Wirtschaft in MV begrüßt Ende der Home-Office-Pflicht
30. Juni 2021Der Arbeitgeber-Präsident in Mecklenburg-Vorpommern, Lars Schwarz, hat sich erleichtert über das Ende der Home-Office-Pflicht gezeigt. Die gesetzliche Regelung sei von Beginn an überflüssig gewesen, sagte er NDR 1 Radio MV. „Raus aus dem Home-Office – zurück ins Büro?“ Um diese Frage geht es heute auch bei NDR MV Live ab 15 Uhr.
Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern hat das Ende der Home-Office-Pflicht begrüßt. Die Betriebe hätten sich auch ohne das Gesetz in der Pandemie verantwortungsvoll im Sinne des Infektionsschutzes verhalten, sagte Arbeitgeberpräsident Lars Schwarz. Die Wirtschaft sieht das Home-Office weiter kritisch. Oft fehle die nötige Infrastruktur, so Schwarz. Schwache Internetverbindungen würden ein unkompliziertes Arbeiten verhindern. Das zu ändern sei Aufgabe der Politik, aber nicht das Entwerfen von bürokratischen Gesetzen. In der Staatskanzlei und den acht Ministerien des Landes bleibt es weitgehend beim Home-Office. Nach Angaben der Staatskanzlei soll es weiter ein sogenanntes Wechselmodell aus A- und B-Gruppen geben. Die Hälfte der Beschäftigten ist jeweils abwechselnd zu Hause oder im Büro. Ziel sei es weiterhin, Kontakte zu vermeiden. Allerdings sei die Aufforderung entfallen, wenn möglich grundsätzlich von zu Hause aus zu arbeiten.
Home-Office mindert das Ansteckungsrisiko
Offen ist, ob das Home-Office-Modell der Ministerien in einfachen Landesbehörden gilt. Die Ausgestaltung der Regelung sei den einzelnen Ministerien überlassen, so ein Regierungssprecher. Das heißt, sie entscheiden, ob die Beschäftigten in den „nachgeordneten Behörden“ ebenso wie die Ministeriums-Mitarbeiter Anspruch auf Home-Office haben, um Ansteckungen zu vermeiden. Aus dem Sozialministerium hieß es, dass beispielsweise im Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGuS) das gleiche Wechsel-Modell greife wie Ministerium.
Landkreise mit eigenen Regeln
Auch die übrige Verwaltung kehrt nicht zu den Zeiten vor der Pandemie zurück. Im Landkreis Ludwigslust-Parchim wird weiter auf Home-Office gesetzt. Rund 520 Mitarbeiter – das sind zwei Drittel der Bürobeschäftigten – sind in Telearbeit. Dabei soll es bleiben, sie können drei Tage in der Woche ins Home-Office gehen. Die Kreisverwaltung ist für Bürger wieder offen. Anders ist das im Landkreis Rostock. Dort ist sie bei einer Inzidenz von 0,0 für die Bürger und Bürgerinnen weiterhin dicht. Beratungen finden nur mit Termin statt. Von kommender Woche an soll es jeweils dienstags und donnerstags Sprechzeiten geben, teilte ein Kreissprecher mit. Die Home-Office-Regel will der Kreis für seine Verwaltung bis Ende des Jahres verlängern.
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