnen Politik und Wissenschaft vor Leichtsinn. Regierungssprecher Steffen Seibert erinnerte zu Wochenbeginn daran, dass die Sieben-Tage-Inzidenz im vergangenen Jahr zu diesem Zeitpunkt bei gerade fünf lag – derzeit liegt sie bundesweit bei rund 68. „Wir haben noch nicht die Voraussetzungen dafür erreicht, einen genauso entspannten Sommer wie letztes Jahr zu genießen.“

Und der Deutsche Städtetag appellierte an die Menschen, auch über Pfingsten vorsichtig zu sein. Die aktuellen Lockerungen seien „Lockerungen auf Bewährung“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der „Rheinischen Post“.

Was ist Pfingsten in den Urlaubsregionen erlaubt?

Am einfachsten dürfte der Urlaub an der Nord- und Ostsee werden. Schleswig-Holstein verzeichnet weiterhin bundesweit die geringste Sieben-Tage-Inzidenz. Nach der Beschränkung auf Modellregionen sind seit Montag auch landesweit Lockerungen in Kraft. Das heißt: Hotels, Pensionen und andere Beherbergungsbetriebe dürfen unter Auflagen auch für touristische Übernachtungen wieder öffnen. Lokale dürfen nun auch ihre Innenbereiche wieder öffnen, Ausflugsschiffe wieder Gäste an Bord nehmen. Dafür sind in der Regel tagesaktuelle Corona-Tests notwendig. Strenge Kontrollen sind angekündigt, vor allem im Kreis Nordfriesland, wo es mehrere Restaurants mit den Corona-Regeln nicht so genau genommen haben.

In Mecklenburg-Vorpommern öffnet die Gastronomie am Pfingstsonntag. Die Regeln: Wer drinnen sitzt, benötigt eine Reservierung und einen negativen Coronatest, der maximal 24 Stunden alt sein darf. Wer im Außenbereich sitzen möchte, benötigt keinen Test und muss auch keinen Tisch vorab reservieren. Tourismus in dem Bundesland soll allerdings erst ab dem 7. Juni möglich sein – zunächst nur für Einwohner des Landes – ab 14. Juni dann für alle Gäste. Dauercamper aus dem eigenen Land dürfen bereits wieder auf den Campingplätzen übernachten. Dauernutzern von Booten kann ein Liegeplatz vermietet werden.

Eigentlich wollte das Land Niedersachsen nur behutsam weitere Öffnungen zulassen und Übernachtungen nur den Einwohnern des Bundeslandes ermöglichen. Doch das niedersächsische Oberverwaltungsgericht hat die Maßnahmen der Landesregierung durchkreuzt. Die Regelung wurde am Dienstag außer Vollzug gesetzt. Somit können sich auch Touristen aus anderen Landesteilen in Niedersachsen einquartieren.

Seit dem vergangenen Samstag dürfen auch Hotels und Pensionen in Land- und Stadtkreisen in Baden-Württemberg mit einer Inzidenz unter 100 an fünf Werktagen nacheinander unter Auflagen wieder öffnen. Die Betriebe dürfen nur geimpfte, genesene oder getestete Gäste empfangen. Auch Ferienwohnungen dürfen wieder vermietet werden. Theater, Konzerte und Kino sind im Freien in den Regionen unter 100 wieder möglich. Museen und Gedenkstätten dürfen auch wieder öffnen.

Ähnlich ist die Situation in Bayern. In Regionen mit einer Inzidenz unter 100 dürfen am Pfingstwochenende Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, Campingplätze und auch Jugendherbergen wieder für Touristen öffnen. Gleiches gilt für Seilbahnen, die Fluss- und Seenschifffahrt, touristischen Bahn- und Busverkehr, Städte- und Gästeführungen im Freien sowie für die Außenbereiche von medizinischen Thermen. Voraussetzung ist ein maximal 24 Stunden alter negativer Corona-Test. Biergärten und die Außengastronomie durften bereits zuvor bei Inzidenzen unter 100 wieder öffnen.

Neben München zieht auch in weiteren Großstädten langsam wieder etwas Normalität ein. In Berlin gelten wieder Lockerungen. Seit Mittwoch dürfen Museen und Gedenkstätten wieder öffnen. Die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen gelten nicht mehr. Unter anderen sind touristische Angebote wie Stadtrundfahrten und Schiffsausflüge wieder möglich. Voraussetzung ist ein negatives Testergebnis und ein Termin. Ab heute dürfen Gaststätten ihre Außenbereiche öffnen – allerdings nur für Gäste mit negativem Test oder vollständigem Impfschutz. In den Innenräumen dürfen Gaststätten weiterhin keine Gäste bewirten. Für die Hotels in der Hauptstadt sind noch keine Öffnungsschritte geplant.

In Hamburg liegt die Sieben-Tage-Inzidenz seit Wochenbeginn unter der 50er-Marke. Die Ausgangssperre ist bereits gefallen, die Museen haben wieder – für Getestete – geöffnet. Nun darf auch die Gastronomie in den Außenbereichen ab Pfingsten wieder bewirten. Außerdem dürfen fünf Personen aus zwei Haushalten zusammenkommen, die Maskenpflicht in Parks und Grünanlagen ist vorbei und der Einzelhandel darf unter Auflagen öffnen.

Allerdings: Die Corona-Verordnung erlaubt Übernachtungen in Hotels und Ferienwohnungen weiterhin nur wegen beruflicher Termine, medizinischen Aufenthalten und Besuchen aus „sozial-​ethischen“ Gründen.

Im Bundesland Bremen dürfen Restaurants zu Pfingsten wieder ihre Außenbereiche öffnen. Bei einer tagesaktuellen Inzidenz von über 50 ist ein aktueller Corona-Test erforderlich, bei einer Inzidenz unter 50 nicht. Das Bundesland öffnet auch seine Hotels und Pensionen wieder für negativ getestete Touristen.

Wie sieht es mit Reisen ins Ausland aus?

In Dänemark haben Geschäfte, Restaurants und Kneipen seit Langem wieder offen, auch die Fitnessstudios machten kürzlich wieder auf. In den Studios ist es wie im Inneren der Lokale vorgeschrieben, per App einen negativen Test, eine vollständige Impfung oder eine überstandene Infektion vorweisen zu können.

Vollständig geimpfte Deutsche und viele andere Menschen aus EU- und Schengen-Ländern dürfen seit dem 1. Mai wieder einreisen. Dabei müssen sie im Gegensatz zu anderen Reisenden keine negativen Corona-Tests oder Einreisegründe wie etwa den Besuch von Partnern vorweisen, auch Test- und Quarantänepflicht nach Ankunft fallen für sie weg. Ab Freitag werden innerhalb des Landes so gut wie alle bislang noch geschlossenen Einrichtungen wieder geöffnet – außer Nachtclubs und Diskotheken.

Auch Reisen innerhalb Frankreichs sind mittlerweile wieder möglich. Museen, Kinos und Geschäfte dürfen unter Auflagen wieder öffnen, ebenso die beliebten Außenbereiche von Restaurants. Die Ausgangssperre gilt dann ab 21 Uhr. Reisen innerhalb des Landes sind erlaubt, auch die Hotels haben geöffnet. Wer aus Europa nach Frankreich einreist, braucht einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist.

Griechenland: Cafés, Bars und Tavernen haben ihre Außenbereiche geöffnet, allerdings gilt weiterhin ein nächtliches Ausgangsverbot von 23 bis 5 Uhr. Besucher müssen sich vor der Einreise registrieren und ihren vollen Impfschutz (14 Tage nach dem zweiten Impftermin) oder einen höchstens 72 Stunden alten PCR-Test vorweisen. Eine Quarantänepflicht besteht nicht mehr.

Auch gilt eine Masken- und Abstandspflicht. Griechenland-Besucher müssen vor der Einreise auf der Website https://travel.gov.gr/#/ ihre Daten angeben. Außerdem müssen sie eine abgeschlossene Impfung oder einen höchstens 72 Stunden alten PCR-Test vorweisen – das gilt auch für Kinder ab fünf Jahren. Eine Quarantänepflicht besteht nicht mehr.

In Italien gelten mit Ausnahme des kleinen Aostatals in allen Regionen die moderaten Beschränkungen der Gelben Zone. In den Gelben Zonen können die Menschen Theater, Museen und Kinos besuchen. Bars und Restaurants dürfen ihre Gäste außen am Tisch bedienen. Bereits entfallen ist die fünftägige Mini-Quarantäne für Einreisende aus EU-Ländern. Die Behörden verlangen weiterhin ein negatives Corona-Testergebnis bei Ankunft.

Und auch in Österreich ist die Quarantänepflicht unter anderem für Einreisen aus Deutschland entfallen. Wer ins Land will, muss aber getestet, genesen oder geimpft sein. Ausnahmen von dieser 3-G-Regel gibt es nur für Kinder unter zehn Jahren. In den wieder geöffneten Restaurants, Hotels, in den Kinos und Theatern werden Zutrittstests verlangt. Ausländische Gäste können sich unter anderem in Test-Straßen und Apotheken kostenlos auf eine Corona-Infektion checken lassen. Die Gültigkeitsdauer der Tests schwankt zwischen wenigen Stunden und 72 Stunden (PCR-Test).

Obwohl die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich niedriger als in Deutschland ist, sind Test und Quarantäne bei der Rückkehr nach Deutschland nötig. Bayern und Österreich einigten sich jedoch bereits, den Grenzübertritt für private Besuche oder Einkäufe ohne Quarantäne wieder zu erlauben.

Müssen Reisende jetzt mit Staus rechnen?

Auch das gehört dazu: Mit dem Reisen kehren auch die Staus wieder zurück. Der ADAC erwartet am langen Pfingstwochenende zahlreiche Staus und spricht von der „erste große Reisewelle des Jahres“. Sie werde allerdings noch weit vom Niveau der Zeit vor der Pandemie entfernt sein. Besonders groß ist die Staugefahr laut ADAC vor allem am Nachmittag und frühen Abend des Freitags, am Samstagvormittag sowie am Montagnachmittag.