Bund-Länder-Beschluss Priorisierung bei Impfungen endet ab 7. Juni
17. Mai 2021Stand: 17.05.2021 17:51 Uhr
Bei den Corona-Impfungen soll ab dem 7. Juni keine festgelegte Reihenfolge mehr gelten. Das kündigte Gesundheitsminister Spahn nach einem entsprechenden Beschluss der Ressortchefs von Bund und Ländern an.
In drei Wochen sollen sich nach Plänen der Bundesregierung alle Menschen in Deutschland einen Corona-Impftermin besorgen können – ohne die noch geltende feste Reihenfolge. Die Priorisierung solle ab 7. Juni aufgehoben werden, teilte Gesundheitsminister Jens Spahn nach Beratungen mit seinen Länderkollegen mit.
Die Vorranglisten nach Alter, Erkrankungen und Beruf sollen in Praxen, regionalen Impfzentren und bei Betriebsärzten dann wegfallen. Spahn bat zugleich jedoch weiterhin um Geduld. Das Ende der Priorisierung bedeute nicht, dass nun alle unmittelbar innerhalb weniger Tage auch einen Termin bekommen könnten. Die Impfungen würden wie angekündigt „bis weit in den Sommer hinein“ fortgesetzt.
Auch Betriebs- und Privatärzte sollen impfen
Bereits vereinbarte Termine würden nun auch nicht hinfällig, sondern sollten wahrgenommen werden. Bis zum 7. Juni sind noch mindestens 15 Millionen Erst- und Zweitimpfungen vorgesehen – darunter viele noch entsprechend der Priorisierung. Ebenfalls ab 7. Juni werden Betriebs- und Privatärzte routinemäßig in die Impfungen einbezogen – von Beginn an ohne Priorisierung.
Nach aktuellem Stand sind in Deutschland mehr als 40 Millionen Corona-Impfungen verabreicht worden, so Spahn. Bis Ende Mai seien rund 40 Prozent der Bundesbürger mindestens einmal geimpft. Es sei bisher epidemiologisch und moralisch geboten gewesen, an der Priorisierung festzuhalten, unterstrich er. Das sei keine Bürokratie gewesen, sondern habe Menschenleben gerettet.
Manche Länder sind schon vorgeprescht
Einige Länder sind mit dem Ende der Priorisierung in Arztpraxen bereits vorgeprescht. So dürfen sich in Baden-Württemberg seit heute die Menschen bereits ohne Eingruppierung impfen lassen. In den Impfzentren bleibt die Priorisierung aber erhalten, damit dort Menschen mit hohem Risiko auf jeden Fall zuerst geimpft werden.
In Bayern soll die Priorisierung bei den Hausärzten im Laufe der Woche fallen. Brandenburg gab lediglich die Prioritätsgruppe 3 vollständig frei. Hessen will von Juni an die Registrierung für die Impfungen für alle Bürger öffnen. Frühere Impf-Freigaben in einzelnen Ländern sollen dem Bundes-Vorschlag zufolge bestehen bleiben können.