Ministerin will Schul-Schließungen bei steigender Inzidenz vermeiden
27. Juli 2021Die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern sollen im Fall einer weiteren Corona-Welle nicht wieder flächendeckend geschlossen werden. Das hat Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) angekündigt.
Falls es im kommenden Herbst oder Winter zu einer vierten Corona-Welle kommt, sollen die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern nicht flächendeckend geschlossen werden. Vielmehr sollen die Gesundheitsämter nach der jeweiligen Situation vor Ort entscheiden, wann und wie bei Ausbrüchen in Schulen reagiert wird. Das kündigte Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) eine knappe Woche vor Beginn des neuen Schuljahres an. Laut der geplanten neuen Corona-Schulverordnung könne es durchaus sein, dass bei Corona-Infektionen einzelne Klassen oder Schulen „vom Netz genommen“ werden, sagte Martin. „Flächendeckende, präventive Schulschließungen wollen wir aber vermeiden.“
Maskenpflicht ab Stufe Orange
In den ersten beiden Wochen des neuen Schuljahrs, das am kommenden Montag beginnt, gilt nach Worten der Bildungsministerin Maskenpflicht im Unterricht. Es gehe darum, Infektionen von Reiserückkehrern aus den Schulen fernzuhalten. Wie es dann weitergeht, werde anhand der in Mecklenburg-Vorpommern geltenden Corona-Ampel entschieden. Maskenpflicht im Unterricht soll demnach ab Stufe Orange gelten. Wann diese Stufe in einer Region erreicht ist, hängt neben der Sieben-Tage-Inzidenz von mindestens 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern in einer Woche auch von der Zahl der Krankenhaus-Einweisungen und der Intensivpatienten ab.
Land kauft Corona-Tests für 4,5 Millionen Euro
Ob auch die Testpflicht an den Schulen verlängert wird, steht noch nicht fest. Das Land habe aber für ausreichend Kapazitäten bis zu den Herbstferien gesorgt und Tests für 4,5 Millionen Euro bestellt, so Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU). Der Vorrat soll bis zu den Herbstferien im Oktober reichen.
Impfbereitschaft älterer Schüler abfragen
In der ersten Schulwoche nach den Ferein wird außerdem die Impfbereitschaft bei den Schülerinnen und Schülern ab 16 Jahren abgefragt. Gegebenenfalls werden in der zweiten Schulwoche mobile Impfteams Termine an den Schulen anbieten. Laut Bildungsministerin Martin gehe es auch darum, weitere Lehrkräfte zu impfen. An den Schulen liege die Impfquote bei den Lehrkräften bereits bei 80 bis 100 Prozent. Die Bildungsministerin hatte bereits in der vergangenen Woche an die Eltern von Schülerinnen und Schülern appelliert, sich impfen zu lassen. Das sei der beste Schutz für die Kinder, so Martin.