Weitere Lockerungen ab Sonnabend in Vorpommern-Rügen
4. Juni 2021Kein anderer Landkreis in ganz Deutschland steht so gut da wie Vorpommern-Rügen. Mittlerweile liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 0,9. Deshalb gelten von Sonnabend (5. Juni) weitere Lockerungen im Kreis. Landrath Kerth fordert ein Modellprojekt für Dorffeste und Vereinsfeiern.
Laut der Corona-Landesverordnung dürfen bislang nur Freibäder für alle – also für den normalen Badebetrieb – öffnen. Bislang gilt landesweit, dass Hallenbäder nur für den Vereinssport, nicht aber im Regelbetrieb öffnen dürfen.
Das ändert sich ab Sonnabend (5. Juni) in Vorpommern-Rügen. Außerdem dürfen dann im Landkreis Indoorspielplätze öffnen. Eine weitere Lockerung erfolgt im Sport: Von Sonnabend an können in Vorpommern-Rügen der Trainings- und der Wettkampfbetrieb wieder starten, dann auch wieder mit Zuschauern.
Schulabschlussveranstaltungen ab Sonnabend erlaubt
Die neue Allgemeinverfügung von Landrat Stefan Kerth (SPD) ermöglicht außerdem schon am Wochenende wieder Veranstaltungen. Draußen sind bis zu 600 Gäste möglich, drinnen maximal 200. Außerdem müssen Besucher sich dann an eine Sitzplatzpflicht, einen Mindestabstand von 1,5 Metern sowie an eine Masken- und Testpflicht halten.
Kerth fordert Modellprojekt: Dorffeste und Vereinsfeiern
Angesichts der niedrigen Inzidenz macht sich Landrat Kerth gleichzeitig für ein Pilotvorhaben in seiner Region stark. Dabei soll es um Dorffeste und Vereinsfeiern gehen. Seinen Plänen zufolge sollten bei Außenveranstaltungen dann bis zu 1.000 Personen und innen maximal 500 Gäste erlaubt sein. Warum das nicht jetzt schon der Fall ist, ergibt für Kerth keinen Sinn. Es sei nicht erklärbar, wie derzeit das Pangea- oder das Airbeat One Festival geplant würden, Vereinsfeiern landesweit jedoch nicht umsetzbar seien, so Kerth zu NDR 1 Radio MV.
Pilotvorhaben: Großveranstaltungen ohne Testpflicht
Sein Projekt „Dorffeste“ solle ganz ohne eine Testpflicht auskommen, so Kerth weiter. Bei einer Inzidenz im niedrigen einstelligen Bereich ergebe Testen einfach keinen Sinn. Das sei nur dann angebracht, so der SPD-Politiker, wenn Symptome vorliegen würden. Deswegen schlägt er stichprobenartige Kontrollen auf Symptomatik bei Veranstaltungen vor. Weiter sagt er: „Ich appelliere jetzt an die Landesregierung, darüber nachzudenken. Wir haben die Pflicht, den Menschen Normalität zurückzugeben. Das ist kein Geschenk, das ist das oberste Gebot.“
Weitere Lockerungen schon ab Dienstag?
Auf Nachfrage in der Staatskanzlei zum Vorstoß Kerths hielt sich der Regierungssprecher bedeckt. Die Landesregierung werde am Dienstag in ihrer Kabinettssitzung über mögliche, vorgezogene Öffnungsschritte beraten. Dann gehe es inhaltlich auch um die Zulassung von größeren Veranstaltungen in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Voraussetzung, so der Regierungssprecher weiter: Die Zahlen müssten sich weiterhin gut entwickeln, die Zeichen dafür seien gut.