RKI meldet 29.518 Neuinfektionen – MV schmeißt Besitzer von Zweitwohnungen jetzt raus
22. April 202114:11:34
Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Die Zahl der Intensivpatienten steigt immer weiter. Am Montag sind schärfere Regeln in Kraft getreten. Die bundesweite Inzidenz steigt im Vergleich zur Vorwoche deutlich an, Grund könnte aber auch eine Meldeverzögerung sein.
Zweitwohnungsbesitzer und Dauercamper aus anderen Bundesländern müssen Mecklenburg-Vorpommern spätestens am Freitag verlassen – wegen des seit Beginn dieser Woche geltenden Corona-Shutdowns im Land. In der Nacht zu Samstag endet die Übergangsfrist, die ihnen eingeräumt wurde. Vorerst bis zum 11. Mai darf dann nur nach MV einreisen, wer seinen Hauptwohnsitz in dem Bundesland hat oder seine Kernfamilie besucht. Wer sich daran nicht hält, dem drohen Bußgelder.
Wie viele Menschen der „Rausschmiss“ tatsächlich betrifft, weiß niemand. Etwa 38.000 Zweitwohnsitze von Menschen, deren Hauptwohnsitz außerhalb des Bundeslandes ist, seien registriert, sagte ein Regierungssprecher. „Die betrifft es auf jeden Fall.“ Dazu kämen aber noch nicht angemeldete Wohnsitze oder Dauercamper. Eine abschließende Zahl gibt es deshalb nicht.
Kritiker bemängeln, dass jemand, der sich in seinem Ferienhäuschen an der Ostsee aufhält, nicht per se auch ein Infektionstreiber sei. Das stimme grundsätzlich, sagte der Regierungssprecher. Aber alle Corona-Schutzmaßnahmen zielten darauf, Kontakte zu reduzieren. Mobilität trage eben zum Infektionsgeschehen bei. Daher sollen Reisen so weit wie möglich reduziert werden.
Einige Wohnungsbesitzer wehren sich juristisch. Das Oberverwaltungsgericht in Greifswald ist derzeit mit mehreren Verfahren beschäftigt, in denen Zweitwohnungsbesitzer gegen die Regeln klagen. Das hatte Gerichtssprecherin Dorothea ter Veen am Mittwoch bestätigt. Parallel klagen auch Ferienwohnungsvermieter, die ihre Wohnungen wieder vermieten wollen. Wann die Richter entscheiden könnten, konnte ter Veen aber nicht sagen.
RKI: Corona-Neuinfektionen stagnieren auf hohem Niveau – Inzident steigt leicht
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 29.518 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI von Donnerstagmorgen hervor. In der Zahl der gemeldeten Neuinfektionen könnten Nachmeldungen aus Nordrhein-Westfalen vom Vortag enthalten sein. Eine größere Zahl von Meldungen der NRW-Gesundheitsämter waren zuvor aufgrund technischer Schwierigkeiten nicht vollständig übermittelt worden.
Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben innerhalb von 24 Stunden 259 neue Todesfälle verzeichnet. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.
Am Donnerstag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 29.426 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 293 neue Todesfälle verzeichnet.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 161,1. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 160,1 angegeben. Bisher kann laut RKI anhand der Sieben-Tage-Inzidenz der vergangenen Tage noch nicht abgeschätzt werden, ob sich der ansteigende Trend der vergangenen Woche fortsetzt.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.217.710 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.845.300 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 80 893.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag nach dem RKI-Lagebericht von Mittwochabend bei 0,94 (Vortag: 0,95). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 94 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.