Kultur und Corona in MV: Kultusministerin Martin gibt Prognose

Kultur und Corona in MV: Kultusministerin Martin gibt Prognose

7. Mai 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 07.05.2021 13:55 Uhr

Der Juni in Mecklenburg-Vorpommern: In Schwerin sollen die Schlossfestspiele eröffnet werden, in Neustrelitz die Festspiele im Schlossgarten und auch die Konzerte der Festspiele MV sollen beginnen. Doch finden sie statt? Wie können Kulturveranstaltungen in diesem Sommer in Mecklenburg-Vorpommern möglich sein? Antworten von Kultusministerin Bettina Martin.

von Axel Seitz

„Stand heute, bei den Inzidenzzahlen, die wir im Moment haben, bei der Entwicklung, würde ich sagen, wenn am 11. Juni die Premiere ist, würde ich reingehen, aber ich wäre vorsichtig.“ Kultusministerin Bettina Martin ist optimistisch, dass neben dem Musical „Titanic“ in Schwerin auch die Operette „Pariser Leben“ im Schlossgarten von Neustrelitz sowie zahlreiche Konzerte der Festspiele MV zu sehen und zu hören sein werden. „Es wird nicht genauso sein wie vor der Pandemie, wir werden nach wie vor mit Hygienemaßnahmen arbeiten müssen, aber ich bin doch sehr zuversichtlich, dass es uns gelingt, Festspiele zu erleben, Open Air Veranstaltungen und ich, wenn ich wetten müsste, würde ich wetten, dass es uns gelingt, wieder Indoor-Veranstaltungen zu erleben.“

Allerdings gibt es noch vorher ein Datum: den 22. Mai. So lange dauert noch der von der Landesregierung festgelegte Lockdown. „Wir müssen, also als Landesregierung, vor dem 22. Mai entscheiden, wie es weitergeht. Und wenn sich die Inzidenzen sich so gut entwickeln, so rückläufig entwickeln wie im Moment, werde wir da über Öffnungsschritte reden.“

Kulturanbieter brauchen Planungssicherheit

Konkreter kann und möchte sich Bettina Martin derzeit noch nicht festlegen, sie betonte aber, dass sie mit den Verantwortlichen in der Kulturbranche im Gespräch bleibt: „Eines ist Fakt, wie können bei den Kulturschaffenden, gerade bei den Theatern, bei den Festspielen, egal welche Festspiele es sind, ja nicht so kurzfristig handeln. Die brauchen ja einen Vorlauf, die müssen Karten verkaufen, die müssen Proben machen, die müssen sich vorbereiten. Es geht nicht von heute auf morgen. Das geht auch nicht, dass man einen Tag sagt, man macht eine Vorstellung und am nächsten Tag, dann doch wieder nicht. Da muss man längerfristige Planungssicherheit geben.“

Doch die Kultusministerin macht auch deutlich, dass die Inzidenzzahl von 100 ebenso für die Kulturbranche in Mecklenburg-Vorpommern eine wichtige Marke in diesem Sommer sein wird, allerdings sollte an dieser Zahl nicht unbedingt starr festgehalten werden: „Wenn es uns gelingt, darunter zu bleiben, da können wir agieren, da bin ich schon der Meinung, dass wir auch differenziert vorgehen müssen. Ich habe das bei den Schulen auch immer gesagt. Wir müssen nicht, wenn die Inzidenzen unter Kontrolle sind, insgesamt im Land, da muss man nicht, wenn irgendwo ein Ausbruchsherd ist, sagen wir auf Rügen, dann müssen wir nicht in Güstrow die Schule zumachen. Und ähnlich sehe ich das bei der Kultur.“

Martin kündigt weitere Gespräche mit Kulturschaffenden an

Bereits in der vergangenen Woche habe sie mit den Kulturschaffenden Gespräche geführt, so die Ministerin. Und zugleich kündigte sie für die kommenden Woche weitere an, um einen gemeinsamen Plan für mögliche Kulturangebote zu machen. Es gehe nur gemeinsam, so Bettina Martin, denn: „Ich bin diejenige, die sich dafür einsetzt, dass wir viel Kultur möglich machen. Auch im Interesse der Wirtschaft und auch im Interesse der Touristiker, weil die natürlich wissen, dass gerade unsere Kultur sehr attraktiv für Gäste aus anderen Bundesländern ist und ich bin wirklich der festen Überzeugung, dass unsere Gesellschaft Kultur braucht.“