Informationen zur Coronavirus-Impfung vom 29. April 2021

Informationen zur Coronavirus-Impfung vom 29. April 2021

29. April 2021 Aus Von mvp-web

Spahn vermeldet Rekord: Erstmals mehr als 1 Million Impfungen an einem Tag

13.37 Uhr: Die Impfkampagne in Deutschland kommt weiter voran. So gibt es gleich zwei Rekorde zu vermelden: Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sind am Mittwoch erstmals knapp 1,1 Millionen Impfungen durchgeführt worden.

Das ist das erste Mal, dass die Zahl der Impfungen an einem Tag die Marke von 1 Million überstiegen hat. Zudem sei am Mittwoch auch erstmalig mehr als ein Prozent der Bevölkerung geimpft worden, so Gesundheitsminister Spahn via Twitter. Insgesamt sind bislang 25,9 Prozent der Deutschen mindestens einmal geimpft worden, wie aus Zahlen des Robert-Koch-Instituts hervorgeht.

Panne im Impfzentrum: Mittel von Biontech und Astrazeneca verwechselt

12.33 Uhr: Im Impfzentrum auf dem Messegelände in Hannover ist es zu Verwechslungen der Impfstoffe von Biontech und Astrazeneca gekommen. Diese Verwechslungen in den zurückliegenden Tagen seien “absolute Ausnahmefälle”, sagte ein Sprecher der Landeshauptstadt am Donnerstag. Genaue Zahlen nannte er nicht, es seien Einzelfälle. Die Betroffenen seien identifiziert, als “reine Vorsichtsmaßnahme” sei ihnen geraten worden, sich mit ihren Hausärzten in Verbindung zu setzen. Über gesundheitliche Schäden bei den falsch geimpften Personen sei nichts bekannt. Zuvor hatte die “Bild”-Zeitung berichtet.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Impfzentrum, die den Fehler begangen hätten, seien belehrt worden, sagte der Sprecher. Das gesamte Personal des Impfzentrums sei “nochmals für die Abläufe sensibilisiert” worden.

In dem Corona-Impfzentrum auf dem Messegelände werden den Angaben zufolge täglich deutlich über 4000 Menschen geimpft. Am Mittwoch seien es beispielsweise 4486 Menschen gewesen, betonte der Sprecher. Insgesamt seien in dem Impfzentrum bislang über 300.000 Menschen geimpft worden.

WHO: Jetzt mehr Corona-Geimpfte als Infizierte in Europa

12.24 Uhr: In Europa sind laut Weltgesundheitsorganisation WHO mittlerweile mehr Menschen vollständig gegen Corona geimpft worden als insgesamt mit dem Virus infiziert gewesen sind. Es sei 462 Tage her, dass die ersten Infektionen in der europäischen Region gemeldet worden seien, sagte der Regionaldirektor der WHO Europa, Hans Kluge, am Donnerstag. Seitdem sei das Virus bei 5,5 Prozent der gesamten europäischen Bevölkerung nachgewiesen worden, während sieben Prozent vollständig geimpft worden seien. Erstmals seit zwei Monaten sei die Zahl der Neuinfektionen vergangene Woche wieder bedeutend zurückgegangen. Die Infektionsraten blieben jedoch extrem hoch.

Die WHO zählt zur Region Europa insgesamt mehr als 50 Länder, darunter neben der EU zum Beispiel auch die Türkei sowie Russland und die Ukraine. In diesen Ländern hat es insgesamt bisher rund 51,3 Millionen Infektionen gegeben, darunter knapp 1,37 Millionen in den vergangenen sieben Tagen. Laut Kluge sind bislang etwa 215 Millionen Impfdosen in der Region verabreicht worden. Schätzungsweise 16 Prozent der Bevölkerung haben zumindest eine Dosis erhalten.

Trotz sinkender Zahlen neuer Infektionen, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle bleibe die Bedrohung durch das Coronavirus jedoch bestehen, sagte Kluge auf seiner regelmäßigen Pressekonferenz, die er diesmal auf Russisch abhielt. “Das Virus trägt immer noch das Potenzial in sich, verheerende Auswirkungen zu haben.”

Virologe Kekulé: Astrazeneca-Mittel ist Impfstoff zweiter Klasse

11.20 Uhr: Alexander Kekulé erwartet schon im Spätsommer verbesserte Impfstoffe, die dann auch gegen Mutanten sehr wirksam sind. “Mit Impfstoffen der Generation 2.0, die auch zuverlässig gegen die neuen Varianten wirken, rechne ich etwa ab September”, sagte der Virologe der Nachrichtenseite ntv.de. Natürlich werde es dann noch eine Weile dauern, bis sie im großen Stil zum Einsatz kommen. Ob es am Ende aber auf einen Impfstoff gegen alle Varianten hinauslaufe, sei noch offen, fügte der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie des Universitätsklinikums Halle hinzu.

Theoretisch sei jedenfalls “ein Universalimpfstoff gegen alle Varianten des Pandemievirus Sars-CoV-2” durchaus vorstellbar, sagte Kekulé. Denn das Virus mutiere nicht “beliebig in alle Richtungen”, sondern versuche, sich permanent hin zu einem optimalen Zustand zu verändern. “Es wäre denkbar, diese optimale Konfiguration mit Hilfe von Computerprogrammen vorherzusagen und einen Impfstoff zu entwickeln, der genau dagegen wirkt. Man würde das Virus sozusagen am Endpunkt seiner Entwicklung bereits erwarten. Ein solcher Impfstoff, der aus technischen Gründen am ehesten auf mRNA-Basis herstellbar wäre, könnte dann die Universalwaffe gegen das neue Virus sein”, so Kekulé.

Zugleich betonte Kekulé, dass er Astrazeneca und andere Vektorimpfstoffe für Impfstoffe zweiter Klasse hält. “Das muss man wohl so feststellen”, sagte der Epidemiologe. “Aber auch mit einem zweitklassigen Impfstoff kann man sich ausreichend schützen, genauso wie man nicht nur in der ersten Klasse der Bahn ans Ziel kommt”, fügte er hinzu. Die Welt könne froh sein, dass es die Vektorimpfstoffe gebe, zumindest solange die mRNA-Impfstoffe noch nicht ausreichend verfügbar seien. Er selbst übrigens würde sich durchaus mit Astrazeneca oder einem anderen Vektorimpfstoff wie Sputnik V impfen lassen, so Kekulé. “Ich bin 62 und männlich. Ich würde das machen. Bei Sputnik gibt es allerdings bislang keine Daten. Ich hätte mich auch gleich zu Anfang mit der chinesischen Geheimwaffe von Sinovac impfen lassen. Das ist ein Totimpfstoff, dessen Wirkprinzip seit der Pocken-Impfung des 18. Jahrhunderts tausendfach erprobt ist. Das Zeug wirkt womöglich nicht richtig, kann aber zumindest auch nicht schaden.”

EU-Parlament stimmt für Einführung von Corona-Impfzertifikat zum Reisen

10.17 Uhr: Das EU-Parlament hat sich grundsätzlich für die Einführung eines Impfzertifikates für das Reisen innerhalb Europas ausgesprochen. Eine Mehrheit von 540 gegen 119 Abgeordnete bei 31 Enthaltungen votierte am Mittwochabend in Brüssel für eine entsprechende Verordnung, wie am Donnerstag bekannt gegeben wurde. Den vorliegenden Gesetzesentwurf hatten die Abgeordneten zuvor allerdings bedeutend abgeändert, was zu Schwierigkeiten in den nun anstehenden Verhandlungen mit den EU-Mitgliedstaaten führen könnte.

Das Parlament fordert etwa, das für nachweislich Geimpfte oder negativ Getestete bei Grenzübertritten innerhalb der EU keine Quarantäne- oder Testpflichten mehr gelten dürfen. Die EU-Staaten wollen sich dies hingegen nicht vorschreiben lassen.

Biontech-Chef “zuversichtlich”: Impfstoff sollte auch gegen indische Mutante wirken

9:34 Uhr: Der Impfstoff von Biontech und Pfizer dürfte nach erster Einschätzung der Unternehmen auch gegen die in Indien grassierende Corona-Mutation wirken. Biontech-Chef Ugur Sahin sagte am Mittwoch vor Journalisten in Berlin, die entsprechenden Tests liefen noch. Er sei aber “zuversichtlich”, dass der von seinem Unternehmen gemeinsam mit dem Pharmakonzern Pfizer entwickelte Wirkstoff auch gegen die in Indien aufgetretene Variante wirke.

Die indische Mutation zeichne sich durch Veränderungen aus, die bereits aus anderen Corona-Variationen bekannt seien, erläuterte Sahin. Gegen diese wirke der Impfstoff. Insgesamt hätten Biontech und Pfizer inzwischen schon mehr als 30 Corona-Varianten getestet, sagte der Firmengründer. Bei fast allen funktioniere er genau so gut wie bei der Ursprungsform. Auch in den Fällen, in denen die Immunantwort schwächer ausfalle, sei sie ausreichend.

Bericht: 38 Prozent der Berliner nehmen Impfangebot nicht wahr

8.04 Uhr: 38 Prozent der Bürgerinnen und Bürger Berlins, denen ein Impfangebot gemacht wurde, haben dieses bis dato nicht wahrgenommen. Das berichtet der RBB und beruft sich auf ein internes Papier aus der Gesundheitsverwaltung. Nicht inkludiert sind dabei Einladungen über die Arztpraxen.

Von den gut 1,9 Millionen Menschen, die zur Impfung eingeladen wurden, sind das rund 725.000. Während in der Gruppe der Über-80-Jährigen bereits 76 Prozent geimpft sind, sind es bei den 70- bis 79-Jährigen nur 29 Prozent. Viele Einladungen wurden aber erst Anfang des Monats versendet und könnten bereits in Termine gemündet sein.

Biontech-Chef stellt Impfstoff für Jugendliche im Juni, für Kinder ab September in Aussicht

7.41 Uhr: Biontech will schon bald Impfungen gegen das Coronavius für Jüngere ermöglichen. Bereits im Juni könnte das Vakzin ab zwölf Jahren etwa in der EU zugelassen werden, im Herbst dann auch für alle jüngeren Kinder ab sechs Monaten, sagte Sahin in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit dem “Spiegel”.Schon im Januar priorisierten die beiden Chefs Ugur Sahin und Özlem Türeci die Entwicklung eines Vakzins für Kinder hoch – nun wird es konkreter.

Bereits am kommenden Mittwoch soll eine Zulassung bei der EMA für Vakzine für Kinder ab zwölf Jahren beantragt werden. “Wir haben die Studiendaten für die 12- bis 15-Jährigen in den USA für die bedingte Zulassung eingereicht, in Europa sind wir in den letzten Zügen vor der Einreichung” wird Sahin vom “Spiegel” zitiert.

Verläuft die Prüfung erfolgreich und wird nach einigen Wochen positiv beschieden, könnten die ersten Impfunegn bereits Anfang Juni erfolgen. Im Juli sollen dann weitere Ergebnisse für Fünf- bis Zwölfjährige vorliegen, im September für die jüngeren Kinder. “Wenn alles gut geht, können wir, sobald die Daten ausgewertet sind, in verschiedenen Ländern den Antrag auf Zulassung des Impfstoffs für alle Kinder der jeweiligen Altersgruppe einreichen”, so Sahin.

Studie: Corona-Impfung senkt Krankenhaus-Aufenthalt für Ältere deutlich

Donnerstag, 29. April 2021, 06.08 Uhr: Die Corona-Impfungen mit den Wirkstoffen von Moderna und Biontech/Pfizer senken neuen Daten der US-Gesundheitsbehörde CDC zufolge das Risiko von Krankenhaus-Einweisungen für Ältere sehr deutlich. Zwei Wochen nach der zweiten Dosis läge das Risiko einer Krankenhaus-Einweisung wegen Covid-19 für Menschen ab 65 Jahren um 94 Prozent niedriger als für gleichaltrige, aber nicht geimpfte Menschen, teilte die CDC am Mittwoch mit. Ab zwei Wochen nach der ersten Dosis liege das Risiko schon um 64 Prozent niedriger. Die Daten stammen aus 24 Krankenhäusern in 14 US-Bundesstaaten. Einbezogen wurden 417 Menschen, darunter 187 Covid-19-Patienten und 230 Menschen zur Kontrolle. Wie erwartet habe die erste Impfung innerhalb der ersten zwei Wochen noch keinen Schutz gebracht.